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mySPOX-Stammtisch


Gründer: Karrramba | Mitglieder: 163 | Beiträge: 22
Von: Talentfrei
07.09.2016 | 6913 Aufrufe | 6 Kommentare | 6 Bewertungen Ø 8.5
Wiedersehen mit Real Madrid
Die Gruppe von Borussia Dortmund
Titelverteidiger und schlagbare Gegner!

Real Madrid

Die Königlichen wollen als erstes Team seit Einführung der Champions League den Titel verteidigen. Der Verein wurde 1902 gegründet und gehört seit jeher zu den größten Fußballklubs der Welt, außerdem wurden zahlreiche Erfolge auf nationaler und internationaler Ebene gefeiert. In der vergangenen Saison wurde Real Madrid Vizemeister in Spanien, aber unter Coach Zinedine Zidane, der die Mannschaft im Saisonverlauf übernahm, spielte man stabiler als zuvor unter Benitez und feierte vor allem konstant Siege mit guten Leistungen. Anders als eine Vielzahl der europäischen Klubs ist Real Madrid keine Kapitalgesellschaft, sondern weiterhin als Sportverein organisiert. Die Heimspiele trägt Real Madrid im Estadio Santiago Bernabeu aus, das für über 81.000 Zuschauer Platz bietet. Das Stadion soll ausgebaut werden, aber derzeit stocken die Pläne, den der ursprüngliche Bebauungsplan wurde im Februar 2015 für illegal erklärt. Wann und wie der Ausbau weitergehen wird, ist derzeit noch unklar.

Der Kader/Transfers

Eigentlich gingen viele Experten davon aus, dass Real Madrid aufgrund der drohenden Transfersperre ab der Wintertransferperiode etwas aktiver sein wird, als es in diesem Sommer der Fall war. LLorente, Vallejo und Burgui verließen den Verein auf Leihbasis und vor allem von Innenverteidiger Vallejo, der zu Eintracht Frankfurt wechselte, verspricht man sich viel. Arbeloa wechselte ablösefrei nach West Ham, Mascarell für 1 Million zu Frankfurt, Alvaro Meran für 1,5 Millionen zum FC Valencia. Stürmer Mayoral wurde für 3 Millionen Euro zum VfL Wolfsburg verliehen, Cheryshev wechselte für 7 Millionen zu Villarreal und Flügelstürmer Jese stürmt nun für Paris Saint-Germain, die 25 Millionen Euro nach Madrid überwiesen. Die Leihen von Coentrao, Silva und Asensio endeten und vor allem Asensio soll sein großes Talent in dieser Saison häufiger unter Beweis stellen, er gehört zum erweiterten Stammpersonal und wird wohl einige Einsätze, besonders auf nationaler Ebene, bekommen. Der einzige große Transfer war Morata, bei dem Real die Rückkaufoption von 30 Millionen Euro zog. Der Kader hat eine gute Größe und ist mit 26,5 Jahren im Durchschnitt nahezu optimal aufgestellt.

Stammtorhüter ist der 29-jährige Navas, der ein sicherer Rückhalt ist und sehr konstant seine Leistung bringt. Der ebenfalls 29-jährige Casilla ist sein Ersatz und hat die Rolle als Ergänzungsspieler angenommen. Die Innenverteidigung ist sehr gut besetzt und besticht vor allem durch Kontinuität. Sergio Ramos ist der Abwehrchef und überdies Kapitän der Mannschaft. Der 30-jährige gibt den Ton an und harmoniert sehr gut mit dem zweikampfstarken Pepe, der eine gute letzte Saison mit einer sehr guten EM und dem Titel krönte. Nach seiner Verletzung greift nun auch Raphael Varane wieder an und will im Zweikampf mit Pepe Akzente setzen. In den wichtigen Spielen scheint aber der erfahrene Portugiese noch die Nase vorn zu haben. Nacho Fernandez komplettiert die Innenverteidigung. Er fällt leistungstechnisch ein wenig ab, aber ist trotzdem ein stabiler 4. Mann, den man ohne Bedenken aufstellen kann. Auf der linken Seite ist Marcelo klar gesetzt. Der offensivstarke Brasilianer hat klare Vorteile vor Fabio Coentrao, der um jeden einzelnen Einsatz kämpfen muss. Rechts ist Carvajal Stammspieler, auch wenn Danilo, der vor einem Jahr aus Porto kam, ebenfalls über eine enorme Qualität verfügt.

