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WM 2014


Gründer: Voegi | Mitglieder: 30 | Beiträge: 7
Von: Broich
02.06.2014 | 2813 Aufrufe | 7 Kommentare | 14 Bewertungen Ø 9.4
WM 2014
Schatten über Rio
Turnier-Vorschau.

Eine etwas andere Vorschau auf eine Weltmeisterschaft, die sportlich Spannung und taktische Qualität verspricht, abseits des Rasen-Carrés allerdings einen Schatten wirft, der einen tiefen Einblick in die Missstände des Landes erlaubt.

WM ist, wenn Deutschland-Flaggen auf Autodächern wehen. WM ist, wenn die Innenstädte deutscher Großstädte während Deutschland-Spielen plötzlich aussehen wie das leere New York im Blockbuster "I am Legend". WM ist, wenn die ganze Welt zusieht. Ein Monat Ausnahmezustand. Alle vier Jahre. Das größte Sportevent des Planeten steht wieder einmal an, bereit Sportgeschichte zu schreiben. Dass das Turnier 2014 im Land des Rekordweltmeisters Brasilien stattfindet hievt es schon im Vorfeld auf ein Level, das in der Sportwelt ein Alleinstellungsmerkmal inne hat.

Die Euphorie versetzt den ganzen Planeten in eine fiebrige euphorische Stimmung. Hinter der schillernden von der FIFA geschaffenen Fassade, die das Turnier als glorreiches Event vermarktet und es als sportgeschichtliches Organisations-Wunder deklariert, stehen die Menschen Brasiliens, die sich übergangen fühlen und den Gang auf die Straße als letztes Mittel sehen ihrer Stimme Gehör zu verschaffen.

Widerstand gegen die Milliarden

João Pereira ist ein ruhiger Mann mit leiser Stimme. Er unterrichtet an einer Gesamtschule in Rio de Janeiro Geschichte und Mathematik und ist Pazifist und Fußballfan aus Überzeugung. Bei Konflikten diskutiert er mit starken und in ihrer Struktur ruhigen Argumenten mit seinem Gegenüber. Ende Mai 2014 steht der Lehrer in einer Menschenmenge und klopft mit festen Schlägen gegen die Scheiben eines langsam vorbei fahrenden Busses. Seine Nebenleute: Andere Lehrer. Die Bus-Insassen: Die brasilianische Nationalmannschaft. Pereira hält in seinen Händen ein Schild mit der Aufschrift: "Wir brauchen Bildung, keine Stadien." Seine sonst so besonnene Stimme schreit den Spielern im Bus "Erzieher sind mehr wert als Neymar" zu. Vom besonnen Pazifisten ist nicht viel übrig. Sein ruhiges Gemüt hat Platz gemacht für eine tief in ihm verwurzelte Wut.

Pereira steht sinnbildlich für viele Brasilianer, die gegen die WM-Ausgaben in Milliarden-Höhe protestieren. Ausgaben, die das Land vor allem in den Segmenten Bildung, Armutsbekämpfung, Gesundheit und Infrastruktur benötigt.

Das Geld, darunter Mengen an öffentlichen Geldern, wird in die eigens errichtete Infrastruktur der WM gesteckt. Schätzungsweise elf Milliarden Euro wurden für den Stadienbau und Umbau, den Aufbau einer Verkehrsinfrastruktur, sowie in Sicherheits- und Telekommunikationsprojekte investiert. Auch Hotels verschlingen Unsummen an Geld. Der geplante Etat von 8,75 Millionen Euro wurde schon längst überschritten 2014 ist schon jetzt die teuerste WM aller Zeiten.

Dabei werden große Teile der strukturellen Projekte nach der WM brach liegen, weil der Unterhalt deutlich zu teuer sein wird. Alleine vier Stadien waren extrem teuer, werden aber nach dem Turnier kaum einen Nutzen erzielen können, weil in den zugehörigen Orten kein Erstligist mit füllenden Fans beheimatet ist.

