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NFL @ SPOX


Gründer: Master_Of_Disaster | Mitglieder: 818 | Beiträge: 210
13.08.2017 | 3676 Aufrufe | 4 Kommentare | 6 Bewertungen Ø 9.7
Kann die Defense die Broncos nocheinmal tragen?
Season Preview: Denver Broncos
Nach einem enttäuschenden Ende folgt ein neuer Anfang mit neuem Headcoach und neuem Scheme, aber ohne neuen Quaterback.

Als amtierender Super Bowl Champion gingen die Denver Broncos in die neue Saison. Der Kern und das Prunkstück die Defense waren bis auf zwei Positionen kaum verändert und immer noch intakt, weswegen das Ziel der Titelverteidigung von der Mannschaft klar abgesteckt war. Viele Monate später, aber schon spätestens nach Week 16, in welcher sich das Playoff Fenster endgültig schloss, musste man diese Saison als Enttäuschung ansehen. Die Offense um den neuen Starting Quaterback Trevor Siemian war zahnlos und beinahe historisch schlecht. Das Scheme von Head Coach Gary Kubiak, welches schon das Jahr davor kaum funktionierte, erlitt von Woche zu Woche einen größeren Totalschaden, bis das Schiff schließlich Leck schlug und unterging. Die verschiedenen Mannschaftsteile waren gespalten und gingen sich gegenseitig an den Kragen. Dabei war auch in der Defense nicht alles rosa Rot. Dennoch trug die No Fly Zone und ihre Kollegen um Von Miller das Team zu einem Winning Record, der sich aber überhaupt nicht als solcher anfühlte.

Demnach waren mehrere Schwachstellen schnell ausgemacht. Die offensichtlichste ist dabei auch gleich die fatalste: die Quaterback Position. Trevor Siemian oder aber auch Paxton Lynch hatten jedoch dank der schwachen Offensive Line, welche ebenso als extreme Schwachstelle wahrgenommen werden muss, kaum bis gar keine Unterstützung. Auf der anderen Seite der Line of Scrimmage war das große Problem der Broncos Defense den Lauf adäquat zu verteidigen. Doch das vermutlich größte Problem sah Generals Manager John Elway wahrscheinlich nicht auf dem Feld, sondern daneben. Gary Kubiaks West Coast Offense war nicht mehr zeitgemäß, das Playbook und dessen Sprache zu schwierig. Trotz gewonnenem Titel im Vorjahr musste dieser seinen Head Coach Posten räumen, auch wenn dies als Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen verkauft werden sollte, wissen wir alle das Kubiak auch sonst hätte gehen müssen. Das zwischen ihm und Elway trotzdem noch eine freundschaftliche Verbindung und Wertschätzung besteht, kann man an Kubiaks erneuter Einstellung als Scout durchaus noch erkennen. Neben Kubiak musste auch der Offensive Coordinator Rick Dennison gehen, was schon viel früher hätte geschehen müssen. Dieser darf nun sein Glück bei den Buffalo Bills versuchen.

Eine weitere Veränderung traf auch den Erfolgscoach Wade Phillips. Phillips und seine Defense waren der Grund für den zweiten Ring von Peyton Manning, sein Scheme der das Talent perfekt zum einsetzten wusste, war der Grund für eine historische Saison der Denver Broncos. Dennoch häuften sich die Gründe diesen ziehen zu lassen. Zum einen war Phillips wohl einer der Auslöser für den Streit zwischen Offense und Defense, gab es schon einen ähnlichen Vorfall als er noch Defensive Coordinator der Houston Texans war. Ein weiterer Grund war das Problem, das durch den Abgang von Malik Jackson entstand und während der Saison nicht gelöst werden konnte: die Probleme gegen den Lauf. Doch der vielleicht entscheidendste war, dass man den Defensive Back Coach Joe Woods halten wollte und diesen deswegen zum Defensiv Coordinator beförderte.

Deswegen stehen die Zeichen in Englewood Colorado klar auf Neuanfang.

