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Borussia Mönchengladbach


Gründer: Julia | Mitglieder: 115 | Beiträge: 38
Von: Karrramba
09.03.2016 | 15635 Aufrufe | 2 Kommentare | 3 Bewertungen Ø 9.0
Zum baldigen Karriereende Stranzl`s
Und Männer weinen DOCH!
Danke Martin.....

Rückblick:


8. Dezember 2010, Stadion pod Dubnom in der Nordslowakei
MSK Zilina - Spartak Moskau , Euro League.
Nebel macht sich breit , das Spiel wird schon nach wenigen Minuten unterbrochen. Aber das spielt im grunde für Max Eberl und Steffen Korell (Chefscout der Borussia) keine so große Rolle.
Sie sind hier um Stranzl davon zu überzeugen , dass Borussia Mönchengladbach es wert ist, auf Geld zu verzichten und dafür eine spannende sportliche Aufgabe zu erhalten. Eberl war damals der Meinung: " Diesen alten Mann brauchen wir! "
Und es gelingt Korell und Eberl an diesem Abend tatsächlich. Stranzl ist überzeugt vom Projekt Borussia und wechselt wenig später an den Niederrhein.
Mehr als 5 Jahre ist das jetzt her. Eine Erfolgsgeschichte begann. Ein Abschnitt in Martin Stranzls Leben, in dem er dem Verein so viel gegeben hat, dass er heute schon von vielen Anhängern rund um den Borussia Park als Kultfigur verehrt wird. Leitwolf, Abwehrrecke, Vorbild, Vaterfigur für die jungen Spieler .. das sind nur einige Bezeichnungen , die ihm im Laufe der Jahre gegeben wurden.
Nun geht seine Karriere dem Ende entgegen. Entschieden hat er das am gestrigen Dienstag für sich, für seine Gesundheit und letztendlich auch für seine Familie.


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Die Beziehung Stranzls zum Verein Borussia Mönchengladbach und dessen Manager Max Eberl war (ist) für heutige Zeiten wohl eher etwas untypisch.
Vertragsverlängerungen im etwas höheren Fussballeralter? Keine große Sache für Eberl/Stranzl . Man setzte sich irgendwann vor Ultimo zusammen, hakte einige Eckpunkte ab und dann trank man einen Kaffee - denn die Verlängerung des Vertrages um ein weiteres Jahr war quasi wieder mal durch.
In diesem Jahr sah das anders aus .. nach einem kurzen Gespräch mit Martin wusste Eberl: Die Karriere des Innenverteidigers wird Ende der Saison zu Ende gehen. Da gibt es kein wenn und aber.
Zu hartnäckig waren die Verletzungen und Blessuren in den letzten Monaten. Zuerst eine Knieverletzung, dann Bruch der Augenhöhle, am Ende zwei muskuläre Verletzungen, die ihn immer wieder zurückwarfen, erst zwei Einsätze in dieser Saison waren die Konsequenz. Stranzl klagte schon in den vergangenen Saisons ab und an darüber, dass die Knochen im Alter jenseits der 32 etwas länger brauchen um wieder zu regenerieren. Freilich kann einer wie er immer wieder auf die Zähne beissen. Doch irgendwann ist eben Schluss. Und wenn man so viele Zeichen bekommt wie in dieser Saison - dann beginnt man eben irgendwann damit , auf diese Zeichen zu hören. Auch wenn das seelisch unheimlich weht tut.
Stranzl sah man nicht oft weinen -ich persönlich noch nie. Auf der Pressekonferenz am 08. März tat er es. Weil er gerne noch weitergemacht hätte.
Eberls Aussage auf der PK vom 08.03. sollte Stranzl und sicher auch vielen Gladbachfans Mut machen , dass man auch in näherer Zukunft nicht ganz auf den Abwehrrecken verzichten muss:


"Wir verlieren einen super Spieler und einen überragenden Menschen. Ich hoffe, dass Martin uns erhalten bleibt. Wir wollen ihn in einer Funktion bei Borussia einbinden. Ich bin zuversichtlich, dass wir da eine Lösung finden werden."

Mal schauen wo die Reise hingeht!


Anfang 2013 standen die Zeichen schon einmal deutlich auf Abschied. Damals ging es darum, dass Martins Frau, Elke Stranzl , zurück in die Heimat wollte. Hauptsächlich der Kinder wegen . Die Lage war ernst, Stranzl gilt als absoluter Familienmensch. Die schulische Ausbildung seiner Kinder im Heimatland Österreich schien beschlossene Sache und er wäre nicht der Typ, der seine Familie allein ziehen lassen würde , nur um den Rest seiner Karriere geniessen zu können.
Doch es kam anders. Eberl war hartnäckig , nahm phasenweise schon die Gestalt eines Klinkenputzers am Hause Stranzl an. Und er hatte Erfolg. Für die Kinder wurde eine gute Schule im Rheinland gefunden, Stranzl selbst erfüllte sich einen langgehegten Wunsch: Eine eigene Autowerkstatt, die später auch sein zweites berufliches Standbein werden soll. Ehefrau Elke schien`s zufrieden und einer weiteren Vertragsverlängerung stand nichts mehr im Wege.