Lose-Lose-Situation der "Befriedung"

Je näher das Turnier rückt, desto intensiver und in letzter Konsequenz verzweifelter werden die Proteste in Brasilien. Egal ob Rio, Brasilia oder Sao Paulo. Egal ob Lehrer, Studenten, Jung, Alt oder Favela-Bewohner. Alle eint die Wut über ein Event, das die Regierung ohne Rücksicht durchzieht, fest davon überzeugt die Probleme während es Turniers vor den Augen der Welt auszuklammern. Mitunter greifen die Menschen während Protest-Aktionen auch zu gewaltvollen Mitteln. Kürzlich wurden Polizisten mit Steinen und Pfeilen attackiert, die Ordnungshüter reagierten mit Tränengas und Schlagstöcken Fälle wie diese zementieren das zerrüttete Verhältnis weiter.

Es geht den Brasilianern nicht um den Sport. Im Gegenteil: Für viele war es ein großer Traum eine WM im eigenen Land mitzuerleben, kaum jemand liebt den Fußball und seine Protagonisten mehr als die Einwohner Südamerikas und insbesondere Brasiliens. Die Art und Weise der Vorbereitung ist es, die vielerorts zu Wut führt.

Die Distanz zwischen den Verantwortlichen gleicht inzwischen einer unüberwindbaren Kluft. Ronaldo, eigentlich eine der Landes-Ikonen sorgte kürzlich mit der Aussage, man solle Demonstranten mit dem Knüppel von der Straße treiben für Empörung und selbst Pélé trägt zur Vergrößerung dieser Kluft mit Anti-Protest-Aussagen bei. Dass die Kluft nicht nur gewaltbereite Chaoten entfernt, sondern auch das Gespräch suchende Protestierende, ist der Kern des Problems. Der Soziologe Ignácio Cano sagt: "Es nutzt nichts, die Stadien durch Polizisten abzuriegeln. Die Politik muss den Dialog mit dem Widerstand suchen. Der Erfolg der WM hängt von der Politik ab und nicht von den Polizisten auf der Straße." Eine qualifizierte Stimme, die wie viele andere ungehört in der Hektik der vorbereitenden Maßnahmen untergeht.

Maßnahmen, wie die "Befriedung" der Favelas. In Rio wurden 2700 Soldaten in die Armenviertel geschickt, die Verkehrsknotenpunkte sichern und für Ordnung sorgen sollen. Spricht man sonst von einer Win-Win-Situation ist die Befriedung offensichtlich eine Lose-Lose-Situation. Denn sowohl die Einwohner, als auch die Polizisten leiden darunter. Da das Viertel Complexo de Maré Herzstück des lokalen Drogenhandels ist, sehen sich kriminelle Machthaber bedroht und greifen die Elitesoldaten in Überfällen an. Acht wurden alleine in den letzten drei Monaten ermordet. Die Soldaten selbst gelten als Schläger, welche die Favela-Bewohner unterdrücken. Es gehe ihnen schlechter, als unter den Drogen-Bossen, heißt es in einer Stellungnahme von Anführern des Protests.

Die Polizisten sind zudem rücksichtlos und korrupt. 2000 Menschen sterben jährlich durch Polizisten, die oft schlecht ausgebildet sind und wenig Gehalt bekommen. Beim Confed-Cup wurden mehr als 100 Menschen durch Polizisten verletzt, bei der WM ist eine deutlich höhere Zahl zu erwarten.

WM als Werbekampagne

Galt Brasilien lange als heiliges Land des Fußballs und als Nahrungsgeber für Legenden voller Technik, Samba und dem Weg aus der Armut, ist es längst zu einer Nation transformiert, die trotz des Wirtschaftswachstums zerklüftet und voller Probleme ist, die der Sport nicht mehr kaschieren kann. Dass es nun gerade der Fußball ist, der die Probleme wuchtig ins Zentrum der Aufmerksamkeit rückt, ist besonders bitter.

