Edition: Suche...
NFL @ SPOX


Gründer: Master_Of_Disaster | Mitglieder: 818 | Beiträge: 210
07.08.2019 | 3688 Aufrufe | 6 Kommentare | 8 Bewertungen Ø 9.6
Stuck in the middle?
Season Preview: Denver Broncos
Bringen ein neuer Coach und Quarterback endlich den erhofften Umschwung in Denver? Ein Ausblick auf die kommende Saison

1. Einleitung (It's not my fault and I don't care anyway)


Fans just wanna have fun...again. Seit dem Peyton Manning 2016 die Denver Broncos mit seinem zweiten Super Bowl Ring am Finger in Richtung seines wohlverdienten Ruhestands verlassen hat, haben Anhänger des Teams nur noch selten Spaß an Spieltagen. Die letzten drei Spielzeiten setzen sich allesamt aus folgenden Zutaten zusammen: Fragwürdige Zusammenstellung der Mannschaft im Vorfeld, aufkeimende Hoffnung auf Erfolg zu Beginn der Saison, schlechte Trainerentscheidungen auf und abseits des Feldes, offensiver Einbruch aufgrund mangelnder Spielerqualität, abwechselnd Schuldzuweisungen und Durchhalteparolen durch Manager, Trainer und Spieler. Daraus ließ sich wenig überraschend keine erfolgreiche Saison kredenzen.
Die Entscheidungsträger und vor allem John Elway waren bisher nicht bereit, eigene Fehler einzugestehen und daraus Lehren oder richtige Konsequenzen zu ziehen. Auch dieses Jahr gibt es keinen radikalen Umbruch in Denver. Es gibt zwar ein neues Trainerteam und einen neuen Quarterback in Colorado, an der Ausrichtung der bisherigen Strategie hat sich bei den Broncos jedoch nicht viel geändert. Warum trotzdem Hoffnung auf Besserung besteht, lest ihr hier.

2. Recap (Und täglich grüßt das Murmeltier)

Kurz und knackig: Die abgelaufene Saison war eine Enttäuschung. Trotz zweier Siege zu Beginn wurde schnell klar, dass die Qualität im Trainerteam und in der Mannschaft nicht ausreichen, um den Los Angeles Chargers und Kansas City Chiefs Paroli bieten zu können. Die Abwehr spielte insgesamt eine überdurchschnittliche Saison, war trotzdem vor allem in der Secondary nicht immer sattelfest. Defensive Coordinator Joe Woods ließ seine Defensive Backs oft in Man Coverage verteidigen. Aufgrund von mangelnder Spielerqualität (Ausnahme: Chris Harris) bestraften gegnerische Quarterbacks das regelmäßig. Der Hauptgrund für das Nicht-Erreichen der Playoffs findet sich jedoch auf der anderen Seite des Spielfelds. Quarterback Case Keenum konnte seine starke Vorsaison in Minnesota nicht bestätigen. Zu viele Fehler, Three and Outs und zu wenig Spielzeit für die Offense waren die Folge. Trotz einer verbesserten Offense Line und eines soliden Laufspiels um Jungstar Phillip Lindsay wurde Denvers Offense oftmals aus dem Spiel genommen. Spätestens als für die letzten vier Spiele sowohl Emmanuel Sanders als auch Chris Harris verletzungsbedingt ausfielen, hisste man in Colorado die weiße Fahne. Das Projekt Case Keenum und Vance Joseph waren gescheitert.

3. Offseason (Same Same but different)

Das Trainerteam wurde nach den vergangenen zwei verkorksten Jahren ausgetauscht. Aus Chicago kommen der neue Head Coach Vic Fangio und Defensive Coordinator Ed Donatell. Obwohl er mit 32 Jahren Erfahrung in der NFL kein Jungspund mehr ist, stellt Denver die erste Position als hauptverantwortlicher Trainer für Fangio dar. Hier handelt man gegen den aktuellen Trend der Liga, junge Coaches zu installieren. Auf der anderen Seite des Balls erhofft man sich von Offensive Coordinator Rich Scangarello (kam aus San Francisco) und Offensive Line Coach Mike Munchak (war zuletzt in Pittsburgh angestellt) den lang ersehnten Aufschwung im Angriff. Gelingen soll dieses Unterfangen mit Joe Flacco. John Elway beweist mit dem Trade für Flacco wiedermal seine Liebe für groß gewachsene Quarterbacks, die zwar weit werfen können, denen es jedoch an Genauigkeit und guter Entscheidungsfindung mangelt. Ob der abgegebene Viertrunden-Pick im Nachhinein als eine gute Investition für die nahe Zukunft angesehen oder ob sich Joe Flacco nahtlos in die Liste der John Elway QB Fails um Brock Osweiler, Trevor Siemian, Paxton Lynch und Case Keenum einreihen wird, entscheidet zu einem hohen Maß über den Erfolg der Broncos in dieser Spielzeit. Viele Fehlgriffe auf der Spielmacher-Position kann sich Elway nicht mehr erlauben. Mit der Verpflichtung von Ja'Wuan James (4 Jahre, 51 mio.) investiert Denver in die O-Line, um Flacco mehr Schutz bieten zu können.