Und so leben sie heute zusammen in Meerbusch-Büderich, fühlen sich wohl. Stranzl wird nach der Saison sicher einige Zeit der Familie widmen, weiss er doch , dass gerade seine Lieben in den letzten Jahren oft zurückstecken mussten.
Und am Ende müsste ich mich doch sehr irren, wenn die Gallionsfigur Stranzl nicht in absehbarer Zeit wieder auf dem Gelände des Borussia Parks zu sehen sein wird. In neuer Funktion. Mit anderen Zielen - aber garantiert wieder mit dem unverwechselbaren Antrieb, eben jene Ziele zu erreichen.

Ein Vergleich , den unser Sportdirektor auf der PK vom 08.03. noch gezogen hat , bringt vieles - eigentlich alles auf den Punkt. Eberl sagte:

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"Martin ist einzigartig. Es geht ein ganz besonderer Spieler, der Großartiges für Borussia geleistet hat. Stranzl steht in der jüngeren Geschichte noch über Reus, ter Stegen und Co. Er ist unser Anführer."

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Dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen , ausser vielleicht noch , dass ich mich auf das letzte Heimspiel dieser Saison unheimlich freue. Vielleicht darf er sogar nochmals auf den Platz, er will sich ja unbedingt nochmal herankämpfen laut eigener Aussage. Sonst hätte er ja auch jetzt schon aufhören können. Und was dann im Borussia Park los sein wird ..wenn die Legende endgültig abtritt.. wird garantiert ganz ganz tief unter die Haut gehen.

Übrigens sollten sich Fans der Borussia schonmal einen Namen merken. Er spielt beim FC Büderich in der U9 und heisst Elias Stranzl. Die Fußstapfen vom Papa sind natürlich sehr groß - aber sicher passt der Junior eines Tages da rein und dann muss Max parat stehen. Vielleicht gibt es ja dann auch ein kurzes, sehr kurzes Personalgespräch und einen Kaffee am Ende..wenn die Vertragsmodalitäten mit dem kleinen Stranzl genauso unkompliziert und schnell abgehandelt wurden wie damals immer mit dem Senior...

Keine Angst , singen wird er sicherlich auch in Zukunft nicht!



Einiges zur Person:

Martin Stranzl

geb. 16.06.1980 in Güssing
verheiratet, 2 Kinder

Position:
Innenverteidiger , rechter Verteidiger


- Erster Verein : Güssing , Österr. Jugend,
- danach 2. Mannschaft 1860 München (1997) von dort zur ersten Mannschaft 1860 München (1999-2004)
- 2004 ging es von 1860 zum VfB Stuttgart
- 2 Jahre später, März 2006 der Wechsel zu Spartak Moskau (2x russischer Vizemeister , 2006 & 2007)
- 01.11.2011 Borussia Mönchengladbach


Seit dem Jahr 2000 insgesamt 56 Spiele im Nationalteam Österreichs, dabei 3 Tore erzielt.
Debüt: gegen Schweden, März 2000 (1:1)
Letztes Spiel gegen Serbien , Juni 2009 (0:1)
Rücktritt Ende 2009

Teilnahme an der Europameisterschaft 2008

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Interessant!

Höchste erzielte Ablöse: 3,5 Millionen beim Verkauf vom VfB Stuttgart an Spartak Moskau (14.03.2006)
Dann nach Gladbach für 3,0 Millionen. (01.01.2011)
Heute eigentlich kaum noch vorstellbar diese Summen bei einem doch so wertvollen Spieler.



Knallharter Verteidiger!


Er hat für 1860 München, den VfB Stuttgart, Spartak Moskau und Mönchengladbach 391 Pflichtspiele absolviert, dabei kassierte er vier "Ampelkarten" und drei direkte Platzverweise. Alle sieben Platzverweise "gelangen" ihm übrigens in der Bundesliga.




Servus Martin !!

KOMMENTARE
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kaka303
10.03.2016 | 00:11 Uhr
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kaka303 : 
10.03.2016 | 00:11 Uhr
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kaka303 : 
Eine Legende tritt ab. Das wird nochmal sehr emotional bei seinem letzten Heimspiel, wenn er dann hoffentlich auf dem Platz steht.
Einer der besten Verteidiger in den letzten 5 jahren in der Bundesliga, schade dass er sich die "Krönung" - die CL-Spiele nicht auf dem Platz abholen konnte. Trotzdem ist er bestimmt rundum zufrieden damit zu was auch besonders er Borussia in den letzten Jahren gemacht hat.

Jetzt wo er abtirtt, bin ich mal gespannt ob man Roeeeeel noch als erfahrenen IV behält - für die Hierarchie im Verein und die jüngeren Spieler wäre das bestimmt wichtig.

Schöner Blog Karre
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DunkingDonut
09.03.2016 | 16:21 Uhr
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09.03.2016 | 16:21 Uhr
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Lässt sich gut lesen, Karra. Mochte ihn auch immer, scheint ein guter Kerl zu sein. Wusste gar nicht, dass er in Büderich wohnt. Ich habe da Verwandtschaft, ist ein nettes Eckchen.
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