Mainevent: Demetrious Johnson (c) vs. John Dodson (FLW)

Etwas überraschend konnte sich Demetrious Johnson im September des vergangenen Jahres bei UFC 152 im Duell mit Joseph Benavidez zum allerersten UFC-Flyweight-Champion krönen. Die enorme Geschwindigkeit, dazu die exzellente Beinarbeit des Champions, waren für den Erfolg nicht wenig mitverantwortlich. Die Geschwindigkeitsvorteile, die Johnson gegenüber so ziemlich allen Kämpfern der Gewichtsklasse hat, dürften gegenüber seinem jetzigen Gegner Dodson nicht so erheblich sein. Aber Geschwindigkeit ist ja nicht alles, wie Johnson selbst zum Besten gab: It's not because I'm super fast. I like to think that I'm good fundamentally and I have a good skillset so, he can match me speed-for-speed, but will he be able to match my pressure? My cardio? There's more aspects than just speed.

Im Striking game wird Dodson leicht vorne gesehen, nicht unbedingt, weil hier Johnsons Schwäche liege. Dodson ist im Gegensatz zu Johnson ein gefährlicher Puncher und hat dies in der Vergangenheit mehrfach unter Beweis gestellt. Andererseits gilt dies auch für Benavidez, der diese Qualität gegen Johnson aber nicht zum Tragen bringen konnte. Johnson hat sicher keine Probleme, mit Dodson zu striken. Sollte er merken, dass es hier eng werden sollte, wird er den Bodenkampf suchen, wo er einen Vorteil gegenüber seinem Gegner haben dürfte.
(dugen)

Beide Kontrahenten sind nicht wirklich Publikumsmagneten, sicherlich nicht der eher nüchtern wirkende Titelträger, auch nicht unbedingt sein Gegenüber, der im Haus etwas infantil gewirkt hat. Das bringt es mit sich, dass die UFC diesen Kampf natürlich nicht für ein PPV angesetzt hat (vgl. mit Rousey). Die fighter kämpfen um Respekt für sich als auch für die oft belächelten leichteren Gewichtsklassen im Allgemeinen. Von oberster Stelle gab es zuletzt für die Rückendeckung. Dana White hat vor einiger Zeit auf Kritik zerknirscht erwidert, wer keine flyweights sehen möchte, der solle gefälligst kein PPV ordern. Die Platzierung des Kampfes als header der fightcard auf FOX ist ein gutes Zeichen in Sachen Anerkennung der UFC-Fliegen. Andererseits, ein dann doch nicht unwesentlicher Aspekt eben dieser "Anerkennung" ist auch die Bezahlung. Die schwereren Kämpfer beziehen faktisch in den Topwerten ein vielfach höheres Gehalt. Das mag zum Teil gerechtfertigt sein, aber Zahlen wie 200.000 Grundgehalt Machida vs. Aldos 24.000 sind einfach unlogisch.



Vorschau zum ME von MMA odds breaker


Hatsu Hioki vs. Clay Guida (FW)

So recht klappen will es mit japanischen Kämpfern in der UFC nicht. Für die UFC ist dies ein Hindernis, welches einem stärkeren Engagement der UFC im Land der aufgehenden Sonne im Wege steht. Es ist schon traurig auf den Verschleiß japanischer MMA-Kämpfer zu sehen, von denen mit Ausnahme von Yushin Okami allesamt auf der Verliererstraße verloren gegangen sind. Akiyama, Yamamoto oder Gomi scheinen alle nur noch deshalb unter Vertrag zu sein, um das japanische Publikum in Fernost in die Hallen zu bekommen. Jedenfalls greift man nach Niederlagen renommierter japanischer Kämpfer offenkundig nicht so schnell zur Schere.

