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Gründer: Master_Of_Disaster | Mitglieder: 818 | Beiträge: 210
11.11.2010 um 09:48 Uhr
Geschrieben von Master_Of_Disaster
NFL Legends XXI - Roger Craig
Guten Morgen Liebe Community,
mittlerweile ist es 9 Monate her, dass ein Blog über die Legends durch SPOX flog. Diese Misere ist nun vorbei - es geht wieder los.

Und das Revival unserer Serie beginnt mit einem Mann, wo ich das Glück hatte, ihn selbst treffen zu können, als ich in London war. Noch nicht in der HoF, aber ein Kandidat, war er der erste RB, der auch als Catching Back erfolgreich war und deswegen auch als Pionier in dieser Sparte angesehen wird - die Rede ist von Roger Timothy Craig.

Personal && College
Craig wurde 1960 in Davenport, Iowa geboren. Er spielte eine relativ unspektakuläre High School und ging danach auf die University of Nebraska und spielte für die Cornhuskers.
Er stellte 1981 den Schulrekord auf, als er einen 94-Yards-Lauf hinlegte. Das war aber auch schon der einzige wirkliche Höhepunkt seiner Karriere im College. Er war ein guter, aber kein herausragender Footballspieler.

NFL Career
Eben, weil er keine überragenden Stats hatte, wurde er auch beim Draft 1983 in die zweite Runde durchgereicht, wo er dann von den Niners gedraftet wurde. Ein Schachzug, der sich mehr als lohnen sollte, für beide Seiten.Craig war von Anfang an Starter, auch aus einem bestimmten Grund - er hatte "Hände" (d.h. er konnte Bälle auch fangen.!). Ideal für den Aufbau der West Coast Offense, die Coach Bill Walsh in San Francisco intergrieren wollte und letztlich auch integriert hat.

Und das brauchte Zeit - aber sollte sich auszahlen. Hat es Craig in seinen ersten beiden Jahren summiert nicht mehr als 1500 Yards erreicht, lies er es im Jahre 1985 richtig krachen und stellte dabei einen neuen Rekord auf. Er war der erste Spieler in der Geschichte der NFL, der über 1.000 Yards Rushing & über 1.000 Yards Receiving hatte. Das gelang bisher auch nur einem weiteren Spieler und zwar Marshall Faulk. Was noch zu erwähnen wäre - Craig hatte in der Saison auch 92 Receptions und hatte damit die meisten gefangenen Pässe der gesamten NFL.! Bis heute hat das kein RB mehr geschafft.
Ich muss wohl nicht erwähnen, dass er am Ende des Jahres dann mit den Niners auch den Super Bowl gewann - gegen die Fins & Dan Marino.

In der folgenden Zeit gehörten die Niners unter Joe Montana, Jerry Rice und eben auch Roger Craig zu den dominierenden Mannschaften der NFL. Er selbst konnte zwar nie direkt an seine Fabelsaison anknüpfen, schaffte aber im Schnitt summiert jedes Jahr fast 1800 Yards Rushing & Receiving. Sein persönlicher Rushing Rekord in einer Saison war 1500 Yards, der auch erst Jahrzehnte später gebrochen werden sollte, denn es war gleichzeitig auch die beste Leistung überhaupt bis dahin von einem 49ers Running Back. In dieser starken Saison, wo er auch wieder die 2.000 Yards summiert geknackt hat, wurde er zum ersten Mal NFL Offensive Player Of The Year.

1989 sollten die starken Leistungen dann auch wieder mit einem Titel belohnt werden - in einem spannenden Endspiel gegen die No-Huddle Bengals behielten die Niners knapp die Oberhand. Auch durch starke 100 Yards Receiving von Craig (zu den 70 Rushing Yards).
Im Jahr darauf konnten die Niners ihren Titel verteidigen, in einem Spiel, das noch heute die Rekorde hält (und auch halten wird.!) - mit 55:10 wurden Elway's Bronco vernichtet. Trotz 3er Super Bowl Championships und teilweise Outstanding Performances, reichte es für ihn nie zum MVP. Ist auch schwer wenn die Teamkollegen Montana & Rice heißen.

Beim Run auf den 3. Titel in Folge war es ausgerechnet Craig, der den entscheidenden Fehler machte - ein Fumble gegen L.T. im Conference Final gegen die Giants wurde von Big Blue recovered und soweit zurückgetragen, dass das Spiel per FG entschieden wurde. Die Giants versenkten an diesem Abend 5 FGs, bei 0 TDs - es sollte reichen.