Wichtige Zugänge:
QB Joe Flacco, OT JaWuan James, DB Kareem Jackson, CB Bryce Callahan, RB Theo Reddick

Wichtige Abgänge:

LB Brandon Marhsall, OC Matt Paradis, OLB Shaq Barrett, CB Bradley Roby, S Darian Stewart

Die vermutlich stärkeren Signings gelangen John Elway jedoch auf der defensiven Seite. Mit Defensive Back Kareem Jackson (3 Jahre/33 mio.) aus Houston und Cornerback Bryce Callahan (3Jahre/21 mio.) aus Chicago erhielt man gute Spieler zu marktgerechten Preisen. Die Tatsache, dass Chris Harris mithilfe einer Gehaltserhöhung von etwa 3 Millionen Dollar für ein weiteres Jahr gehalten werden konnte, stärkt die Verpflichtungen um ein Vielfaches. Die somit gut aufgestellte Secondary lässt die Abgänge von Bradley Roby, der sein Potenzial nie voll abrufen konnte und Darian Stewart gut verschmerzen. Die Abgänge der Linebacker Brandon Marshall und Shaquil Barrett sollen durch eigene Talente kompensiert werden. Für diesen Mannschaftsteil nahm John Elway kein Geld in die Hand. Der Verlust von Matt Paradis, einem der besten Center der Liga, reißt hingegen ein großes Loch in die sonst gut aufgestellte O-Line. Connor McGovern hat das Vergnügen, diese Lücke mit möglichst geringen Qualitätsabfall zu schließen.

Draft:

Runde 1, Pick 20: Noah Fant, TE, IOWA - agil, gute Hände, kreiert Missmatches, kein guter Blocker
Runde 2, Pick 41: Dalton Risner, OT, Kansas State - versatil, smart, Athletik durchschnittlich, Instant Starter auf Guard
Runde 2, Pick 42: Drew Lock, QB, Missouri - guter Arm, roh, soll langsam herangeführt werden
Runde 3, Pick 71: Dre'Mont Jones, DL, Ohio State - schneller erster Schritt, athletisch, vielseitig
Runde 5, Pick 156: Justin Hollins, LB, Oregon - gute Hände, flexibel, inkonstant
Runde 6, Pick 187: Juwann Winfree, WR, Colorado - gute Größe-Speed Kombination, athletisch, verletzungsanfällig

Interessante UDFA-Signings:
Joe Dineen Jr., LB, Kansas
Brett Rypien, QB, Boise State
Malik Reed, EDGE, Nevada
Devontae Jackson, RB, West Georgia
Austin Fort, TE, Wyoming

Sämtliche Experten waren sich in ihrem Urteil zum Draft der Denver Broncos einig: John Elway und sein Team haben die richtigen Leute an den richtigen Positionen gezogen - und gleichzeitig zukünftige Picks erstanden. Mit den ersten drei Picks kommen drei Talente ins Mile High, von denen zwei (Noah Fant/Dalton Risner) schon von Beginn an der Offense gut zu Gesicht stehen werden. Drew Lock soll langsam als zukünftiger Quarterback aufgebaut werden. Sechstrunden-Pick Juwann Winfree kann den dünnen Wide Receiver Corps aufwerten. Mit Jones und Hollins verpflichtete man in den mittleren Runden zwei Verteidiger, die reelle Chancen auf einen Roster Spot haben. Summa Summarum ergibt das fünf Spieler, die zeitnah Snaps auf dem Feld sehen könnten - eine vielversprechende Quote. Mit dem zum Beispiel im Vorfeld höher gehandelten QB Brett Rypien oder Edge Malik Reed wurden auch nach Draftschluss interessante Talente überzeugt.

4. Offense (Mein großer Freund Joe)

Seit dem Super Bowl Sieg hat man es in Colorado nicht geschafft, eine konkurrenzfähige Offensive zu formen. Fragwürde Quarterback-Auswahl, gepaart mit schwacher O-Line Qualität und unkreativen Play Calls führten zu unterdurchschnittlichen Offensiven, die das gute Abschneiden der Abwehr immer wieder sabotierten. Offensive Coordinator Rich Scangarello soll dem Angriff nun neues Leben einhauchen. Scangarello wird in Denver die typische Shanahan-Offense installieren: Viel Motion, verschiedene Plays aus gleichen Formationen, vermehrt Outside Zone Runs und das häufige Einsetzen von Play Action, Rollouts und Bootlegs. Der Mann, der dieses System zum Erfolg bringen soll, hört auf den Namen Joe Flacco: Ein Quarterback, der über die letzten drei Saisons 5,6 Net Yards per Pass Play (Platz 36 von 45) erzielen konnte. Ein 34 Jahre alter Spieler, der in der nahen Vergangenheit mit Verletzungssorgen zu kämpfen hatte. Ein Mann, der statistisch gesehen, kein Upgrade zu Case Keenum darstellt.

