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NFL @ SPOX


Gründer: Master_Of_Disaster | Mitglieder: 818 | Beiträge: 210
Von: schmitza
04.09.2018 | 7189 Aufrufe | 8 Kommentare | 3 Bewertungen Ø 8.3
All or Nothing Alles nichts oder?!
Season Preview: Pittsburgh Steelers
Am Scheideweg zwischen Gegenwart und Zukunft

Rückblick

Der Titel für dieses Jahr spiegelt auch die Zusammenfassung der vergangenen Saison wider. Die Steelers schlossen die Regular Season mit einer Bilanz von 13-3 ab, welches Conference übergreifend den besten Record bedeutete und zogen in die Playoffs ein.

War es deshalb eine erfolgreiche Saison? Rückblickend bleiben sowohl der Fanbase als auch dem neutralen Zuschauer zwei Partien im Gedächtnis. Die Niederlage gegen die Patriots in Week 15 und der Nicht-Catch von Jesse James sowie der misslungene Fake Spike waren verantwortlich dafür, dass der Top Seed in New England blieb. In der Division Round musste man sich den Jaguars aus Jacksonville in einem dramatischen Spiel geschlagen geben. Konnten gegen eine Top 3 Defense 42 Punkte aufgelegt werden, so reichte ein Fournette in Topform dennoch aus um Pittsburgh in Grund und Boden zu laufen.

Free Agency und Draft

Nicht ganz überraschend war die folgende Free Agency in Pittsburgh verhältnismäßig ruhig. Der Coaching Staff blieb weitestgehend unverändert. Lediglich der langjährige OC Todd Haley ist nicht mehr in Pittsburgh und schloss sich dem Division Rivalen aus Cleveland an. Grund für das Ende der Zusammenarbeit soll das angespannte Verhältnis zu Ben Roethlisberger gewesen sein, welches durch Unstimmigkeiten im Play Calling begründet war. Nachfolger wird der vorherige Quarterback Coach und Roethlisberger-Vertrauter Randy Fichtner, welcher nun beide Posten in Personalunion bekleidet. Dies spricht allem Vernehmen nach dafür, dass die Offense schneller werden soll, wir mehr No-Huddle Offense zu sehen bekommen und mehr Verantwortung und Entscheidungsgewalt in die Hände von Roethlisberger gelegt werden.

Der größte Umbruch fand in der Secondary, speziell auf Safety, statt. Sowohl Mike Mitchell, Robert Golden als auch J.J. Wilcox wurden entlassen. Ebenso darf sich CB William Gay einen neuen Arbeitgeber suchen. Im Gegenzug wurden S Morgan Burnett (Green Bay Packers, 3 Jahre, 14Mio.$) und FS Nat Berhe (NYG, 1 Jahr, 880.000 $) verpflichtet. Zusätzlich investierte man im Draft sowohl mit Terrell Edmunds (Virginia, 1. Runde, #28) als auch mit Marcus Allen (Penn State, 5.Runde, #148) in die Safety Position. Im Draft kam für die Defensive lediglich noch Joshua Frazier, DT (Alabama, 7.Runde #246).

Die größte Baustelle hinterlässt hingegen weiterhin Ryan Shazier, der nach seiner schweren Rückenverletzung aus dem Bengals Spiel zwar gesundheitliche Fortschritte macht, aber dennoch weit davon entfernt ist beschwerdefrei zu gehen, geschweige denn jemals wieder Football spielen zu können. Diese Lücke soll primär Jon Bostic schließen, welcher bereits nach einem Jahr wieder die Colts verlassen hat und zuvor nicht gerade als Sideline-to-Sideline-Linebacker aufgefallen ist. Zwar war man gewillt in Runde 1 genau diese Schwachstelle anzugehen. Jedoch war die Draftposition äußerst ungünstig, da viele ILB bereits zeitig vom Board waren und man nicht den Value sah einen verbleibenden Spieler zu ziehen. Ebenso waren wohl Tradeversuche ohne Erfolg.

