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09.06.2016 | 2509 Aufrufe | 0 Kommentare | 0 Bewertungen Ø 0.0
The Game of Numbers
Neue Coaches im Visier, Part I
Neue Head Coaches bedeuten neue Tendenzen. Welcher Coach setzt worauf? Heute im Blick: Hue Jackson und Doug Pederson.

Sieben neue Head Coaches gibt es vor der 2016er Saison, der Trend der vergangenen Jahre, auf defensivorientierte Coaches zu setzen, hat sich dabei umgekehrt.

Alle sieben neu verpflichtete Head Coaches (Hue Jackson, Chip Kelly, Dirk Koetter, Adam Gase, Doug Pederson, Ben McAdoo und Mike Mularkey) sind Offense-Coaches - aber welche Tendenzen bringen sie mit? Worauf können sich die Fans, Fantasy-Spieler und die Profis einstellen?

Teil I: Hue Jackson und Doug Pederson

Teil II: Dirk Koetter und Ben McAdoo

Teil III: Adam Gase, Chip Kelly und Mike Mularkey

Los geht's mit dem nächsten Umbruch in Cleveland.

Hue Jackson, HC, Cleveland Browns (vorher: Cincinnati Bengals, Offensive Coordinator):

2003: OC, Washington Redskins

- Passing: 527 ATT, 283 COM (53,7%), 3.006 YDS, 6,2 YDS/ATT (ligaweit #22), 21 TD, 16 INT, 57,7% Passing on First Down (ligaweit #13)
- Rushing: 421 ATT (ligaweit #22), 3,9 YDS/ATT, 8 TDs
- Individuell: Kein RB/FB über 18 REC

2007: OC, Atlanta Falcons
- Passing: 555 ATT, 336 COM (60,5%), 3.296 YDS, 6,4 YDS/ATT (#23), 18 TD, 15 INT, 64,9% Passing on First Down (#10)
- Rushing: 385 ATT (#29), 3,9 YDS/ATT, 7 TD
- Individuell: Viertbester Receiver: RB Warrick Dunn (37 REC, 6,4 YDS/REC); Sechstbester Receiver: RB Jerious Norwood (28 REC, 9,9 YDS/REC)

2010: OC, Oakland Raiders
- Passing: 491 ATT, 279 COM (56,8%), 3.180 YDS, 7,1 YDS/ATT (#15), 18 TD, 16 INT, 52,3% Passing on First Down (#30)
- Rushing: 504 ATT (#4), 4,9 YDS/ATT, 19 TD
- Individuell: Zweitbester Receiver: RB Darren McFadden (47 REC, 10,8 YDS/REC); Sechstbester Receiver: FB Marcel Reece (25 REC, 13,3 YDS/REC)

2011: HC, Oakland Raiders
- Passing: 524 ATT, 315 COM (60,1%), 3.962 YDS, 7,9 YDS/ATT (#6), 20 TD, 23 INT, 56,7% Passing on First Down (#23)
- Rushing: 466 ATT (#7), 4,5 YDS/ATT, 16 TD
- Individuell: Zweitbester Receiver: RB Michael Bush (37 REC, 11,3 YDS/REC); Fünftbester Receiver: FB Marcel Reece (27 REC, 11,1 YDS/REC)

2014: OC, Cincinnati Bengals
- Passing: 503 ATT, 323 COM (64,2%), 3.421 YDS, 7,1 YDS/ATT (#17), 20 TD, 17 INT, 52,2% Passing on First Down (#31)
- Rushing: 492 ATT (#5), 4,4 YDS/ATT, 19 TD
- Individuell: Viertbester Receiver: RB Giovani Bernard (43 REC, 8,1 YDS/REC); Fünftbester Receiver: RB Jeremy Hill (27 REC, 8 YDS/REC)

2015: OC, Cincinnati Bengals
- Passing: 505 ATT, 334 COM (66,1%), 3.923 YDS, 8,1 YDS/ATT (#4), 31 TD, 9 INT, 58,8% Passing on First Down (#22)
- Rushing: 467 ATT (#7), 3,9 YDS/ATT, 18 TD
- Individuell: Viertbester Receiver: RB Giovani Bernard (49 REC, 9,6 YDS/REC); Sechstbester Receiver: RB Jeremy Hill (15 REC, 5,3 YDS/REC)

Was fällt also auf?

