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Formel 1


Gründer: santiagodiaz | Mitglieder: 116 | Beiträge: 60
12.04.2011 um 19:35 Uhr
Geschrieben von Sebastinho
Tops & Flops - Malaysia GP
Topfahrer des Rennens:

Zugegeben, es gibt gute Argumente für andere potenzielle Kandidaten, dennoch fällt meine Wahl auf Nick Heidfeld als Fahrer des Rennens. Der Mönchengladbacher glänzte mit einem überragenden Start und toller Fahrt, wodurch er sich einen Platz auf dem Podest sicherte.

Sicherlich profitierte Heidfeld von der Kollision zwischen Hamilton und Alonso. Allerdings sollte ebenso nicht außer Acht gelassen werden, dass der Renault-Pilot womöglich durch seinen schlechten ersten Stopp hinter jene Fahrer zurückfiel.

Überhaupt bewies "Quick Nick" Nervenstärke, indem er sich weder durch den verpatzten Boxenstopp noch durch den Druck von Hamilton bzw. Webber aus der Ruhe bringen ließ. So kann's weitergehen!

Topteam des Rennens:

Seien wir ehrlich, in Malaysia präsentierte sich kein Team in Bestform. Insbesondere bei den Boxenstopps unterliefen selbst den Topteams einige Schnitzer. Als Ausnahme erwies sich Red Bull Racing. Sowohl Sebastian Vettel als auch Mark Webber wurden regelmäßig in Windeseile abgefertigt.

Weniger positiv waren die Probleme mit dem KERS, die vor allem Webber betrafen und auf dem Sepang Circuit einen erheblichen Nachteil darstellten. Umso bemerkenswerter, dass der Australier auch ohne die zusätzlichen Pferdestärken die schnellste Runde des Rennens drehen konnte.

Dennoch sollte Red Bull gewarnt sein. Derzeit ist der RB7 stark genug, um auf KERS verzichten zu können. Aber ob dies so bleiben wird? Wie schnell sich das Blatt in der Formel 1 wenden kann, zeigte sich zuletzt während der Phase nach der letzten Wintertestfahrt in Barcelona und dem Saisonauftakt in Australien.

Hoffnung schöpft die Konkurrenz aus den Aussagen Adrian Neweys. "Die Tatsache, dass wir immer noch auf neue Schwierigkeiten stoßen, lässt den Schluss zu, dass wir noch einige Zeit brauchen werden", gab der Technische Direktor von Red Bull Racing zu. Oder ist es doch nur ein Bluff?

Flopfahrer des Rennens:

Als Wundertüte erwies sich einmal mehr Vitaly Petrov. Während der Russe in Melbourne zu den ganz großen Überraschungen zählte und seine brillante Fahrt mit dem dritten Platz krönte, wechselten sich bei ihm in Malaysia Licht und Schatten ab.

Grundsätzlich legte Petrov einen guten Speed an den Tag und zeigte ebenso ein starkes Manöver im Duell mit Kamui Kobayashi. Den guten Eindruck zerstörte er sprichwörtlich mit dem spektakulären Abflug. Immerhin machte "Die Rakete von Wyborg" seinem Namen alle Ehre.

Flopteam des Rennens:

Apropos Namen. Williams. In den 1990er-Jahren DER Inbegriff des Erfolgs. Doch seit dem letzten Titelgewinn im Jahre 1997 läuft das Team den glorreichen Zeiten verzweifelt hinterher. Um 14 Jahre später endlich den Weg an die Spitze zurückzufinden, setzte der Rennstall mit Sitz in Grove auf ein radikales Design. Entsprechend hoffnungsfroh ging man in die neue Saison.

Das Fazit nach dem Grand Prix von Malaysia: Der FW33 ist weder zuverlässig, noch konkurrenzfähig. Im Rennen schieden beide Piloten mit technischen Defekten aus. Nach nicht einmal 22 Runden! Die mangelnde Geschwindigkeit soll unter anderem auf den Heckflügel zurückzuführen sein, der nicht zu funktionieren scheint. Da neue Teile erst beim Europaauftakt erwartet werden, droht Williams in China ein weiteres Debakel.

überholmanöver des Rennens:

Wie war das nochmal? In der Formel 1 kann nicht überholt werden? Wer des Besseren belehrt werden möchte, dem sei der Malaysia GP der Formel 1-Saison 2011 wärmstens ans Herz gelegt. Allein die Duelle zwischen Mark Webber und Kamui Kobayashi waren das Zuschauen wert. Es war die reinste Freude, wie beide Fahrer im Kurvengeschlängel nach der Start-Ziel-Geraden fighteten (Runde 8). Herausragend war Webbers Aktion, als er sich in der schnellen Sunway Lagoon Corner am Japaner vorbeiquetschte. Mehr davon!