Als er bei der UFC unterschrieb, war Hatsu Hioki ein sehr erfolgreicher JMMAer, von dem man sich erhoffte, in der damals neu eingeführten FW-Division ein Wörtchen mitreden zu können. Aber auch für ihn war der Schritt zur UFC offenbar zu groß. Obwohl er wahrlich keine große Brocken zu bewältigen hatte, konnte er bislang nicht wirklich überzeugen. Trotz einer Niederlage gegen Lamas setzt man ihm nun mit Clay Guida einen starken Namen vor die Brust. Ein interessanter move in jedem Fall.

Auch Guida hat noch etwas gut zu machen. Zum einen deshalb, um das seltsame Rumgehoppse gegen Maynard vergessen zu machen, das ihn vom people’s champ zur Lachnummer machte, zum anderen natürlich auch deshalb, um nach zwei Niederlagen in Folge mal wieder ein Sieg folgen zu lassen. Er sucht deshalb im FW einen Neuanfang. Hioki ist nun beileibe kein so starker Ringer wie Maynard und auch eher nicht der Typ Powerpuncher, deshalb wird Guida uns wahrscheinlich einen zweiten „Guida-dance" ersparen. Wer weiß, vielleicht winkt bei einem dominanten Sieg sogar ein Titelkampf.
(dugen)


Pascal Krauss vs. Mike Stumpf (WW)

Mit einem ausgeglichenen Kampfrekord von 1-1 steigt der Panzer, Pascal Krauss, am Samstagabend wieder in den cage. Sein Gegner wird Mike Stumpf sein, ein finisher, selbst mit ein wenig UFC Erfahrung ausgestattet. Ursprünglich hatte man dem Deutschen sogar Gunnar Nelson zugelost, das war für UFC on Fuel TV 5 in Nottingham im September, musste aber wegen einer Rippenverletzung passen. Der Isländer hatte seinen Ersatzmann DaMarques Johnson in seinem letzten Debutkampf mal eben mit fähigem grappling vom Hof gejagt. Mike Stumpf ist daher sicherlich von einem kleineren Kaliber. Außerdem bemerkenswert: Stumpf hat seit September 2011 (sic!) nicht mehr gekämpft, dürfte daher den obligatorischen Rost angesetzt haben – sofern er nicht, ich verweise auf die Aussagen von Gilbert Melendez, die ganze Zeit hindurch im Training war. Das kann ich natürlich nicht beurteilen. Pascal war auch eine lange Zeit nicht einsatzbereit.

Als nennenswerte Neuigkeit kann man festhalten, dass er den Sport nun mittlerweile klar in den Vordergrund rückt. Studium und sportliche Karriere ließe sich auf dem Level nicht vereinbaren. Dazu gehört der campwechsel, das Training bei Pascal Krauss und nun mittlerweile bei Roufusport, dem camp also, das für sauberes Kickboxen bekannt ist. Damit wird an einem Aspekt weiter gefeilt worden sein, der im letzten Kampf unbefriedigend aussah, in dem er sich auspunkten ließ. Woran das lag hat er rückblickend nicht vollends klären können:

„Ich habe mich mehr oder weniger auf sein Ding eingelassen und dann letztlich nur versucht, mit ihm Schläge und Tritte auszutauschen, anstatt auch mal ein Takedown anzutäuschen und dann wieder oben weiterzumachen oder es durchzuziehen.

… und dann war da noch ein entscheidender Kniestoß …

Er hat mich natürlich Mitte der ersten Runde verdammt gut mit seinem Knie erwischt ... Von da an war jeglicher Gameplan, den ich hatte, über Bord geworfen und ich habe mich einfach nur noch auf sein Ding eingelassen und mitgekämpft."
de.UFC.com

Dabei ist natürlich ganz klar, für einen guten Kampf braucht man zwei Personen, und nebenbei, Hathaway ist mittlerweile ja als echter Langeweiler verschrien. Gegen Stumpf sollte der Panzer auf jeden Fall eine sehr gute Chance haben. Das sieht er übrigens ganz genau so: gnp.de (Radio Interview).


ZEITEN
MMA Agenda