Offensiv investierten die Steelers 4 Draftpicks in das Team. Vor allem Tag 2 war hier ereignisreich aus Steelers Sicht. Zunächst wurde Martavis Bryant am Draftday gegen den #79 Pick nach Oakland getradet. Im Gegenzug wurde in Runde 2 der designierte Nachfolger mit James Washington (Oklahoma, 2.Runde, #60) gezogen. Passend dazu wurde der frisch erhaltene Raiders Pick für einen Uptrade investiert um Mason Rudolph, Qb (Oklahoma, 3.Runde, #76) zu verpflichten. Dieser hat bereits im College mit Washington eine gute Harmonie bewiesen und galt für nicht wenige als Firstrounder vor dem Draft. Ebenfalls in Runde 3 wurde in die O-Line investiert und mit Chukwuma Okorafor (Michigan, 3.Runde, #92) ein Tackle verpflichtet, der den nach Cleveland abgewanderten Chris Hubbard ersetzen kann. In Runde 5 wurde mit Jaylen Samuels (North Carolina, 5.Runde, #165) etwas für die Kadertiefe auf der Running Back Position getan.

Noch kurz vor Saisonstart wurde dann Ryan Switzer via Trade von den Oakland Raiders verpflichtet, welcher gestalten soll. Dieser war erst dieses Jahr von den Dallas nach Oakland gewechselt.

Weitere wichtige Ereignisse in der FA:

Kicker Chris Boswell erhält 5 Jahresvertrag (16,7Mio $)
Vince Williams erhält 3 Jahresvertrag (18,5Mio $)

<h2>Offensive</h2>

Quarterback

Unangefochtener Starter ist und bleibt Ben Roethlisberger. Wenn fit, ist Roethlisberger auch trotz seiner 36 Jahre noch einer der besten Quarterbacks der NFL. Nach eher schwächeren und von Verletzungen geprägten Jahren 2015 und 2016, konnte er vergangenes Jahr wieder zeigen, zu was er im Stande ist.

In der Summe spielte Big Ben eine sehr gute Saison und belegt nach DYAR (Defense-adjusted Yards Above Replacement) Rang 5 und DVOA (Defense-adjusted Value over Average) Rang 8 aller Quarterbacks. Aber auch in Total Stats lag Big Ben in vielen Kategorien weit vorne:


Total Yards: Platz 5; Touchdowns: Platz 5; 1st Downs: Platz 4; YDS/A: Platz 11


Es fällt aber auch auf, dass in Kategorien, die nicht zu seiner Stärke zählen, altbekannte Schwächen nicht abgestellt werden konnten. So warf Roethlisberger erneut die 4. meisten Interceptions (14) und die Completion Rate lag bei 64,6%, welches Rang 11 bei Qbs mit über 100 Attempts bedeutet. Fairerweise muss aber erwähnt werden, dass von den 14 Interceptions alleine 5 in Week 5 gegen die Jaguars entstanden sind. Wird dieses Spiel als Ausrutscher ausgeblendet, liegt Roethlisberger in der selben Range wie Rivers, Stafford, Brady und Brees.

Dahinter scharren aktuell sogar zwei junge Quarterbacks mit den Hufen. Vorjahresrookie Joshua Dobbs konnte das Jahr im Practise Squad nutzen und zeigte in der Preseason einen deutlich verbesserten Eindruck. Es kristallisierte sich zunehmend heraus, dass für ihn die Nachfolge von Landry Jones geplant ist. Für mehr scheint es dennoch nicht zu reichen. Jones schaffte überraschend den 53-Cut nicht. Seine Zeit ist in Pittsburgh vorbei und ich wünsche ihm alles Gute. Dritter Quarterback im Bunde ist der diesjährige Rookie Mason Rudolph. Zwar konnte er (noch) nicht wirklich überzeugende Leistungen abrufen, ein Cut oder das Practise Squad machte auf Grund seiner Draft Position UND dem allgemein hoch eingeschätzten Talent wenig Sinn.