Glückspilz des Rennens:

Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte. Einmal mehr bewahrheitete sich diese alte Weisheit. Die leichte Kollision zwischen den alten Spezis Fernando Alonso und Lewis Hamilton ermöglichte Nick Heidfeld den Sprung aufs Podest. Auf den ersten Sieg muss Heidfeld jedoch nach wie vor warten...

Pechvogel des Rennens:

In Geduld üben mussten sich auch Lewis Hamilton und Fernando Alonso. Nach dem Rennen wurden sie wegen ihres Zwischenfalls von den Rennstewards befragt. Die letztlich ausgesprochenen Zeitstrafen dürften vielerorts für ein großes Fragezeichen gesorgt haben. Andererseits war es nur konsequent, denn die überzogene Stop-and-Go-Strafe gegen Sebastien Buemi war nicht weniger überraschend.

Besonderheit des Rennens:

Für Verwunderung sorgten die Wettervorhersagen für das Rennen. Nicht wenige Wetterfrösche kündigten einen Monsunregen an. Schweißperlen standen den Formel 1-Protagonisten auf der Stirn, denn über Erfahrung mit den Pirelli-Regenreifen verfügen nur die Wenigsten.

Aber er war wie so oft mit den Wetterprognosen: Es kam doch ganz anders als angekündigt. Der hightech-verwöhnten Königsklasse des Motorsports ergeht es also wie dem Otto Normalbürger.

Spruch des Wochenendes:

"Ich dachte erst: Ganz in Gold, da sieht man so ein bisschen aus wie ein Pornostar."

Heidfeld über seinen neuen Rennanzug.
Aufrufe: 4013 | Kommentare: 22 | Bewertungen: 7 | Erstellt:12.04.2011
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KOMMENTARE
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Red_7
14.04.2011 | 13:40 Uhr
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Red_7 : 
14.04.2011 | 13:40 Uhr
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Red_7 : 
Aber fast...

Eine noch stärker beschnittene Aero wäre auch der Weg den ich lieber gehen würde, aber ich weiß nicht ob die ganzen Ingenieure in der Zukunftskommission da mitmachen. Das geht da ja auch um ihre persönliche, berufliche Zukunft.
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Dr_D
14.04.2011 | 13:13 Uhr
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Dr_D : 
14.04.2011 | 13:13 Uhr
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Dr_D : 
Man muss die Aerodynamik ja nicht gerade in die Steinzeit zurück versetzen, aber ich denke, man könnte, wenn man denn wollte die Auto einfacher machen was das betrifft.
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Red_7
14.04.2011 | 12:55 Uhr
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Red_7 : 
14.04.2011 | 12:55 Uhr
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Red_7 : 
Der Vordermann setzt ja den technischen "Vorteil" verwirbelte Luft ein und den gilt es auszugleichen.

Man könnte das Problem natürlich auch dadurch lösen die Aerodynamik ins Steinzeitalter zurückzubomben und mehr über den mechanischen Grip und die Motorleistung zu kommen. (Huch ich zitiere doch nicht etwa Montezemolo ). Das fände ich auch besser als eine technische Lösung, aber bis man soweit ist nehme ich lieber den Spatz in der Hand...

Und das jeder das System an Bord haben muss ist doch irgendwie auch klar, oder?
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Dr_D
14.04.2011 | 12:50 Uhr
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Dr_D : 
14.04.2011 | 12:50 Uhr
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Dr_D : 
@red_7
Ich finde es einfach fragwürdig, wenn nur der Hintermann ein technisches Mittel benutzen darf, obwohl beide Kontrahenten es einsetzen könnten.
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Red_7
14.04.2011 | 12:40 Uhr
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Red_7 : 
14.04.2011 | 12:40 Uhr
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Red_7 : 
Künstlich im Sinne das ein schnelleres Auto leichter vorbeikommt, dem würde ich auch zustimmen.

Das Webber-Kamui Ding ist aber ein schlechtes Beispiel. Wenn ein Auto ein Defekt hat (und ich würde ein abgestelltes KERS als solchen bezeichnen) dann hat das heile Auto doch immer den Vorteil.

