25.12.2012 um 22:01 Uhr
Geschrieben von MaVeRicK_90
Renaissance? Leider nein.
Bergankunft. 10% Steigung. Zehntausende Menschen, Schulter an Schulter aneinandergereiht. Sie schreien ihre Protagonisten die engen Serpentinen hinauf. Die Radfahrer selbst im Konzentrationstunnel. Aufopferungsvoll kämpfend, gleichzeitig die taktische Ausgangslage im Blick behaltend und kühlen Kopf in der hitzigen Menschenmenge bewahrend.
Das alles und vieles mehr, macht den Radsport so besonders. So wertvoll. So facettenreich und einzigartig.
Der Fall einer Legende
Doch der Radsport steht schon seit Jahren am Scheideweg. Und es sieht so aus, als würde er nicht über den Berg kommen. Sowohl bildlich, als auch buchstäblich.
Auch im Kalenderjahr 2012 macht der Radsport großteils wieder negative Schlagzeilen. Und ja, das ist leider noch untertrieben.
Die Causa Lance Armstrong wirft seinen Schatten über den gesamten Sport. Das Idol. Der Kämpfer. Die Legende. Das alles gehört endgültig der Vergangenheit an.
Den meisten war schon lange bewusst, dass Armstrong nicht frei von illegalen, leistungssteigernden Mitteln war, schließlich hat er in einer Zeit alles gewonnen, in der nachweislich die Mehrzahl der erfolgreichen Radfahrer gedopt hat.
Doch seit ein paar Monaten ist es offiziell:
Der 7 malige Tour de France Sieger hat über Jahre die komplette Radsportwelt betrogen. Er hat sich feiern lassen, hat unglaublichen Ruhm erlangt und hat sein Saubermann Image sogar noch weiter durch seine Krebsstiftung und angeblich guten Absichten aufpoliert.
Doch hat er es wirklich aufpoliert? Ist es nicht gut möglich, dass ihm der Kampf gegen den Krebs tatsächlich wichtig war und er seinen Ruhm wirklich nur als Mittel zum Zweck benutzt hat? Doch ist es.
Stellt das sein Verhalten rund um den Radsport, mitsamt seinen jahrelangen Betrugs – und Täuschungsmanövern, in ein besseres Licht? Nein, das tut es nicht.
Lance Armstrong. Einer der größten Sportler aller Zeiten wird des Dopings überführt.
Verbesserungen! Angeblich.
Es wäre dennoch falsch, Lance Armstrong als DEN Übeltäter für das momentane Image des Radsports darzustellen. Er ist – leider – nur die „Spitze des Eisbergs" (auch wenn man diese Phrase nicht mehr hören kann).
Das gesamte System „Radsport" war bzw. ist kaputt. Ein System das sich momentan - so sagt man - in einem Reinigungsprozess befindet. Nur wird es zum größten Teil von Leuten gereinigt, die eben dieses System geschützt haben.
Das Misstrauen der Leute gegenüber dem Radsport ist mittlerweile so groß, dass einem kaum Maßeinheiten dafür einfallen. Zu Recht.
Alles wird nun in diesem Sport hinterfragt:
Bradley Wiggins, Tour de France und Olympiasieger 2012. Chris Froome, Zweiter bei der diesjährigen Tour de France. Beide gehören zum Team „SKY". Der Sender, welcher Übertragungsrechte der Tour besitzt und somit große Einflussnahme auf alles hat, was rund um die Tour passiert. Inklusive Dopingtests.
Aleksander Winokurow, Olympiasieger 2012. Wurde schon aufgrund der Einnahme von illegalen Substanzen gesperrt. Momentan läuft ein Verfahren gegen ihn, wegen angeblicher Zahlungen, die er getätigt haben soll, um ein Rennen sicher zu gewinnen. Winokurow soll nächstes Jahr übrigens Manager des kasachischen Teams Astana werden.
Bradley Wiggins, Tour Sieger und Olympiasieger. Auch er ist nicht frei von Verdachtsmomenten.
Man sieht: Der Radsport trägt leider nur eher halbherzig zur eigenen Imageverbesserung und Selbstreinigung bei.