Running Backs

Zwar ist die Vertragssituation um Le´Veon Bell identisch zu vergangenem Jahr. Bell pocht auf einen großen Vertrag, welcher in der Größenordnung von Todd Gurley angesiedelt sein soll und spielt deshalb erneut unter dem Franchise Tag. Dennoch ist die Situation mit deutlich geringerer Unsicherheit behaftet als ein Jahr zuvor, da er bereits angedeutet hat den Tag zu unterschreiben und zum Team zu stoßen.

Bells große Stärke ist neben seinem abwartenden Laufstil auch seine Fähigkeit als Receiver. Auch wenn seine Werte 2017 nachließen, gehört er stets zu den besten Backs der Liga. 2016 konnte er bespielweise im Run Game mit 4,9 YDS/A einen Top 8 Wert belegen. Hier lag er 2017 jedoch mit 4,0 YDS/A lediglich im grauen Mittelfeld. Auch nach Rushing DVOA und Success Rate belegte er mit Platz 11 nur einen Platz im oberen Mittelfeld. Dass er mit 1,291 Yards in 15 Spielen die drittmeisten Rushing Yards erzielt hat, lag vor allem an der enorm hohen Anzahl an Carries (321). Der Zweitplatzierte in dieser Kategorie hat 34 Carries weniger, was auf die Saison gerechnet 2 vollen Partien entspricht.

Ebenso wie die Effektivität im Run Game ließ auch seine Effektivität im Receiving Game nach; Bell war nur der 11. beste Receiving Back nach DYAR, nach DVOA der 29. beste und nach ANY+/RR mit einem Wert von 1.643 gar nur der 36. beste. Ein Vergleich mit Wide Receivern, in deren Gehaltsklasse er ja bezahlt werden will, fällt für Bell noch schlechter aus. Durch seine Versatilität war er jedoch für die Steelers Offense enorm wichtig und konnte so wieder, trotz eines Rückschritts in der Produktivität, 1946 Yards from Scrimmage erzielen, was #2 in der Liga hinter Todd Gurley bedeutet.

Hinter Bell haben die Steelers mit James Conners einen guten Backup, der leider bisher wenig von seinem Können zeigen durfte. Hauptgrund ist hier weniger seine Leistung als die Situation um Bell, der unter dem Tag schlicht gemolken wurde. 32 Attempts in 14 Spielen sind lediglich 2,3 Rushing Versuche pro Spiel. In diesen konnte er aber durch gute Übersicht glänzen und starke 4,5 YDS/Att auflegen. Ich vermute und hoffe, dass sich diese Saison sein Anteil deutlich steigern wird, um auch Last von Bells Schultern zu nehmen und so im Idealfall beiden zu verbesserter Produktivität zu verhelfen.

Ergänzt wird das Running Back Corps um Fullback Roosevelt Nix, der in der Offseason einen neuen Vierjahresvertrag erhielt sowie Rookie Jaylen Samuels Fitzgerald Toussaintüberstand den Cut nicht.

Wide Receiver

Antonio Brown führte mit 1533 Yards die Liga an und holte auch die drittmeisten Touchdowns (9). Auch nach Footballoutsiders ist Brown die Nummer 1 der Liga. Er hat 2017 erneut untermauert, dass er nicht nur einer der besten Receiver der Liga ist, sondern zu den besten des Jahrhunderts gehört. Wenn er nicht sogar der beste Wide Receiver überhaupt ist. Auch die von den Usern Moo und Butfumlbe93 erstellte Statistik ANY+/RR, welche Yards, 1st Downs, Touchdowns sowie Pass Interference, Drops und Fumbles einbezieht sieht in Brown den dominantesten Receiver im betrachteten Zeitraum. Brown zeigt dabei auch, dass er stetig gegen Nummer 1 Cornerbacks wie Peters oder Ramsey bestehen kann.

