Einleitung

Letztes Jahr sollte alles anders werden. Neuer Name, neues Logo, neue Trikots und eine neue Identität. Man wollte abschließen mit den Hornets, mit der Chris-Paul-Ära. Was folgte war eine Saison die von Verletzungen geprägt war. Leistungsträger wie Holiday und Anderson verpassten jeweils mehr als die Hälfte aller Spiele und so kamen die Pelicans nie in Tritt. Trotzdem besteht auch dieses Jahr wieder Hoffnung endlich die Playoffs zu erreichen. Mit einem Anthony Davis in MVP-Form, Evans der nach der nach dem All-Star-Break zeigte was er drauf hat, Asik der Davis entlasten soll und mit der Rückkehr Holidays soll dies ermöglicht werden. Doch gelingt es den Pelicans wirklich eine eigene Identität zu gewinnen, oder bleibt man noch in der Vergangenheit stecken ?

Was ist neu?

In der Offseason ist nicht viel bei den Pelicans passiert, denn das Gerüst für die Zukunft steht. Für diesen wird nun der passende Supporting Cast gesucht. Ein wichtiger Baustein ist der Trade von Ömer Asik von den Houston Rockets für einen Firstroundpick. Für einen der besseren Defensivcenter der Nba ein nahezu lächerlicher Gegenwert, besonders wenn man beachtet, dass dieser unter den ersten drei Stellen und zwischen der 20. und 30. Stelle geschützt ist und das nahe Ziel der Pelicans ist, die Playoffs zu erreichen. Asik könnte für die Pelicans einen ähnlichen Effekt haben, wie Robin Lopez letzte Saison für die Trail Blazers, da sich Anthony Davis endlich nicht mehr an gegnerischen Centern aufreiben muss. Zusätzlich entsteht ein zweiköpfiges Blockmonster, wodurch die schwache Defense vom letzten Jahr gestärkt wird.

Der nächste Neuzugang ist der Pointguard Jimmer Fredette, der vor allem für eines zuständig ist. Dreier. Er soll besonders das Spacing der Pelicans verbessern, wenn er von der Bank kommt. In der Preseason funktioniert das bis jetzt hervorragend, in der er in drei Spielen schon 13 Dreier verwandelte bei einer hervorragenden Quote von 53.8 %. Trotzdem sollte hier nicht zu viel erwartet werden. Viele Teams hoffen schon seit längerer Zeit das der Schalter bei Fredette klick macht. Ob ihm dies bei den Pelicans gelingt muss man abwarten.

Weitere Neuzugänge sind John Salmons und Secondround Pick Russ Smith. Salmons ist ein erfahrener Veteran für die Smallforward Position, bei der durch den Abgang von Aminu zu Dallas eine zuverlässige Kraft fehlt. Dafür besitzt Salmons einen besseren Dreier und kann auch hier wieder das Spacing verbessern.

Von Russ Smith sollte man nicht erst mal nicht viel Impact erwarten, auch wenn er auf dem College ein recht erfolgreicher Spieler war. Er ist mit einer Größe von 1.83m sehr klein für einen Shooting Guard, was auch ein Grund war, warum er erst so spät gepickt wurde. Trotzdem besitzt Smith einen soliden Wurf und Zug zum Korb. Trotzdem könnte er seine Minuten bekommen, falls Austin Rivers weiterhin so schlechte Leistungen zeigt und Fredette nicht den gewünschten Sprung macht.

Umfeld

Viel geändert hat sich gegenüber letztem Jahr nicht. Noch immer ist das Ziel der Pelicans eine neue Ära zu starten und von ganz vorne anzufangen. Durch den neuen Namen sollte mit der Chris-Paul-Ära abgeschlossen werden, was letztes Jahr durch viele Verletzungen nur bedingt geklappt hat.