Auch wenn das Team „Sky" sich von seinen Fahrern mittlerweile vertraglich zusichern lässt, dass diese nicht dopen. Der Wandel muss vollständig durchgezogen werden. Und nicht nur oberflächlich und PR mäßig.
Da hilft es auch nur bedingt, dass man aktuelle Radsportgrößen wie z.B. Fränk Schleck mittlerweile des Dopings überführen kann. Denn schließlich zeigt das auch, dass immer noch gedopt wird im Radsport. Immer noch im großen Stil.
Welches Ende ist in Sicht?
Wohin es mit dem Radsport geht, kann man schwer voraussagen. Fakt ist, dass es einer Sportart nicht gut tun kann, wenn Doping schon über Jahre das beherrschende Thema ist.
Das professionelle Radfahren ist sicherlich nicht die einzige Sportart, in der Doping eine Rolle spielt. Man kann verstehen, dass man sich teilweise als Opfer und Prellbock der anderen Sportaktivitäten sieht. Doch das ändert nichts an der Tatsache, dass in diesem so wunderbaren Sport, vieles, ja sehr vieles, falsch läuft. Immer noch. Auch jetzt.
Das alles und vieles mehr, macht den Radsport so besonders. So wertvoll. So facettenreich und einzigartig.
Der Fall einer Legende
Doch der Radsport steht schon seit Jahren am Scheideweg. Und es sieht so aus, als würde er nicht über den Berg kommen. Sowohl bildlich, als auch buchstäblich.
Auch im Kalenderjahr 2012 macht der Radsport großteils wieder negative Schlagzeilen. Und ja, das ist leider noch untertrieben.
Die Causa Lance Armstrong wirft seinen Schatten über den gesamten Sport. Das Idol. Der Kämpfer. Die Legende. Das alles gehört endgültig der Vergangenheit an.
Den meisten war schon lange bewusst, dass Armstrong nicht frei von illegalen, leistungssteigernden Mitteln war, schließlich hat er in einer Zeit alles gewonnen, in der nachweislich die Mehrzahl der erfolgreichen Radfahrer gedopt hat.
Doch seit ein paar Monaten ist es offiziell:
Der 7 malige Tour de France Sieger hat über Jahre die komplette Radsportwelt betrogen. Er hat sich feiern lassen, hat unglaublichen Ruhm erlangt und hat sein Saubermann Image sogar noch weiter durch seine Krebsstiftung und angeblich guten Absichten aufpoliert.
Doch hat er es wirklich aufpoliert? Ist es nicht gut möglich, dass ihm der Kampf gegen den Krebs tatsächlich wichtig war und er seinen Ruhm wirklich nur als Mittel zum Zweck benutzt hat? Doch ist es.
Stellt das sein Verhalten rund um den Radsport, mitsamt seinen jahrelangen Betrugs – und Täuschungsmanövern, in ein besseres Licht? Nein, das tut es nicht.
Lance Armstrong. Einer der größten Sportler aller Zeiten wird des Dopings überführt.
Verbesserungen! Angeblich.
Es wäre dennoch falsch, Lance Armstrong als DEN Übeltäter für das momentane Image des Radsports darzustellen. Er ist – leider – nur die „Spitze des Eisbergs" (auch wenn man diese Phrase nicht mehr hören kann).
Das gesamte System „Radsport" war bzw. ist kaputt. Ein System das sich momentan - so sagt man - in einem Reinigungsprozess befindet. Nur wird es zum größten Teil von Leuten gereinigt, die eben dieses System geschützt haben.
Das Misstrauen der Leute gegenüber dem Radsport ist mittlerweile so groß, dass einem kaum Maßeinheiten dafür einfallen. Zu Recht.
Alles wird nun in diesem Sport hinterfragt:
Bradley Wiggins, Tour de France und Olympiasieger 2012. Chris Froome, Zweiter bei der diesjährigen Tour de France. Beide gehören zum Team „SKY". Der Sender, welcher Übertragungsrechte der Tour besitzt und somit große Einflussnahme auf alles hat, was rund um die Tour passiert. Inklusive Dopingtests.
Aleksander Winokurow, Olympiasieger 2012. Wurde schon aufgrund der Einnahme von illegalen Substanzen gesperrt. Momentan läuft ein Verfahren gegen ihn, wegen angeblicher Zahlungen, die er getätigt haben soll, um ein Rennen sicher zu gewinnen. Winokurow soll nächstes Jahr übrigens Manager des kasachischen Teams Astana werden.