Ich finde man muss dem DRS und der FIA einfach Zeit geben um abzuwägen wie man das am besten einsetzt. Wie "gut" das System sein kann hat man doch bei Alonso vs. Hamilton gesehen. Bei Alonso war es defekt und schon hatte er Schwierigkeit gegen einen McLaren auf abgekauten Reifen vorbeizukommen und das will man mit dem DRS verhindern.

Der Weisheit letzter Schluß ist es sicher nicht, denn eigentlich bräuchte man etwas was überholen in Monaco, Ungarn, etc. weiterhilft. Und gerade auf Ungarn bin ich mal gespannt in Hinsicht auf den "Wirkungsgrad" des DRS...

Nur für Malaysia bräuchte man aber bestimmt kein DRS, denn in der Vergangenheit sind die F1 Autos auch ohne gut aneinander vorbei gekommen.
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Manül
14.04.2011 | 10:08 Uhr
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Manül : 
14.04.2011 | 10:08 Uhr
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Manül : 
@D: sign!
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Dr_D
14.04.2011 | 08:41 Uhr
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Dr_D : 
14.04.2011 | 08:41 Uhr
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Dr_D : 
@manü und maksniang
Ih habe es gerade unter einen anderen Artikel geschrieben und wiederhole hier gerne, daß ich den vesrtellbaren Heckflügel weiterhin nicht gut finde, da das vorausfahrende Fahrzeug benachteiligt wird. Es sind, wie manül schreibt, künstliche Manöver. Das hat wenig mit Rennsport zu tun.

Wenn jemand KERS hat und es auch funktioniert ist das was anderes. Das dürfen alle einsetzen. ich hoffe, daß dieses Technik in den nächsten Jahren weiter vorangetrieben wird.
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robson2951989
MODERATOR
14.04.2011 | 01:34 Uhr
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14.04.2011 | 01:34 Uhr
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Das war darauf gemünzt, dass Webber sich nicht gegen Kobayashi wehren konnte. Deswegen sind die 17 km/h in meinen Augen ein wenig irreführend. Und deswegen taugt das Beispiel meiner Meinung nach nicht als Argument gegen DRS, auch wenn natürlich was dran ist an deinen Ausführungen. 7-10 km/h DRS-Vorteil sind immer noch etwas viel. aber man wirds schon hinkriegen, das vernünftig zu regulieren.
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Manül
14.04.2011 | 00:59 Uhr
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Manül : 
14.04.2011 | 00:59 Uhr
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Manül : 
@robson: "stell dir vor webbers KERS **wäre** am rennende einsetzbar gewesen[...]"

lief ja die ganze zeit nicht, also in dem fall natürlich doppelter nachteil...aber auch nur mit drs sind das schon gut 7-10kmh...und warte mal china ab...

bin ja schon froh, dass sie die drs-zone für china so weit nach hinten gelegt haben! am anfang hab ich befürchtet, dass sie schon in turn 13 die drs-zone frei geben. und angeblich wollen sie nach dem rennen in einer kommission beraten und die regel ggf abändern...das begrüße ich schonmal... =)

@seb: mach dir keine sorgen um dein hirn! du stehst doch noch im vollen saft, so wie dein wortschatz-brunnen rennen für rennen brodelt
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Sebastinho
MODERATOR
13.04.2011 | 22:31 Uhr
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Sebastinho : 
13.04.2011 | 22:31 Uhr
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Sebastinho : 
@Manül: Danke für den Hinweis. Schrecklich, da erinnert man sich an einige Ergebnisse vor über zehn Jahren, aber das Resultat vor knapp zwei Wochen geht flöten. Verdammtes Kurzzeitgedächnis. Man wird nicht jünger...

@Petrov-Wahl: Die Wahl fiel nicht allein auf Grund des Crashes. Bereits zuvor leistete er sich einen Schnitzer. Nicht von ungefähr fürchtete sich Surer vorm "alten" Petrov. Er sollte leider recht behalten...

Allerdings betonte ich gerne ein weiteres Mal: Grundsätzlich war der Speed von Petrov gut.

@maksniang: Absolut. Es gab durchaus weitere Kandidaten auf die Auszeichnung Fahrer des Rennens. Vettel gehörte durchaus dazu.

Ebenso stimme ich Dir und Manül zu, dass das DRS das überholen auf Strecken wie Malaysia zu stark vereinfacht.

@robson: Die von Dir genannte "push-to-pass-power" wäre meiner Meinung nach eine bessere Lösung. Aber die Formel 1 braucht ja ihre Alleinstellungsmerkmale...

Apropos, dein letzter Satz ist klasse!
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