Auch wenn Coach Monty Williams die vollste Rückendeckung des Front Office genießt, könnte sich dieses Blatt schnell wenden. Die Fans wollen endlich wieder ein erfolgreiches Team sehen und dafür wurde auch einiges getan. Mit vielen Neuzugängen letztes und dieses Jahr wurde die Richtung klar vorgeben von GM Dell Demps und Owner Tom Benson. Das Ziel lautet Playoffs oder zumindest 9.-10. Platz. Verläuft die Saison katastrophal für die Pelicans könnte der Trainerstuhl von Monty Williams schnell anfangen zu wackeln.

Grundsätzlich ist New Orleans für Owner Benson weiterhin seine Liebe und steht voll hinter seiner Franchise.

Stärken

Das neue Prachtstück der Pelicans ist eindeutig der Frontcourt. Mit Asik und Davis besitzt man zwei sehr gute Shotblocker der Nba. Davis ist mit 2.8 Blocks pro Spiel letzte Saison sogar der beste Shotblocker gewesen. Asik legte vorletzte Saison in Houston 1.1 Block pro Spiel auf. Das bedeutet im Umkehrschluss für den Gegner dass die Zone dicht ist.

Hier belegten die Pelicans schon letzte Saison den ersten Platz bei Blocks per Game mit 6.4 Blocks und die Zahl sollte mit Asik nicht sinken.

Mannschaften ohne einen Vierer mit gutem Wurf, könnten sehr schnell Probleme bei den Pelicans bekommen. Zudem werden Guards nicht mehr ohne weiteres in die Zone ziehen können, da dort Davis und Asik auf sie lauern. Asik und Davis sind aber nicht nur gute Shotblocker sondern gehören im Allgemeinen zu den besten Verteidigern die es auf der 4 und 5 gibt. Davis ist sogar ein möglicher Defensive Player of the Year Kandidat und belegte dort letzte Saison zumindest schon mal den achten Rang. In einer funktionierenden und nicht von Verletzung geprägten Mannschaft sollte sein Einfluss zudem nochmal steigen.

Eine weitere Stärke die letzte Saison noch eine Schwäche war, sollte das Rebounding werden. Asik und Davis sind beide Spieler die im Durschnitt über 10 Rebounds pro Spiel pflücken.

Generell ist Davis für die Pelicans die größte Stärke. Wie schnell Davis zu einer der besten Spieler der Nba geworden ist, kann man schon als beängstigend bezeichnen. Auf 36 Minuten hochgerechnet legte Davis letzte Saison 21.3 PTS, 10.3 REB und 2.9 BLK pro Spiel auf, bei einer Quote von 51.9%. Man sollte davon ausgehen, dass Davis schon dieses Jahr zu den MVP-Kandidaten zählen wird mit gerade erst 21 Jahren.

Eine weitere Stärke der Pelicans waren die Points in Paint mit 45.5 Punkten pro Spiel, wo man den 8. Rang belegte. Dieser Aspekt sollte auch dieses Jahr wieder zu einer Stärke der Pelicans werden, da man viele Spieler besitzt die in der Zone hochprozentig abschließen können (Davis, Evans, Holiday, Gordon).

Des weiteren besitzen die Pelicans mit Evans einen sehr guten Sixth Man. Evans blühte letzte Saison nach dem All-Star-Weekend richtig auf und zeigte was in ihm steckt. 17.4 Punkte, 6.3 Assists und 5.4 Rebounds pro Spiel legte er nach dieser Zeit auf. Kann Evans diese Saison an diesen Leistungen anknüpfen haben die Pelicans einen sehr guten Energizer auf der Bank, der Spiele auch mal in eine andere Richtung lenken kann.