Bradley Wiggins, Tour Sieger und Olympiasieger. Auch er ist nicht frei von Verdachtsmomenten.
Man sieht: Der Radsport trägt leider nur eher halbherzig zur eigenen Imageverbesserung und Selbstreinigung bei.
Auch wenn das Team „Sky" sich von seinen Fahrern mittlerweile vertraglich zusichern lässt, dass diese nicht dopen. Der Wandel muss vollständig durchgezogen werden. Und nicht nur oberflächlich und PR mäßig.
Da hilft es auch nur bedingt, dass man aktuelle Radsportgrößen wie z.B. Fränk Schleck mittlerweile des Dopings überführen kann. Denn schließlich zeigt das auch, dass immer noch gedopt wird im Radsport. Immer noch im großen Stil.
Welches Ende ist in Sicht?
Wohin es mit dem Radsport geht, kann man schwer voraussagen. Fakt ist, dass es einer Sportart nicht gut tun kann, wenn Doping schon über Jahre das beherrschende Thema ist.
Das professionelle Radfahren ist sicherlich nicht die einzige Sportart, in der Doping eine Rolle spielt. Man kann verstehen, dass man sich teilweise als Opfer und Prellbock der anderen Sportaktivitäten sieht. Doch das ändert nichts an der Tatsache, dass in diesem so wunderbaren Sport, vieles, ja sehr vieles, falsch läuft. Immer noch. Auch jetzt.
Aufrufe: 2219 | Kommentare: 7 | Bewertungen: 10 | Erstellt:25.12.2012
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KOMMENTARE
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26.12.2012 | 22:33 Uhr
-1
Aber man muss auch sagen: Dieses Radsportjahr war ungemein spannend. Die Vuelta bot einen fantastischen Kampf zwischen vier großartigen Radfahrern. Contador als der glückliche Sieger, dem man übrigens, bevor hier die Leute wieder kommen, das Doping auch nie tatsächlich nachweisen konnte. Just saying. Die fortwährenden Angriffe von Contador und Valverde, Rodriguez Pech und Antritt, Froomes verspielte Stärke... ach, wie spannend die Rundfahrt war, da gerate ich schon wieder ins Schwärmen. Der Giro ebenso grandios, alleine die vorletzte Etappe(?) aufs Stiflers Joch, Gänsehaut. Die Tour war da gar nicht mal so spannend, Wiggins hat klar Schiff gemacht. Aber dennoch vergnüglich.
Sicherlich ist die Geschichte rund um das Doping nicht gut für den Sport, aber man darf ihn nicht nur darauf reduzieren - gerade das tut ihm doch auch nicht gut, und dies wurde in diesem Blog u.a. getan. Ganze sportliche Events und Höhepunkte wurden nicht mal erwähnt, so sieht für mich kein Jahresrückblick aus und so sieht für mich auch nicht der Radsport aus. Meine 2 Cents mal dazu. :)
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26.12.2012 | 21:26 Uhr
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Fands natürlich schade, dass es keinen wirklichen Gegner dieses Jahr für Wiggins gab, aber was solls.
Allerdings hast du recht was das Doping angeht, dass muss man leider einfach ausblenden, wenn man spaß daran haben will.
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26.12.2012 | 12:27 Uhr
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ausLE :
Da hast Du eines der schwierigsten Themen zum Jahresrückblick Dir ausgesucht. Aber wie Voegi schon schrieb - angemessen.
Kann auch ich so unterschreiben.
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26.12.2012 | 11:19 Uhr
0
Der Blog soll keine großen Einzelheiten wiedergeben, sondern eher mein Meinungsbild und wahrscheinlich auch das Meinungsbild vieler Anderer über den Radsport.
Leute, die sich eben gerne die Tour de France etc anschauen. Immer noch.
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26.12.2012 | 11:02 Uhr
0
Voegi :
wie ich finde ein sehr angemesser rückblick. für euphorie ist da dieses jahr wohl auch kein platz...
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Ist ja nicht schlecht geschrieben, aber in meinen Augen inhaltlich nicht angemessen.