(Quelle: PFF)

Aber John Elway liebt groß gewachsene Quarterbacks, die weit...Lassen wir das. Eins muss man John Elway jedoch lassen. Seine Offseason Handlungen sind konsequent und bieten Joe Flacco den Rahmen, um ein stärkeres Jahr als sein Vorgänger zu spielen: Die Offense von Scangarello zielt darauf ab, gegnerische Verteidigungen aus dem Konzept zu bringen und dem Quarterback viele einfache Pässe zu ermöglichen. Ein Großteil der Yards sollen dann nach dem Catch gewonnen werden. Sofern die Verletzungen an der Hüfte Flacco nicht mehr behindern, könnte er von dem Scheme profitieren. Trotz seines wurfstarken Arms war Flacco jemand, der letzte Spielzeit vor allem auf der mittleren Distanz überzeugen konnte. Bei Pässen zwischen 10 bis 19 Yards konnte er 59 Prozent aller Bälle an den Mann bringen. Nur zwei Quarterbacks waren hier stärker. Immer wenn Flacco seine Slot Receiver und Tight Ends suchte, war er am erfolgreichsten. Das werden wir auch in der kommenden Spielzeit vermehrt im Gameplan der Broncos sehen.

Mit seiner Erfahrung und - trotz aller berechtigten Kritik an ihm - vorhandenen Klasse wird Joe Flacco das Team als eindeutige Nummer 1 aufs Feld führen.

Neuzugang Drew Lock ist nämlich aktuell kein Kandidat auf den Starting QB-Posten. Vic Fangio hat mit seinen überraschend harschen Ansagen ("He's not a quarterback yet. He's a hard-throwing pitcher that doesn't know how to pitch yet.") verdeutlicht, dass Drew Lock aufgrund seiner fehlende NFL-Reife kurzfristig keine Option darstellt. Eventuell geht Lock gar als Nummer drei in der Depth Chart in die Saison.

Neben dem ihm bekannten Scheme wird Flacco vor allem von der verbesserten Offensive Line profitieren. Bereits letztes Jahr stellte Denver im Pass und vor allem im Run eine leicht überdurchschnittliche Einheit in der Liga. Im Laufspiel ist die Bezeichnung vielleicht sogar untertrieben. Laut Football Outsiders stellte man die sechstbeste Unit der Liga. Auf Left Tackle zeigte Garett Bolles, dass er ein verlässlicher Starter sein kann. Rechts daneben wird Rookie Dalton Risner seine Spielintelligenz zeigen dürfen. Die Right Tackle Position wurde mit der Verpflichtung von Ja'Wuan James aufgewertet, Ron Leary wird nach seiner Rekonvaleszenz auf Right Guard die nötige Stabilität bieten. Die vermeintlich einzige Schwachstelle findet sich in der Mitte der Line. Connor McGovern schuldet noch den Nachweis, dass er das Calling, Blocken und Snappen auf NFL Niveau beherrscht. Hinter den Starten ist der Leistungsabfall hoch. Als QB fühlt man sich nicht sicher, wenn Leute vom Kaliber eines Elijah Wilkinson oder Sam Jones einem die Gegner vom Hals halten sollen.

Nicht nur aufgrund des Abgangs von Paradis wird sich das Laufspiel von der Mitte der Offensive Line in Richtung der Außen bewegen. Während über die Hälfte der Runs letztes Jahr über die innere Seite der O-Line kamen, ist zu erwarten, dass Scangarello und Munchak den Lauf vermehrt über die äußere Seite aufziehen werden. Vom Outside Zone Running soll primär Shooting Star und Sophomore Phillip Lindsay, der letztes Jahr als erster Offense UDFA der Geschichte in den Pro Bowl gewählt wurde, profitieren. Im letzten Jahr erzielte Lindsay dank seines direkten Stils und Speeds (und dem starken Run Blocking der O-Line) 5,4 Yards pro Carry - unfassbare 3,68 dieser Yards kamen vor dem Kontakt zu einem Gegenspieler. Im Schatten von Lindsay zeigt auch Royce Freeman gute Ansätze. Es ist zu erwarten, dass beide vermehrt gleichzeitig auf dem Feld zu finden sein werden. Neuzugang Theo Reddick wird als fangstarker Back ebenfalls genug Snaps in der Offense erhalten. Denvers Running Backs werden in der Offense generell größere Rollen im Passspiel erhalten. Scangarello ist ein Fan davon Running Backs in Missmatches gegen gegnerische Linebacker zu stellen.

