Dieser Blog soll einen Überblick geben, welche jungen Talente (Maximalalter 20 Jahre) diese Saison in der 2. Bundesliga auf sich aufmerksam machen könnten und ist in Gemeinschaftsarbeit mit User Talentfrei entstanden.

Viel Spaß!

Niklas Stark (1. FC Nürnberg)

Der 19-jährige Niklas Stark verweilt derzeit noch mit der U19-Auswahl des DFB in Ungarn und führt dort die Mannschaft als Kapitän an. Der mit bisher 24 Spielen in der 1. Bundesliga relativ erfahrene Stark könnte ein Schlüsselspieler in Nürnberg werden und beim Club ein Teil des Neuanfangs sein.
Der defensive Mittelfeldspieler, der auch in der Innenverteidigung eingesetzt werden kann, kehrt zwar erst relativ spät nach Nürnberg zurück, hat aber einen Großteil der Vorbereitung beim Club absolvieren können und dürfte keine großen Nachteile haben.
Stark besticht vor allem durch eine sehr gute Defensivarbeit, ein gutes Kopfballspiel und ein sehr ruhiges Spiel mit dem Ball. Er verfügt über ein ordentliches Aufbauspiel und wählt seine Passwege mit Bedacht aus, so vermeidet er riskante Pässe und bringt viele Bälle direkt an den Mann.
Zudem ist sein Stellungsspiel und seine Antizipation bereits sehr ordentlich, sodass er problemlos beide Positionen im defensiven Zentrum bekleiden kann. Gerade aufgrund dieser Variabilität dürfte er sehr viele Einsätze in Nürnberg bekommen und vielleicht mit seinem Team als Stammspieler um den direkten Wiederaufstieg kämpfen.

Maximilian Wittek (TSV 1860 München)

Mit seinen erst 18 Jahren ist Maximilian Wittek bisher einer der Lichtblicke in der Saisonvorbereitung der Münchner Löwen. Ursprünglich diese Saison noch für die zweite Mannschaft vorgesehen, spielte sich der Youngster, der bereits seit 2003 den Löwen auf der Brust trägt, in den Testspielen auf der Linksverteidiger-Position in den Vordergrund und dürfte damit als Stammspieler in seine erste Profi-Saison gehen.

Als gelernter Mittelfeldspieler verfügt der Linksfuß über einen ausgeprägten Offensivdrang, doch auch seine defensiven Aufgaben vernachlässigt er nicht. Trotz seiner jungen Jahre macht er bereits einen sehr abgeklärten Eindruck. Zu seinen Stärken gehören sicherlich seine offensiven Vorstöße, zudem seine sehr ordentliche Technik, sowohl im Schuss, als auch in der Ballverarbeitung. Hier und da fehlt es ihm jedoch an der richtigen Abstimmung mit seinen Nebenleuten, was aber aufgrund der fehlenden Erfahrung auf der Position nicht weiter verwundern dürfte.

Sollte es Wittek schaffen, die Eindrücke aus der Vorbereitung zu bestätigen wird er sich nicht mehr lange vor den prominenten Namen seiner Vorgänger Johnson, Holebas oder Schäfer verstecken müssen.

Alessandro Schöpf (1. FC Nürnberg)

Es sah lange danach aus, als würde der österreichische Youngster, welcher als Kapitän für die Reservemannschaft des FC Bayern letzte Saison 11 Tore erzielte und 4 weitere Tore auflegte, den Sprung in die Bundesliga zur Borussia aus Mönchengladbach wagen. Doch im letzten Moment platze der Deal und Schöpf entschied sich stattdessen für eine Etage tiefer und schloss sich dem 1. FC Nürnberg an. Es könnte sich als Glück herausstellen, denn während er bei den "Fohlen" im ersten Jahr kaum über eine Reservistenrolle hinausgekommen wäre, setzt man beim "Club" bereits große Stücke auf den zentralen/offensiven Mittelfeldspieler.

Schöpf besticht durch eine sehr gute Technik, die für Zweitligaverhältnisse herausragend sein dürfte, sowie einem sehr guten Auge für seine Mitspieler.

Dass die zweite Liga für Schöpf nur eine Durchgangsstation darstellt, gilt als sicher. In Nürnberg dürfte ihm auf Anhieb eine Schlüsselrolle im Kampf um den direkten Wiederaufstieg zugedacht sein. Wie weit sein Weg geht, lässt sich nur schwer abschätzen, doch der aktuelle österreichische U21-Nationalspieler bringt vieles mit, um früher oder später auch in der Bundesliga für Aufsehen zu sorgen. Nicht umsonst hat sich der FC Bayern bei ihm eine Rückkaufoption gesichert.

