Edition: Suche...
NFL @ SPOX


Gründer: Master_Of_Disaster | Mitglieder: 818 | Beiträge: 210
25.06.2017 | 10788 Aufrufe | 27 Kommentare | 11 Bewertungen Ø 9.9
STATS
Just Win, Baby! - Aber wie?
Inside The Numbers

Was ist wirklich wichtig auf dem Gridiron, wie werden Spiele gewonnen und was kann vernachlässigt werden? Eine statistische Analyse über Statistiken??

Wenn Zebras Spiele entscheiden

"We had a lot of penalties, but we were able to overcome and find a way to win"
--- Ex-Oakland Running Back Latavius Murray nach dem letztjährigen Sieg über die Buccaneers.

Oakland gewann zuvor das Overtime-Drama gegen Tampa Bay und verbesserte so die eigene Bilanz auf ein hervorragendes 6-2. Das Skurrile: Der Sieg wurde trotz eines neuen Negativrekordes an Strafen gegen das eigene Team errungen. Am Ende standen 23 Penalties und satte 200 Strafyards, unterm Strich aber letztlich nur der Sieg.

Ein Jahr zuvor steht Head Coach Chip Kelly den Journalisten nach der Auftaktpleite seiner Eagles gegen Atlanta Rede und Antwort:

"If you break that game down very simply, we look at it as a coaching staff, first and foremost the thing that jumps out is penalties. [] You can't do that, especially when you're the away team."

Philadelphia verlor das Spiel mit zehn Strafen für 88 Yards, also nicht einmal halb so viele als der Rekord der Raiders. Aber welchen Einfluss haben Strafen und somit auch der Zufallsfaktor Referee wirklich auf Sieg oder Niederlage?



Im Punktdiagramm ist jede Spielzeit, jedes NFL-Teams in den letzten acht Jahren abgebildet, was insgesamt 256 Saisons entspricht. Die horizontale X-Achse zeigt die durchschnittliche Anzahl an Strafen gegenüber des Gegners, die vertikale Y-Achse die Siege in der Regular Season. Je weniger Strafen gegen ein Team ausgesprochen wurden, je weiter rechts ist es abgebildet. Und je mehr Spiele gewonnen wurden, desto weiter oben ist es zu finden. Als Beispiel ist das 2015er Team der Cardinals (13 Siege - durchschnittlich 2,25 Strafen weniger als der Gegner pro Spiel) rot markiert.
Um Zusammenhänge zu messen, nutze ich den Korrelationskoeffizienten. Er beschreibt die lineare Abhängigkeit von Faktoren, wobei Werte zwischen 1 und -1 angegeben werden. Je näher der Koeffizient an 1, desto größer der Zusammenhang. Ist der Wert (nahe) Null, sind die Faktoren von einander unabhängig. Ein hoher negativer Wert deutet auf eine negative Abhängigkeit hin.
Mehr Infos zur Korrelation findest Du hier.

Der Wert von 0,15 zeigt, dass Strafen nur einen sehr geringen Einfluss auf den Saisonausgang eines Teams haben. Vielleicht hätte Kelly sich auf andere Punkte in der Spielevaluation konzentrieren sollen.


Eine mögliche Erklärung: Das Spiel an der Grenze zur Legalität birgt einen oft vernachlässigten Vorteil. Die Schiedsrichter können nicht jedes Play bestrafen. Heißt: Wenn man gerade anfangs der Partie dauerhaft an der Grenze des Erlaubten spielt und sich dabei einige Strafen abholt, kommt man eventuell später, in den entscheidenden Situationen, um eine Flagge herum.


Fun2know: Seit Bruce Arians 2013 als Head Coach der Cardinals anheuerte, kassierte Arizona in jedem Jahr weniger Penaltys als der Gegner.
Kein Team musste dagegen mehr unter Flaggen leiden als die 2014er 49ers. In jedem Spiel wurden durchschnittlich 3,75 Strafen mehr gegen das Team ausgesprochen als gegen den jeweiligen Gegner. Dabei verloren die Rot-Goldenen in jedem Spiel knapp 25 Yards alleine durch Strafen.