Recap Offseason

Für diesen neuen Wind suchte sich Elway einen neuen Head Coach und seine Wahl fiel auf Vance Joseph. Der charismatische Joseph soll der Mannschaft einen neuen Anstrich geben und Gary Kubiaks erfolglose und mindestens genauso unansehnliche Offense vergessen machen. Joseph machte gleich von Anfang an deutlich, dass seine Offense attackieren und viele Punkte aufs Scoreboard bringen solle. Das konservative Playcalling sollte ein Ende haben. Dieser Vorstellung einer Attacking Offense erneuerte Vance Joseph auch in mehreren Interviews während des laufenden Training Camps. Doch nicht nur die Offense sollte neu ausgerichtet werden - auch die Defense habe das Ziel mehr und aktiver Turnover zu provozieren. Diese Art von Football ließ Joseph schon in der vergangenen Spielzeit als Defensiv Coordinator der Miami Dolphins mit Erfolg praktizieren.

Der neue Offensive Coordinator an seiner Seite ist Mike McCoy, welcher als Head Coach nach einer erneut erfolglosen Saison der LA Chargers entlassen wurde. Dieser soll das neue Konzept mit altem Quaterback installieren. Sein kongenialer Partner dabei ist der neue Quaterback Coach Bill Musgrave, welcher auch von einem Division Rivale, nämlich den Oakland Raiders kam, wo er Derek Carr zu einem MVP Anwärter formte. Der neue Defense Coordinator ist wie erwähnt der alte Defensive Backs Coach Joe Woods, der unter Wade Phillips gelernt hat und die Defense nun selbst anführen wird. Dieser merkte an, dass er nur an wenigen Stellschrauben drehen möchte, dass Erfolgsrezept der stehenden 3-4 Defense aber nicht weiter groß verändern möchte. Das Woods die Jungs kennt und diese ihn auch sehr schätzen, lässt diese Veränderung auch als Chance sehen. Elway und Co. haben nicht umsonst eine große Wertschätzung für den 47-jährigen.

Des Weiteren soll der neue Special Teams Coach Brock Olivo noch erwähnt werden, denn auch die Special Teams waren letzte Saison eine große Schwachstelle. Olivo kommt mit der Empfehlung aus Kansas City, wo er eine der besten Special Team Units mit aufgebaut hat. Ebenso gibt es einen neuen Offensive Line Coach mit Jeff Davidson.

Free Agency

Trotz der starken neuen Prise gab es noch Löcher zu stopfen. Diese ging man in der Free Agency mehr oder weniger konsequent an. Mit Calais Campbell hatte man ein primäres Ziel für den vakanten Defensive End Spot, den Malik Jackson hinterlassen hat und den niemand stopfen konnte. Campbell entschied sich dann aber gegen Denver und für Jacksonville. Für diese offene Position kam dann letzten Endes NT Domata Peko und DE Zach Carr, wobei beide eher als Notlösungen erscheinen. Hinzu kommt die Hoffnung, dass der letztjährige zweitrunden Pick Adam Gotsis seine schwache Rookie Saison vergessen machen lassen kann und mehr positive Aspekte einbringt. Zumindest die ersten Eindrücke aus dem Trainings Camp lassen diese Hoffnung zu.

Die erste große Verstärkung war dann wohl Ronald Leary, welcher direkt auf LG starten wird. Der Ex-Cowboy bringt direkt eine ganz neue Qualität in die Offensive Line ein, die letzte Saison so schwach daherkam. Um die Line noch weiter anzupassen wurde RT Menelik Watson unter Vertrag genommen, der bei den Raiders als Starter geplant war, aber viel mit Verletzungen zu kämpfen hatte und deswegen keinen neuen Vertrag mehr angeboten bekommen hat.

