Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Ein bitterer Abgang für Thomas Schaaf nach der 1:2 Heimpleite seiner Bremer gegen den 1.FC Kaiserslautern.


Ich denke jedem der schon einmal mit der Deutschen Bahn gefahren ist, wird diese Lautsprecherdurchsage im Zug durch diese nette Frauen- oder Herrenstimme durchaus bekannt vorkommen: "Nächster Halt ihres Zuges...". Darauf folgt dann meist ein Ort an den man fährt oder zumindest durch den man mit dem Zug durch muss, ob man will oder nicht.

Hätte der SV Werder Bremen nun einen solchen Zug ganz für sich allein in dieser Saison, wäre sicherlich eine Aussage derzeit mehr als passend. Sie steckt auch schon im Titel: "Nächster Halt ihres Zuges, Abstiegskampf!"

Abstiegskampf, welch ein böses Wort. Selbst nach dem Spiel gegen die Lauterer und die dort wieder einmal vorherrschende Tristess was die Spielkultur, sowie die kämpferische Leistung anging, wollten so manche bremer Akteure, in forderster Front Aaron Hunt, nicht wahrhaben, dass es wirklich soweit ist. Das hieße ja dann man müsste sich mit dem bösen A-Wort beschäftigen. Nein, das kann und darf einfach nicht sein...

Leider aber ist es so lieber Aaron und so Leid es mir für dich tut, auch dein Elfmeter hat nicht viel dazu beigetragen es noch einmal abzuwenden und doch noch den Sprung weiter nach oben zu schaffen. Die Bremer Mannschaft ist nun da angekommen, wo man eigentlich nie hinwollte bzw. wo man eigentlich auch nicht hätte stehen müssen, wenn nicht ständig wieder der ein oder andere das Kämpfen vergessen würde oder man auch mal ein bisschen mehr Laufbereitschaft und Wachheit an den Tag legen würde. Diese andauernde Schlafmützigkeit hat sich wiedermal am besten gezeigt als man Lakic im Spiel einfach so hat seine Tore machen lassen. Auch wenn sie zugegeben etwas unglücklich nach Ausrutschern gefallen sind. Doch wieder einmal musste man erst mühsam einem Rückstand hinterher laufen, um dann zwar noch durch den erwähnten Elfmeter nach Foul an Marin(für meine Begriffe zurecht) zu verkürzen,danach aber dann kurze Zeit später, wieder durch einen Ausrutscher, das zweite Gegentor zu fangen, was am Ende trotz starkem Druck, nicht wieder ausgeglichen werden konnte. Die Lauterer brauchten sich einfach nur noch hinten reinstellen und die Führung verwalten. Genau das taten sie dann auch. 19 Punkte stehen damit auf dem Konto des SVW. Die wenigstens in der Ära Schaaf. Wie kann das sein? Wo liegen die Problemzonen? Beim Trainer? Beim Manager oder doch bei den Spieler?

Bei den Spielern, die nun, Dank der Winterpause und Dank des Ausscheidens im Dfb-Pokal ihren wohlverdienten Urlaub antreten, am besten dahin wo's warm ist damit man ja nicht mehr an diese verkorkste Saison denken muss?

Wenn man mich fragt, sollten einige solange hier in Bremen bleiben und trainieren bis ihnen die Bälle aus den Ohren wieder rauskommen. Allen voran die Sturm- und Drangabteilung, welche dieses Jahr, neben der schon tausendmal erwähnten Abwehr, leider den zweiten Schwachpunkt dieser Mannschaft setzt. Ob nun ein dauerverletzter Pizarro, ein Edeltechniker wie Arnautovic, der leider bei aller Technik vergisst wie einfach es sein kann ein Tor zu machen, oder Mister 100% Sandro Wagner. Mister 100% deswegen, weil er zu 100% daneben trifft. Das kann auch nicht jeder von sich behaupten. Bleibt einzig Hugo Almeida. Aber selbst bei Hugoal, der mit 9 Toren bester bremer Torschütze ist, bleibt immer dieser fade Beigeschmack, dass es schon weitaus mehr Tore hätten sein können. Naja wir sind da aber mal nicht so. Er weiß wenigstens im Gegensatz zum Rest wo das Tor steht. Sein Abgang im Winter ist übrigens wohl schon beschlossene Sache, wenn man sich im Umfeld des Vereins so umhört. Aber das sehen wir ja dann...

War es früher so, dass der Sturm die Abwehr aus dem Dreck geholt hat, so ist diese Saison nicht mal mehr damit zu rechnen und nun wird eben auch immer mehr offensichtlich, dass man in Sachen Zusammenstellung der Mannschaft den Zahn der Zeit verschlafen hat und ohne komplette und gute Abwehr sowie einen guten, fähigen Angriff, keinen Fuß mehr an die Erde bekommt. In der Abwehr sind die Probleme weitläufig bekannt und es wurden glaube ich schon tausend Vorschläge dazu gemacht. Noch einmal dieses Thema aufzugreifen, wäre glaube ich langsam langweilig. Allerdings ganz vorne könnten jetzt die jungen Spieler das Zepter übernehmen. Spieler wie Pasccal Testroet, Felix Kroos, Onur Ayik oder Lennart Thy, die nur darauf warten ihre Chance zu bekommen und sich zu zeigen. Leider kann man das von anderen Aktiven bei Werder nicht behaupten. Leider...

Was also nun tun? Tja das ist eine gute Frage wenn man Klaus Allofs sagen hört, dass 3-4 neue Spieler keine wirkliche Option sind und wir uns das eh nicht leisten werden können. Die Alternative hieße dann wirklich ebenfalls wie Dortmund auf totale Jugend zu setzen, denn so wie die Mannschaft jetzt zusammengesetzt ist, wird sie kaum noch was reißen im deutschen Fußball. Zuviele Einzelkönner und zu wenig Mannschaft. Werder braucht frisches Blut und wenn man dies nicht einkaufen will, dann muss es eben aus der eigenen Jugend kommen. Ob es nun die U23 mit den oben beschriebenen Spielern ist oder die U19, das interessiert glaube ich keinen so wirklich. Man muss es jetzt einfach versuchen. Schon um die drohende Durchfahrt an der Grenze zu Platz 16 zu stoppen und das Team stattdessen wieder auf das richtige Gleis zu führen. Noch ist Zeit dazu, denn noch ist die Saison nicht gelaufen, aber es könnte auf jeden Fall noch ein ganz heißer Tanz bis Mai werden, wenn die Truppe nicht jetzt bald die Kurve kratzt, die Verletzten wieder ins Team zurückkehren und man sich nicht endlich zusammenrauft und eine Mannschaft wieder wird. Das ist man uns Fans einfach bitter schuldig, denn wir sind es die immer zur Mannschaft stehen, egal ob bei 30 Grad plus oder 20 Grad Minus, egal ob bei Regen oder Schnee, egal ob im Sommer wie im Winter. Also gebt uns auch das zurück was wir verdienen!

Wir wollen das A-Wort aus unserem Wortschatz für immer verbannen, also sollten wir alle zusammen an einem Strang ziehen!

SVW Ole Ole! Grün und Weiß ein Leben lang!