Im zentralen defensiven Mittelfeld fehlt Real die absolute Toplösung. Casemiro ist auf jeden Fall ein guter und talentierter Fußballer, aber im Gesamtpaket gehen ihm einige Kleinigkeiten abhanden. Auch Lucas Silva verfügt über ein gewisses Talent, er fällt aber im Gegensatz zu Casemiro schon relativ deutlich ab. Allerdings sieht das Mittelfeld ansonsten hervorragend aus. Vor allem Toni Kroos und Luka Modric, die gerne vor Casemiro agieren, passen sehr gut zueinander und bringen zudem noch die individuellen Fähigkeiten mit, die es braucht. Der Kroate Kovacic steht außerdem für diese Position zur Verfügung und ist eine gute Ergänzung. Er kann Modric/Kroos entlasten und sammelt so Spielzeit. Die offensiveren Varianten sind James Rodriguez und Isco, die unter Zidane allerdings nicht regelmäßig zum Zug kommen. Es scheint so als ob in naher Zukunft zumindest einer der beiden den Verein verlassen könnte, wenn sich die Situation nicht ändert. Asensio, der von Espanyol zurückkehrte, kann sowohl im Zentrum als auch auf dem Flügel spielen und sammelte zu Saisonbeginn Pluspunkte.

Auf den Flügeln sind Ronaldo und Bale gesetzt. Die beiden Ausnahmespieler sind torgefährlich, können mit Dribblings Chancen kreieren und sind kaum über 90 Minuten auszuschalten. Gerade Ronaldo ist eine absolute Tormaschine, die nicht einmal einen guten Tag erwischen muss um sich entsprechend in Szene zu setzen. Der Ersatz ist Vazquez, der besonders als Joker frischen Wind in das Spiel bringen und die gegnerische Abwehr durcheinanderwirbeln kann. Im Sturmzentrum duellieren sich Benzema und Morata. Morata hatte am Anfang der Saison die Nase vorn, da Benzema noch verletzt ist, aber im Laufe der Saison werden beide auf eine angemessene Zahl an Einsätzen kommen. Mariano Diaz, der aus der zweiten Mannschaft hochrückte, komplettiert den Kader. Er wird sporadisch zum Einsatz kommen.

Die Prognose

Borussia Dortmund hat mit Real Madrid wohl eines der schwersten Lose gezogen. Aber: Real hat in der Vergangenheit immer wieder Probleme auf deutschem Boden gehabt und hier einige deftige Niederlagen einstecken müssen, unter anderem auch in Dortmund, wo man in den vergangenen Jahren alle drei Duelle verloren hat. Sicherlich sind die Königlichen dem BVB individuell überlegen und gerade die Tatsache, dass sich das Team kennt und die Automatismen vorhanden sind, sollte für die Spanier sprechen, aber Dortmund ist in der Lage jeden Gegner vor Probleme zu stellen und vor allem die zahlreichen schnellen und dribbelstarken Offensivkräfte, die zudem womöglich noch mit einem Schuss Unbekümmertheit unterwegs sind, könnten den Dortmundern in die Karten spielen. Real wird besonders im Bernabeu viel Druck auf Dortmund ausüben und früh in Führung gehen wollen. Hier kommt es auf die Defensive an, Thomas Tuchel muss mit seinem breiten und variablen Kader die richtige Formation finden und gerade im Heimspiel selbst dafür sorgen, dass seine Mannschaft Offensivakzente setzt. Ein Punkt ist zuhause definitiv möglich, bei einer guten Tagesform vielleicht sogar deren drei.

Sporting CP

Der Sporting Clube de Portugal wurde im Jahr 1906 gegründet und konnte bisher 18 Meisterschaften und 15 Pokalsiege feiern. Zusammen mit Lokalrivale Benfica und dem FC Porto dominiert Sporting in den letzten Jahren das Geschehen in Portugal. In der vergangenen Saison wurde der Verein Vizemeister, wodurch man sich direkt für die Champions League qualifizierte. Das Ziel ist es in dieser Saison irgendwie in die K.O.-Runde zu kommen, auch wenn Platz drei definitiv realistischer zu sein scheint. Trainiert wird die Mannschaft vom erfahrenen Jorge Jesus, der vorher sehr lange bei Benfica angestellt war und dort einige erfolgreiche Jahre verbrachte. Das Stadion von Sporting ist das Estadio Jose Alvalade, das Platz für über 52.000 Zuschauer bietet und Austragungsort der Fußball-Europameisterschaft 2004 war.