Als weiterer Ergänzungsspieler kam noch LB Kasim Edebali. Der Deutsche bringt eine Menge Pass Rusher Qualitäten mit und sollte für tiefe auf der Outside Linebacker Position sorgen. Da sich aber sowohl Shane Ray als auch Shaquil Barrett verletzt haben, hat er sehr gute Chancen zumindest in Week 1 zu starten, bis Ray wieder fit ist. Durch den Rücktritt von Ware und die Verletzungen ist hier ein Vakuum entstanden, das Edebali für sich nutzen muss.

Auch im offensiven Backfield hat man nachgerüstet, nachdem dieses im Laufe der Saison immer mehr wegbrach und kaum noch Lebensfähig war. Mit Jamaal Charles hat man einen low Risk, high Reward Vertrag abgeschlossen. Charles der verletzungsfrei sicher noch zu den besten Running Backs der Liga zählen kann, könnte ohne Dead Money einfach wieder entlassen werden. Mit Stefan Ridley hat man einen weiteren Veteranen an Land gezogen, der es in den 53 Mann Kader schaffen könnte.

Übersicht:

Wichtige Neuzugänge: G Ronald Leary, RB Jamaal Charles, RT Menelik Watson, LB Kasim Edebali, NT Domata Peko

Wichtige Abgänge: DE DeMarcus Ware, LT Russel Okung

Draft

Die mäßige Ausbeute in der FA sollte Wochen später dann durch den Draft ergänzt werden. Elway wurde erst neulich von PFF für den Zeitraum seit 2011 die zweitschlechteste Erfolgsquote bei den Drafts zugesprochen, was seinen Erfolg bei der Suche nach Quality Starter anbelangt. Was man auch immer von so einer Analyse halten will, fest steht das viele Spieler die von Elway gedraftet wurden sich als Enttäuschungen herausstellten Von Miller ausgenommen.

In der ersten Runde ging Elway wieder einen Weg mit Widerstand, indem er den bei der Fanbase unbeliebten Offensive Lineman Garett Bolles auswählte. Dieser bekommt im Training Camp beinahe alle First Team Reps und gilt jetzt schon als sicherer Starter auf LT. Dabei sollte er auch ein direktes Upgrade zu dem nach LA abgewanderten Russel Okung darstellen, der einer der schlechtesten auf dieser Position in der abgelaufenen Saison war.

In der zweiten Runde kam dann DE DeMarcus Walker. Walker verbuchte in seinem letzten Jahr am College 16 Sacks in 13 Spielen für Florida State. Dadurch wurde er der 2016 ACC DPOY. Walker bringt vieles mit um in das Scheme von Joe Woods zu passen. Dabei kann er sowohl als DE als auch als OLB auflaufen. Besonders nach der Verletzung von Shane Ray bekommt er mehr Reps als Linebacker und hat mit Von Miller einen perfekten Lehrmeister.

Auch für das Wide Receiver Corps wurden neue Kräfte gebraucht. Dazu wurdenCarlos Henderson in der dritten Runde und Isaiah McKenzie in der fünften Runde gezogen. Diese helfen zuindest dem Special Team direkt weiter. Besonders um den freien Returner Posten werden sie sich mit viertrunden Pick CB Branden Langley streiten. Hier müssen sie den zu den LA Rams abgewanderten Kayvon Webster ersetzten müssen, der neben WR Cody Latimer der wichtigste Special Teamer war. Hinzu kommt das man von den beiden WR bisher viel gutes aus dem Training Camp gehört hat, was Hoffnung zu einer Ergänzung aus dem Slot zu dem WR Tandem von Emanuel Sanders und Demaryius Thomas macht. Hier lag seit dem Abgang von Wes Welker auch vieles Brach.

Weniger aus dem Camp hört man zu dem Tight End Jake Butt, abgesehen von irgendwelchen Butt Witzen. Dasselbe gilt für Mr. Irrelevant Chad Kelly. Dieser ist aber noch durch seine Daumenverletzung eingeschränkt und kann noch nicht wieder werfen. Doch auch ihm ist ein Roster Spot als dritter QB wohl sicher, auch weil man verhindern möchte, dass ihn jemand anderes aus dem Practice Squad aufnimmt. Hier hat man große Hoffnung in den Gunslinger, welcher für die Ole Miss Rebels starke Zahlen bis zu seinen Verletzungen auflegte. Was ihn dennoch bis in die siebte Runde fallen ließ waren neben seinen Verletzungen seine Off-Field Probleme. Hier kann man nur hoffen, dass Kelly sich benehmen wird.