___________________________________________________________________________


Field Position - der Anfang zum Erfolg

"We knew coming in here that we needed to [] win the field-position battle."
--- Ex-Broncos HC Gary Kubiack nach dem Sieg über die Jaguars in 2016.

Fieldposition; in Experten- und Bloggerkreisen ein äußerst heikles Thema. Auch, weil sie immer mit der Frage nach dem Ausspielen des vierten Downs verknüpft wird. Aber wie viel Einfluss hat die Fieldposition auf dem Erfolg eines Teams?



Die Parameter bleiben gleich: 32 Teams in den letzten acht Jahren. Die Y-Achse zeigt wieder die Anzahl der Siege, die X-Achse diesmal den durchschnittlichen Startpunkt des Drives im Vergleich zum Gegner.
Beispiel (roter Punkt): In 2013 begannen die Redskins jeden Drive durchschnittlich 6,37 Yards weiter hinten als ihr Gegner. Washington gewann in der Saison drei Spiele.
Einfach gesagt, die Punkte links liegen im Schnitt tiefer als die Punkte auf der rechten Seite, sodass ein Zusammenhang vermutet werden kann. Der Korrelationskoeffizient von 0,62 bestätigt die Beobachtung, die Fieldposition hat durchaus erhöhten Einfluss auf den Erfolg einer Mannschaft.

Zum Vergleich: 48,9% aller in den letzten acht Jahren ausgespielten vierten Downs führten zu einem First Down. Die Korrelation zwischen erfolgreichen 4th-Down-Versuchen der Offense, minus den zugelassenen der Defense und Regular-Season-Wins ist mit 0,23 sehr gering. Vielleicht unterschätzen wir alle ein wenig den Faktor Fieldposition.


Fun2know: Kein Team hatte in den letzten acht Jahren eine schlechtere Fieldposition als Washington. In dieser Zeit startete die Offense in jedem Drive durchschnittlich 2,4 Yards hinter dem Gegner. In den drei Jahren unter HC Jay Gruden wurde der Rückstand aber zumindest verkürzt (2,0 Yards; Platz 25).


_______________________________________________________________________________


Die Mär vom öffnenden Run

"So, I just wanted a very sound defense that was built and predicated around stopping the run"
--- Neu 49ers Head Coach auf die Frage, ob er nach einer bestimmte Defensive und Defensive Coordinator Ausschau gehalten hat.

Tausendmal gehört. Der Schlüssel zu einem guten Passing-Game oder gar zu einem erfolgreichen Team ist ein funktionierendes Laufspiel. Verteidiger werden so in die Box gezwungen, für die Receiver werden mehr Räume geschaffen und gerade durch das Element des Play-Action-Passes erhält der Quarterback mehr Zeit. Andererseits ist es für viele Defensive Coaches wichtig, zuerst den Run zu stoppen, weil man sich dann auf den Pass fokussieren könne. Aber ist die Rechnung wirklich so einfach?



Gleiche Stichprobenmenge, die X-Achse zeigt nun die durchschnittlichen Yards per Run, die Y-Achse die durchschnittlichen Yards per Pass-Play (Sacks miteinberechnet). Die Achsen schneiden jeweils beim Gesamtdurchschnitt, sodass jeder Punkt oberhalb der X-Achse eine überdurchschnittliche Rushing-Saison (>4,19 Y/Run) und jeder Punkt rechts von der Y-Achse eine überdurchschnittliche Passing-Saison (>7,12 Y/Pass-Play) darstellt.

Die Korrelation bestätigt den optischen Eindruck, Run- und Pass-Game sind grundsätzlich völlig unabhängig voneinander.

Das alles lässt die Frage aufkommen, welche Rolle der Run überhaupt spielt und ob diese nicht in der heutigen Zeit überbewertet wird? Ein Team läuft pro Spiel 26,9-mal, das heißt, dass es 27-mal im Spiel auf knapp drei Yards freiwillig verzichtet. Für was?