Craig konnte in den Saison zuvor schon nicht mehr an seine alten Leistungen anknüpfen und ging dann auch nach dieser persönlichen Schmach weg aus der Stadt, wo er zur Legende wurde und wechselte zu den Raiders - damals noch in Los Angeles. Da dieses Jahr ebenso wenig erfolgreich war, versuchte er es nochmal 2 Jahre bei Minnesota.

Doch - es sollte nichts mehr bringen. Er schaffte es in keiner der 3 Jahre auserhalb von SanFran, dass er summiert über die 700-Yard-Marke kam, weshalb er dann im Jahre 1993 seine erfolgreiche, 11 Saison andauernde Karriere beendete.

Stats & Awards
Craig hatte in seiner Karriere 1991 Rushing Attempts für 8189 Yards. Ein Schnitt von 4.1 Yards per Carry, womit er 56 Rushing TDs erreicht hat. Zu diesen schon nicht schlechten Zahlen kommen insgesamt 566 Career Receptions für 4911 Yards zusammen. Macht einen Schnitt von 8.7 Yards Per Reception, womit er 17 TDs verbuchen konnte.

Dazu hatte er in seiner Karriere 42 Fumbles zu verbuchen. Dazu ist er in den All-Time-Leaderboards nirgends in den Top 20 zu finden. In seiner Karriere wurde er 4x zum AllPro & ProBowler gewählt, wurde 1988 NFL Offensive Player Of The Year und wurde ins 1980s All Decade Team gewählt. Dazu gewann er eben 3 Championships mit den 49ers. Außerdem ist er bis heute der einzige RB, der als Fullback & Halfback in den Pro Bowl gewählt wurde und der einzige RB, der in einem Super Bowl über 100 Yards Receiving hatte. Auch dieser Rekord, hat heute noch Bestand.

Er ist heute passionierter Taek WonDo-Kämpfer & Marathonläufer und arbeite bei einer Softwarefirma.



Interview:
Me: Mr. Craig, sind sie das erste Mal hier bei solch einer Serie dabei.?
R.C.: Ja, bei solch einem Spiel direkt schon, aber ich bin oftmals in England, durch meine Arbeit, weshalb es für mich nichts Neues direkt ist.
Me: Wie vergleichen sie den damaligen Football mit der heutigen Zeit.?
R.C.: Es gibt deutliche Unterschiede - das Spiel ist schneller, die Spieler deutlich trainierter & athletischer. Außerdem steckt im heutigen Spiel viel mehr Business dahinter.
Was aber nicht heißt, dass wir früher schlechter waren, wenn man bedenkt, dass viele Rekorde von damals noch Bestand haben.!

Me: Wie schätzen Sie die Chancen der Niners für diese Saison und die Zukunft ein.?
R.C.: Sehr groß.! Es wird zwar schwer, aber die POs sind definitiv zu erreichen. Dafür ist die NFC West einfach zu durchwachsen, zu ausgeglichen. Die Zukunft kann man auch nur positiv sehen - tolle Mannschaft, ein sehr guter Coach, der selbst genug Erfahrungen gemacht hat und dazu ein neues Stadion. Der Grundstein ist gelegt und ich bin der Meinung, dass die Mannschaft in der Lage ist, das auch umzusetzen.


Info:
Craig war eben wegen seiner Arbeit und wegen dem Spiel auch bei der International Series in London dabei. Er hatte einen PR - Auftritt beim Foot Locker zusammen mit den Girls von Gold Rush, dort hatte ich deswegen die Möglichkeit, kurz mit ihm zu sprechen.!


In Diesem Sinne,
Euer MoD
Aufrufe: 6176 | Kommentare: 23 | Bewertungen: 6 | Erstellt:11.11.2010
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KOMMENTARE
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maschemist
28.11.2010 | 18:45 Uhr
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maschemist : 
28.11.2010 | 18:45 Uhr
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maschemist : 
Craig ist HoF-Halbfinalist fürs nächste Jahr. Bin mir aber nicht so sicher, ob er's bei der Konkurrenz schafft.