Sowohl die Regierung, als auch die Nationalmannschaft geben im Umgang mit dem Widerstand und den Problemen kein gutes Bild ab. Präsidentin Dilma Rousseff wird vorgeworfen, die WM um jeden Preis abhalten zu wollen, um Brasiliens Standing in der Welt zu stärken. Man werde die Mutter aller WM's abhalten, so Rousseff. Aussagen wie "Wir lassen uns davon nicht die WM verseuchen" stempeln die Protestierenden als parasitenartigen Störfaktor während der kostspieligen Werbe-Kampagne WM 2014 ab - ein weiteres Statement, das nicht gerade zur Deeskalation beiträgt.

Führende Intellektuelle fordern eine parallele Bekämpfung der Kriminalität und Armut, wenn man die WM schon abhalte. "Da stehen 3000 Elitesoldaten vor der Tür der Drogenbarone und drangsalieren lieber die Bevölkerung, als die Kriminalität an der Wurzel zu packen", sagt ein Professor aus São Paulo. Rousseffs Angst vor etwaigen Kämpfen ist zu groß für einen solchen Schritt. Überhaupt hat Sicherheit höchste Priorität, es wird während der WM das größte Polizei-Aufkommen der Geschichte geben, 160.000 Polizisten und Soldaten werden im Einsatz sein.

Auch Scolari und seine Akteure sehen die Widerstände eher als lästige Störungen beim "Projekt Hexacampeão", dem Titel Nummer sechs. "Wir sind hier um Fußball zu spielen", weicht der Portugiese Fragen zu den Protesten aus - in seiner gewichtigen Rolle als Nationaltrainer eine Duckhaltung, die jedweder Verantwortung entsagt.

Fußball wird auch noch gespielt

Sportlich verspricht die WM die vielleicht beste aller Zeiten zu werden. Obwohl Spieler wie Ibrahimovic, Bale oder Falcao nicht dabei sind, ist Brasilien 2014 wieder einmal die Bühne der zentrierten Starelite. Spanien will sich endgültig unsterblich machen und durch den vierten großen Sieg in Folge eine beispiellose Dekade vergolden, Brasilien hat nach dem Confed-Cup bewiesen, dass die Erwartungshaltung nicht zu groß ist und dass es das Zeug zum Titel hat. Argentinien will auf eigenem Kontinent endlich beweisen, dass es auch als Team zur Premium-Riege gehört. Dahinter lauern mit Frankreich, England, Italien, Holland und Portugal die üblichen Europäer. Chile, Kolumbien und Uruguay gelten als lokalbedingte heiße Vertreter und Geheimfavoriten wie Belgien, Bosnien und Kroatien komplettieren die Reihe der starken Nationalteams.

Und Deutschland? Hierzulande mag Euphorie oder gar ein verbindender Glaube an den Titel wie 2010 nicht aufkommen. Trotz einem mächtigen FC Bayern und dem BVB, der es wider einiger Meinungen, geschafft hat sich als nationale Nummer Zwei zu etablieren und international für Aufsehen sorgt. Trotz Weltklasse-Spielern wie Neuer, Lahm und Reus. Trotz einer Mittelfeld-Riege, die voller Talent, Kreativität und Klasse steckt.

Deutscher Pessimismus

Schuld am Unbehagen sind Abwehr, Sturm, einige Verletzungen und Jogi Löw, den einige als den wichtigsten Faktor für den abermaligen Nicht-Titelgewinn sehen.

In puncto Verletzung sind die Sorgenfalten berechtigt. Gündogan, Bender und Badstuber fallen aus. Neuer, Lahm, Schweinsteiger und Khedira sind nicht bei 100 Prozent. Dazu haben wichtige Spieler wie Özil kein leichtes Jahr hinter sich. Personell fehlt ein Linksverteidiger und eigentlich auch ein fitter Sechser. Im Mittelfeld könnte Lahm die Probleme lösen, würde dann aber rechts hinten eine weitere Lücke reißen, die personell noch schwieriger zu schließen wäre als die im Mittelfeld.