Jackson hat sich nach seinen ersten Gehversuchen in der NFL als kreatives Offense-Mind entpuppt - und seine Identität im Running Game gefunden.

Deutlich wird das an verschiedenen Statistiken: Seit 2010, als Jackson in Oakland so richtig Fuß fasste, war jede seiner Offenses in der Top-7 was Rushing-Versuche angeht.

Diese Offenses legten außerdem drei Mal in Folge mindestens 4,4 Yards pro Run aufs Parkett, lediglich 2015, als Jeremy Hill in Cincinnati Probleme hatte und sich Andy Dalton verletzte, ist seit 2010 der Ausreißer nach unten.

Auch ein Blick auf die Passing-Statistiken bestätigt den Eindruck von Jackson als Run-Game-Fan, genauer gesagt ein Blick auf die prozentualen Passing-Versuche bei First Down. Seit 2010 kam hier keine von Jacksons Offenses über Rang 22, zwei Mal war er gar unter den letzten drei Teams was Pässe bei First Down angeht.

Gleichzeitig spielen Jacksons Running Backs auch im Passspiel eine wichtige Rolle: Seit seiner Zeit in Atlanta 2007 waren immer zwei Running Backs unter den Top-6-Receivern. Keine irren Zahlen, aber eine konstante Bestätigung. In den vergangenen beiden Jahren bei den Bengals gingen 20 Prozent der Pässe an RBs.

Was bedeutet das für die Browns?

Der als Pass-Catcher talentierte Running Back Duke Johnson ist ein absoluter Breakout-Player. Johnson scheint der perfekte Running Back für Jacksons Vorstellung von einer Offense zu sein.

Darüber hinaus ist Jacksons Ansatz freundlich für einen Quarterback wie Robert Griffin III: Viele kurze, sichere Pässe, die das Selbstvertrauen steigern, sowie solide Runs, um Third-and-Long-Situationen zu verhindern. So könnte Griffin tatsächlich den Turnaround in Cleveland schaffen, vorausgesetzt, er wird souveräner in der Pocket.

Außerdem wird es spannend zu sehen, wie Gegner Cleveland verteidigen: Die Browns werden auf ein Wide-Receiver-Corps setzen, das nahezu komplett aus Rookies besteht. Defenses könnten sich also auf das Run Game fokussieren - was umgekehrt aber auch 1-gegen-1-Chancen für Corey Coleman und Co. bedeutet.

Doug Pederson, HC, Philadelphia Eagles (vorher: Kansas City Chiefs, Offensive Coordinator)

2013: OC, Kansas City Chiefs
- Passing: 546 ATT, 333 COM (61%), 3.340 YDS, 6,5 YDS/ATT (ligaweit #27), 24 TD, 8 INT, 53,8% Passing on First Down (ligaweit #28)
- Rushing: 442 ATT (#15), 4,7 YDS/ATT, 17 TD
- Individuell: Rusher: Jamaal Charles (259 ATT, 5 YDS/ATT); Alex Smith (76 ATT, 5,7 YDS/ATT); Knile Davis (70 ATT, 3,5 YDS/ATT)

2014: OC, Kansas City Chiefs
- Passing: 493 ATT, 320 COM (64,9%), 3.182 YDS, 7 YDS/ATT (#20), 18 TD, 6 INT, 59,5% Passing on First Down (#21)
- Rushing: 420 ATT (#16), 4,6 YDS/ATT, 18 TD
- Individuell: Rusher: Jamaal Charles (206 ATT, 5 YDS/ATT); Knile Davis (134 ATT, 3,5 YDS/ATT); Alex Smith (49 ATT, 5,2 YDS/ATT)

2015: OC, Kansas City Chiefs
- Passing: 473 ATT, 310 COM (65,5%), 3.255 YDS, 7,4 YDS/ATT (#11), 20 TD, 7 INT, 50,8% Passing on First Down (#32)
- Rushing: 436 ATT (#12), 4,7 YDS/ATT, 19 TD
- Individuell: Rusher: Charcandrick West (160 ATT, 4 YDS/ATT); Alex Smith (84 ATT, 5,9 YDS/ATT); Spencer Ware (72 ATT, 5,6 YDS/ATT); Jamaal Charles (71 ATT, 5,1 YDS/ATT)

Was fällt also auf?