Die Antwort könnte Time of Possession lauten. Der Zusammenhang ist statistisch klar festzumachen: Die Korrelation zwischen ToP und dem Running-Ratio (Anzahl eigener Runs Anzahl gegnerischer Runs) beträgt starke 0,7. Läuft man mehr als der Gegner, nimmt man mehr Zeit von der Uhr, logisch. Und die Dauer des eigenen Ballbesitzes hat zumindest einen mittleren Einfluss auf den Erfolg eines Teams (Korrelation: 0,47).

Fazit: Die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache. Dem Run wird in der aktuellen Zeit immer noch zu viel Aufmerksamkeit geschenkt. Anders als im Pass-Spiel scheint die Quantität mehr Einfluss auf den Teamerfolg zu haben als die Qualität. Sprich: Wichtig ist, dass die (restliche) Spielzeit durch Run-Plays abnimmt, ob diese dann erfolgreich sind, ist aber längst nicht so spielentscheidend, wie man es oft weiß gemacht bekommt. Dass Teams mit einer Bilanz von 11-5 oder besser gerade einmal 0,06 Yards pro Run mehr erzielen, als Mannschaften mit einer 5-

11 Bilanz oder schlechter, ist ein weiteres Indiz.
Dementsprechend sollte bei jeglichen Spielerbewertungen (Draft, Free Agency, etc..) immer der Pass eindeutig dem Run vorgezogen werden. Eine Tendenz, die man auf den meisten Positionen bereits wahrnehmen kann und weiter ausgeprägt werden sollte. Einen Running Back an vierter Stelle zu draften, obwohl er kaum etwas im Pass-Spiel am College gezeigt hat? Kann man machen, muss man aber nicht.


Fun2know: Die 2013er Baltimore Ravens sind mit 3,14 Yards per Rush das Team, welches in den letzten acht Jahren am schlechtesten den Ball lief. Mit acht Siegen verließ man trotzdem zweimal mehr siegreich das Feld, als das Team mit dem besten Yards pro Run Average. Carolina kam 2011 auf stolze 5,41 Yards pro Rush, beendete die Saison aber mit einer 6-10 Bilanz.


_______________________________________________________________________________


All you need to win...

"Its always about turnovers and third downs"
--- Vikings HC Mike Zimmer nach der herzzerreißenden Niederlage im Wildcardspiel gegen die Seahawks 2016.

Eine der bekanntesten Faustregeln des Sports. Turnover entscheiden das Spiel. Und es stimmt, die Turnover-Ratio ist wichtig. Aber sollte man alles dem Vermeiden eigener und dem Forcieren gegnerischer Turnover unterordnen?

Die simple Antwort: Nein.


Das Diagramm zeigt, was siegreiche Teams in der NFL wirklich auszeichnet. Alle aufgeführten Statistiken bezeichnen hierbei die jeweilige Ratio. Beispielsweise: Eigene 3rd-down-Conversion% minus zugelassene 3rd-down-Conversion% oder eigene Yards/Pass-Play minus zugelassene Yards/Pass-Play. So wird das ganze Team (abzüglich Special Teams) betrachtet und nicht nur einzelne Units. Wieder gilt, ein Korrelationskoeffizient nahe 1 beschreibt einen starken Zusammenhang, nahe 0 ist kein Zusammenhang zwischen entsprechender Variable und dem Teamerfolg nachzuweisen.

Die totale DVOA von Footballoutsiders.com stellt den besten Richtwert mit einem Koeffizienten von 0,77 da. Danach folgen schon Pass-Statistiken wie TAY/P (0,74) und das simple PassY/Pass-Play (0,71).
TAY/P steht für Total Adjusted Yards per Play und ist seit einiger Zeit im puncto QB-Beurteilung meine meistgenutzte Statistik. Neben Yards, Attempts, Touchdowns und Interceptions bezieht sie auch first Downs, Sacks, Kneels, Spikes und alle Rushing-Statistiken eines Quarterbacks ein und liefert so eine einzelne Kennziffer zu Bewertung und Vergleich. Mehr zu TAY/P erfährst Du hier.