Der letzte der noch Erwähnung finden sollte ist RB DeAngelo Henderson. Hinter CJ Anderson und Jamaal Charles sollte er als dritter Running Back in die Saison gehen und wenn man den Beobachtern Glauben schenken soll, dort viele überraschen.

Übersicht:

Rd 1 (18), Bolles, Garett OT

Rd 2 (51): Walker, DeMarcus DE

Rd 3 (82): Henderson, Carlos WR

Rd 3 (101): Langley, Brandon CB

Rd 5 (145): Butt, Jake TE

Rd 5 (172): McKenzie, Isaiah WR

Rd 6 (203): Henderson, De'Angelo RB

Rd 7 (252): Kelly, Chad QB

Broncos 2017

Diese neuen Gesichter geben Hoffnung das man dieses Jahr in der sehr schwierigen AFC West wieder einen Playoffs Spot ergattern kann. Doch dazu sollte man sich erstmal anschauen, wie sich den die Mannschaftsteile 2017 aufstellen werden.

Offense

Man muss nur ein Spiel der vergangenen Saison gesehen haben, um zu sehen wo in Denver der Schuh am meisten drückt. Die Offense sollte sich zur letzten Spielzeit mit Peyton Manning wieder steigern und die immer noch erstklassige Defense zu unterstützen. Doch statt eine Steigerung zu der katastrophalen Saison des künftigen Hall of Famers machte man eher noch ein Schritt zurück. Um das zu verdeutlichen reicht der Blick auf eine Zahl: In 198 Drives sammelte man ganze 56 3&outs. Das heißt fast alle drei Drives musste man den Football nach drei Plays wieder abgeben.

Die Gründe dafür sind vielzählig. Der meistdiskutierte dabei ist Trevor Siemian. Checkdown Trevor wird niemals jemand sein, der eine spektakuläre Passing Offense anführen wird. Auch hier reicht ein einfacher Blick auf die Zahlen der vergangenen Saison. Siemian legte unter dem Strich 18 TDs bei nur 10 INTs auf, was auf den ersten Blick eine ordentliche Bilanz für den Sophomore war. Dennoch rangierte die Offense nach Football Outsiders nur auf Rang 28, nachdem man mit Manning immerhin noch die 25. beste Offense stellte. Das Passing Game um Siemian rangiert dabei mit einem knapp positiven DVOA auf Rang 22. Mit 7 YDs/A und nur knapp 59 Prozent angekommener Pässe unterstützen den Eindruck den man in den 14 Spielen von ihm gewinnen konnte. Auch dieses Jahr scheint hier aber wenig Verbesserung in Sicht, weder Siemian noch der 2016ner Erstrundenpick Paxton Lynch zeigen bisher eine deutliche Verbesserung im Trainings Camp. Auch das erste Preseason Game gegen die Chicago Bears hat hier nicht für positivere Schwingungen gesorgt.