Der Kader/Transfers

Die großen Ambitionen Sportings passen in dieser Saison eher nicht zum Verhalten auf dem Transfermarkt, denn einige gute und wichtige Spieler verließen den Klub, teilweise ohne qualitativ zumindest ansatzweise gleichwertigen Ersatz verpflichtet zu haben. Einige Spieler wurden verliehen, darunter Ewerton nach Kaiserslautern, Carlos Mane nach Stuttgart, Gutierrez zu Rosario, Wallyson nach Lüttich, Rosell zu Belenenses, Figueiredo zu Nacional oder Medeiros zu Boavista. Aquilani verließ den Klub ablösefrei in Richtung Pescara, Andre Martins schloss sich ablösefrei Piräus an und Carrillo wechselte nach Ablauf seines Vertrages zu Benfica. Innenverteidiger Naldo wechselte für 4,5 Millionen nach Krasnodar, Stürmerstar Slimani für 30 Millionen zu Leicester und Joao Mario verließ den Klub und wechselte für 40 Millionen Euro zu Inter. Sporting wurde natürlich auch selbst tätig und lieh Campbell von Arsenal und Markovic vom FC Liverpool, zudem kam Torhüter Beto ablösefrei aus Sevilla. Innenverteidiger Douglas kam für 1 Million aus Trabzonspor, Spalvis für 1,6 Millionen aus Aalborg. Außerdem verpflichtete man für den Sturm zwei Bundesligaspieler: Castaignos (Frankfurt) und Dost (Wolfsburg) schlossen sich Sporting an. André kam von Corinthians, Petrovic aus Kiew, Bruno Paulista vom EC Bahia und Alan Ruiz von San Lorenzo. Die großen Namen fehlen also bei den Neuzugängen, es wurde eher in die Breite investiert.

Stammtorhüter ist der Portugiese Patricio, der bereits seit Jahren das Tor von Sporting hütet. Sein Ersatz ist Neuzugang Beto, der als erfahrener Mann in seiner Heimat gerne die Rolle als 2. Torhüter übernimmt. Mit Azbe Jug steht sogar noch ein 24-jähriger Slowene als 3. Torhüter im Aufgebot. In der Innenverteidigung ist der Abgang von Naldo durchaus ein Verlust. Eine klare Formation hat sich bisher noch nicht einspielen können, zuletzt standen Coates (25) und Semedo (22) in der Startformation. Aber auch Paulo Oliveira (24) und Neuzugang Douglas (28) können auf ähnlichem Niveau spielen und haben gerade während einer langen Saison gute Chancen häufiger aufzulaufen. Auf der rechten Abwehrseite scheint der erfahrene Joao Pereira die Nase vorn zu haben, aber mit Esgaio und Schelotto, der auch offensiver spielen kann, stehen zwei solide Alternativen zur Verfügung. Der stärkste Linksverteidiger ist der Brasilianer Jefferson, der zu Saisonstart noch an einer Muskelverletzung laborierte und durch den Niederländer Zeegelaar (26) ersetzt wurde. Die Verteidigung ist solide, aber nicht hochklassig, hier hätte man vielleicht noch etwas mehr Geld investieren müssen.

Im defensiven Mittelfeld regiert William Carvalho. Der 24-jährige Portugiese, der in jedem Transferfenster von zahlreichen Klubs umworben wird, bleibt Sporting weiterhin erhalten und wird das Mittelfeld führen müssen. Carvalho vereint Physis, Dynamik, Übersicht und eine enorme Ruhe am Ball, was ihn zu einem extrem wertvollen Spieler macht. Er ist für die Balance zuständig und klärt gefährliche Situationen häufig schon in ihrer Entstehung. Alternativ stehen die Neuzugänge Bruno Paulista und Radosav Petrovic im Kader, die qualitativ aber extrem abfallen und gerade in Sachen Dynamik und Ruhe am Ball viel zu fehleranfällig sind. Die Mittelfeldzentrale besteht im Optimalfall aus Elias und Adrien Silva, der beinahe auch noch gewechselt wäre. Beide sind technisch versiert und verfügen über ein gutes Passspiel. Vor allem der Brasilianer Elias strahlt eine enorme Ruhe aus. Marcelo Meli ist auch für das Mittelfeldzentrum vorgesehen, aber eher als Ergänzung für die etablierten Kräfte. Die Offensive ist extrem breit besetzt und bietet sehr viele Möglichkeiten. Für die linke Seite stehen Bruno Cesar, Matheus Pereira und der erfahrene Ruiz im Kader, auf der rechten Seite hat Jorge Jesus die Wahl zwischen Campbell, Martins und Markovic. Auch im Sturm gibt es verschiedenste Möglichkeiten. Alan Ruiz fungiert als hängende Spitze, André ist ein Mittelstürmer, Castaignos und Dost sind Abschlussspieler und der Lette Spalvis ist mit seinen 1,89m kopfballstark. Sporting kann also sowohl mit einem, als auch mit zwei Stürmern im Zentrum agieren.