Erst darauf folgen Turnover (0,68), Fieldposition (0,62) und 3rd-Conversion-Percentage (0,60). Sie stehen aber immerhin noch in mittelstarker Beziehung zum Erfolg des Teams. Nur geringen Einfluss dagegen haben die runlastigen Messzahlen wie Time of Possesion (0,47) und Rush Yards per Attempt (0,11).

Fazit: Turnover sind wichtig.
Noch wichtiger ist aber ein gutes Pass-Spiel. Der Quarterback mit dem höheren durchschnittlichen Raumgewinn pro Passversuch geht eher als Sieger vom Feld als der mit den geringeren Turnovern.

Fun2know: In den 17 Jahren, in denen Bill Belichick als Head Coach in New England fungiert, haben die Patriots nur einmal ein negatives Turnover-Ratio und nur dreimal eine schlechteres als +5. Das kann kaum Zufall sein.

_______________________________________________________________________________


Soweit eine erste Analyse aus der eigen-zusammengestellten Datenbank. Insgesamt wurden etwa 40 verschiedene Statistiken über die letzten acht Jahre gesammelt, also genug Material um weitere Beiträge zu füllen.

Bedanken möchte ich mich bei den verschiedenen Korrekturlesern. Aus dem Forum waren das BlueSky und Petzie. Ein großes Danke geht auch an Voegi, der auf mich zugekommen ist, nachdem er bemerkt hat, dass es Probleme beim Upload gab.

Sollte jemand an einzelnen Stats interessiert sein, können gerne Anfragen via Twitter (@stesta93) oder Spox gestellt werden.

Bis dahin,
But



Stats from:
NFL.com
Sportingcharts.com
Thegridfe.com
footballoutsiders.com
footballperspective.com

KOMMENTARE
Um bewerten und sortieren zu können, loggen Sie sich bitte ein.
RaylanGivens
30.06.2017 | 15:17 Uhr
0
0
30.06.2017 | 15:17 Uhr
0
Sehr interessant und anscheinend eine Menge Arbeit, die dort rein geflossen ist. Well done!

Ich finde die gewählten Aspekte an sich zwar eher nebensächlich (zum Teil), aber so wie ich das verstanden habe, kann da ja noch was kommen.

@But: Was genau willst du uns mit dem Vergleich der Field Position und den 4th downs sagen? Das verstehe ich nicht so ganz.
0
Herr0in
28.06.2017 | 23:15 Uhr
1
0
Herr0in : 
28.06.2017 | 23:15 Uhr
0
Herr0in : 
"...Fieldposition hilft Teams besser zu machen." - this. Zumindest belegen das die FO Zahlen der letzten 6 Jahre. Ich meinte eigentlich auch Monta nicht deine Auswertung. Sorry für die Konfusion.
1
Butfumlbe93
28.06.2017 | 08:07 Uhr
0
0
Butfumlbe93 : @Herr
28.06.2017 | 08:07 Uhr
0
Butfumlbe93 : @Herr
Die Korrelation beschreibt ja einen mittelstarken Zusammenhang.

Die Frage war, ob gute Teams automatisch eine bessere Fieldposition haben oder ob Fieldposition hilft Teams besser zu machen.
0
Butfumlbe93
28.06.2017 | 08:04 Uhr
0
0
Butfumlbe93 : @Monta
28.06.2017 | 08:04 Uhr
0
Butfumlbe93 : @Monta
Was ich mir dachte, war, dass es sein könnte, dass es wichtiger ist selbst wenig Strafen zu begehen, anstatt den Gegner zu zwingen viele Strafen zu begehen.