In eben angesprochener Statistik ANY+/RR ist auch ein weiterer Steelers Receiver sehr gut vertreten. JuJu Smith-Schuster hat eine bockstarke Rookiesaison hinter sich (917 YDS, 7 TD) und belegt hier Platz 9 und landet somit vor gestandenen Spielern wie Doug Baldwin, Fitzgerald oder A.J. Green. Chapeau! Bedenkt man hierbei, dass sich gerade WR häufig schwer tun den Sprung vom College in die NFL zu meistern, ist diese Leistung nochmals beeindruckender. Mit den Leistungen war es nur eine Frage der Zeit, bis er auch nominell No.2 Receiver wurde und Bryant den Rang ablief. So wurde er bereits letztes Jahr mehrfach außen aufgestellt, obwohl er zunächst primär für den Slot vorgesehen war. Diese Rolle wird er auch 2018 vermehrt einnehmen.

Ergänzt wird eines der stärksten Receiver Duos der Liga um Rookie James Washington, der gute Eindrücke in der Preseason hinterließ. Weiterhin stehen Routinier Heyward-Bey und Eli Rogers, welcher für den Slot eingeplant wird, zur Verfügung. Ebenso bleibt Justin Hunter dem Team erhalten.

O-Line

Neben den großen Namen Roethlisberger, Bell und Brown ist die Line das Herzstück der Offense. Sowohl im Run Blocking als auch in der Pass Protection gehört die Line zu den besten der NFL. Nach Footballoutsiders belegt die Line um Center Maurkice Pouncey und Guard David DeCastro im Run Blocking sowohl in Adj. Line Yards (4,36 Platz 7), Stuffed Rank (17% Platz 5 und 2nd Level Rank (1.22 Platz 10) eine Top 10 Platzierung. Rückschritte zu 2016 sind aber auch hier zu erkennen, als man in den genannten Kategorien jeweils in den Top 4 lag. Grund dafür mag das Fehlen von Marcus Gilbert gewesen sein, der aus diversen Gründen nur 7 Spiele bestreiten konnte. Ergänzt wird die Line um LT Alejandro Villanueva und Guard Ramon Foster.

Im Gegensatz zu anderen O-Lines, die ihre Stärken im Run-Blocking haben wie New England, Buffalo oder Dallas, kann sich die Steelers Line auch in der Pass Protection sehen lassen. Mit einer Adjusted Sack Rate von 3,9 % wird hier der beste Wert ligaweit erzielt. Mit lediglich 24 Sacks stellt man absolut den drittniedrigsten Wert der Liga. Nur die Chargers und Saints ließen weniger zu.

Tight Ends

Mit Vance McDonald, Jesse James und Xavier Grimble ist Pittsburgh bei den Tight Ends solide besetzt. Mehr nicht aber auch nicht weniger. Glänzt McDonald durchaus mal durch den ein oder anderen Drop, wird bei James zumindest eine stetige Steigerung seiner Werte beobachtet. So hat er 2017 seine bisher besten Werte mit 372 Yards bei 43 Receptions im Receiving Game aufgelegt. Auch die 3 Touchdowns sind Karrierebestwert.

Fazit

Die Offense der Steelers ist Top. Überschatteten letztes Jahr noch einzelne Fragezeichen um Big Ben, Bell und Bryant den Start in die Saison, scheint dieses Jahr das Team deutlich homogener aufgestellt zu sein. Liefert Big Ben erneut ein Jahr auf dem Vorjahresniveau und kann die gestiegene Verantwortung sowie eine erweiterte No-Huddle Offense führen und darf Conner Bell etwas entlasten, spricht nichts dagegen, dass wir dieses Jahr eine Top 3 Offense auf dem Feld sehen werden.

