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FC Bayern München


Gründer: Tobi | Mitglieder: 965 | Beiträge: 253
11.07.2013 | 6947 Aufrufe | 14 Kommentare | 10 Bewertungen Ø 9.5
Die neuesten Erkenntnisse zu Peps Vorhaben zusammengefasst
Massenauflauf im Mittelfeld
Guardiola verändert mehr als er öffentlich vorgibt. Die Konsequenzen für Spielstil, Stabilität und Manschaft.

Thiago-Transfer


  • Ist der Transfer von Thiago tatsächlich vollzogen, dann könnte die erste Erkenntnis daraus sein, dass Guardiola ganz klar mit Martinez als Innenverteidiger plant. Da es unter Peps Führung ja offensichtlich nur einen 6er geben soll, ist das die logische Konsequenz, es sei denn man rechnet damit, dass er Schweinsteiger absägen will. Wird Martinez nicht in die Verteidigung rückversetzt, müsste ja zwangsläufig er oder Schweinsteiger dran glauben.

    Denn: Thiago will wechseln, weil er Spielzeit haben will. Er wird nur zu Bayern gehen, wenn ihm Pep eine größere Anzahl an Einsätzen einräumt. Mit nur EINEM 6er spielen und Schweinsteiger UND Martinez im Mittelfeld zu haben (UND Thiago), macht keinen Sinn, weil dann offensivere Kaliber wie Götze oder Kroos blockiert würden. In der Spitze sehe ich wenn, eher Müller als Götze.

  • Wenn Thiago spielt, wird entweder Kroos oder Götze auf der Bank landen (oder unwahrscheinlich Schweinsteiger). Man kann es so sehen, dass im LM Ribery + Shaqiri zur Auswahl stehen, im Sturm Madzukic + Müller, im RM Müller + Robben und dann neu im Z(O)M Kroos + Götze + Thiago. 6er-Position Schweinsteiger + bei Ausfall Martinez + Thiago. Da im Normalfall nun also Martinez in die Innenverteidigung rückt, wird dort Boateng wieder auf die Bank verdrängt (oder unwahrscheinlich Dante). Es sei denn, Guardiola kegelt Martinez aus der Stammelf (unwahrscheinlich).

Vorsicht vor Unzufriedenheit


  • Der FC Bayern besitzt jetzt einen unglaublichen Mittelfeld-Express, der seinesgleichen sucht, und der selbst in europäischen Spitzenduellen das Potential hat, jeden Gegnger plattzuwalzen, wenn er nur ins Rollen kommt.

    Mit einem so großen Mittelfeld-Kader besteht bei den Bayern aber auch die große Gefahr, dass Unzufriedenheit bei den Bankdrückern entsteht. Jupp Heynckes verstand es wie kein Zweiter, alle Spieler miteinzubeziehen, so dass jeder sich wertgeschätzt fühlte und mitzog. Dieses Geschick wird Guardiola ebenfalls beweisen müssen. Immerhin sind durch die Götze-Verpflichtung und den bevorstehenden Thiago-Transfer sogar zwei neue Leute hinzugekommen, während niemand abgegeben wurde. Tymoshchuk spielte ja ohnehin längst keine Rolle mehr. Alle zufriedenzustellen wird also schwerer, nicht leichter. Guardiola ist das aber durchaus zuzutrauen, er wird voraussichtlich je nach Gegner, je nach Form, fleißig durchrotieren in einem fluiden System, das die ganze Spielintelligenz der Mannschaft erfordert.