Aber sollte es in einem Wettkampf 1vs1 nicht egal sein, ob mein Team weniger oder der Gegner mehr Strafen bekommt? Am Ende zählt ja nur der W.
So hatte ich mir das zumindest vorher gedacht und mich dann für das Ratio entschieden.

denn nach wie vor bin ich der Meinung, dass der Run schon seinen Platz hat.

Ist sehr spannend.
Ich werde run-orientierte Teams, wie Dallas oder Tennessee, dieses Jahr wohl noch ein Stück mehr im Auge behalten. Klar ist aber auch, wer die Dallas-O nur auf den Rush beschränkt, tut Dak ziemlich unrecht.

Rechenbsp:
Ok, dann habe ich dich falsch verstadnen. Ich dachte du meinst mit "positiver Wahrscheinlichkeit" >50%.
0
Herr0in
27.06.2017 | 22:21 Uhr
0
0
Herr0in : 
27.06.2017 | 22:21 Uhr
0
Herr0in : 
Die Geschichte mit der fieldposition würde ich so nicht ganz Teilen. Generell ist es schon auffällig wenn man sich bei FO LOS/Dr der letzten zeit anschaut, das zumindest die teams die da unter den letzten 8-10 Teams sind auch immer die Teams waren, die nicht erfolgreich waren. Zumindest lässt sich festhalten das eine schlechte Fieldposition für schwache Teams zum Verstärker wird negative gemeint).
0
Monta_Carlo
27.06.2017 | 11:58 Uhr
0
0
27.06.2017 | 11:58 Uhr
0
Deine Punkte zur Field position überzeugen mich. Da werde ich in zukünftigen Spielen mal darauf achten, ob ich im Gameplan erkennen kann, wie wichtig die Field position für den Coach zu sein scheint.

Mit den drei Downs hast du sicherlich Recht. Die Entwicklung zur Passing League ist ja offensichtlich und sie findet wohl auch zurecht statt. Ich bin gespannt, wie lange das noch so weiter geht, denn nach wie vor bin ich der Meinung, dass der Run schon seinen Platz hat. Vielleicht spricht da aber auch der Cowboys Fan in mir.

Zum Rechenbeispiel: Man hat schon eine positive Wahrscheinlichkeit auf einen Touchdown. Aber eben auch eine positive Wahrscheinlichkeit auf keinen Touchdown, was in meinem Beispiel beim Run nicht so ist.
Mein Beispiel hat mit der Realität natürlich nicht besonders viel zu tun, ich wollte nur verdeutlichen, dass es sicherlich Situationen geben kann, in denen man etwas sicherere wenige Yards den etwas riskanteren vielen Yards vorziehen sollte. Auch das Run play ist natürlich mit Risiko verbunden, aber vielleicht etwas weniger als das Pass play.

Ich hoffe, ich habe es nicht allzu sehr übertrieben mit meinen Ausführungen. Ich konnte meinen Enthusiasmus einfach nicht bremsen, als ich den Blog gesehen habe.
0
Monta_Carlo
27.06.2017 | 11:56 Uhr
0
0
27.06.2017 | 11:56 Uhr
0
Mit der Wahl des Erreichens der Playoffs in meinem Modell bin ich auch nicht ganz glücklich. Um ehrlich zu sein war dafür auch ein Grund, welches mathematische Konzept dafür Verwendung findet, im Vergleich zu der Anzahl der Siege. Mein Modell ist sicherlich alles andere als perfekt, mir ging es hier eher darum, dass bei mir schon ein Zusammenhang zwischen "Erfolg" und "Strafen" zu beobachten war, währenddessen dies hier nicht der Fall ist, was für mich überraschend war.

In mein Modell sind zu Beginn einige verschiedene Statistiken reingewandert. Unter anderem auch Yards per pass attempt. Die Sacks habe ich noch extra reingepackt, anstatt es zu Yards per pass play zusammenzufassen. Yards per pass attempt sind allerdings letztlich aus dem Modell rausgeflogen, Sacks blieben drin und beispielsweise auch die Completion percentage war noch dabei. Eventuell wäre es besser gewesen Yards per pass play zu nutzen.