Die Prognose

Viele gehen davon aus, dass Dortmund gegen Sporting das Duell um den 2. Platz in dieser Gruppe sein wird. Beide Mannschaften haben im Sommer Leistungsträger verloren und sich einige talentierte Spieler dazugeholt, beide Mannschaften haben zu Beginn der Saison sicherlich eine gewisse Findungsphase, in der man den Rhythmus finden muss und beide Teams sind Real Madrid individuell unterlegen und wollen den großen Favorit ärgern. Trotzdem gibt es einen Unterschied zwischen Sporting und Dortmund. Der BVB ist individuell einfach besser besetzt. Gerade die Abgänge von Joao Mario und Islam Slimani setzen Sporting doch sehr zu und es ist unklar wie schnell und wie gut beide Spieler ersetzt werden können. Jorge Jesus kennt solche Situationen aus seiner Zeit bei Benfica und es gelang ihm dort auch immer wieder neue Spieler schnell einzubauen, aber die Situation in dieser Saison ist nicht einfach und die Gruppe sehr scher. Dortmund muss das spielen, was man spielen kann, dann wird die Mannschaft von Thomas Tuchel einige Möglichkeiten bekommen um Sporting unter Druck zu setzen und die eigene Klasse auszuspielen. 4 Punkte sollten auf jeden Fall möglich sein und wären für das Erreichen der K.O.-Phase extrem wichtig, da man so natürlich auch den direkten Vergleich gegen die Portugiesen für sich entscheiden würde. Das Auswärtsspiel in Portugal vor teilweise sehr frenetischen Fans könnte allerdings sehr schwer und eine interessante Herausforderung für die Dortmunder werden.

Legia Warschau

Der Verein wurde 1916 gegründet und wird seit 1997 als Aktiengesellschaft geführt. Mit elf Meisterschaften seit 1955 und 18 Titeln im polnischen Pokal gehört Legia nicht nur zu den bekanntesten, sondern auch zu den erfolgreichsten Mannschaften im polnischen Vereinsfußball. Die größten Erfolge auf europäischer Ebene waren ein Halbfinaleinzug im Europapokal der Landesmeister 1970 und im Europapokal der Pokalsieger 1991. Seit dieser Saison wird Warschau von Besnik Hasi trainiert, der über einen langfristigen Zeitraum beim RSC Anderlecht angestellt war, erst als Co-Trainer, seit 2014 als Chefcoach. In Belgien konnte der mittlerweile 44-jährige einmal den Gewinn der Meisterschaft feiern. Die Heimstätte des Vereins ist das Stadion Wojska Polskiego, das 1930 eröffnet und zwischen 2008 und 2011 renoviert wurde. Die Kapazität beträgt mittlerweile knapp über 31.000 Plätze und das Stadion gehört zu den modernsten in Polen.

Der Kader/Transfers

Es gab viel Bewegung im Kader der Polen und einige Spieler verließen den Verein. So zum Beispiel Jakob Kosecki, der zum SV Sandhausen wechselte. Marek Saganowski und Ivica Vrdoljak suchen immer noch einen neuen Verein, Maslowski, Makowski, Handzlik und Niezgoda wurden verliehen, Kalinkowski, Arak, Brzsyki und Piech verließen den Klub ablösefrei. Innenverteidiger Igor Lewczuk zog es für 1 Million Euro nach Frankreich zu Girondins Bordeaux, Ariel Borysiuk, der früher beim 1. FC Kaiserslautern unter Vertrag stand, wechselte für knapp 2 Millionen zu QPR nach England und Ondrej Duda, einer der wichtigsten Offensivspieler, verließ Legia für 4,2 Millionen gen Berlin und wechselte zur Hertha. Natürlich wurde der Kader für die Königsklasse auch entsprechend verstärkt. Aus der zweiten Mannschaft wurden Babel, Nawotka und Szymanski in die Profiabteilung befördert, Qazaishvilli wurde aus Arnheim geliehen, Sulley kam aus Ghana, Odjidja-Ofoe ablösefrei von Norwich, Sulejmani von Renova, Kulenovic aus der Jugend von Dinamo Zagreb, Miroslav Radovic wurde von Partizan geholt, Innenverteidiger Dabrowski von Zaglebie Lubin, Langil und Moulin kamen aus Beveren und Czerwinski wurde für 500.000 Euro von Pogo Stettin verpflichtet. Der Kader ist nun relativ groß, aber dafür auf vielen Positionen recht ausgeglichen besetzt.