Defense

Defensive Line

Kleines Ratespiel: Welches Team führte die Liga in Sacks an? Die Defenses aus Minnesota oder Baltimore, Sacksonville? Falsch! Die Pittsburgh Steelers hatten die Ligameisten Sacks (56). Auch die Pressure Rate von 34,8% bedeutet Rang. Damit sind wir auch schon bei der großen Stärke der Defense. Druck auf den gegnerischen Quarterback erzeugen nur wenige Teams mehr als die Steelers. Das allerdings ging vergangenes Jahr auf Kosten der Run Defense. Hier belegen die Steelers nur graues Mittelmaß bzw. waren sogar eines der schlechtesten Teams. Nicht zuletzt in den Playoffs war das auch der Genickbruch und der Grund für das Ausscheiden. So ließ Pittsburgh 4,4 YDS/Att zu, was Platz 27 bedeutet. Auch konnten nur 20% der Runs im Backfield gestoppt werden (Platz 18).

Das Herz der D-Line bilden die beiden Defensive Ends Cameron Heyward und Stephon Tuitt. Im nominellen 3-4 Scheme werden die beiden durch NT Javon Hargrave ergänzt. Da die Steelers den Großteil ihrer Snaps in der Nickelformation spielen (2016: 65%,2017: 67%), wandelt sich das 3-4-4 eher in eine Art 4-2-5 um, in der entweder ein OLB in die Line aufrückt oder beide DE als Tackle agieren und beide Outside Linebacker in der Line aufgestellt werden.

Unterstützt werden die drei Starter durch DE Tyson Alualu, NT Daniel McCullers und DE L.T. Walton, der bisher einen guten Eindruck macht und vermehrt in die Rotation drängt. Siebtrundenpick Joshua Frazier schaffte ebenso den 53er Kader.

Linebacker

Traditionell nehmen Linebacker eine besondere Stellung im Scheme der Steelers ein. Das ist nicht zuletzt an der Draft Historie zu erkennen, in der seit 2010 stets mindestens ein Linebacker gezogen wurde. Bis zu diesem Jahr. Und das obwohl mit Ryan Shazier die Schaltzentrale auf unbestimmte Zeit (Im Optimalfall) ausfällt. Nach dem Abgang von Timmons im Vorjahr sind somit beide Inside Linebacker Posten neu besetzt.

Der neue zentrale Spieler wird Vince Williams sein, der bereits letztes Jahr Timmons überraschend gut ersetzt und nicht nur als reiner Run Stopper agiert hat. Williams war neben Coverage Aufgaben auch als Blitzing Waffe aktiv und konnte 8 Sacks beisteuern, welches der Topwert der ILB ligaweit ist. Neben ihm kämpfen aller Voraussicht nach Neuverpflichtung Jon Bostic und Tyler Matakevich um den zweiten Starterposten. Beides sollte aber maximal eine Übergangslösung sein, da vor allem die Explosivität sowie Reichweite von Shazier fehlen wird. Hier wird es einen Sideline-to-Sideline-LB geben müssen, um das Scheme weiter umsetzen zu können.

An den Außen wird es interessant sein zu sehen, wie sich der Seitenwechsel der beiden Outside Linebacker bemerkbar machen wird. T.J. Watt und Bud Dupree haben die Rollen getauscht, sodass Watt nun vermehrt auf Links zum Einsatz kommt und Dupree die rechte Seite als reiner Pass Rusher bearbeiten wird. Laut behindthesteelcurtain soll dadurch auch Watts Stärke in Coverage besser zu Geltung kommen. Ebenso ist zu hoffen, dass dies positive Einflüsse auf den Run Stop hat. Denn dort hat Dupree öfter auf der Strong Side Probleme gehabt, die Blocks zu brechen. Für Dupree wird es zudem ein Schicksalsjahr, da er in der Vergangenheit mit Verletzungen zu kämpfen hatte und sein Rookievertrag ausläuft. Unterstützt werden die beiden vornehmlich durch Anthony Chickillo und Keion Adams.