Wie auch letzte Saison liest sich die Starting Five der Pelicans immer noch sehr ordentlich. Mit Asik kann Davis endlich auf Power Forward dominieren und muss sich nicht mehr mit den gegnerischen Centern aufheizen. Holiday ist ein Floor General der das Spiel leiten kann und immer das Auge für seinen Mitspieler hat. Zudem hat man mit Evans und Gordon zwei reine Scorer im Team die den Jumper treffen, aber auch per Drive zum Korb abschließen können. Ryan Anderson darf aber auch nicht vergessen werden. Anderson gehört zu den besten Stretch Vierern die es in der Nba gibt und erzielt im Durschnitt immer seine 15 Punkte. Er wird mit Evans die Bank der Pelicans deutlich aufwerten, kann aber auch starten um das Spiel der Pelicans in die Breite zu ziehen.

Wie auch der letztjährige Record lesen sich die Stats der Pelicans. Ob bei den Points per Game, Assists per Game oder anderen Stats belegen die Pelicans jeweils überall einen Platz im Mittelfeld.

Schwächen

Eine Schwäche der Pelicans waren letzte Saison die Total Rebounds per Game mit durchschnittlichen 49.3 (23. Platz). Dieses Problem sollte sich aber auf die Verletzungsseuche letztes Jahr übertragen lassen. Mit Anderson und Holiday fehlten zwei wichtige Bausteine die sich zusammen über 10 Rebounds sichern. Zudem besaß Davis keinen guten Frontcourt Partner, sodass er auf der Center Position auflaufen musste. Dieses Rebound Problem sollte es dieses Jahr aber nicht mehr geben. Alle Spieler sind fit und mit Asik sicherte man sich einen exzellenten Rebounder.

Grundsätzlich lies sich die Defense der Pelicans zu viele Punkte einschenken. Mit 102.4 Punkten belegte man den 19. Rang bei Opponent Points per Game, was für eine Mannschaft mit Playoffs Ambitionen zu viel ist. Das Problem hierbei ist, das man diese Schwäche auch nicht mit der eigenen Offensive ausgleichen konnte. Diese legte nämlich nur 99.7 Punkte pro Spiel auf (17. Rang).

Diese Defense Schwäche spiegelt sich auch in der Opponent Shooting % wieder mit 46.5% und einem schwachen 23. Platz.

Hier muss Monty Williams zeigen, dass er ein vernünftiges Defense-Playbook besitzt. Das die Pelicans die Möglichkeit haben eine gute Defense zu spielen steht außer Frage. Mit Davis, Asik und Holiday besitzt man genügend Spieler die in der Lage sind gute Defense zu spielen.

Zählten die Pelicans mit den Points in Paint noch zu den besseren Teams, sind sie jenseits der Dreier-Linie katastrophal. Hier sollte man sich von der guten Quote von 37.3% nicht blenden lassen. Die Pelicans erzielten 17.8 Punkte mit Dreiern. Nur die Jungs aus Memphis waren dort noch schwächer. Dieses Problem sollte aber durch die Rückkehr von Holiday und Anderson und den Neuzugängen Salmons und Fredette gemindert werden.

Das größte Problem sollte aber wieder das Spacing werden. Asik ist in der Offense sehr limitiert und könnte deshalb öfters zum Problem werden. Außerdem sind Holiday, Gordon und Evans am besten wenn sie den Ball in der Hand haben. Aus diesem Grund wird Evans wahrscheinlich von der Bank kommen und die Second Unit anführen.

Hier müssen alle drei zeigen, dass sie auch Abseits des Balls gute Spieler sind und sich für den Erfolg der Mannschaft opfern.

Zudem müssen die Pelikane hoffen, dass sie dieses Jahr von dem Verletzungspech des letzten Jahres verschont bleiben, was man nämlich schon fast als Schwäche auflisten könnte.

Spieler im Fokus

Auch bei den Pelicans gibt es viele Spieler die man auswählen könnte. Letztendlich fiel meine Wahl zugunsten Jrue Holiday, da es für ihn eine richtungsweisende Saison wird. Holiday muss zeigen, dass er auch bei den Pelicans der Floor General ist, der er auch bei den Sixers war. Er wird nicht der Franchise Player der Pelicans werden, gehört aber trotzdem zu den wichtigsten Spieler im Kader.