Dazu sind die Optionen im Sturm nicht wirklich optimal. Klose ist 35 und hatte oft mit Verletzungen zu kämpfen, seine Klasse ist längst nicht mehr die von 2006 oder 2010. Alternative Volland hat auf hohem Niveau kaum Erfahrung und wird mit seinem einen Länderspiel nicht gleich bei einer WM auflaufen. Bleiben, sofern Klose nicht bei 100 Prozent ist, Götze, Müller, Schürrle und Podolski als Alternativen im Sturmzentrum. Dass sich alle vier andernorts wohler fühlen, ist kein Geheimnis.

Hinten läuft die Besetzung der Linksverteidiger-Position auf Schmelzer oder Durm hinaus. Beide Dortmunder tragen nicht gerade zu einem Upgrade des deutschen Optimismus bei. Hinzu kommt die tückische Gruppe mit Ghana, den USA und Portugal, deren Ronaldo die deutschen Spieler in Serie das Fürchten gelehrt hat.

Es ist Deutschland! Weltranglistenzweiter.

Alle aufgeführten Punkte mögen zwar stimmen und berechtigterweise die deutschen Chancen schmälern. Dennoch oder gerade deswegen kann die WM Deutschland den vierten Titel bringen. Denn trotz allem funktioniert Deutschland seit Jahren mit seinen Einzelkönnern. Argentinien scheint trotz Messi, di Maria und Higuain stets gehemmt und unausgewogen, selbiges bei Portugal oder Frankreich. Deutschland dagegen hat mit seinem Stil und Erfolg grenzenüberschreitend den deutschen Fußball für gänzlich neue Charakteristiken bekannt gemacht: Kurzpassfußball, Fluidität und Attraktivität. Es ist Deutschland! Weltranglistenzweiter, der seit 2006 immer das Halbfinale erreicht hat.

Im Vergleich zu 2012 ist Reus noch stärker und gefestigter, Schürrle noch gereifter, Müller noch abgezockter und Lahm und Schweinsteiger von der Bürde der Verlierer-Generation befreit. Dass der Tenor der Meinungen trotzdem eher dunkel skizziert wird, liegt an der gestiegenen Erwartungshaltung und dem grundlegenden Pessimismus, der ein Ergebnis der Schwarz-Weiß-Malerei ist. Deutschland wird elf starke Fußballer auf den Platz bringen, die taktisch und technisch auf höchstem Niveau agieren. Wenn Deutschland in der Gruppenphase brillieren sollte, schwenkt die Stimmung wieder um und gebärt dann bei einem Ausscheiden wieder den typischen Löw-raus-Frust ein Kreislauf, dem Löw lediglich mit einem Titel die Stirn bieten kann.

Deutschland wird mit einem 4-2-3-1 agieren, einem System, das bei allen fest verankert im Repertoire ist. Hinten rechne ich vor Neuer mit der Kette, Schmelzer, Hummels, Mertesacker und Lahm. Davor, sofern fit, mit Schweinsteiger und Khedira. Offensiv gewohnt fluide mit Reus, Özil, Müller und Klose. Boateng und Kroos werden sich, meiner Meinung nach, mit einem Bankplatz begnügen müssen. Denn Löw mag den Typ Hummels sehr und sieht in Mertesacker eine der absoluten Führungspersönlichkeiten. Auf der Sechs wird das Duo BS31/Khedira nur gesprengt werden, wenn wirklich einem der beiden nicht zugetraut wird das für solch ein langes Turnier benötigte Leistungsvermögen abzurufen.