Der Punkt mit der Ratio scheint mir schlüssig. Was ich mir dachte, war, dass es sein könnte, dass es wichtiger ist selbst wenig Strafen zu begehen, anstatt den Gegner zu zwingen viele Strafen zu begehen. Oder vielleicht auch andersrum. Das könnte wiederum bei der Ratio etwas verloren gehen. Beim Erstellen eines Modells könnte man ja auch sowohl den Ratio, als auch die getrennten Statistiken
ausprobieren, und schauen was besser zu passen scheint.
0
Butfumlbe93
27.06.2017 | 08:57 Uhr
0
0
27.06.2017 | 08:57 Uhr
0
Dein Rechenbeispiel verstehe ich trotzdem nicht ganz.

Wenn ich eine 50% Chance auf einen 20 Yards-Pass und drei Versuche habe, wieso habe ich dann keine positive Wahrscheinlichkeit auf ein TD?
Wenn ich richtig rechne, komme ich auf eine Wahrscheinlichkeit von 0,875 um ein First Down zu erzielen. Angenommen man startet von der eigenen 25-Yard-Line wären das vier Pass-Plays die erfolgreich sein müssen.
Das gelingt mit einer Wahrscheinlichkeit von 0,586. Selbst bei fünf wäre man noch über der 50%-Marke.

Und das Laufspielzüge eine 100% Sicherheit haben ist hier ja sehr run-freundlich modelliert. In der Realität ist es meist so, dass wenn ein Laufspielzug „schief geht" (Loss-Of-Yards bspw.), für die restlichen Versuche der Run als Play ausfällt.
0
Butfumlbe93
27.06.2017 | 08:56 Uhr
0
0
27.06.2017 | 08:56 Uhr
0
Allerdings sehe ich es eher so: Gute Teams gewinnen viele Spiele, gute Teams sollten aufgrund ihrer Überlegenheit eine bessere Field Position haben und daher haben Teams, die viele Spiele gewinnen, zumeist eine bessere Field Position.

Jein.
Natürlich haben gute Teams auch einen Vorteil im Fieldposition-Spiel. Aber Head Coaches können, ohne Zweifel, dem Faktor Fieldposition eine größere bzw. kleinere Rolle im Gameplan zuordnen. Paradebeispiel ist das Ausspielen des vierten Downs, worauf ich mich im Blog bezogen habe. Aber es gibt noch andere Situationen, wie etwa ein Draw-Play bei 3rd&long oder einen Surprise-Onside-Kick. Dass bessere Teams eine bessere Fieldposition haben, würde ich so nicht unterschreiben.

Grundsätzlich wird der Fieldposition heute deutlich weniger Beachtung geschenkt als in der Vergangenheit, gerade in Blogger-Kreisen. Mich hat das Ergebnis selbst überrascht, besonders wenn man den Vergleich zum 4th-Down zieht.

__________________________________________


Die Varianz der RunY/Att beträgt 0,2, von Y/Pass-Play 0,5.

Klar, gerade mit den Sacks in der Berechnung steigt sie an. Für mich hat im American Football die Varianz aber auch eine geringere Bedeutung, da ich nicht den Einzelversuch, sondern immer drei Downs als Package sehe, sodass ich mir ein Call mit größerer Streuung eher leisten kann, wenn der mögliche Erfolg in diesem Play groß genug ist.

Die Varianz hätte ich vielleicht noch einfügen können, alle weiteren Berechnungen würden aber dann den Rahmen sprengen. Den Blog mit zusätzlichen, komplizierteren Statistiken auszufüllen, wäre in puncto Lesergewinnung wohl auch nicht zielführend gewesen.
0
Butfumlbe93
27.06.2017 | 08:52 Uhr
0
0
27.06.2017 | 08:52 Uhr
0
Wow Monta_Carlo,

da hast du mal ein richtiges Brett rausgehauen. Bin gerade etwas überfahren, vielleicht solltest du den nächsten Blog schreiben.

