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FC Bayern München


Gründer: Tobi | Mitglieder: 965 | Beiträge: 253
05.12.2012 um 22:52 Uhr
Geschrieben von adriano0589
Taktische Vorschau: FC Augsburg
Das Spitzenspiel gegen den BVB ist vorbei, und nach dem souverän eingefahrenen Gruppensieg in der CL kehrt wieder grauer Liga-Alltag ein. Der bedeutet in diesem Fall: Auswärtsspiel in Augsburg. Ein ungemütliches Spiel bei einem Team, das gegen den Abstieg kämpft.

Um die Konkurrenz auf Distanz zu halten, muss die Aufgabe in Augsburg zu 100 Prozent ernst genommen werden. Der FCA hat zwar erst einen Saisonsieg, blieb zuletzt aber zwei Mal in Folge zuhause ungeschlagen und hat schon letztes Jahr gezeigt, dass er zuhause gegen den FC Bayern über sich hinauswachsen kann.

Taktische Analyse

Augsburg muss schwere Ausfälle kompensieren: Torwart Simon Jentzsch und Kapitän Paul Verhaegh fehlen verletzt. Kurzfristig fällt auch Linksverteidiger Matthias Ostrzolek aufgrund eines Muskelfaserrisses aus. Taktisch ist der FCA in einem 4-2-3-1-System zu erwarten, mit einem defensiv- und zweikampfstarken Zentrum:



In der Innenverteidigung hat sich in den letzten drei Spielen das Duo Klavan/Sankoh festgespielt, davor spielte neben Klavan meist Langkamp. Im zentralen Mittelfeld hat Trainer Markus Weinzierl einige Optionen, gegen Bayern dürfte aber am wahrscheinlichsten die defensive Variante, zuletzt gegen Frankfurt und Dortmund zu sehen, zum Einsatz kommen.

Wie auch Dortmund und Leverkusen gegen die Münchner würde Weinzierl dann auf drei defensiv starke Mittelfeldspieler im Zentrum setzen. Dem gesetzten laufstarken Baier (durchschnittlich 11,87 Kilometer pro Spiel in den letzten fünf Begegnungen - Topwert beim FCA) würden dann Andreas Ottl und Kevin Vogt zur Seite gestellt.

Offensiv ruhen die Hoffnungen auf den beiden Flügelspielern, Tobias Werner und Ja-Cheol Koo. Der Koreaner hat nach seinem auskurierten Außenbandriss zwei Tore in den letzten vier Spielen erzielt, Werner kommt insgesamt auf drei Tore in dieser Saison.

Fünf der elf Augsburger Treffer gehen also auf die Werner und Koo, die vor allem gefährlich sind, wenn sie mit Ball Tempo aufnehmen und in den Strafraum oder Richtung Grundlinie marschieren können.

Der große Schwachpunkt in der Defensive liegt auf den Außenbahnen, und dabei vor allem auf Augsburgs linker Abwehrseite. Hier nur einige Beispiele die das verdeutlichen:



Beim 0:1 in Hannover reicht ein weiter Pass auf Stindl. Eigentlich ist sein Gegenspieler da, verpasst den Ball aber und so ist Stindl im Rücken der Abwehr durch. Dabei bleibt es allerdings nicht: Zum wiederholten Mal verliert Augsburg den Mittelstürmer, hier Diouf, aus den Augen, der dann aus kürzester Distanz trifft. Ähnlich in Frankfurt:



Aigner ist auf außen durch, weil der Außenverteidiger (Kreis) raus gerückt ist. Im Zentrum ist Meier (Viereck) komplett ohne Gegenspieler, wird von der Grundlinie aus angespielt und kann frei aufs (und in dem Fall auch ins) Tor schießen.

Und genau so kassierte man auch in Stuttgart ein Tor:



Ibisevic (Kreis) ist leicht auf außen durch, weil Harnik in die Mitte gezogen ist und der Außenverteidiger mit eingerückt ist. Im Zentrum sind wieder zwei Spieler völlig unbewacht, Traore (Mitte) trifft dann zur VfB-Führung.

Datenanalyse

Sofort fällt auf, dass mit Hosogai das Herz der Defensive den Verein verlassen hat. Lediglich 47,9% der Zweikämpfe gewinnt der FCA im Schnitt pro Spiel, viel zu wenig für ein Team im Abstiegskampf. Erst drei Mal konnte man mehr Zweikämpfe gewinnen als der Gegner.

Läuferisch ist Augsburg durchschnittlich stark (116,2 Kilometer pro Spiel, mehr als in der Vorsaison, sowie 153,9 Sprints) aber schaut man sich die einzelnen Spiele an wird klar, dass der Einsatz längst nicht immer stimmt. In acht Spielen absolvierte das Team von Markus Weinzierl weniger Sprints als der Gegner, sechs davon wurden verloren.

Außerdem liefen die Augsburger in sieben Partien weniger als der Gegner, von diesen sieben Spielen gingen sechs verloren. Auch diese Statistik lässt sich mit einem Namen in Verbindung bringen: Der Verlust von Axel Bellinghausen tut Augsburg gerade im läuferischen Bereich weh.