"I think that the easiest matchup to create in the NFL is the halfback on a linebacker, and that's what we try to do in this offense a lot." - Rich Scangarello. (Quelle: MileHighReport)

Jemand, der sich über das neue Trainerteam freut, ist Fullback Andy Janovich. Kein Team setzte seinen FB so häufig ein, wie die San Francisco 49ers (K. Juszczyk 63% aller Offensive Snaps) unter Scangarello. Generell spielte kein Team auch nur ansatzweise so oft aus dem 21-Personell wie die Niners. Auch das Werfen aus 2 Backs/2 Receiver Sets stellte ein Alleinstellungsmerkmal (neben New England) der 49ers in der Liga dar. Ein Grund hierfür war die mangelnde Qualität der Receiver in San Francisco. Ein Aspekt, der auch in Denver nicht von der Hand zuweisen ist. Das Corps läuft unter dem Titel "Emanuell Sanders und der Kindergarten". Sanders ist 32 Jahre alt, kein anderer der Receiver ist über 25. Nach dem Abgang von Demaryius Thomas war Sanders der klare Star der Gruppe. Trotz der guten Rookie-Saison von Courtland Sutton zeigte sich nach Sanders Verletzung im Spiel gegen Cincinnati, dass er nicht zu ersetzen ist. In den letzten vier Spielen ohne ihn war der Angriff nicht existent.

Gut für die Broncos: Die gerissene Achillessehne von Sanders scheint gut zu verheilen und es gibt positive Zeichen, dass Sanders zum Saisonbeginn spielbereit sein wird. Ein Fragezeichen bleibt ob seines Alters und dieser Verletzung trotzdem stehen. Umso wichtiger ist der nächste Schritt in der Entwicklung von Courtland Sutton. Bereits im ersten Jahr war er die vertikale Waffe in Denver. 16,8 Yards per Reception reichten ligaweit für die Top 10. Schafft er es beim Fangen konstanter zu werden, kann er bereits diese Jahr ein überdurchschnittlicher Receiver werden. DaeSean Hamilton zeigte zum Ende der Saison ebenfalls, dass er das Zeug zu einem Slot Receiver in der NFL hat. Es ist davon auszugehen, dass er aufgrund mangelnder Konkurrenz entscheidende Spielanteile erhalten wird. Dahinter finden sich zahlreiche junge Talente, die ihre NFL Tauglichkeit noch beweisen müssen. Sechstrunden-Pick Juwan Winfree sticht mit seinem Speed und spektakulären Catches aus dieser Masse heraus. Seine Chancen auf einen Roster Spot und Spielanteile stehen gut. Viele Spielanteile wird voraussichtlich auch Erstrunden-Tight End Noah Fant sehen. Jeff Heuerman geht als Nummer eins Tight End in die Saison. Seine Verletzungshistorie deutet jedoch darauf hin, dass Fant früher oder später die meisten Snaps erhalten wird. Als Passfänger ist Fant der klar beste TE des Teams und sollte bereits früh in der Spielzeit als Anspielstation für Joe Flacco fungieren. Mit Fumagalli und Butt warten maximal solide Vertreter, die ebenfalls oft in den Verletzungsakten auftauchen, auf Ihre Chancen.
Denvers Angriff geht mit einer guten O-Line und konkurrenzfähigen Running Backs ins Rennen. Joe Flacco ist ein erfahrenen Quarterback, der solide Leistung vollbringen kann - falls er fit bleibt. Das Receiving Corps und die Tight End Position sind nicht tief besetzt. Hier müssen schon einige Spieler einen Sprung machen, um diese Gruppen ins NFL Mittelmaß zu heben. Rich Scangarello hat in San Francisco jedoch bewiesen, dass er auch mit minderer Qualität Erfolge erzielen kann. Die Fans im Mile High werden mit den jungen Talenten und dem erfrischenden System mehr Freude als zuletzt haben.