Zuerst: Ich habe Korrelation mit den Regular-Season-Wins bewusst gewählt. Das Playoff-System kann sehr verzwickt sein und hängt immer von (Division-)Gegnern ab. Dieses Zufallselement wollte ich bewusst außenvorlassen, da es mmn das ganze Modell verzerrt.

Wenn ich das richtig verstehe, hast du auch jeden Playoff-Einzug gleich bewertet, was durch das Seeding-System ja auch nicht ganz korrekt ist.

Dann fällt mir auf, dass du mit Yards per Pass-Attempt argumentierst. In dieser Statistik sind normalerweise in Footballkreisen keine Sacks miteinberechnet, sind sie das bei dir?
Ich habe Yards/Pass-Play genutzt, einfach weil es für mich mehr Sinn ergibt, auch die „sehr schlechten" Plays mitaufzuführen. Das könnte ein entscheidender Unterschied sein.


und außerdem noch in Strafen für und gegen das eigene Team unterschieden habe, ohne es zu verrechnen.

Ich hatte mich bei fast allem für die Ratio entschieden, da man mmn nicht den Gegner ausblenden kann. Gerade bei Penaltys verfälscht sonst ein Referee, der schneller eine Flagge zieht, die Statistik. Vorausgesetzt er ist unparteiisch, hast du diesen Faktor im Ratio ausgeschlossen.
0
COMMUNITY LOGIN
Du bist nicht angemeldet. Willst Du das ändern?
Benutzername:
Passwort:
 

Wir aktualisieren unsere Nutzungsbedingungen und unsere Datenschutzrichtlinie. Wir haben neue Community-Richtlinien zur Inhaltsnutzung - Verhaltenskodex eingeführt und mehr Informationen darüber bereitgestellt, wie wir Ihre Daten erheben und nutzen. Indem Sie unsere Website und unsere Dienste weiterhin nutzen, stimmen Sie diesen Aktualisierungen zu.
Neueste Kommentare
Abshak
Artikel:
sepp der trainer stellt die mannschaft auf. con daher würde ich sagen der t
28.03.2024, 14:23 Uhr - 16 Kommentare
_VfB_1893_
Artikel:
Wie kann man Green verteidigen wenn man Currys Reaktion sieht? Er schadet de
28.03.2024, 14:20 Uhr - 26 Kommentare
marc2302
Artikel:
"große Effizienz und Widerstandsfähigkeit" - juhu, die Paris-Taktik kommt wi
28.03.2024, 14:20 Uhr - 2 Kommentare
HakunaMalada
Artikel:
denke mal, die könnten es alle besser. Das wird schon so verlangt werden: vi
28.03.2024, 14:19 Uhr - 14 Kommentare
Ckay
Artikel:
ich denke, dass Franz zwischen RS und Playoffs durchaus daran arbeiten kann.
28.03.2024, 14:18 Uhr - 5 Kommentare
Rolando44
Artikel:
"Sehr schön, so kommen ein paar echte Fans an die Eintrittskarte. Und wenn E
28.03.2024, 14:15 Uhr - 56 Kommentare
sdf
Artikel:
Er bekommt doch aber sehr viel Zuspruch und Sonderbehandlung. Viel mehr geht
28.03.2024, 14:12 Uhr - 6 Kommentare
_VfB_1893_
Artikel:
Mir ist das irgendwann auch Zuviel Taktik geplänkel rund um gündogan. Wer au
28.03.2024, 14:12 Uhr - 11 Kommentare
Kosmodome
Artikel:
Achja es ist immernoch unfassbar, dass man no calls nicht challengen kann.
28.03.2024, 14:10 Uhr - 13 Kommentare
SiggiFreud
Artikel:
Stindl der letzte Topspieler, der damals für so eine unglaublich geringe Sum
28.03.2024, 14:05 Uhr - 0 Kommentare