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MySpox NBA Line der Woche


Gründer: MGoedderz | Mitglieder: 753 | Beiträge: 184
Von: Lipophob
16.10.2013 | 7235 Aufrufe | 35 Kommentare | 12 Bewertungen Ø 7.3
Aufgerüstet und aufgetankt in die nächste Runde
Season Preview: Indiana Pacers
Season Preview: Indiana Pacers

Dank 6-Frust Fouls sitzt Paul George auf der Bank. Noch 5 Minuten zu spielen. Sein Team 26 Punkte zurück. Ende aus, der Traum vorbei. Er konnte sein Team nicht an den Miami Heat vorbeibringen. Am Ende siegt der Meister in einer harten 7-Games-Series eben doch. Enttäuschung und Frust wohin man nur sieht, man kann es den Spielern ansehen: Damit ist keiner zufrieden.

Doch nun einmal Butter bei die Fische. Die Truppe um David West und Shooting-Star Paul George kann durchaus zufrieden sein. Ohne Top-Scorer in die Saison gestartet und den Meister dennoch in eine harte, ebenbürtige Serie getrieben. Also war der Kopf schnell wieder aufgerichtet und es ging in die Vorbereitung der Revanche.

Mit einer neuen Bank, einem gesunden Danny Granger und der Erfahrung im Rücken soll kommende Saison der nächste große Schritt gemeistert werden.





Was ist neu?

Im NBA-Draft Ende Juni entscheidet man sich, den Forward Solomon Hill zu draften. Dies erscheint zunächst als Reach, jedoch überzeugt der Rookie mit Vielseitigkeit und positiver Einstellung. Da der Mannschaftskern unbedingt zusammengehalten werden soll, ist es auch kein Wunder, dass David West direkt einen neuen 3 Jahresvertrag bekommt, der ihm satte 36.6 Millionen US-Dollar einbringt. Ferner soll die Bank entscheidend verbessert werden. Daher wird der zumeist überforderte D.J. Augustin durch den erfahrenen Backup-PG C.J. Watson ersetzt, welcher mit guter Defense und sicherem Distanzwurf hilft. Abgerundet wird der Backcourt durch den D-League-Star Donald Sloan. Zusätzlich sichert man sich den ehemaligen Knicks-Rookie Chris Copeland, da die Knicks mit dem Angebot über 6 Mil. USD / 2 Jahre nicht mitziehen können. Da er viele Positionen verteidigen kann und sicher von Downtown wirft, kann man froh sein, das Rennen um den vielseitigen Stretch-4er gewonnen zu haben.

Ende Juli kommt schließlich der Hammer. Das Executive-Duo Walsh-Bird schafft es einen Trade abzuwickeln, der den Pacers sofort weiterhilft. Während die durchaus talentierten Gerald Green und Miles Plumlee zusammen mit einem zukünftigen Erstrunden-Pick nach Phoenix versendet werden, kommt Post-Augenweide Luis Scola aus Arizona. Dieser verspricht eben jener erfahrene Veteran zu sein, den die Bench-Unit braucht.

Die restlichen Kaderplätze gehen an Hilton Armstrong, Darnell Jackson und die Guards Rasual Butler und Ron Howard. Die Pacers verlassen müssen Tyler und Ben Hansbrough, Jeff Pendergraph und Sam Young.


Umfeld

Eine erfolgreiche ABA-Geschichte, eine Club-Legende in Reggie Miller, eine Region mit absolut Sport-Verrückten und die Legende schlecht hin als Executive: Larry Bird. Eigentlich genug Gründe für einen großen und stabilen Markt. Eigentlich. Denn nach Miller's Rücktritt versank die Franchise im Mittelmaß. Gerade eine handvoll Spiele der abgelaufenen Saison wurden im nationalen Fernsehen gesendet. Kaum jemand nahm die Pacers ernst, man sieht sie als Hawks 2.0. Die Situation spitzte sich während der 13er-Playoffs zu, als Hibbert in einer Pressekonferenz einmal seine wahre Meinung wiedergab die Zitate sollten bekannt sein. Trotz guter Saison erlangen die Pacers nämlich wieder einmal nicht die wohl verdiente Anerkennung.