http://www.nfl.com/halloffame/story/09000d5d81c766a1/article/five-firsttimers-head-list-of-26-hall-of-fame-semifinalists?module=HP_headlines2col
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Firlefranz
12.11.2010 | 19:22 Uhr
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Firlefranz : 
12.11.2010 | 19:22 Uhr
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Firlefranz : 
Danke Leute, sehr hilfreich! Zieh mir glaube ich das Spiel der Eagles wirklich rein...
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V3N0M
12.11.2010 | 08:31 Uhr
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V3N0M : 
12.11.2010 | 08:31 Uhr
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V3N0M : 
Stimmt eigentlich. Mike Shannahan. Zwar mit viel Rushing, aber schon auch West Coast Offense. Dann müsste Firlefranz eigentlich Eagles vs. Redskins kucken. Die Eagles spielen auf jeden Fall West Coast Offense. Das interessante dabei zur Zeit ist Vick. West Coast Offenses haben nämlich traditionell Probleme mit Short Yardage Situationen oder gegen den Blitz. Denn dann werden die Vorteile zu Nachteilen. Klar sollte der QB vor allem schnell und präzise sein, aber wenns in den genannten Situationen um die Wurst geht, kann es ganz schön hilfreich sein, wenn der QB auch mobil und gut im scrambling ist.
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Master_Of_Disaster
12.11.2010 | 08:06 Uhr
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12.11.2010 | 08:06 Uhr
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Hmm - könnte durchaus so sein, dass die Giants in der West Coast spielen. Aber da wüsste midget sicherlich mehr...

Was ich aber weiß, dass z.B. momentan die Bears, Buccaneers, Eagles, Packers und Redskins die West Coast Offense spielen.
Mike Shanahan z.B. war von dieser Offense so angetan. Deswegen hat er sie ja auch in Denver spielen lassen...
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Firlefranz
12.11.2010 | 00:30 Uhr
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Firlefranz : 
12.11.2010 | 00:30 Uhr
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Firlefranz : 
Danke Korsakoff und MoD - immer wieder sehr fundierte, kompetente und sehr angenehm zu lesende Erklärungen von eurer Seite! Die 49ers sind also sowas wie der SC Freiburg der NFL - immer schön Kurzpässchen :) Ne Spaß - ich werd da mal drauf achten...
Eine Frage hätt ich noch: Welche Teams spielen denn diese - ich nenns mal Spielphilosophie? Sicher nicht nur die Teams aus dem Westen...

Wenn ich so drüber nachdenke, meine ich,etwas vergleichbares beispielsweise beim Spiel Giants gegen Cowboys des öfteren von den Giants gesehen zu haben.
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GForce
11.11.2010 | 22:07 Uhr
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GForce : 
11.11.2010 | 22:07 Uhr
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GForce : 
Super blog, danke!
Das meiste, was ich ansprechen wollte, wurde bereits genannt:
-Die Legends sind back - geil!
-Ein selbst geführtes Interview - unfassbar!
-Vieles neues gelernt. Wie man allein in den comments immer wieder über grandiose Infos stolpert. Den Diskurs zu der West Coast Offense fand ich super!
Daumen hoch!
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Master_Of_Disaster
11.11.2010 | 20:59 Uhr
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11.11.2010 | 20:59 Uhr
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Man Dankt.!
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korsakoff
11.11.2010 | 20:48 Uhr
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korsakoff : 
11.11.2010 | 20:48 Uhr
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korsakoff : 
@MoD: Thx. Sehr richtig.
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Master_Of_Disaster
11.11.2010 | 20:22 Uhr
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11.11.2010 | 20:22 Uhr
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Korsakoff hat das schön erklärt, ich habe jedoch noch eine kleine Anmerkung: Durch die West Coast Offense will man sich das Big Play erarbeiten z.B. ein weiter Pass oder sowas in der Art.

Geht mit kaum einer Offense so gut, da man die Defense immer näher an die LoS zieht und irgendwann das Backfield frei ist für den tödlichen langen Pass.
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korsakoff
11.11.2010 | 20:00 Uhr
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korsakoff : 
11.11.2010 | 20:00 Uhr
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korsakoff : 
@Firlefranz

Die West Coast Offense ist ausgelegt auf kurzes, schnelles Pass-Spiel. Die Routen der Receiver sind sehr kurze und sie sind mehr nach links und nach rechts, denn vertikal. Damit will man die Defense horizontal auseinanderziehen.

Quarterbacks müssen dabei schnell und vor allem sehr genau werfen können. Receiver müssen sehr gut im Fangen sein. Da die Defense auseinandergezogen wird, ist auch mehr Raum für die Running Backs zum Laufen und zum Fangen. Timing wird also großgeschrieben.

Weiters wird in der West Coast Offense selten im 1st Down gelaufen, sondern sofort gepasst. Im Gegensatz zum traditionellen Denken: Laufen und damit den Pass vorbereiten.
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