Stammtorhüter ist der 36-jährige Malarz, dem es ein wenig an Spritzigkeit fehlt, allerdings ist er erfahren, strahlt Ruhe aus und erkennt möglicherweise auftretende Gefahren bereits im Ansatz. Cierzniak (36), Babel (18) und Majecki (16) komplettieren das Aufgebot im Tor. Gerade die beiden jungen Keeper sollen vor allem von den erfahrenen Torhütern lernen um in einigen Jahren selbst im Tor zu stehen. In der Innenverteidigung steht Kapitän Pazdan ganz oben in der Hierarchie. Der polnische Nationalspieler und EM-Teilnehmer ist Abwehrchef, hält die Defensive zusammen und treibt die Mannschaft außerdem an. Rzezniczak, Dabrowski und Czerwinski kämpfen um die Position neben Pazdan, wobei Dabrowski scheinbar die besten Chancen hat. Mit Adam Hlousek steht nur ein nomineller Linksverteidiger zur Verfügung. Der Ex-Bundesligaprofi ist ein solider Spieler, der in Topform sicherlich eine Hilfe für die Mannschaft sein kann. Auf der rechten Seite gibt es ein Duell zwischen Broz (30) und Bereszynski (24), das relativ offen ist.

Im defensiven Mittelfeld stehen Nationalspieler Jodlowiec, der sogar in der Abwehr spielen kann, und der 24-jährige Kopczynski im Kader. Jodlowiec ist gesetzt und spielt gerne an der Seite des Ex-Hamburgers Odjidja-Ofoe, der als prominentester Neuzugang auf sich aufmerksam machen möchte. Moulin und Vranjes sind etwas offensiver ausgerichtet und eher für die Spielgestaltung zuständig. Qazaishvilli und Hämäläinen können ebenfalls im Zentrum eingesetzt werden und fungieren eher als Spielmacher. Beide können selbst den Abschluss suchen, aber auch den letzten Pass spielen. Neuzugang Radovic wurde vor allem für die Kaderbreite geholt. Er ist relativ erfahren, ruhig am Ball und kann sicherlich gerade als Joker wertvoll werden.

Auf der linken Außenbahn gibt es einen offenen Zweikampf zwischen Neuzugang Langil und Kucharczyk, einem schnellen, zielstrebigen Spieler, der oftmals den Abschluss sucht. Rechts ist der Brasilianer Guilherme gesetzt, der immer wieder durch Dribblings Räume öffnet und Chancen kreieren kann. Der 27-jährige Bulgare Aleksandrov ist sein Ersatz.Im Sturmzentrum ist der Ungar Nikolics gesetzt, der immer wieder in gute Abschlusspositionen kommt und einen Torriecher besitzt. Er kann aus scheinbar ungefährlichen Situationen Torgefahr erzeugen und auf ihn muss man definitiv aufpassen. Von der Bank kann immer noch Aleksandar Prijovic gekommen, der gerade bei Kopfbällen gefährlich ist, besonders bei ruhenden Bällen liegt der Fokus auf ihm. Ryczkowski, Sulley und Kulenovic sind eher als Kaderauffüller gedacht.

Die Prognose

Legia Warschau ist ein interessanter Gegner für Borussia Dortmund - und vor allem ein machbarer. Die Polen haben zwar einige gute Spieler in ihren Reihen, aber sind insgesamt auf taktischer und fußballerischer Ebene deutlich schwächer als die Borussia. Wichtig wird vor allem sein, dass man den Gegner nicht auf die leichte Schulter nimmt. Thomas Tuchel wird seiner Mannschaft mit auf den Weg geben, dass man das eigene Spiel durchziehen und den Gegner permanent beschäftigen muss. Wenn die Polen unter Druck geraten machen sie automatisch Fehler und diese müssen dann mit der nötigen Effizienz genutzt werden. Sporting und auch Real wollen natürlich 6 Punkte gegen Legia einfahren und somit ist auch der BVB gefordert und muss ebenfalls auf die maximale Ausbeute schielen. Das Spiel in Polen wird wohl vor einem euphorischen und lauten Publikum stattfinden, aber das sollte Dortmund keinesfalls beeinflussen.