Doch vor der kommenden Saison sieht alles anders aus. Satte 19 Pacers-Spiele werden kommende Saison national ausgestrahlt. Außerdem sollte die Fernsehserie, The Organisation über die Pacers gedreht werden, doch Larry Bird entschied sich dagegen man wolle sich treu bleiben. Doch wieso überhaupt dieser öffentliche Sinneswandel? Auf der einen Seite liegt dies natürlich an den starken Playoffs der Pacers. Die Serie gegen die Heat bot alle Zutaten für ein Sport-TV-Spektakel:harte Kämpfe, Wortgefechte, Rivalität und ein wackelnder Meister. Die NBA und die Medien scheinen das (finanzielle) Potenzial bemerkt zu haben. Auf der anderen Seite gebührt nicht zu wenig Dank Paul George. Sein kometenhafter Aufstieg zum Franchise-Player und All-Star ist eben eine schöne Geschichte für die NBA, die ihn als nächsten Superstar etablieren will.

Viel Rummel für ein junges Team, doch das Umfeld stimmt und auch die finanzielle Situation ist zumindest akzeptabel. Zwar ist man auf viele Jahre gesehen festgefahren, jedoch sind die wichtigsten Spieler auf Jahre gebunden und Paul George gesichert. Zusätzlich besitzt man mit Frank Vogel einen bewiesenen Trainer mit gutem Defensiv-Coaching. Auch die neu erworbenen Nate McMillan und Popeye Jones sind erfahrene und angesehene Trainer. Es besteht kein Zweifel daran, dass sie richtige Entscheidungen treffen und ihren Kader beisammen halten werden.


Stärken

Neben vielen Dingen, die gut funktionieren, sei hier zunächst die Größe genannt. Denn mit Hibbert, West und George/Granger stellt man sich meist bewusst groß auf. Dies führt zu einigen Vorteilen wie der Rebound-Überlegenheit (49,2 RPG/100 Possesions, Liga-Rank 1), vielen 2nd Chance Points (15,6/100 Pos, Rank 5) und vielen Würfen in der Zone (Rank 6, jedoch bei mittelmäßiger 38,5%-Quote Rank 16).

Auch defensiv wirkt sich diese Größe aus, die - gepaart mit den exzellenten Wing-Defendern - letzte Saison die beste Defense der Liga gestellt hat (DefRtg 96,6 - Rank 1). Generell lebt die Defense von der guten Individualverteidigung. Selten muss ausgeholfen oder gar gedoppelt werden. Die Größe in der Zone erschwert die nahen Würfe extrem (Opp Points in the Paint: 38,1/100 Pos Rank 1) und verhindert Drives (Zweitwenigsten Opp Restricted Area FGA: 24,2/100 Pos). Die flinken Wing-Defender hingegen erreichen stets die Schützen und zwingen diese entweder zu schwierigen Würfen (Opp 3FG%: 32,7% - Rank 1) oder zum Abschluss aus der Mitteldistanz (Zweitmeisten Opp Mid Range FGA 28,7/100 Pos). Insgesamt sind die Pacers also ausgezeichnet darin, dem gegnerischen Movement zu folgen, die Uhr herunterlaufen zu lassen und den Gegner somit zu schwierigen Würfen zu zwingen (Opp eFG%: 45,3% - Rank 1).

Obwohl man letzte Saison nicht wirklich gut von jenseits des Arcs geworfen hat (34,7% 3FG% - Rank 21), sollte sich dies in der kommenden Saison drastisch bessern. Mit Danny Granger (Career 3FG%: 38,4), Paul George (11-12 3FG% 38,5), George Hill (Career 3FG%: 37,3), C.J. Watson (12-13 3FG%: 41,1) und Chris Copeland (12-13 3FG%: 42,1) verfügt man über gute Distanzschützen. Zudem treffen David West und Luis Scola sicher aus der Mitteldistanz. All dies sollte zu einem ungemein guten Spacing führen und den Pacers endlich den benötigten Platz für Post-Ups und Drives bieten, von denen ihr Spiel lebt.

Wenn man Luis Scola und Lance Stephenson als seine Bankspieler aufzählen darf, dann hat man wahrscheinlich einen sehr tiefen Kader. Diese Tiefe gepaart mit der Vielseitigkeit wird einerseits variable Lineups und Reaktionen auf Missmatches ermöglichen. Andererseits wird es möglich, die Minuten zu drosseln und so Spieler zu schonen und Verletzungen zu vermeiden. Zudem verstecken sich in dem tiefen Roster einige Go-To-Guys, die sich selbst ihre Punkte erarbeiten können.


Schwächen

Viele teils vermeintliche - Schwächen lassen sich auf die Defensiv-Mentalität (OffRtg 101.6 Rank 17), die niedrige Pace (Pts off TO: 16,3/100 Pos Rank 21) oder das fehlende Playmaking zurückführen (21,8 Assists/100 Pos Rank 28). Abgesehen von der schwachen Bankleistung, die dieses Jahr deutlich besser werden sollte, war es das Playmaking, das den Pacers letztes Jahr oftmals das Genick brach. Hier sollte man einfach mal die Zahlen auf sich wirken lassen: Nur 57,8% der Field Goals waren assisted (Rank 22). Des Weiteren leistete man sich so viele Turnover, dass kein anderes Team in der Liga ein so schlechtes Assist/Turnover-Verhältnis hatte (1,34).