  • Spielintelligenz ist das Stichwort. Auf längere Sicht könnte es schwer werden für Ribery. Er ist nicht gerade der Taktik-Versteher, sondern handelt vielmehr frei Schnauze nach Instinkt. Auch wenn er da im letzten Jahr gehörige Fortschritte gemacht hat. Aber seine Bemerkung zu Guardiolas neuer Taktik war bezeichnend. Guardiola will intelligente Spieler. Man wird beobachten müssen, ob Ribery, der absolute Weltklasse ist, da aber auf Dauer hineineinpasst oder Systemopfer wird. Pep Guardiola wird jetzt schon eine Idee haben, wie seine Bayern in ein bis zwei Jahren aufgestellt sein sollen. Und da wird es gerade für die Flügelzwange "Robbery" eng werden. Für Guardiolas Spiel klebt ihnen der Ball zu lange am Fuß. Kurzpassspiel ist gefragt, Dribblings und Flanken werden dafür weniger. Ribery und Robben werden sich umstellen müssen oder sie werden die ersten Systemopfer sein.

Mehr Revolution als angekündigt


  • Alles in allem sieht es danach aus, dass Guardiola schon jetzt mehr ändert als öffentlich proklamiert. Das ist auch ganz clever: Wenn Guardiola behauptet, man wolle nur Kleinigkeiten im Vergleich zur Heynckes-Ära umstellen, dann lässt sich leichter das große Ganze umstülpen, denn er hat sich das Wohlwollen der Öffentlichkeit gesichert. Beim Wort "Revolution" schreien nämlich alle auf. Also vermeidet Guardiola eine solche Sprache.

    In Wirklichkeit vollzieht er aber genau eine solche Revolution. Das zeigt sich an den Spielerverpflichtungen, das zeigt sich an der Systemumstellung und der Verdichtung des Mittelfeldes, es zeigt sich auch an der Andeutung, dass die falsche '9' durchaus eine Möglichkeit ist.

  • Ein weiterer Eindruck ist außerdem, dass Bayern mit Guardiola zu Beginn vielleicht doch schwerer in die Saison kommen wird, als ich zunächst gedacht habe. Aus Gründen der Taktik und weil die Zentralachse aus Schweinsteiger und Martinez noch kein Mal einbezogen werden konnten, ebenso wie Götze. Beginnen diese mit dem Training, dann muss Pep mit ihnen bei seiner Taktikvermittlung fast noch einmal bei null anfangen. Für Thiago gilt ohnehin, dass er erst ins Team finden muss. Es wird sich alles erst noch finden müssen.

  • Wichtig wird sein, dass Pep Guardiola seine Spieler nicht überfordert. Jupp Heynckes hat eine Mannschaft hinterlassen, die das Triple gewonnen hat. Mehr geht praktisch nicht.
    Dass mit Guardiola ein neuer Reizpunkt gesetzt wurde, ist hilfreich, um den Ehrgeiz der Mannschaft aufrecht zu erhalten. Doch der neue Trainer wird aufpassen müssen, dass er keine Reizüberflutung bewirkt. Bayern hatte in der vergangenen Saison eine unvergleichliche Stabilität ohne Durchhänger. Unter Guardiola wird mit seinen neuen Ideen in der Einübungsphase ein Stück dieser Stabilität zwangsläufig verloren gehen, ehe sie im Idealfall mit einkehrender Routine im neuen System erneut aufgebaut wird. Das sollte aber nicht zu lange dauern, sonst werden die Saisonziele gefährdet und Guardiola könnte zur Zielscheibe der Medien werden. Es kommt eben auf die Balance an. Guardiola braucht eine Menge Feingefühl für die Mannschaft, um seine Aufgabe beim FC Bayern erfolgreich zu meistern.

KOMMENTARE
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colognesnake
11.07.2013 | 19:00 Uhr
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11.07.2013 | 19:00 Uhr
0
Danke super geschrieben !! RESPEKT
2
Bundesliga_FCB
11.07.2013 | 18:46 Uhr
1
0
11.07.2013 | 18:46 Uhr
0
Nicht viel neues dabei, aber sehr gut geschrieben und zusammengefasst. So hat man alles derzeit wichtige aufgelistet!
Falls du das wirklich alles selber geschrieben hast - Respekt!!!
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