Ein weiteres Sorgenkind war das Laufspiel, welches in Kubiaks System eigentlich das Herzstück hätte bilden sollen. Doch hier bahnt sich nach den ersten Eindrücken zumindest die erhoffte Besserung an. Dies ist aber auch nicht schwer, denn nach DVOA lag man hier letztes Jahr auf Rang 29. Gründe dafür waren neben der Verletzung von CJ Anderson auch darin, dass Rookie Devontae Booker als Vertretung eine sehr wechselhafte Saison hatte. Auch der alte Bekannte von Gary Kubiak, Justin Forsett war alles andere als der Problemlöser. Der einzige Lichtblick war FB Andy Janovich, der besonders von dem neuem Special Teams Coordinator Brock Olivo erst neulich in den Himmel gelobt wurde und diese Saison besonders im Special Team eine wichtige Rolle einnehmen wird. Dadurch, dass das Laufspiel nie in die Gänge kam, wurde das Passspiel für Siemian auch nicht leichter, da man nicht viele Spieler in die Box abstellen musste, um das Running Game zu stoppen. Dieses Jahr soll das alles anders aussehen. Mit einem fitten CJ Anderson, dem noch verletzten Devontae Booker, den Veteranen Jamaal Charles und Stevan Ridley ist man hier sehr tief und stark besetzt. Hinzu kommt noch der Rookie DeAngelo Henderson, der spätestens mit einem tollen Touchdown Lauf gegen die Bears für Aufsehen gesorgt hat. Da man nicht mit fünf Running Backs in die Saison gehen wird, muss aus diesem Quintett vermutlich noch jemand gehen, außer man setzte Booker auf IR und überlegt dann während der Saison weiter.

Das dritte große Sorgenkind im Bunde, das nicht unschuldig an der Produktion der anderen beiden war, ist die Offensive Line. Mit einer Adjusted Sack Rate von 7,4% war man auch hier Bodensatz in der Liga (Rang 29). Auch im Laufspiel ist man hier nur wenig besser. Ein Grund dafür war LT Russel Okung der für viel Geld in LA unterschrieben hat und dem in Denver niemand nachweinen wird. Das aber noch größere Problem war, dass die Rechte Seite noch viel Schlimmer war. Donald Stephonson war nach Pro Football Focus mit einer Note von 28 der schlechteste Offensive Lineman der NFL. Sein Backup Ty Sambrailo schaffte dies sogar noch zu unterbieten, hätte man ihm öfter die Chance dazu gegeben. Die Guards Matt Garcia und Micheal Schofield haben sich jedoch auch nicht mit Ruhm bekleckert. Das einzige positive an diesem Mannschaftsteil war Matt Paradis, der nach PFF der zweitbeste Center in der NFL war (Note 90,4). Dieser erholt sich jedoch noch von einer Hüft-Op. Sein Backup ist Connor McGovern, der eigentlich als Guard gedraftet wurde und sich in der vergangenen Offseason stark verbessert haben soll. Ein weiteres Upgrade auf Guard könnte der ertradete Allen Barbre sein. Ein sicheres Upgrade sollte auf jeden fall Roland Leary sein, denn man für viel Geld in der FA nach Denver lotste und nun die Line als Anker stabilisieren soll. Die Achillesferse könnte dennoch weiterhin der RT Spot werden, falls Menelik Watson sich verletzt oder wie im ersten Preseason Game schwächelt. Von Miller hat ihn im Training auch schon längst schwindelig gespielt. Trotzdem sollte man hier eine Steigerung erwarten, welche auch mehr als Nötig ist, wenn man wieder etwas mit den Playoffs zu tun haben möchte.

Die beste Gruppe in der Broncos Offense sind ohne Frage die Wide Receiver. Emmanuel Sanders und Demariyus Thomas haben wieder beide die 1000 Yards Receiving geknackt und das ohne weitere große Unterstützung (Devontae Booker Rec. 31/265 YDS war die Nummer 3). Dennoch muss man besonders bei Thomas erwähnen, dass er den einen oder anderen Pass zu viel hat fallen lassen. Im Schatten dieses Tandems könnten sich die beiden Rookies Isaiah McKenzie und Carlos Henderson in den Vordergrund spielen. Hingegen sollte man von Cody Latimer hier nicht mehr allzu viel erwarten, zu oft wurde man schon enttäuscht. Mit Bennie Fowler und Jordan Taylor stehen hier noch weitere Spieler im Kader, die sich um Snaps hinter diesen beiden streiten werden.