5. Defense (Don't stop believing)


Im Gegensatz zur Offense war die Defense in den Jahren nach dem Super Bowl keine Schwachstelle in Denver. Auch letztes Jahr stellten die Broncos eine überdurchschnittliche Abwehr, die jedoch nicht mehr der absoluten Spitzenklasse angehörte. Neben individuellen Fehlern musste das Team auch der Tatsache, dass man oft auf dem Platz stand, Tribut zollen. Mit dem Defensiv-Experten Vic Fangio peilt man wieder die Spitzenplätze in den defensiven Rankings an. Taktisch wird sich unter dem neuen Head Coach einiges ändern. Während man unter Vance Joseph 45 Prozent aller defensiven Snaps aus der 3-4 Base Defense (Platz 1 in der Liga) und nur 27 % in der Nickel-Formation (Platz 31) spielte, ist Vic Fangio ein Fan der Nickel-Formation. In der letzten Saison agierten die Bears nur in jedem siebten Snap aus der Base Formation heraus. Bei vier von fünf Snaps sah die gegnerische Offense die Nickel-Formation gegen sich. Ein Element, das Fangios Defense eher selten einsetzt, ist das Blitzing. Während Denver letztes Jahr ligaweit zu den blitzlastigsten Teams gehörte, setze Fangio das Instrument nur gezielt (19,7%, Platz 24) aber dafür erfolgreich (bei 42% QB pressure, Top 10) ein. Denvers Abwehr wird darauf ausgelegt sein, Yards after Catch und daraus oft resultierende Big Plays zu minimieren. Beides gelang Denver in der abgelaufenen Saison nur unzureichend.
Beim Angriff auf die Spitze kann Vic Fangio in fast allen Bereichen aus einem guten Mix aus Erfahrung und Qualität schöpfen. Trotz des Fehlens von großen Namen stellt die D-Line ein mehr als solides Gerüst dar. Mit Adam Gotsis, Derek Wolfe, Zach Kerr und Shelby Harris verfügt man über Spieler, die seit mehreren Jahren beweisen, dass sie solide NFL Spieler darstellen. Als heimlicher Star hat sich Shelby Harris herauskristallisiert. Nach seinem unglücklichen Karrierestart bei den Raiders und den erfolglosen Vorspielen bei den Jets und Cowboys hat er in Colorado sein Glück gefunden. Bereits 2017 bewies er seine Vielseitigkeit. Als starker Run Stopper konnte er auch regelmäßig Druck auf den Quarterback aufbauen. Das solide erste Jahr konnte er im Vorjahr gar übertreffen. Wieder überzeugt er sowohl gegen den Run als auch im Pass Rush. Für Pro Football Focus war er sogar der stärkste Abwehrspieler der Broncos und mit Platz 6 einer der besten Interior Defensive Lineman der gesamten Liga. Dahinter warten mit Sophomore DeMarcus Walker und Rookie Dre'Mont Jones hungrige Talente auf ihre Chance. Es ist zu erwarten, dass die D-Line von Vic Fangios Ankunft profitieren und vermehrt die Chance bekommen wird, auf Quarterback-Jagd zu gehen. Die gegnerische Defense wird mit Denvers Außen genug Arbeit haben. Hier hat Denver mit Von Miller und Bradley Chubb eins der heißesten Pass Rush Duos der NFL. Von Miller ist nicht nur der Liebling unter den Fans, er gehört auch zur absoluten Elite in der NFL. Seit seiner Ankunft in der Liga ist Miller ein Monster, wenn es darum geht, gegnerischen QBs das Leben schwer zu machen. Das macht er mit einer unglaublichen Konstanz: In den sieben Jahren seiner Karriere bringt er es durchschnittlich auf 71 QB Pressures pro Saison. Zum Vergleich: In der abgelaufenen Spielzeit übertrafen nur drei Edge Defender diesen Wert. Mit Bradley Chubb hat Von Miller einen kongenialen Pass Rush Partner auf der anderen Seite.

Chubb zeigte von Anfang an, dass es kein Fehler war, ihn an fünfter Stelle (damit ist er übrigens der höchste Pick seit Von Miller) zu ziehen. Sein schneller Antritt und seine gute Arbeit mit den Händen verhalfen ihm zu 12 Sacks und 2 Forced Fumbles. Im zweiten Jahr wird von ihm vor allem eine konstantere Spielweise und besseres Tacklen erwartet. Sollte der anzunehmende Entwicklungssprung kommen, wird Denver bei den Sacks nur schwer zu schlagen sein.

"We did a lot of moving around in OTAs and stuff," Chubb said. "I would sometimes be in a five-technique with my hand in the ground, three-technique sometimes, Von [Miller] sometimes in a three-technique. Just moving us around, giving the offense not knowing exactly where were going to be lined up as, I feel like its going to be an advantage for us." (Quelle: MileHighReport)