Interview mit User Dave123

Im Sommer war Borussia Dortmund auf dem Transfermarkt extrem aktiv. Durch die Abgänge von Mkhitaryan, Hummels und Gündogan hatte man einige Ressourcen zur Verfügung und verpflichtete zahlreiche Spieler, unter anderem Marc Bartra, Raphael Guerreiro, Mario Götze, Andre Schürrle und Ousmane Dembele. Wie würdest du rückblickend die Transferperiode beurteilen und welchen Neuzugängen traust du eine tragende Rolle zu?

Diese Transferphase war natürlich mit den Abgängen von Hummels und Miki eine mental schwierige Sache. Der Kapitän und die Scoringmaschine sind gegangen, obwohl man beide anders eingeschätzt hatte - bei Ilkay war es mehr ein erlösender Moment nach all den Sommern der Spekulationen und die Fans, inklusive mir, haben grötenteils gedacht "endlich ist er weg!. Die Zugänge sind allesamt Spieler mit Potenzial, teils international gehandelte Toptalente und mehr als Investition für die Zukunft zu sehen, aber neben Bartra wird wohl Rode der entscheidende Zugang sein, der die meisten Minuten bekommen wird und die meisten direkten Einflüsse mitbringt. Bartra ist ein solider Innenverteidiger, dessen Qualitäten durchaus mit denen von Hummels zu vergleichen sind, starkes Passspiel, gutes Kopfballspiel, nicht der Schnellste, aber gutes Stellungsspiel und doch auch viel Offensivdrang. Dagegen ist Rode ein ganz anderer, neuer Spielertyp. Vergleiche mit Bender werden beiden Spielern nicht gerecht, da Bender defensiver orientiert ist als Rode und dieser gleichzeitig nur so wenig gespielt hat, weil es beim FC Bayern noch bessere Spieler gab. Er hat in der Vorbereitung und den ersten beiden Pflichtspielen überzeugt, gefällt mir mit seiner Dynamik sehr gut und hat sicherlich den größten spielerischen Einfluss auf das Team.

Schürrle und Götze möchte ich an dieser Stelle noch etwas ausnehmen, gerade Götze, da dieser sicher erstmal körperlich auf ein ansprechendes Niveau kommen muss um eine Option zu werden. Schürrle hat in seinen ersten Einsätzen durchaus gefallen und könnte unter Tuchel wieder zu einer entscheidenden Waffe im Offensivspiel werden. Außerdem arbeitet er bisher sehr ordentlich im Defensivverbund mit. Guerreiro wird sicher wie Götze eine längere Anlaufzeit brauchen. Vor November rechne ich nicht damit, dass er voll im Saft steht aber er wird mit Schmelle einen erbitterten Kampf hinten Links kämpfen und ist sicherlich der offensiv stärkere Spieler, Schmelle der defensiv stabilere. Dembele könnte hingegen der Shootingstar werden. Er wird nach der Rückkehr von Reus und Götze sicherlich die Offensivalternative Nummer 1 sein, Spielanteile bekommen und von Tuchel profitieren. Einzig Mor ist eine Kaderergänzung und wird neben einigen Kurzeinsätzen nicht so viel Spielzeit bekommen. Er muss noch viel lernen und seine Anlagen ausbauen, bevor er ein Spieler mit großem Impact werden kann. Als Fazit lässt sich sagen, dass die Transferperiode zwar hart war, jedoch eine kleine Euphoriewelle ausgelöst hat und viele Fans auch die langfristigen Nutzen der Transfers sehen. Zorc hat sich für mich zu einem der Top 3 Manager in der Bundesliga gemausert und wurde dieser Aussage auch diesen Sommer wieder gerecht. Spieler wie Mor und gerade einen von allen Vereinen umworbender Dembele sind nun beim BVB - davor ziehe ich meinen Hut!

Thomas Tuchel hatte schon in seinem ersten Jahr einen großen Einfluss auf das Spiel des BVB, jetzt konnte er mit beachtlichen finanziellen Mitteln einige seiner Wunschspieler verpflichten. Was glaubst du, wie wird sich das Spiel des BVB in dieser Saison entwickeln? Wird man tatsächlich so flexibel spielen, wie es viele erwarten?