Secondary

Das einstige Sorgenkind in der Verteidigung hat sich zu einer hoffnungsvollen Einheit entwickelt und sollte auch dieses Jahr einen Schritt nach vorne machen.

Die Picks von 2016 Artie Burns und Sean Davis haben sich zu etablierten Startern entwickelt und werden auch dieses Jahr eine zentrale Rolle spielen. Neben Burns wird Joe Haden den Cornerback No. 1 geben, welcher einen mehr als souveränen Eindruck in seinem ersten Jahr in Pittsburgh hinterließ. Warum die Browns ihn ohne Not abgegeben haben, bleibt mir immer noch ein Rätsel. Ebenso kam letztes Jahr Coty Sensabaugh hinzu, welcher weiterhin im Slot eingesetzt wird. Dazu macht Cameron Sutton einen besseren Eindruck als in der Vorsaison, in der er bis November mit einer Verletzung ausfiel. Durch seine Flexibilität wird er sowohl außen als auch im Slot seine Snaps sehen und etwas wie den Allround Backup geben.

Spannender wird zu beobachten sein, wie sich die Safety Positionen entwickeln werden. Neben Davis wird vermutlich Burnett starten. Aber auch Berhe und Edmunds werden einiges Snaps sehen. Dazu kann auch Rookie Allen auf Einsatzzeit kommen. Für Jordan Dangerfield wird es wohl nicht für den Roster reichen. Es ist nicht weit hergeholt, wenn man erwartet, dass dieses Jahr noch mehr Sub-Packages gespielt werden als zuvor. Vor allem werden vermehrt 3-Safety Aufstellungen erwartet, da so ggf. die große Schwäche in der Feldmitte abgefedert werden könnte. Ob eine erhöhte Anzahl an Big Nickel und Dime Aufstellungen aber förderlich für die Run Verteidigung sein wird, bleibt abzuwarten.

Fazit

Letztes Jahr hatte ich noch vermutet, dass die Pass Verteidigung zwar besser werden sollte, aber nicht zum Steckenpferd der Steelers wird. Das Pendel ist aber erheblich von guter Run- zu guter Passdefense ausgeschlagen. Nach DVOA stellten die Steelers die 7. beste Pass Defense, was mehr als solide ist und auch an der Verpflichtung von Haden liegt. Sollte dieses Jahr die Balance zwischen Runstop und Pass Rush harmonieren, sehe ich auch trotz des riesigen Problems auf der Linebacker Position nicht ganz schwarz, da die D-Line sehr gut und die Secondary auch vielversprechend besetzt sind.

Players to watch

Sean Davis

Davis hatte eine vielversprechende Rookiesaison, an die er bedingt anknüpfen konnte. Seine Stats lesen sich überraschend gut und er führte das Team mit Tackles und Interceptions an. Wo viel Licht war, war aber auch viel Schatten und er bewies des Öfteren Coverage Probleme oder machte Fehler beim Lesen von Spielzügen. Bessert sich dies mit zunehmender Erfahrung kann er ein wichtiger Bestandteil der Secondary sein.

Vince Williams

Williams konnte 2017 überzeugen. Nun wird er aber noch mehr Verantwortung übernehmen und die Defense leiten müssen. Dass das FO von ihm überzeugt ist und ihn der Aufgabe gewachsen sieht, haben sie erst kürzlich durch einen neuen Vertrag bewiesen.

Randy Fichtner

Zugegeben habe ich etwas gemogelt. Aber für mich wird es von zentraler Bedeutung sein, wie sich das Play Calling entwickeln wird. Dies war vergangenes Jahr bei aller personeller Klasse teils fragwürdig. Zum einen erhoffe ich mir, dass Bell trotz FT nicht wieder so extrem mit Carries beladen wird. Auf der anderen Seite würde etwas mehr Flexibilität im Play Design sowie mehr No-Huddle der starken Offense zu Gute kommen.