Über die Tight Ends möchte ich hier gar nicht viele Worte verlieren, da es hier niemand schafft sich in den Vordergrund zu spielen. Das galt sowohl für die vergangene Saison (Virgil Green 22 Rec/237 YDS noch der Produktivste), als auch für dieses Jahr. Virgil Green wird hier wieder die meisten Snaps sehen, da er der beste Blocker in dieser Unit ist. Dahinter reihen sich noch Jeff Heuermann und AJ Derby ein. Rookie Jake Butt sollte noch keine Rolle spielen.

Als Fazit kann man ziehen das Elway versucht hat die Offense zu stabilisieren, was besonders an den vielen Neuzugängen für die Offensive Line sichtbar wird. Mit dem großen Fragezeichen auf Quaterback bleibt hier aber auch das größte Problem. Das neue Scheme von Vance Jospeh und Mike McCoy, mit dem die beiden eine viel schnellere und spektakulärere Offense versprochen haben, bleibt der einzige Strohhalm, neben der Hoffnung das die Offensive Line besser hält und das Laufspiel das neue Talent auf den Platz bringt. Mehr als 20,8 Points per Game, der Wert von 2016, sollte am Ende schon dabei herauskommen.

Defense

Die Defense hingegen hat größten Teils gegen das Kentern des Schiffes angekämpft und das man trotz der vielen 3&outs, wegen denen man oft schnell wieder aufs Feld musste. Der Abgang von Malik Jackson hat aber dennoch auch hier ein großes Loch gerissen gehabt, sodass man nach Football Outsider nur noch Rang 21 gegen den Lauf war. Dennoch stellte man hier mit einem DVOA von -18,3% wieder den besten Wert für die gesamte Defense. Hierfür war besonders wieder die Passverteidigung verantwortlich. Die No Fly Zone war auch2016 kaum zu überwinden. Personell hat man zudem dieses Jahr keine weiteren wichtigen Abgänge mehr hinnehmen müssen, außer dem Rücktritt von DeMarcus Ware, der aber ohnehin leider durch seine Rückenprobleme kaum spielen konnte, sodass hier fast noch eine weitere Steigerung zu erwarten ist. Denn ich erwarte nicht, dass der Wechsel von Wade Phillips zu Joe Woods viele Veränderungen mit sich bringen wird.

Dann beginnen wir hier gleich mit dem Herzstück der Mannschaft. Aqib Talib und Chris Harris Jr. waren das beste Cornerback Tandem der letzten Jahre. Der letztere hat über die vergangenen fünf Jahre laut PFF nur 0,79 YDS pro Snap zugelassen und führt damit alle Cornerbacks in diesem Zeitraum an. Über die Fähigkeiten der beiden muss man daher nicht mehr viele Worte verlieren. Auch Bradley Roby, der letzte Saison ab und an Probleme in der Coverage hatte und nach sehr guten Spielen, auch oft wieder schwache Spiele einstreute, ist als Nr. 3 CB eine feste Größe. Dahinter wird in der Depth Chart schon Rookie Brandon Langley gelistet, von dem man im Coaching Staff wohl sehr viel hält und durchaus schnell schon eine wichtige Rolle einnehmen könnte.

Auch auf der Safety Position hat sich nicht viel verändert. Auf der Strong Safety Position wird wieder TJ Ward starten und auf Free Saftey Darian Stewart. Mit Will Parks und Justin Simmons hat man auch hier bereits passende Ergänzungen zu den beiden. Ward, der stark gegen den Lauf ist und auch immer wieder gefährlich als Blitzer eingesetzt wird, wird diese Unit erneut zu einer sehr starken Saison anführen.