Die Flexibilität wird sicher eines der Markenzeichen sein, die Dortmund in dieser Saison auszeichnet. Die Polyvalenz all der Spieler ist schon bemerkenswert, wenn man von den 4 Offensiven Aubameyang, Schürle, Reus und Götze ausgeht - alle 4 können in einem 4231 alle 4 Offensivpositionen spielen. Das macht die Offensive unberechenbarer als jemals zuvor. Ebenso ist Dembele ein Kandidat, der auch alle 4 Positionen spielen kann. Auch die taktische Variabilität ist erwähnenswert. Da ist die Ergänzung Rode neben den schon etablierten Spielern wie Castro, Weigl oder Bender sicherlich eine optimal durchdachte Steigerung der Flexibilität und der Qualität in der Kaderbreite. Das Umstellen der Systeme hat im Pokal und im Spiel gegen Mainz schon gut funktioniert, in den Testspielen noch etwas gehapert, aber die Entwicklung ist gut und die Formkurve steigt an, dazu kommen mit der Zeit Automatismen.

Alles in Allem muss man aufpassen, dass es nicht zu wirr wird und die Spieler sich nicht in zu vielen Systemen und zu vielen taktischen Feinheiten verlieren. Das auszubalancieren und die richtigen Mittel zu finden, ist die zentrale Aufgabe von Tuchel im ersten halben Jahr.

Nach dem Umbruch vor dieser Saison stehen viele junge Spieler im Kader, denen noch die Erfahrung und auch die Konstanz fehlt, zumindest auf diesem extrem hohen Niveau. Die Planungen des BVB sind sicherlich auch langfristig, allerdings will man keinesfalls auf kurzfristigen Erfolg verzichten. Was sind die entscheidenden Aspekte, um den kurzfristigen Erfolg zu generieren und gleichzeitig junge, talentierte Spieler perspektivisch zu formen?

Neben den anfangs erwähnten körperlichen Verfassungen von Götze und Guerreiro wird es wichtig sein, die richtige Belastung der Spieler zu finden. Reus Ausfall zu Beginn der Saison tut sehr sehr weh, gerade, weil er das System Tuchel schon kennt und Kagawa, trotz zweier Tore gegen Trier, bisher in einem sehr großen Formloch ist und die Rückrundenleistung leider nicht mitnehmen konnte. Man muss neben der Belastungsverteilung und den Spielzeiten für die neuen Spieler auch darauf achten, dass man nicht zu viel durcheinanderwirbelt, gerade in den wichtigen Wochen.

Die Ruhepausen sollten - und müssen - allerdings auch die Chancen für die Jungspunde wie Dembele, Pulisic, Mor und Passlack sein. Man darf diesen Spielern nicht die Perspektive wegnehmen und muss dafür, was unüblich für Tuchel ist, ggf. bei klarem Spielverlauf auch mal frühzeitig einen Jungen bringen oder gar starten lassen, damit die hoffentlich lange Saison auch möglichst verletzungsfrei bleibt und man die breite Qualität im Kader nutzen kann. Zu Beginn ist es wichtig auf bekannte Elemente wie das frühe Pressing und schnelle Umschalten zu setzen, denn so macht man es den Spielern leichter eine Bindung zueinander aufzubauen, bevor an sich weiterentwickeln kann.

Die Gruppe mit Real Madrid, Sporting und Legia Warschau klingt interessant, attraktiv und zugleich lösbar, wenngleich man wohl eher Platz forcieren sollte. Hättest du dir andere Gegner gewünscht, wenn ja, wen? Und bist du allgemein zufrieden mit der Gruppe?

Ich bin zufrieden mit der Gruppe, jedoch ist Real Madrid natürlich ein Brocken.