Schedule

Laut Strength of Schedule erwartet Pittsburgh der 5. leichteste Spielplan. Darauf gebe ich, bei allem Respekt, einen Furz. Es wird gegen die Teams der NFC South sowie die AFC West gespielt. Dazu kommen die beiden Division Sieger New England und Jacksonville Jaguars, gegen die man alle drei Partien im Vorjahr verlor. Die NFC South mit Falcons, Saint, Panthers und Buccaneers halte ich für die stärkste Division. Die West ist eine Wundertüte, da 3 von 4 Teams einen mehr oder weniger großen Umbruch hinter sich haben. Die Chiefs könnten das Shootout Team der Liga werden. Die Broncos sind auf Quarterback deutlich verbessert und ob Gruden den Raiders gut tut oder nicht bleibt abzuwarten. Dazu sieht die eigene Division auch deutlich verbessert aus, da die Browns nicht erneut und ohne Sieg bleiben werden und es in Cincy eine O-Line gibt.

Fazit

Es wäre einfach zusagen Pittsburgh wäre vorne Hui und hinten Pfui. Das ist aber zu knapp, denn die Defense ist trotz der Fragezeichen um den ILB Spot und die Run Defense überdurchschnittlich gut und wird gegnerischen Quarterbacks das Leben nicht leicht machen. Das in Kombination mit einer potentiellen Top 3 Offense verspricht zumindest erneut die Playoffs. Auf Grund zahlreicher knapper Siege im Vorjahr sowie dem aus meiner Sicht harten Schedule tippe ich auf 10 oder 11 Siege, was aber zur Divisionverteidigung reicht.

Quellen:

NFL.com footballoutsider.com Steeler.com behindthesteelcurtain.com espn.com

KOMMENTARE
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AlexMaltMaster
13.09.2018 | 10:05 Uhr
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13.09.2018 | 10:05 Uhr
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@schmitza: hab deinen Kommentar unter dem Allen-Artikel gelesen und mich direkt angesprochen gefühlt :D ich lese alle Previews, aber habe bislang nie einen Kommentar dazu abgegeben (habe mich auch erst kürzlich registriert.

Mir gefällt die Preview gut, ist schon relativ ausführlich, liest sich aber ohne jede Langeweile!
Auf die Steelers bin ich gespannt, kenne Sie nur als starkes Team und gehöre zu denen, die sich wünschen, dass nicht "immer" die Pats in den SB kommen... auch wenn der letzte andere AFC Vertreter meine Panthers geschlagen hat :D
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IsayahRa
05.09.2018 | 17:59 Uhr
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IsayahRa : 
05.09.2018 | 17:59 Uhr
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IsayahRa : 
schöne Perview:)