Jean Zimmer (1. FC Kaiserslautern)

Der am 6. Dezember 1993 in Bad Dürkheim geborene Rechtsverteidiger spielt seit 2012 für die Pfälzer und durfte in der vergangenen Saison erstmals Erfahrungen im Profiteam sammeln.
Nach einer bisher sehr guten Vorbereitung hat Zimmer gute Chancen auf einen Stammplatz, insbesondere, weil mit Florian Dick ein erfahrener Konkurrent den Verein gewechselt hat. Zimmer verfügt über eine Menge Talent und ist, als gelernter Mittelfeldspieler, vor allem in der Offensive sehr stark. Seine Flanken sorgen häufig für Gefahr und seine Ausdauerwerte sind hervorragend.
Das Profidebüt von Zimmer fand im Dezember 2013 statt, als er beim 2:1-Sieg gegen den FC Ingolstadt für Jan Simunek eingewechselt wurde. Zimmer spielte bisher zwar nur 6 Begegnungen in der 2. Liga, absolvierte aber unter anderem die vollen 90 Minuten im Halbfinale des DFB-Pokals beim FC Bayern München.
Wenn Zimmer seine gute Ausgangsposition nutzen kann und sich zu Saisonbeginn gut präsentiert, hat er wohl den Stammplatz als Rechtsverteidiger inne und könnte seine bisher sehr positive Entwicklung weiter vorantreiben. In Kaiserslautern baut man jedenfalls auf den talentierten 20-Jährigen, der zwar besonders defensiv noch einige kleine Schwächen hat, aber insgesamt schon sehr reif und weit ist für seine eher geringe Erfahrung.

Julian Weigl (TSV 1860 München)

Eines der interessantesten Talente der zweiten Liga ist sicherlich der 18-jährige Julian Weigl. 2010 kam er vom TSV 1860 Rosenheim zu den Münchner Löwen, wo er zunächst in der Jugendabteilung spielte. In der Rückrunde der vergangenen Saison wurde er von Friedhelm Funkel zu den Profis hochgezogen, wo er sich schnell als Stammspieler etablierte.

Auch der neue Trainer Ricardo Moniz vertraut voll auf die Fähigkeiten des zentralen Mittelfeldspielers, sodass ihm trotz seiner jungen Jahre bereits eine Schlüsselposition auf einer der Halbpositionen im neuen 4-3-3 System zugedacht ist. Besonders bemerkenswert dabei: Er lief bisher in allen Testspielen als Kapitän auf, gut möglich dass er dieses Amt auch in die Saison mitnehmen wird, was ihn zum jüngsten Löwen-Kapitän aller Zeiten machen würde.

Weigl's Stärken sind vor allem seine Passtärke und seine Spielübersicht, doch auch seine Zweikampfführung ist für einen 18-jährigen weit überdurchschnittlich. Zudem besticht er durch eine stets hohe Laufbereitschaft. Gerade die Übertragung der Verantwortung durch das Kapitänsamt scheint ihn in dieser Hinsicht noch mal zu beflügeln.

Bereits diesen Sommer gab es einige Offerten für das aufstrebende Talent, das trotz des Hypes um ihn einen stets bodenständigen Eindruck macht, so soll unter anderem der SSC Neapel an Weigl interessiert gewesen sein. Doch anders als in der Vergangenheit werden die Löwen ihren talentiertesten Nachwuchsspieler nicht für lau abgeben, die Ausstiegsklausel beträgt stolze 5,5 Millionen. Sollte Julian Weigl seinen bisherigen Weg jedoch fortsetzen, dürfte er auch bei dieser Summe nicht zu halten sein.

Joshua Kimmich (RB Leipzig)

Wie auch Niklas Stark verweilt der 19-jährige Joshua Kimmich aktuell in Ungarn bei der U19-Europameisterschaft, wo er auf der alleinigen 6 einen Stammplatz inne hat. In seinem Verein bei RB Leipzig bekleidete er in der vergangenen Saison dagegen meist eine der offensiveren 8er-Positionen im Leipziger 4-3-3.

Ausgebildet beim VfB Stuttgart, entschied er sich im vergangenen Sommer zu einem Wechsel zu den roten Bullen in die 3. Liga, wo er seit dem 12. Spieltag einen Stammplatz hat und zu den positiven Erscheinungen in einer insgesamt überzeugenden Leipziger Mannschaft gehört. Durch seine Teilnahme an der EM-Endrunde dürfte er wohl zumindest zu Beginn der kommenden Saison seinen Platz in der ersten Elf vorübergehend verloren haben, sollte sich diesen jedoch schnell zurückerobern können.

Er besticht durch eine hohe Laufbereitschaft und eine gute Übersicht auf dem Platz. Er bringt grundsätzlich alles mit, was es zu einem echten Mittelfeldchef braucht, wobei er aktuell auch noch davon profitiert, mit Dominik Kaiser einen starken Mann an seiner Seite zu haben, welcher ihm vor allem in Sachen Führungsaufgaben das ein oder andere abnimmt. Verbesserungsbedarf besteht bei Kimmich vor allem noch im körperlichen Bereich.