Von Miller und Bradley Chubb werden oft an der Line rotieren, um die gegenüberliegenden Offenses immer wieder vor neue Herausforderungen zu stellen. Mit Dekoda Watson, Justin Hollins oder Jeff Holland ist man dahinter jedoch nur dünn besetzt. UDFA Malik Reed hinterlässt im Training Camp einen guten Eindruck und könnte von der mangelnde Tiefe profitieren. Jeff Holland agierte bereits letztes Jahr in der 3-4 Base Defense als Outside Linebacker, rückte bei Sub-Packages immer wieder nach innen. Fangio ist ein Coach, der gerne seine Edge Rusher in Coverage droppen lässt - etwas, das Jeff Holland zugutekommt. Die Coaches sind optimistisch, dass Holland dabei helfen kann, die Lücke in der Mitte auszumerzen. Die Positionen der Inside Linebacker stellen nämlich die große Sollbruchstelle der Defense dar. Mit Todd Davis, der aktuell wegen einer Verletzung ausfällt, steht nur ein renommierter Spieler zur Verfügung. Neben ihm wird vermutlich Zweitjahres-Profi Josey Jewell starten. Dieser zeigte letztes Jahr vor allem im Mann gegen Mann große Schwächen in der Coverage. Hier sollte das häufigere Agieren in Zone Coverage und die Lernkurve Besserung versprechen. Dahinter finden sich mit Namen wie Joseph Jones, Alexander Johnson, Keishawn Bierria, Joe Dineen oder Josh Watson noch größere Fragezeichen im Roster. Gegnerische Teams werden diesen Teil der Defense immer wieder attackieren - und das vermutlich häufig erfolgreich.
Einen Bereich, denn der gegnerische Angriff eher meiden sollte, findet sich weiter hinten im Feld. Die No Fly Zone gehört zwar der Vergangenheit an, zu oft wurde letztes Jahr in Denvers Flugraum geflogen. Trotzdem kann Denver hier wieder viel Qualität aufbieten. Auf Free Safety wird primär Justin Simmons spielen. Er ist vielseitig einsetzbar, verteidigt stark gegen den Lauf, hat jedoch in Coverage oftmals das Nachsehen. Simmons konnte seine starke Saison 2017 nicht bestätigen, weil er mit dem Wechsel zwischen beiden Safety und der Cornerback-Positionen überfordert schien.
Das Wort Vielseitigkeit ist auch ein Attribut, dass auf Neuzugang Kareem Jackson zutrifft. Der Neuzugang aus Texas fühlt sich sowohl als Cornerback als auch als Safety auf dem Platz wohl. Er bringt einen guten Mix aus Toughness, Spielintelligenz und gute Coverage Skills mit nach Denver. Mit 0,54 Adjusted Yards per Coverage Snap fand er sich letztes Jahr ligaweit unter den zehn besten Cornerbacks wieder. Er ist aktuell auf der Strong Safety Position angedacht. Als Back Ups hat man mit Su´a Cravens und Will Parks solide Optionen. Vor allem Will Parks kann von Linebacker bis Cornerback alle Positionen bestreiten. Das Schweizer Taschenmesser war als einer der wenigen Spieler brauchbar gegen Tight Ends (13 zugelassene Pässe bei 22 Versuchen, Passer Rating von 81,8 bedeuten Top 10 unter den Safeties). Er wird seine Rolle als Dimebacker in einem System, das nur wenig in Dime Formationen spielen wird, jedoch erst finden müssen. Chris Harris ist keiner, bei dem Umstellschwierigkeiten zu erwarten sind. Harris gehört seit Jahren zu den besten Cornerbacks der Liga. Über seine Karriere gesehen erlaubt Harris gegnerischen Spielern nur 10,2 Yards per Reception, seine 0,87 Yards per Coverage Snap suchen in der Liga seinesgleichen. Harris wird dieses Jahr wieder vermehrt außen spielen. Man wird ihn regelmäßig aber auch in Sub-Packages im Slot vorfinden. Egal ob im Slot oder außen im eins gegen eins gegen den besten Receiver des Gegners, der immer noch unterschätzte (NFL Network Top 100 ohne ihn) Harris ist ein zentraler Baustein der Defense, der sich seine Gehaltserhöhung absolut verdient hat. Der zweite prominente Zugang in der Secondary ist ebenfalls ein Fachmann im Slot. Letztes Jahr war Bryce Callahan ein entscheidender Faktor, dass Vic Fangios Defense in Chicago so erfolgreich war. Seine 0.69 Yards per Snap Allowed im Slot konnte kein anderer Cornerback in der Liga unterbieten. Auch ihm wird das Prädikat vielseitig zugeschrieben. Er und Chris Harris bilden ein Cornerback-Tandem, dass zu den stärksten gehören wird. Eine Rolle, die der nach Houston abgewanderte Bradley Roby leider nie einnehmen konnte.

"We've got three guys that can play multiple positions. I don't know where everyone will be set at. I'm set at left corner right now, but I'm learning the nickel. I' learning just all the spots that I can. Kareem, he's pretty much already learned the nickel and safety." - Chris Harris zu den Neuzugängen (Quelle: MileHighReport)

Chris Harris und die beiden Neuzugänge sollten dabei tunlichst vermeiden sich zu verletzen. Wenn man bedenkt, dass Isaac Yiadom der wohl fähigste Vertreter unter den Reservisten ist, kann man sich den möglichen Leistungsabfall nach dem Top Trio ausmalen. Trotz der genannten Schwächen auf der ILB-Position und dem schwächeren Abschneiden der Secondary stellte Denver nach DVOA die fünftbeste Defense der Liga. Mit einem verbesserten Backfield und einem erfahrenen Coach, der oft bewiesen hat, dass er eine konkurrenzfähige Defense auf den Platz schicken kann, gehört das Team im Vorfeld der Saison zu den Anwärtern auf die beste Defense der Liga.