Dahingegen hat man auf der Linebacker Position ungewohnte Sorgenfalten. Mit Von Miller hat man hier zwar immer noch den Ausnahme Pass Rusher für die 3-4 Defense, der dieses Jahr endlich die 20 Sacks knacken möchte, jedoch ist sein Partnerposten noch vakant. Sowohl Shane Ray als auch Shaquill Barrett fallen hier zunächst verletzt aus. So bekommt vermutlich der Deutsche Kasim Edebali die Chance in Week 1 zu starten. Mit Vontarrius Dora hat man hier noch eine talentierte Ergänzung, welcher schon letztes Jahr nur knapp am 53er Kader vorbeischrammte. Doch sobald die beiden spätestens ab Week 4 wieder fit sein sollten, wird auch dieses Prunkstück wieder glänzen. Die beiden ILB werden vermutlich wieder Brandon Marshall und Todd Davis bilden. Marshall der endlich wieder fit ist, sollte wieder einen klaren Sprung nach vorne machen was seine Leistung angeht und die Defense besser lenken. Die Schwachstelle hingegen sollte weiterhin Davis bleiben, da hier weder im Draft noch in der FA nachgebessert wurde.

Auch die Defensive Line sollte sich mit den Neuzugängen wieder rehabilitieren. Besonders DeMarcus Walker sticht hierbei hervor. Dieser bringt ganz neue Pass Rusher Qualitäten für die Defensive End Position gegenüber von Derek Wolfe mit. Auch kann dieser als OLB auflaufen, was im Training immer häufiger zu sehen war. Auch in der Depth Chart ist er hier inzwischen gelistet. Auf dem anderen DE Spot wird Derek Wolfe wieder den Anker bilden, falls sich seine Verletzung nicht als gravierender herausstellt. Sein Ausfall wäre nicht zu kompensieren. Neben ihm soll Neuzugang Domata Peko das Laufspiel des Gegners minimieren. Dessen Back Up Billy Winn hat sich gegen die Bears aber direkt das Kreuzband gerissen, sodass es hier schon wieder Probleme mit der Tiefe im Laufe der Saison geben könnte. Um das Rushing Game des Gegners besser kontrollieren zu können sind auch Steigerungen von Jared Crick und Adam Gotsis nötig. Jedoch ist besonders bei letzterem meine Hoffnung keine allzu große.

Unter dem Strich sollte diese Defense erneut mehr als abliefern. Man wird sicherlich keine Elite Defense gegen den Lauf bilden, aber sollte man hier letzten Endes trotzdem etwas verbessert daherkommen. Dies wird auch reichen, da man immer noch die beste Passverteidigung der Liga stellen wird und die Gegner hier wieder zur Verzweiflung bringen dürfte.

Special Team

Das Special Team war in den vergangenen Jahren auch mehr als unterdurchschnittlich (Rang 24 nach DVOA). Zwar hat man mit Brandon McManus einen verlässlichen Kicker, der Rest machte aber oft nur wenig Spaß. Besonders das Return Spiel hat sich selten sehen lassen können. Hier hat man aber das Problem erkannt und viele spannende Optionen gedraftet (28,28% der eigenen Drives starteten hinter der eigenen 20 Yard Linie). Isaiah McKenzie ist unglaublich schnell und wenig und sollte hier ein klares Upgrade bei Punt Returns darstellen. Allgemein sollte die ganze Unit deutlich besser auftreten, alleine durch die Anwesenheit von Brock Olivo. Davon sollte auch Punter Riley Dixon (2016 Net Avg. 41,3) profitieren, der letztes Jahr mehr als solide auftrat und noch Luft nach oben hat.

Players to watch

Von Miller: Der Star der Mannschaft sagt von sich selbst das er in der Form seines Lebens ist. Da er in der Preseason aber wohl kaum zum Einsatz kommen wird, werden wir das wohl erst in Week 1 überprüfen können, aber zumindest im Trainings Camp wirkt er so fit wie noch nie. Das sollte jedem kommenden Quaterback zumindest ein paar Sorgenfalten auf die Stirn zaubern. Da kann man ganz nebenbei auch mit Drake mal auf Europa Tour gehen

DeAngelo Henderson: DeAngelo Henderson war bisher der auffälligste der diesjährigen Draft Klasse. Nicht nur im Camp bestätigte dieser seine Schnelligkeit und starke Vision, auch im ersten Preseason Spiel wusste er schon zu überzeigen. Es sollte keine Überraschung sein, sollte sein Snap-Count in den kommenden Wochen deutlich steigen.