Als langjähriger Schüler von Andy Reid wird sofort die Prägung durch die West Coast Offense deutlich. Pedersons Offenses in Kansas City sind auf hohe Pass-Completion-Zahlen, sichere, schnelle Pässe (nie mehr als 8 Interceptions innerhalb einer Saison) aus, ohne allzu häufig auf die langen, spektakulären Big Plays im Passing Game zu gehen.

Dafür dürfen sich die Running Backs auf ein effizientes Scheme freuen: Zwei Mal 4,7 sowie ein Mal 4,6 Yards pro Run über die letzten drei Spielzeiten - phänomenale Werte.

Umso beeindruckender werden diese Werte angesichts der Tatsache, dass Kansas City seine Rushing-Produktion auch hochhalten konnte, als Jamaal Charles - der effizienteste Runner seiner Generation - in der vergangenen Saison ausfiel.

Hier spielte auch Alex Smith mit designten QB-Runs eine wichtige Rolle (Pederson trainierte in Philly 2011 und 2012 als QB-Coach Mike Vick und Vince Young). Gleichzeitig hielt Pederson aber auch hartnäckig am Run Game: Selbst ohne Charles versuchte 2015 kein Team weniger Pässe bei First Down als die Chiefs (50,8%).

Was bedeutet das für die Eagles?

Ryan Mathews, everybody! Mathews hat sich über die vergangenen Jahre einen doppelten Ruf erarbeitet: Der 28-Jährige ist verletzungsanfällig - aber auch brutal effektiv, wenn er spielt. In vier seiner letzten fünf Spielzeiten schaffte er mindestens 4,4 Yards pro Run, 2015 waren es in Philly, trotz der massiven Probleme in der O-Line, gar 5,1.

Die Eagles haben DeMarco Murray bekanntermaßen abgegeben, Mathews ist Stand jetzt der klare Starter (Arian Foster könnte das eventuell noch ändern). Und jedem dürfte inzwischen klar sein, dass Pedersons Offense über das Running Game läuft.

Ein weiterer statistischer Exkurs.

Kansas Citys Top-Receiver:

2013: RB Jamaal Charles (70 REC), WR Dwayne Bowe (57 REC), WR/RB Dexter McCluster (53 REC)

2014: TE Travis Kelce (67 REC), WR Dwayne Bowe (60 REC), RB Jamaal Charles (40 REC)

2015: WR Jeremy Maclin (87 REC), TE Travis Kelce (72 REC), WR Albert Wilson (35 REC)

Die Chiefs haben jahrelang ohne echten Top-Receiver gespielt und dabei sogar die berühmte Statistik aufgelegt, ohne WR-Touchdown-Catch durch eine komplette Saison zu gehen. (Die Rede ist von der 2014er Saison - Pedersons Offense war noch immer in der oberen Liga-Hälfte was Punkte pro Spiel angeht)

Jeremy Maclin zeigte 2015, dass es auch anders geht. Doch Pederson benötigt für seine Offense nicht zwangsläufig einen dominanten Outside-Receiver. Das hat er unter Andy Reid in KC gezeigt.

Spannend ist in dem Zusammenhang eine aktuelle Erkenntnis aus dem Eagles-Mini-Camp: Pederson wird Receiver Jordan Matthews offenbar in den Slot ziehen, für die West Coast Offense eine immens wichtige Position. Der große Matthews dürfte Linebackern und Nickel-/Slot-Cornerbacks gleichermaßen hier Probleme bereiten.

Bleibt die große Quarterback-Frage: Es ist eine neue Offense für Sam Bradford und Rookie Carson Wentz. Lediglich Chase Daniel, den Pederson aus KC mitbrachte, ist mit ihr bereits bestens vertraut. Macht das Daniel zum Favoriten? Sicher nicht. Doch es wäre kaum überraschend, sollte Bradford Philly doch noch verlassen. Und dann könnte Daniel zweifellos einspringen, um Wentz mehr Zeit zu geben.

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