6. Special Teams - (Next)

Mittelmaß. Danke. Bitte.

7. Players to watch - (Young Guns und Joe Flacco)

Captain Obvious aka Joe Flacco: Es ist nicht besonders kreativ, aber die Rechnung ist simpel: Spielt Joe Flacco eine leicht überdurchschnittliche Saison, kann Denver vielleicht länger als von den Experten vermutet um den Wildcard-Platz spielen. Sollte er Verletzungsprobleme haben und/oder als Average Joe auftreten, ist Denvers Saison noch vor Winterbeginn zuende. Ein schwacher Joe Flacco birgt auch die Gefahr, dass Drew Lock früher als für seine Entwicklung gut wäre aufs Feld geschickt wird.
Josey Jewell: Vor Denvers Inside Linebackern hat schon seit Jahren kein Gegner mehr Angst. Sie werden gerne gezielt attackiert. Umso wichtiger wäre es, dass sich Jewell neben Todd Davis als verlässlicher Partner im inneren entwickelt. Wenn man es schafft diese Position mit möglichst geringem Leistungsabfall zu den anderen Mannschaftsteilen zu betreiben, wird Denvers Abwehr nur schwer zu besiegen sein.
Courtland Sutton: Die letzte Saison hat bewiesen, dass die Broncos einen zweiten starken Receiver hinter Emanuell Sanders brauchen. Sutton hat alle Tools, um in diese Rolle zu springen. Seine Bedeutung als vertikale Waffe ist immens. Auf Dauer hat er das Potenzial, Denvers Nummer eins Receiver zu werden. Dafür muss er aber konstanter in seinem Spiel werden.
Honorable Mention:
DaeSean Hamilton: Auch wenn die meisten Augen auf Sutton gerichtet sind. Denver benötigt mehr als zwei potenzielle Gefahren im Passspiel. Hamilton hat zum Saisonende angedeutet, dass er NFL Qualität besitzt. Im zweiten Jahr muss er diesen Eindruck bestätigen.

8. Ausblick/Prognose (Rising Hope)

Es hat etwas vom Déjà-Vu: Die Abwehr ist gut aufgestellt und wird vermutlich zu den leistungsstärksten der NFL gehören. Bei der Offense gibt es viele Fragezeichen, das größte ist wieder mal der Quarterback. Falls Joe Flacco eine zumindest leicht überdurchschnittliche Offense aufs Feld bringen kann, ist Denver ein Kandidat für Platz zwei in der Division. Fehler vermeiden, Time of Possession generieren, Spiele durch die Abwehr gewinnen lassen. Dieser Text lässt sich so auf alle Spielzeiten nach dem Superbowl-Sieg legen. Die Realität sah anders aus. Eine tapfer kämpfende Defense, die den Einbruch der Offense nicht ausgleichen konnte. Trainer, die auf und neben dem Platz falschen Entscheidungen trafen. Unzufriedene Fans, die Spielzeiten zu früh abschreiben mussten.

Aufgrund dieser Erfahrungen wird Denver von den Experten dieses Jahr vielleicht sogar noch etwas mehr unterschätzt. Das Team ist gut zusammengestellt. Die Neuzugänge passen allesamt ins Konzept und erhöhen die Qualität im Kader. Es gibt viele interessante junge Spieler, bei denen ein Leistungssprung zu erwarten ist. Aufgrund der vielen Fragezeichen im Angriff und meiner Skepsis zu Joe Flacco rechne ich trotz allen mit einer Saison knapp unter .500. Wieder keine Playoffs für die Broncos. Trotzdem stehen die Chancen gut, dass die Fans wieder Spaß an ihrer Mannschaft haben werden, denn der Trend zeigt wieder in die richtige Richtung.

SeS-Tipp: 7-9

P.S. Damit wird Denver trotzdem deutlich vor Oakland landen (@theNikDomi)

KOMMENTARE
Um bewerten und sortieren zu können, loggen Sie sich bitte ein.
torQ
04.09.2019 | 09:48 Uhr
0
0
torQ : 
04.09.2019 | 09:48 Uhr
0
torQ : 
Ein wirkliches Lesevergnügen, vielen Dank!

Ich mag die Müllmänner aus Colorado zwar nicht sonderlich, ich denke auch, dass es für die Playoffs an offensiver Qualität und Konstanz fehlen wird, aber eines ist klar: Ein verdammt unangenehmer Gegner, die im Zweifel an einem guten Tag jeden schlagen können.
0
SoEinSatansbraten
08.08.2019 | 17:10 Uhr
0
0
08.08.2019 | 17:10 Uhr
0
Danke, Jungs.