Paxton Lynch/Trevor Siemian: Ob man nun will oder nicht, von einem der beiden wird sehr viel abhängen ob die kommende Saison zum Erfolg oder zur Enttäuschung wird. Egal wer von beiden am Ende auf dem Platz stehen wird, muss sich steigern und die Offense zumindest durchschnittlich zu machen. Damit dies wenigsten einigermaßen realistisch erscheint sollte man sich im Coaching Staff langsam auf einen Starter einigen. Jeden Tag Training indem sich die First Team Reps aufgeteilt werden müssen, wirkt wie ein verlorener Tag. Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich ja zuletzt

Schedule

Der Schedule meint es wieder mal nicht gut mit den Broncos. Man spielt alleine gegen 8 Teams, die 2016 zehn oder mehr Spiele gewinnen konnten. Darunter wieder einmal die Patriots aber auch die Cowboys und Giants. Denn man spielt dieses Jahr nicht nur gegen die eigene starke Division in der AFC West mit den Raiders, Chargers und Chiefs, sondern auch gegen die NFC East. Das man gegen die drei erst genannten zuhause spielen darf, ist zumindest ein kleiner Trost.

Daher darf man zwar dank des neuen Coaching Staff mit einem gewissen Optimismus in die Saison gehen, aber auf Grund des weiterhin bestehenden Problems einer Offensive Line mit Fragezeichen, des vermutlich weiterhin unterdurchschnittlichen Quaterback Spiels und ersten Verletzungssorgen in der Defensive Line trüben den frischen Wind aus dem Frühjahr. Daher ist eine ähnliche Saison wie letztes Jahr zu erwarten, indem die Defense acht oder vielleicht auch wieder neun Spiele gewinnen kann. Ob das für eine Wildcard jedoch reicht, glaube ich im Moment noch nicht.

Prediction: 9-7

KOMMENTARE
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SoEinSatansbraten
30.08.2017 | 18:00 Uhr
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30.08.2017 | 18:00 Uhr
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Finde die Preview auch gut gelungen.

Sehe es wie du. Das Laufspiel sollte (hoffe v.a. auf Jamaaaaaal) etwas besser sein - auch dank der besseren O-Line. Bei Trevor tippe ich auf eine leicht unterdurchschnittliche Saison.

Die Defense sollte gegen den Lauf etwas kompakter stehen.

Sehe auch etwas in die Richtung von 9-7.

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Herr0in
14.08.2017 | 08:55 Uhr
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Herr0in : 
14.08.2017 | 08:55 Uhr
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Herr0in : 
Mal eine Preview die fast ohne Statistik ausgekommen ist. Fand sie inhaltlich trotzdem gut
man merkt das ein Großteil der "neuen" Broncos im Staff zu Hause ist.
Sprachlich waren ein paar Stolpersteine drinnen, bei Sätzen mit jedoch,war und wäre. Sonst aber solide.
Broncos sind wirklich schwer zu Tippen. Schedule schwer, QB unsicher. Wenn das Run Game klappt 9-7 oder sogar besser. Falls nicht wir es negativ. Die Konkurrenz in der West ist nicht schwächer geworden.
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Aristide_Bance
14.08.2017 | 08:54 Uhr
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14.08.2017 | 08:54 Uhr
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Danke für den Hinweis ist schon ausgebessert, war nach der langen Autofahrt in den Urlaub wohl schon etwas müde
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MatzeB92
13.08.2017 | 23:56 Uhr
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MatzeB92 : 
13.08.2017 | 23:56 Uhr
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MatzeB92 : 
Eine schöne Preview. Auch diese Saison wird Denver über die Defense kommen müssen. Sowohl Sieamian als Lynch traue ich nicht viel zu.
Ein kleiner Fehler im Shedule-Bereich. Denver spielt gegen die NFC East, nicht South.
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