Getrübte Freude

Ich persönlich freue mich trotz aller Widrigkeiten auf das Turnier. Ich freue mich auf Neuer, wie er locker eine Ecke aus der Luft pflückt. Ich freue mich auf Hummels, wie er mit einem chirurgischen Pass das Feld zerschneidet. Ich freue mich auf Reus, wie er mit einem Tempodribbling 1000en Kehlen Töne entlockt. Ich freue mich auf Klose, der auf Jagd nach dem Torrekord Ronaldos geht. Ich freue mich auf die Einwechslung Kramers, auf sein von Stolz dominiertes Gesicht bei seinem WM-Debüt. Ich freue mich auf Modrics Ballsicherheit und seine Klasse mit der er Kroatiens Spiel prägen wird. Ich freue mich auf Ribéry, wie er es über links endlich auch im Trikot der Equipe Tricolore wissen will. Ich freue mich auf Neuentdeckungen, deren Werdegang ich während der ganzen WM weiter verfolgen werde. Ich freue mich auf taktische Schlachten und auf klasse Tore. Ich freue mich auf Japans Bundesliga-Legionäre. Ich freue mich auf Zunigas explosive Läufe. Ich freue mich auf den Moment, in dem das Maracana bei Brasiliens erstem Tor explodiert. Ich freue mich auf exotische Fans auf der Tribüne. Ich freue mich auf die Weltmeisterschaft 2014, die so viele Geschichten erzählen wird und sich in unser aller Gedächtnis einbrennen wird.

Und mitten in meine Freude hinein fällt mir João Pereira wieder ein, der Lehrer aus Rio. Ich halte inne, während meine freudigen Gedanken von dunkleren ummantelt werden. Ich denke an den doppelt hohen Preis der WM und an die damit einhergehende Aufgabe der Menschlichkeit zugunsten von Profit und Prestige. Und ich denke daran, wie der sonst so ruhige Pereira gegen die abgedunkelten Scheiben des brasilianischen Teambusses trommelt. Seine individuelle Verzweiflung steht dabei stellvertretend für die Verzweiflung von Millionen, die Organen unterstellt sind, denen es an Geld mangelt. Zeitgleich werden 11 Milliarden Euro für ein Fußballturnier ausgegeben. 11 Milliarden für einen Sport, der zwar ganz oben in der Popularitätsskala steht, in puncto Wichtigkeit gegenüber Bildung, Gesundheit, Infrastruktur und dem Entgegenwirken der Armut aber verblasst.

KOMMENTARE
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FCBesi
03.06.2014 | 22:30 Uhr
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FCBesi : 
03.06.2014 | 22:30 Uhr
0
FCBesi : 
wie gewohnt von dir, ganz starkes Ding mit einem etwas ernsten Hintergrund der einen Nachdenken lässt. Vor allem wenn man dann heute die tolle Präsentation des WM-Pokals sieht und wie sehr sich die Einheimische Politik, vertreten durch die Präsidentin, für die WM feiern lässt, Nur ich denke das weder die demonstrierenden Lehrer, noch sonstige Volksgruppen eine Chance haben, dazu ist Brasilien leider viel zu Korrupt (Wobei das nicht nur ein Problem in Brasilien darstellt).

Freu mich trotzdem, ähnlich wie du, auf die WM.
2
Maxi_FCB
03.06.2014 | 14:19 Uhr
3
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Maxi_FCB : 
03.06.2014 | 14:19 Uhr
0
Maxi_FCB : 
Der unverhältnismäßige Pessimismus scheint dem Michel angeboren zu sein Schadet vielleicht auch nicht (nie schlechter als HF). Schadet vielleicht aber doch (nie besser als Zweiter).
Auf jeden Fall gehe ich davon aus, dass die N11 einen Großteil der Kritiker Lügen strafen wird. Das liegt a) an der nicht unbedingt souveräneren Konkurrenz (sehe lediglich Brasilien, Spanien und evtl Italien vor uns), b) an der inzwischen extrem hohen Qualität im Kader und c) daran, dass Deutschland einfach eine Turniermannschaft zu sein scheint. Jedes Mal wird man schlecht geredet, jedes Mal läuft es äußerst gut.