Überhaupt nicht mögen die Fuggerstädter es, wenn sie selbst das Spiel machen müssen. In vier Spielen hatte man mehr Ballbesitz als der Gegner, alle diese Spiele gingen verloren.

Dabei hapert es nicht am Kreieren von Chancen: 12,9 Schüsse (6,6 im Strafraum) gibt Augsburg pro Spiel ab, lässt nur 12,1 (7,1) zu. In den letzten drei Spielen hatte Augsburg ein Torschussverhältnis von insgesamt 15, gewann aber keines dieser Spiele.

Mit 26 Gegentoren stellt Augsburg, trotz des guten Torschussverhältnisses, gemeinsam mit Frankfurt und Fürth die zweitschwächste Defensive der Liga. Offensiv nutzt der Tabellenvorletzte seine Möglichkeiten nicht: Elf Tore sind ebenfalls der zweitschwächste Wert, nur Fürth (10) „übertrifft" Augsburg hier noch.

Große Probleme hatte Augsburg zuletzt im Passspiel. Seit dem sechsten Spieltag (0:0 in Hoffenheim) schaffte es der FCA nicht mehr, seine Fehlpassquote unter 20% zu halten. Im Schnitt werden nur 266,9 Pässe an den Mitspieler gebracht, bei 23% Fehlpässen.

Wissenswertes

In Spielen mit Augsburger Beteiligung geht es in dieser Saison gerne mal furios los. Bereits sechs Gegentore hat der FCA in der Anfangsviertelstunde kassiert, selbst aber auch schon drei in diesem Zeitraum erzielt.

Letztes Jahr verlor Augsburg knapp 1:2 zuhause gegen den FC Bayern. Der wichtigste Augsburger an diesem Tag spielt mittlerweile aber für Leverkusen: Hajime Hosogai erzielte nicht nur das Tor für den FCA, sondern führte mit 72 Ballkontakten, 51 Pässen und 11,69 Kilometern Laufdistanz jeweils die vereinsinterne Liste deutlich an.

Geht man nach der Statistik, dürfte Mario Mandzukic am Samstag nicht auflaufen: Während Mario Gomez (4 Spiele, 2 Siege, 1 Unentschieden, 1 Niederlage, 3 Tore) und Claudio Pizarro (2 Spiele, 1 Sieg, 1 Unentschieden, 2 Tore) eine akzeptable Bilanz gegen den FCA haben, hat der Ex-Wolfsburger seine beiden bisherigen Duelle gegen Augsburg verloren und dabei kein Tor erzielt.

Liegt Augsburg erst mal hinten, passierte bislang nicht mehr viel: Nach einem Rückstand hat der FCA in dieser Saison noch keinen einzigen Punkt geholt.

Fazit

Heynckes hat in der CL gleich mehrere Stammspieler geschont, die absolut richtige Maßnahme für den Endspurt vor der Winterpause. Gegen Augsburg dürfte somit fehlende Regeneration kein Problem sein.

Beim FCA müssen drei Punkte geholt werden. Die Beste Defensive gegen den zweitschwächsten Sturm, die beste Offensive gegen die drittschwächste Abwehr. Darüber hinaus fehlen Augsburg wichtige Stammkräfte.

Es gilt, die Augsburger Defensivschwächen auf den Flügeln auszunutzen und gleichzeitig Koo und Werner nicht mit dem Ball Tempo Richtung Strafraum aufnehmen zu lassen.
Aufrufe: 2486 | Kommentare: 5 | Bewertungen: 2 | Erstellt:05.12.2012
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KOMMENTARE
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Gnanag
06.12.2012 | 14:31 Uhr
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Gnanag : 
06.12.2012 | 14:31 Uhr
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Gnanag : 
Super Vorschau!

Wird ein hartes Auswärtsspiel, aber die drei Punkte müssen geholt werden.
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Voegi
MODERATOR
06.12.2012 | 14:25 Uhr
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Voegi : 
06.12.2012 | 14:25 Uhr
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Voegi : 
klasse vorschau.
ich halte das ja für eines der wichtigsten spiele. heimspiele gegen hannover gewinnt man locker. aber in ausgburg kann es sehr zäh werden. von daher hochkonzentriert auftreten, chancen konsequent nutzen. und gewinnen.
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Goleo06
06.12.2012 | 09:48 Uhr
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Goleo06 : 
06.12.2012 | 09:48 Uhr
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Goleo06 : 
Wenn wir uns jetzt noch mit weiteren 6 Punkten in die Winterpause verabschieden können, dann können wir auf eine überrragende Hinrunde zurückblicken.

Fast so überragend wie adrianos Blogs

Ein frühes Tor wär vermutlich mal wieder wichtig für einen "ruhigen" Nachmittag.
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Schnumbi
06.12.2012 | 09:04 Uhr
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Schnumbi : 
06.12.2012 | 09:04 Uhr
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Schnumbi : 
Klasse Adriano.

Es zählen nur 3 Punkte.
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