Legia Warschau darf - bei allem Respekt - nicht mehr als ein 6 Punkte-Gegner sein, wenn man in dieser Gruppe weiterkommen will, denn Sporting ist ein fieser Gegner, die allerdings Topstürmer Slimani verkaufen mussten und mit Dost einen Ersatz geholt haben, der nicht diese Qualität besitzt. Das zentrale Mittelfeld mit Carvalho und Silva ist für mich der entscheidende Punkt in Sportings Spiel. Schafft man da den Druck aufzubauen, sind dort Fehler zu erwarten, die tödlich sein könnten, da die Portugiesen in der Defensive Geschwindigkeitsnachteile haben. 4 Punkte sind sehr gut möglich und auf jeden Fall auch wichtig für den BVB. Gegen Real wären 3 Punkte schön, einer ok, keiner verkraftbar. Ich bin gespannt wie schnell Ronaldo, Bale und Benzema wieder ins Rollen kommen. Sollte man auch hier die Schnittstellen Casemiro, Modric und Kroos unter Druck bekommen, ist gegen Real auch was zu holen, aber letztendlich erwartet man gegen Real besser nichts, außer nicht abgeschossen zu werden bei dieser extremen Offensive, die an einem guten Tag jedem Team der Welt 5 Stück einschenken kann. Ich hätte mir lieber Kopenhagen noch in der Gruppe gewünscht, aber das hat persönliche Gründe - seit Jahren will ich dort mal ins Stadion und es gab nie die Gelegenheit dafür.

Abschließend die obligatorische Frage: Welche Rolle traust du dem BVB in dieser Gruppe zu, was muss passieren, damit du mit der Gruppenphase zufrieden bist und welche Ziele würdest du für die Europapokalsaison insgesamt ausgeben?

Egal welches Team du bist, sobald du Real in der Gruppe hast, geht es eigentlich nur noch um Platz 2. Ich traue dem BVB natürlich Platz 2 zu, je nachdem wie schnell sich das Team findet und die Verletzten zurückkommen, bzw die Trainingsrückständler ihre Defizitie aufgearbeitet haben. Mehr darf man in dieser Gruppe nicht erwarten, weniger wäre schon eine kleine Enttäuschung, aber auch kein Beinbruch. Das Potenzial reicht von Platz 3 in der Gruppe bis hin zum Halbfinale bei entsprechenden Losen und einer guten Tagesform, aber komplett zufrieden wäre ich schon mit dem Viertelfinale.

Die anderen deutschen Teams:

Teil 1/Bay. Leverkusen: KLICK!

Teil 2/Schalke 04: KLICK!

Teil 3/Mönchengladbach: KLICK!

Teil 5/FC Bayern: KLICK!

Teil 6/Mainz 05: KLICK!

KOMMENTARE
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augenwischer
27.09.2016 | 14:03 Uhr
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27.09.2016 | 14:03 Uhr
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10/10 spox sollte dich bezahlen
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keyser
14.09.2016 | 17:28 Uhr
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keyser : 
14.09.2016 | 17:28 Uhr
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keyser : 
Toller Blog, die Mühe die Du Dir gemacht hast ist gar nicht hoch genug einzuschätzen, Respekt und Danke dafür.

Da so eine tolle Arbeit Perfektion verdient noch 2 kleine Hinweise:
Brzyski nicht Brzsyki und
in Stettin stehen die Leute nicht so auf Pogo, sondern auf Pogon
0
Mkingtaryan
09.09.2016 | 13:14 Uhr
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09.09.2016 | 13:14 Uhr
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Guter und informativer Blog. Schönes Ding. 10/10 natürlich.
Schöner Einblick auch zu Warschau, von denen ich bisher keinen wirklichen Dunst hatte.^^

Ansonsten gehe ich mit Daves Antworten im Großen und Ganzen konform.
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ausLE
MODERATOR
07.09.2016 | 22:55 Uhr
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ausLE : 
07.09.2016 | 22:55 Uhr
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ausLE : 
was soll man da noch schreiben?!
Top.
Wie immer.
10/10
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der_sachse
07.09.2016 | 20:44 Uhr
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der_sachse : 
07.09.2016 | 20:44 Uhr
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der_sachse : 
toller Blog mal wieder tf, alles auf dem Punkt zusammengefasst. Real dürfte den meisten ja gut bekannt sein, aber die beiden anderen waren mir nicht so geläufig.

Das Interview mit Dave ist auch klasse, sachlich, pointiert und gut auf den Punkt gebracht.

10/10
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Talentfrei
MODERATOR
07.09.2016 | 20:15 Uhr
2
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Talentfrei : 
07.09.2016 | 20:15 Uhr
0
Talentfrei : 
Danke an Dave für die Antworten! Musste ein bisschen was wegkürzen, aber so viel war es nicht.

Die anderen Blogs sind verlinkt, wenn was Unsinn ist oder Fehler entdeckt werden, bescheid sagen. Ansonsten frohes Diskutieren!!
2
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Vielleicht sollte Eberl mal bei Klinsmann anfragen.
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Ich bin davon überzeugt, wenn man möchte, dass Spieler sich verbessern, müss
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