Hängt halt (leider ) viel von Joe ab. Wenn er liefert, kann da schon was nach oben gehen. Ist nur nicht sehr realistisch.

@brady
Ein guter Start wäre wichtig, andererseits war der Start in den letzten Jahren auch recht gut...
0
brady12
08.08.2019 | 16:16 Uhr
1
0
brady12 : 
08.08.2019 | 16:16 Uhr
0
brady12 : 
Gewohnt tolle Arbeit!

Hoffentlich packt Average Joe nicht plötzlich so eine Saison wie 2014 unter Kubs aus, dann könntet ihr sogar iwie die zweite Wildcard in der AFC abstauben.
Denke mal, das erste Spiel wird sowohl für die Raiders aber auch für Denver sehr wichtig - gewinnt man könnte man nach 6 Spielen gut und gerne bei 4-2 stehen....
1
Petzie
MODERATOR
08.08.2019 | 14:45 Uhr
0
0
Petzie : 
08.08.2019 | 14:45 Uhr
0
Petzie : 
Danke für die Preview, gefällt mir gut. Sehr ausführlich, sprachlich gelungen, realistische Chancen auf Platz 2 in der Division sehe ich nicht, aber vllt kann Denver den ein oder anderen ja doch ärgern. Besser als in den letzten Jahren sollte es offensiv aber schon werden, auch wenn auf WR/TE noch einige Fragezeichen vorherrschen
0
renoir
08.08.2019 | 08:37 Uhr
1
0
renoir : 
08.08.2019 | 08:37 Uhr
0
renoir : 
Starke Preview, gefällt mir richtig gut. Dass es irgendwie für Platz 2 in der Division reichen könnte, kann ich mir zwar absolut nicht vorstellen, eine Verbesserung im Vergleich zur Vorsaison sollte was den Record angeht dennoch drin sein.
1
Nikdomi
08.08.2019 | 00:36 Uhr
1
0
Nikdomi : 
08.08.2019 | 00:36 Uhr
0
Nikdomi : 
@SoEinSatansbraten haha í83DíE01 erstmal: starker Text, gut geschrieben! Sehe die Broncos auch v.a. auf defensiver Seite stärker als letztes Jahr. Es wird trotzdem ein Duell um die rote Laterne, bis die Raiders in Vegas Lasagne aus den lahmen Ponys machení83DíE1C
1
COMMUNITY LOGIN
Du bist nicht angemeldet. Willst Du das ändern?
Benutzername:
Passwort:
 

Wir aktualisieren unsere Nutzungsbedingungen und unsere Datenschutzrichtlinie. Wir haben neue Community-Richtlinien zur Inhaltsnutzung - Verhaltenskodex eingeführt und mehr Informationen darüber bereitgestellt, wie wir Ihre Daten erheben und nutzen. Indem Sie unsere Website und unsere Dienste weiterhin nutzen, stimmen Sie diesen Aktualisierungen zu.
Neueste Kommentare
SeppV
Artikel:
Man braucht doch sowieso nur einen Trainer für eine Saison. Ich dachte Alons
25.04.2024, 12:39 Uhr - 58 Kommentare
Kosmodome
Artikel:
Mit deinem Kommentar davor hast du im ersten Teil recht. Jemand wie Markkane
25.04.2024, 12:39 Uhr - 28 Kommentare
midgard
Artikel:
Das Jahr bevor Klopp Liverpool übernommen hat waren die Vizemeister. Also do
25.04.2024, 12:38 Uhr - 31 Kommentare
olaf63
Artikel:
@slash Sie haben ja Vincent für DS17 geholt und nicht D-Lo. Du bräuchtest be
25.04.2024, 12:36 Uhr - 6 Kommentare
Uwemoyela369
Artikel:
Ich denke jeder der ersten 3 hätte es werden können.  Manche Stimmen sind na
25.04.2024, 12:35 Uhr - 6 Kommentare
miguelo
Artikel:
Das hier einige immer noch nicht begriffen haben das die Superliga nicht die
25.04.2024, 12:32 Uhr - 2 Kommentare
joe85
Artikel:
"Im Vorjahr hatten Randalierer die WC-Anlagen am Millerntor zerstört, es
25.04.2024, 12:32 Uhr - 10 Kommentare
Swissbasket
Artikel:
Wow was für ein Spiel :-F Das war wirklich ein nahezu perfektes Spiel von Mi
25.04.2024, 12:28 Uhr - 48 Kommentare
Beerballer
Artikel:
Der NFL Bereich lebt ja doch noch so ein bisschen. Wie letztes Jahr manchmal
25.04.2024, 12:28 Uhr - 0 Kommentare
Dani13
Artikel:
Jeder der behauptet, DAZN ist doch gut, kriegt sein Gehaltszettel von Perfor
25.04.2024, 12:28 Uhr - 29 Kommentare