Noch ist nicht sicher, ob Kimmich über die kommende Saison hinaus ein Bulle bleibt, denn der VfB Stuttgart verfügt über eine Rückkaufklausel (Summe angeblich 750.000 ). Allerdings dürfte Kimmich dabei das letzte Wort haben und könnte sich auch gegen einen Wechsel zurück nach Stuttgart entscheiden.

Thomas Pledl (Greuther Fürth)

Der 20-jährige Mittelfeldspieler wurde in Bischofsmais geboren und spielte in der Jugend unter anderem für den TSV 1860 München. 2012 wechselte er nach Fürth, wo er zunächst für die zweite, später für die erste Mannschaft zum Einsatz kam. Pledl ist variabel einsetzbar und hat besonders in der Offensive seine Stärken.
In der kommenden Saison dürfte Pledl wohl vermutlich auf den Außenbahnen eingeplant sein, obwohl er auch zentral einsetzbar ist. Er durchlief die U18-, U19- und U20-Juniorennationalmannschaft des DFB und kommt dabei auf 29 Einsätze (6 Tore).
Besonders hervorstechende Fähigkeiten hat Pledl nicht, er verfügt über eine gute Ausdauer und eine ebenso ordentliche Technik, ist taktisch gut geschult und passt sich sehr gut seinen jeweiligen Positionen an. Er ist ein zuverlässiger Spieler, den man jederzeit bringen kann und der für sein Alter schon relativ konstante Leistungen bringt.
Nach ordentlichen Leistungen Ende der vergangenen Saison dürfte er erstmals als Stammspieler in die Saison gehen und das gibt ihm die Chance, sich endgültig zu beweisen und als unverzichtbarer und elementarer Bestandteil der Mannschaft zu wachsen und zu reifen.

Jonas Meffert (Karlsruher SC)

Der bei Bayer ausgebildetete defensive Mittelfeldspieler (links im Bild) wechselte in der noch laufenden Transferperiode von Leverkusen zum KSC und gilt dort als Anwärter auf einen Stammplatz.
Der 19-jährige spielte für die U16, U17 und U19 des DFB und war in Leverkusen fester Bestandteil der zweiten Mannschaft. Nach der Auflösung der Reservemannschaft und fehlender Perspektive im Bundesligateam entschied sich Meffert zu dem Schritt nach Karlsruhe, wo er seine Entwicklung weiter vorantreiben und Erfahrungen sammeln kann.
Meffert ist ein sehr laufstarker und taktisch gut ausgebildeter Mittelfeldspieler, der ein wenig Christoph Kramer ähnelt. Vielleicht verfügt Meffert noch über ein wenig mehr Potenzial im technischen Bereich, das er lediglich abrufen muss.
Der 1,84m große Mittelfeldspieler hat sicherlich das Talent, um sich auf Anhieb in Karlsruhe durchzusetzen. Ruft er sein volles Potenzial ab, wird er für die Karlsruher mittelfristig kaum zu ersetzen sein und schnell zu den stärksten Mittelfeldspielern der 2. Bundesliga zählen.

Yussuf Poulsen (RB Leipzig)

Für 600.000 Euro wechselte der damals 19-jährige Stürmer (rechts im Bild) vergangenen Sommer vom dänischen Erstligisten Lyngby BK nach Leipzig. Kein Spieler wechselte bis dato für mehr Geld in Deutschlands dritthöchste Spielklasse. Nach anfänglichen Schwierigkeiten etablierte sich der variabel im Offensivbereich einsetzbare gebürtige Kopenhagener mit Vater aus Tansania und Mutter aus Dänemark in seiner neuen Heimat und leistete mit 10 Toren und 7 Vorlagen einen großen Beitrag zum Zweitligaaufstieg der Leipziger.

Seine Stärken sind sein Durchsetzungsvermögen, seine Spielintelligenz und seine Schnelligkeit. Leichte Schwächen offenbart er dagegen noch hier und da in technischer Hinsicht sowie im Torabschluss, was sich jedoch beides durch intensives Training beheben lässt. Insgesamt macht er einen sehr lernwilligen Eindruck, was man auch auch daran sieht, dass er bereits nach einem Jahr sehr gutes Deutsch spricht. In Leipzig wurde er meist im 4-3-3 als Flügelstürmer oder im 4-4-2 als zweite Spitze neben Daniel Frahn aufgeboten.

Es wird interessant zu sehen sein, wie sich Poulsen in der 2. Liga präsentiert. Sein großes Potential (besonders aufgrund seiner athletischen Anlagen und seiner Lernbereitschaft) ist unübersehbar, weshalb er bei vielen namhaften Vereinen bereits auf der Liste stehen dürfte.