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FC Schalke 04


Gründer: Wuschelknuddel | Mitglieder: 189 | Beiträge: 131
22.09.2010 um 07:41 Uhr
Geschrieben von TorstenWieland
Plädoyer für neues Denken
Nach der fünften Niederlage in Folge und einer desolaten Leistung gegen Borussia Dortmund dreht sich die Welt um Schalke in Höchstgeschwindigkeit. Im Minutentakt erklären uns Zeitungen und Webseiten, welche Transfers falsch waren, wieso der Mythos Magath wankt, warum welche Fans sauer sind und wer Erwartungen enttäuscht hat. In Foren, Blogs und Kneipen diskutieren sich Schalker gegenseitig in Grund und Boden. Auch hier ist Magaths Umbau der Mannschaft stets das Thema Nummer 1. Ganz klar, der sportliche Tiefflug weckt Emotionen, da muss man seinem Ärger Luft machen. Doch jetzt ist es an der Zeit, die Situation anzunehmen und nach vorne zu schauen.

Für die Medien ist der Fall des Felix Magath eine tolle Gelegenheit. Nach vier Titeln mit München, der Meisterschaft mit Wolfsburg und der überraschend erfolgreichen Saison mit Schalke im letzten Jahr war der Mann auf der höchsten Sprosse der Ruhmesleiter angekommen. Nur eine Meisterschaft mit dem notorischen Vizeclub Schalke 04 hätte ihn noch höher, in den Fußballhimmel befördern können. Keine 150 Tage später gibt es für Journalisten die Möglichkeit, die Texte zu schreiben, die in Zeiten des Erfolgs nicht funktionieren. Die vom schlechten Kommunikator, der über seine Spieler herzieht. Die vom zu radikalen Erneuerer. Die vom zu machtgierigen Funktionär. Die vom allzu egoistischen Macher. Davon mag einiges falsch sein, an anderem ist vielleicht was dran, darum soll es hier nicht gehen. Wichtig ist, zu erkennen, dass sich nicht Magath, sondern nur die Sichtweise auf ihn verändert hat. Zwischen jubelnden Überschriften und Verrissen liegen nur 5 Fußballspiele.

Das die Medien funktionieren, wie sie es tun, ist selbstverständlich völlig legitim. Wir alle kaufen Zeitungen, lesen diese Texte, sind die Kundschaft, die so was will. Wenn wir als Fans diskutieren sind die Beweggründe völlig andere. Seine Meinung zu den Dingen kundzutun, den dicken Hals zu lüften, ist in Krisenzeiten auch eine Form der "Trauerarbeit".

Jede Veränderung, die einen emotional trifft, jede Krise, muss verarbeitet werden. Anfangs hofft man, dass es nicht so schlimm wird, schiebt die ersten Anzeichen beiseite. Verschlimmert sich die Situation, ist man geschockt. Um die Kurve zu kriegen sucht man nach Gründen für die Misere, besser noch nach einem Schuldigen. Gerade auf Schalke ist das einfach.

Felix Magath ist der alleinige Verantwortliche. Was Fehler beim Umbau des Kaders angeht kann man sich was aussuchen, solange der Erfolg fehlt gibt es keine Gegenargumente. Ähnlich ist es mit Vorwürfen zu Magaths Umgang mit den Finanzen oder seinem Führungsstil. Nachdem mittlerweile aber wohl jeder seine Meinung zu allen Geschehnissen der vergangenen Transferperiode kundgetan hat, möchte ich empfehlen, nach vorne zu schauen.

Es ist an der Zeit abzuhaken und das Gegebene anzunehmen. Viele Spieler der vergangenen Saison sind weg. Ob das in jedem Einzelfall richtig oder falsch war, ob gut oder schlecht: Hier und heute ist das egal. Schalke hat nun andere Spieler. Welcher neue Star wie teuer war würde uns heute kaum interessieren, hätte Schalke 12 Punkte. Wir haben Verpflichtungen bejubelt oder kritisch gesehen, die Spieler haben in ihren vorherigen Clubs unterschiedliche Leistungen gebrachten. Das alles ist jetzt nicht mehr relevant. Es gibt genug damit zu tun, die neuen Schalker richtig kennenzulernen. Was Spieler wie Escudero, Papadopoulos, Deac oder auch Uchida zu leisten im Stande sind, können wir an Hand der wenigen Eindrücke noch gar nicht beurteilen.

Der Umbau dieser Mannschaft ist ein noch lange nicht abgeschlossener Prozess. Bleiben die Erfolge aus, macht das Beobachten dieses Prozesses sicherlich keinen Spaß, vielleicht sogar Angst. Interessant und für uns wichtig ist er in jedem Fall. Ich glaube, dass Felix Magath aus diesen Spielern eine ordentliche Mannschaft bauen wird. Ich weiß mit Sicherheit, dass es unzufrieden macht, Dinge zu diskutieren, die sich nicht mehr ändern lassen.

Deshalb lasse ich das ab jetzt.
Aufrufe: 1708 | Kommentare: 3 | Bewertungen: 8 | Erstellt:22.09.2010
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KOMMENTARE
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Pinky04
22.09.2010 | 12:56 Uhr
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Pinky04 : 
22.09.2010 | 12:56 Uhr
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Pinky04 : 
Da muss ich ich mal selber Zitieren:

"Ja ja, der Magath ist an allem schuld...
Und den Spielern hat noch keiner das laufen bei gebracht...
Hätte, wenn und aber...

Leider gibts kein "hätte, wenn und aber" im Fussball. Die Spiele sind leider alle verloren worden. Woran es liegt? Da kann man so viele Gründe finden, wenn man lange genug sucht.

Hauptsache alle aufm Platz und rund um werden heute die Fehler abstellen, die in der Vergangenheit gemacht wurden und es springt heut ein Sieg dabei raus.
Alles andere ist voll kommen wurscht."

Genau das hab ich 3 Minuten bevor ich deine Zeilen gelsen habe geschrieben.

Wenn ich deins so lese, sprichst Du einen aus der Seele.

Auf Diskussionen mit irgend welchen Honks hab ich auch keinen Bock, die angetriben wurden von irgend welchen Berichten und alles besser können als FM bzw die Spieler aufm Platz.

Vieles sind auch Tatsachen, wie die Form einiger Spieler, aber die Spielen alle Beruflich Fussball und werden diesen nicht von heute auf Morgen verlernt haben.

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Dr_D
22.09.2010 | 08:19 Uhr
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Dr_D : 
22.09.2010 | 08:19 Uhr
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Dr_D : 
Starker Blog. Und ein richtiger Ansatz, denn man muß zwar das vergangene, wie auch immer aufarbeiten, aber es muß einen Punkt geben wo nur noch die Gegenwart und vor allem die Zukunft zählen.

Der Trainer hat einen Kader der groß genug ist und über Qualität verfügt und jetzt müssen die Spieler gefunden werden die zu der Stammformation gehören. Manchmal sind es kleine Veränderungen die große Wirkung zeigen. Aber all das weiß Felix Magath sehr wahrscheinlich auch und vor allem besser als viele andere, denn er steht mit den Jungs jeden Tag auf dem Platz.
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