Letzte Saison spielte Holiday nicht mal die hälfte aller Spiele mit, genauer gesagt nur 34, da er verletzungsbedingt ausfiel. Hier wurde aber seine Vielseitigkeit deutlich, die ihn auch bei den Sixers auszeichnete. Er punktet (14.3), holt Rebounds (4.2), verteilt Assists (7.9) und klaut dem Gegner auch mal gerne den Ball (1.6).

Holiday besitzt mit seinen jungen Jahren für einen Point Guard sehr gute Skills im Spielaufbau, weshalb es ihm oft gelingt seine Mitspieler in Szene zusetzen. Doch Holiday hat nicht nur das Auge für seine Mitspieler, sondern kann sich auch selber einen Wurf kreieren. Generell ist er ein guter Distanzschütze und hatte letztes Jahr eine Quote von 39% von Downtown. Dies ist wichtig um das Spiel der Pelicans in die Breite zu ziehen, welches mit Asik und Davis sonst zu eng wird in der Zone. Zudem kann er so mögliches Doppeln von Davis sofort bestrafen. Holiday ist aber nicht nur in der Offensive stark. Mit einer Größe von 1,93 Meter und einer Spannweite von 2,01 Metern gilt er als einer der besten Außenverteidigern der Liga. Durch seine gute Körpergröße für einen Point Guard gehört zudem zu den besten Reboundern auf der Aufbauposition.

Doch Holidays Spiel ist noch lange nicht perfekt. Vor Allem die Turnover muss er noch deutlich senken. Letztes Jahr verlor er im Schnitt 3.1mal den Ball pro Spiel.

Sieht man sich aber die Entwicklung von ihm an, sollte man aber davon ausgehen, dass er dieses Problem in den Griff bekommen wird. Zudem ist Holiday mit mittlerweile 24 Jahren immer noch sehr jung und besitzt viel Potential. Verbessert Holiday weiterhin sein Spiel sollte man davon ausgehen, dass das Allstar Game in der vorletzten Saison nicht sein letztes war.

Fazit

Dieses Jahr soll es endlich mit den Playoffs klappen und eine neue Ära gestartet werden. Um dieses Ziel zu erreichen haben die Pelicans sich nochmals verbessert. Mit Omer Asik wurde ein Defense Spezialist auf der der 5 geholt, der Davis entlasten soll. So kann Davis endlich auf Power Forward auflaufen und dort seine Gegner beherrschen. Verbessert sich Davis zudem weiterhin so schnell und stark könnte er dieses Jahr schon zu den MVP-Kandidaten zählen.

Mit Holiday kehrt außerdem der benötigte Floor General wieder, der nicht nur vorne, sondern auch hinten dem Spiel seinen Stempel aufdrücken kann. Hier liegt es aber an Holiday selber seine Leistung bei den Sixers auch in New Orleans zu bestätigen.

Ein wichtiger Rückkehrer ist auch Ryan Anderson. Einer der besten strech fours der Liga, der mit Evans die Bank verstärken, aber auch starten kann.

Stichwort Evans. Kriegt Evans endlich die gewünschte Konstanz in sein Spiel, könnte er heißer Anwärter auf den Sixth-man of the Year Award und Schlüsselspieler der Pelicans werden. Er wertet die Bank der Pelikane ganz schön auf und man könnte es schon als Luxus bezeichnen solch einen Spieler von der Bank zu bringen.

Sollten die Pelicans dieses Jahr von dem Verletzungspech der letzten Saison befreit werden, sollte man auf jeden Fall mit ihnen rechnen. Die Pelicans besitzen die Möglichkeit wenn alles gut läuft in die Playoffs zu kommen. Generell sollte man aber damit rechnen, dass sie in einem sehr starken Westen einen guten 9.-10. Platz belegen.