Doch was bedeuten diese Zahlen für das Spiel? Einerseits zeigt es, dass das Ballmovement katastrophal ist. Oft werden starre Iso's und P&R's gespielt oder man flüchtet sich in feste Setplays, in denen es dann aber an innovativen Ideen mangelt. Andererseits fällt auf, dass häufig einfache Post-Entry-Pässe nicht sicher ankommen. Hat man auf Grund des großen Lineups oftmals Missmatches, kann man sie jedoch nicht ausnutzen, da der Gegner den Post-Spieler einfach frontet und kein passabler Pass durchkommt. Hier wurde jedoch in der Offseason nicht angepackt, da C.J. Watson nicht gerade als begnadeter Dime-Dropper bekannt ist.

Ein weiteres Problem sind die schwachen Freiwurfquoten. Nur 74,6% aller Freiwürfe verwandelt das Team (Rank 18), obwohl man recht oft an die Linie geschickt wird (25,4FTA/100 Pos Rank 8).

Zwar ist die Transition Defense sehr gut (nur 10,8 Opp Fastbreak Points/100 Pos Rank 1), jedoch wackelt diese Defense, wenn es dem Gegner gelingt, über lange Zeit eine sehr hohe Pace zu spielen. Man hat dies z.B. letzte Woche sehr gut in den Spielen gegen die Rockets gesehen. Spielt der Gegner schnell genug, werden die Pacers auf ihrer Seite des Feldes manchmal überrannt.


Spieler im Fokus

Natürlich gibt es einige Spieler, die man interessiert beobachten wird, jedoch steht an Nummer 1 ganz klar Danny Granger. Nach seiner Verletzungsphase und dem Verlust seines Teams, wie es ein paar Journalisten immer wieder betiteln, will er jetzt wieder durchstarten. Körperlich ist er zwar wieder fit, jedoch wackelt sein Spiel immer noch. Ist er bis zum Saisonstart wieder fit, sollte er in die Starting Five rutschen, da Stephenson einfach effektiver ist, wenn er den Ball führt und daher als Sixth Man wie gemacht ist. Danach bleibt mit Spannung abzuwarten, wie gut Granger wird. Kann er zu alter All-Star-Form zurückfinden? Oder verletzt er sich erneuert? Wenn alles wie erwartet abläuft, wird er zu einem gefürchteten Shooter, der sich neben Paul George seinen eigenen Wurf erarbeiten kann und mit seiner Erfahrung Gold wert ist.

Aber auch finanziell ist er interessant, sein Vertrag läuft nächste Saison nämlich aus. Es ist unumstritten, dass Stephenson nächstes Jahr einen neuen Vertrag bekommen wird. Bleibt also eigentlich kein Gehaltsspielraum für eine Verlängerung mit Granger, da man sich ansonsten in die Luxury-Tax katapultiert. Daher kursieren immer wieder Trade-Gerüchte im Netz. Ein Trade vor der Deadline erscheint daher durchaus möglich, wird aber sicherlich davon abhängig gemacht, wie wertvoll Granger für das derzeitige Team ist. Und wer weiß, ob Besitzer Herb Simon nicht doch ein wenig mehr Geld ausgeben will, jetzt da in der Elite angekommen ist.


Fazit/Prognose

Wenn man sich anschaut, wie weit es das letztjährige Roster gebracht hat und welche Spieler man hinzufügen konnte, stellt sich die Frage, wie weit es diese Pacers schaffen können. Dank Granger und Scola ist man maßlos tief besetzt und auch die nötige Erfahrung ist vorhanden. Paul George könnte den Sprung zum Superstar schaffen und seine Pacers nach ganz oben führen. Wie weit man jedoch kommt, hängt auch von den anderen Teams im Osten ab. Mit den Chicago Bulls wird man sich einen harten Kampf um die 1 in der Central Division geben. Dass die Pacers den No.1 Spot im Osten erreichen wollen, ist kein Geheimnis. Dass die Pacers in einem Rematch mit den Heat durchaus als Sieger hervorgehen könnten, ist auch keines. Ob es jedoch zum Titel reicht, bleibt abzuwarten. Aber eines ist sicher: Wenn die Pacers ihr Playmaking-Problem aus der Welt schaffen, sind sie kaum aufzuhalten.


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