Aber ich hatte es unter einem Blog von Talentfrei erwähnt: Ich freue mich mehr auf den (hoffentlich) guten Fussball und auf die spannenden individuellen Entwicklungen der Spieler, als dass ich mit bemalten Wangen und Fähnchen am Auto den Spielen der N11 entgegenfiebere. Wenn sie was reißen: Dann freue ich mich natürlich auch. Aber wenn nicht: Geht die Welt nicht unter. Tut mir beim FCB mehr weh.

Zum Blog: Natürlich und klassisch: Bärenstark. Ich hatte erst etwas die Nase gerümpft als der Übergang vom politischen Background zur sportlichen Vorschau kam, aber das hat summa summarum gepasst und sich super zusammengefügt.
Kann auch inhaltlich nur zustimmen. Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wieso es 12 hochmoderne Fussballtempel benötigt. Wieso nicht 6 oder 7 Arenen, die man dementsprechend höher frequentiert? Ggf. mal den Rasen wechseln - fertig. Das würde auch die Infrastrukturkosten senken.

So hat man 12 teure Arenen, die nach der WM wohl maximal zur Hälfte ausgelastet sein werden. Abschreckendes Beispiel sollte Südafrika sein (z.B. Soccer City).
Auch das Infrastruktur-Argument ist fadenscheinig. Was haben denn 80% der brasilianischen Bevölkerung von neuen Flughäfen bzw. Bahnhöfen? Kommen die jemals in deren Genuss? Wohl eher nicht.

Alles ein wenig unsinnig. Immerhin lassen sich die Brasilianer nicht mit panem et circensis (lateinisch inkorrekt aber egal) abspeisen.
3
Karrramba
MODERATOR
03.06.2014 | 13:27 Uhr
3
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Karrramba : 
03.06.2014 | 13:27 Uhr
0
Karrramba : 
Sehr schön, gefällt auch beim zweiten mal lesen!
Und ich gebe dem Roten Bullen recht, der Pessismismus vor einem Großereignis ist ja eigentlich fast immer da..zumindest wird er gern öffentlich geäussert..
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ausLE
MODERATOR
03.06.2014 | 13:17 Uhr
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ausLE : 
03.06.2014 | 13:17 Uhr
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ausLE : 
Zonen User
na warte

Erstmal, schön, das der Blog wieder da ist.

Aber was habe ich nur geschrieben

Ah, die Aussage von Ronaldo ist ein Übersetzungsfehler. Zumindest hat er Zuspruch für die friedlichen Demonstranten geäußert.

Und 2010 war der Glaube vor der WM ein wenig getrübt durch die Verletzung von Ballack. Da konnte keiner ahnen, daß ein Müller oder Khedira so aufblühen.

Ich freue mich auf die WM und bin gespannt! Auf das Turnier und was drum herum passiert. Hoffentlich alles friedlich und fair!

Aber ich bin nun in der glücklichen Lagen, dem Blog zum zweiten mal 10 Punkte zugeben

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RoterBulle92
03.06.2014 | 11:07 Uhr
6
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03.06.2014 | 11:07 Uhr
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ausLe's Kommentar ist weg
Was hat unser Zonen User wieder gemacht

Also wirklich ein toller Blog. 1. Weil gut recherchiert und informiert und 2. du sehr gut schreiben kannst. Flüssig und angenehm zu lesen.

Deutscher Pessimismus ist doch vor jeder WM. Am Ende sind wir wieder eine Turniermannschaft
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Voegi
MODERATOR
02.06.2014 | 18:26 Uhr
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Voegi : 
02.06.2014 | 18:26 Uhr
-1
Voegi : 
hm, sehr seltsam. sowas hatten wir noch nie... umso besser, dass du ihn nochmal reingesetzt hast.
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Broich
02.06.2014 | 18:22 Uhr
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Broich : 
02.06.2014 | 18:22 Uhr
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Broich : 
Info: Hatte den Blog vorgestern schonmal veröffentlich. Aus unerfindlichen Gründen konnte er aber heute nicht mehr angezeigt werden und es kam eine Lösch-Meldung. Also nochmal!
RayRudolphusAntons und ausLes Kommentare sind leider auch weg,
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