Ich drück als Falcons Fan den Steelers die Daumen. Nicht schon wieder die Pats, haut dich doch endlich mal weg:))
Hab ich eigentlich schon gesagt: Morgen (naja, bei uns ist dann ja schon Freitag) gehts wieder los, ick freu mir:))))
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schmitza
05.09.2018 | 17:38 Uhr
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schmitza : 
05.09.2018 | 17:38 Uhr
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schmitza : 
Mit Hilton gebe ich euch Recht. Durch die Verletzung habe ich den tatsächlich aus den Augen verloren.
OB Davis wirklich ein "voller" FS sein wird, wage ich zu bezweifeln. Ich gehe eher von einer Hybrid Rolle aus. Vor allem, da ich viele 3 Safety Pakete erwarte. Da wird es aus meiner Sicht keine ganz klare Rollenverteilung geben.
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Steehaan
05.09.2018 | 14:57 Uhr
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Steehaan : 
05.09.2018 | 14:57 Uhr
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Steehaan : 
Schöne Preview, vielen Dank dafür! Hätte mir lediglich bei den DBs ein paar Wörter zu Mike Hilton erhofft, der sich vom UDFA zum Slot Starter entwickelt halt (auch wenn er momentan leichte Verletzungsprobleme hat). Außerdem wechselt Sean Davis ja vom Strong zum Free Safety, da würden etwaige Coverage Probleme natürlich noch mehr weh tun. Ich bin beim iLB Corps auch total skeptisch und habe große Zweifel, dass die Run D wirklich besser wird. Abgesehen davon aber ist das ein Bombenteam. Dieses Jahr kommt der siebte Ring
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white_chocolate0
05.09.2018 | 05:24 Uhr
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05.09.2018 | 05:24 Uhr
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@FI0: Deine Mühen ist korrekt. Ich habe praktisch nichts gemacht.
Ich bin nicht ganz so positiv wie Schmitza bzgl. unserer Defense. Butler hat sich bis jetzt noch nicht mit Ruhm bekleckert und gehört zu den schlechteren DC der NFL, wieso er nicht entlassen wurde, verstehe ich bis heute nicht. Ich sehe aktuell nicht, wie wir die Kommunikationsprobleme in den Griff bekommen wollen, auch werden wir dieses Jahr wiederum nicht in der Lage sein, TE zu covern.
Bzgl. Bell: seine schlechtere Production hängt natürlich mit der hohen Anzahl an Carries und dem schlechteren Saisonstart, der auch diese Saison wieder zu erwarten ist, zusammen. Er gehört zu den besten 5 Running Backs der Liga, aber mir war wichtig zu betonen, dass ihn rein gar nichts von anderen Running Backs abhebt und dass erst recht ein Vergleich mit Receivern, in deren Gehaltsklasse er gezahlt werden will, ein ganz schlechter für ihn wäre. Das Angebot, das wir ihm bereits gemacht haben, ist bereits mehr als ich ihm je zahlen würde und ich bin froh, dass dies wohl die letzte Saison mit ihm wird.
@ohneWitz: Hilton war in letzter Zeit verletzt, wird aber hoffentlich gegen die Browns spielen können. Dieses Jahr wird er wohl vermehrt auch als Deep Safety zum Einsatz kommen und nicht nur als Slot Corner.
Ansonsten nochmals danke an Schmitza für die klasse Preview!
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Fl0
04.09.2018 | 22:00 Uhr
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Fl0 : 
04.09.2018 | 22:00 Uhr
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Fl0 : 
Danke für die Preview und deine/eure Mühen
Hat sich sehr angenehm gelesen und mir ein wenig die Angst vor einer potenziell zu anfälligen Defense genommen.

Schedule finde ich jetzt auch gar nicht mal so ansprechend aber muss man so nehmen.
Kann dann von meiner Seite auch losgehen jetzt
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ohneWitz
04.09.2018 | 21:58 Uhr
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ohneWitz : 
04.09.2018 | 21:58 Uhr
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ohneWitz : 
Gute Preview alle Positionen nochmal gut beleuchtet

Bell: denke Conner wird die ersten Wochen viel übernehmen auch wenn bell noch vor dem ersten spiel zurück kommt wir haben ja letztes jahr vor allem zu anfang gesehen das er nicht ganz auf der höhe war nach dem holdout

Secondary: Hab ich irgendwas verpasst oder was ist mit Mike Hilton der hat mir letzte saison gegen ende gefallen

schedule:
Finde den schedule auch nicht so leicht wie erwartet kommt halt von den team records der letzten saison da seh ich einige deutlich stärker als sie letztes Jahr waren

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schmitza
04.09.2018 | 21:19 Uhr
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schmitza : 
04.09.2018 | 21:19 Uhr
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schmitza : 
Auch wenn verspätet ist der Blog endlich online. Leider schon nicht mehr ganz aktuell.
Danke nochmal an White Chocolate für die Korrektur und seinen Input zum Thema Bell.

Ich hoffe es gefällt.
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