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WWE @ Spox


Gründer: Biedel | Mitglieder: 355 | Beiträge: 118
Von: AbraKagawa
03.05.2016 | 2673 Aufrufe | 4 Kommentare | 2 Bewertungen Ø 10.0
Vergessene Fehden #3:
Man of the 1,004 Holds
Ein Rückblick ins Jahr 1998: Chris Jericho nimmt es mit Dean Malenko auf.

Dass diese Fehde schon lange in Vergessenheit geraten ist, ist kein Wunder. Immerhin stammt diese Fehde aus dem Jahr 1998 und wohl nur die wenigsten der damaligen Wrestling Fans sind noch aktiv am Geschehen interessiert. In Zeiten des WWE Networks ist es aber eine einfache Angelegenheit solch eine Fehde nachzuholen. So habe ich das gemacht und nehme euch jetzt mit zurück ins Jahr 1998. Zur Einstimmung: Damals trat die neue Rechtschreibreform in Kraft, die deutsche Nationalmannschaft blamierte sich bei der Weltmeisterschaft in Frankreich, Kaiserslautern wurde als erster Aufsteiger deutscher Fußballmeister und die Welt trauerte um Falco. Ach ja und ich kam gerade in den Kindergarten. Und noch viel wichtiger: WCW existierte noch und genau dahin verschlägt es uns an dieser Stelle.

Gegensätze ziehen sich an

Chris Jericho war zu dieser Zeit gerade Cruiserweight Champion und galt noch als eines der größten Talente des Business. Er fiel vor Allem durch seine große Klappe auf, was zeigt, dass doch nicht alles anders war. Dean Malenko war so ziemlich das genaue Gegenteil. Ein ruhiger Zeitgenosse, der seine In-Ring Fähigkeiten für sich sprechen ließ. Nachdem Malenko den jungen vorlauten Jericho in Tag Team Matches mehrmals zum Abklopfen brachte wurde der Man of the 1,000 Holds zum Hauptherausforderer auf den Cruiserweight Titel ernannt. Jericho bezeichnete sich von nun an als Man of the 1,004 Holds und war davon überzeugt, dass er der bessere Wrestler sei. Aus seiner reinen Gutmütigkeit heraus gewährte er Malenko schon wenige Tage vor dem Titelmatch bei Uncensored ein Titelmatch bei der Wochenshow Thunder. Jericho trug die Maske von Juventud Guerrera, die er nachdem er sie diesem abgenommen hatte von Zeit zu Zeit trug. Also nichts Besonderes. Das Match war wenige Augenblicke alt, da klopfte Jericho im Cloverleaf ab und Malenko war Champion. Denkste! Unter der Maske steckte Jobber Lenny Lane und der echte Jericho nutzte die Verwirrung für eine hinterlistige Attacke auf den Widersacher. Damit konnte Uncensored kommen.

Lionheart kann es nicht lassen

Bei Uncensored war es dann tatsächlich Jericho der Malenko nach einem tollen Match im Lion Tamer zum Abklopfen brachte. Aber Jericho wär nicht Jericho wenn er jetzt nicht wochenlang auf diesem Sieg rumreiten würde. Schließlich sei es ihm gelungen neben Guerreras Maske und dem Cruiserweight Titel nun auch Malenkos Würde gewonnen zu haben. Malenkos Cloverleaf wurde zu Jerichos Move Nr. 1005, dem Jericho Maple Leaf. In der Folgewoche besiegte Jericho dann Marty Jannetty und es folgte die vielleicht bescheuertste Promo der Wrestling Geschichte. Auf einer überdimensionalen Papierrolle hatte er alle 1004 Griffe aufgeschrieben und zählte sie der Reihe nach auf. Unterbrochen von einigen Werbungen zählte Jericho zahlreiche Armbars und teilweise komplette Hirngespinste auf, die nur dem Hirn von Chris Jericho entsprungen sein konnten. Genug der Häme? Noch lange nicht. In den folgenden Wochen interviewte er stets ein Bild von Malenko. Malenkos verstorbener Vater wurde auch noch durch den Schmutz gezogen als er Dean von nun an als Bore-Us (Papa Malenko hieß Boris) bezeichnete und Malenkos Bruder Joe wurde attackiert, als er Respekt für Dean forderte.

Verschwörungsopfer Jericho

Da er nun alle Gegner geschlagen hatte wollte Jericho den Cruiserweight Titel einstellen und zeigte sich für höhere Aufgaben bereit. Wenig überraschend hatte der damalige WCW Commissioner JJ Dillon etwas dagegen und setzte für Slamboree eine Battle Royal aller Cruiserweights an. Der Sieger sollte im Anschluss gegen Jericho antreten. Die Battle Royal gewann der maskierte Ciclope indem sich Juventud Guerrera selbst eliminierte. Der maskierte Ciclope demaskierte sich und Dean Malenko kam zum Vorschein und gewann per Cloverleaf schlussendlich doch den Titel gegen Jericho. Von wegen! Jericho bezeichnete sich von nun an als schlimmstes Verschwörungsopfer der Geschichte. Eine schlimmere Verschwörung als Roswell oder der Kennedy Ermordung und die gesamte WCW, auch Präsident Ted Turner und JJ Dillon waren beteiligt. Ein Videoclip zeigte ihn in Washington, wo er auch Bill Clinton als Mitverschwörer bezeichnete. Großartige Szenen! Beim Studieren alter Regelbücher stolperte Jericho über die Killer Kowalski-Klausel, die besagt, dass ein Champion genau wissen müsse gegen wen er antritt, weswegen Jericho seinen Titel zurückforderte. Einmal mehr wurde Vater Boris durch den Dreck gezogen, als Jericho Dean als Schande für seinen Vater bezeichnete, wenn er solch einen Titelgewinn anerkennen würde. Malenko willigte ein Jericho den Titel zurück zu geben, falls er noch ein Match bekommen würde. Jericho sang daraufhin I am the Champion!, hatte die Rechnung allerdings ohne Commissioner Dillon gemacht. Der erklärte den Titel für vakant und setzte ein Match um den vakanten Titel beim Great American Bash an. Zu allem Übel kam dann sogar Vater Jericho bzw. Ted Irvine heraus und meinte, dass Chris erst ein Champion sei, wenn er Malenko besiegen würde.

Späte Rache

Beim Great American Bash war es dann mal wieder Jerichos Taktik, die ihm einen Sieg einbrachte. Er beleidigte Malenkos toten Vater so lange bis es Malenko reichte und er ihm einen Stuhlschlag verpasste. Nach dem Match prügelten sich die Beiden, oder eher prügelte Malenko Jericho durch die halbe Stadt, Jericho landete in einem Briefkasten. Doch trotzdem hatte er das Match durch DQ gewonnen. Deshalb hatte JJ Dillon auch keine andere Wahl und erklärte Jericho zum Champion. Allerdings musste er den Titel innerhalb eines Monats gegen Malenko verteidigen. Zwar versuchte Jericho alles um das zu verhindern, doch Dillon blieb vorerst standhaft. Als dann einmal mehr Malenkos Vater beleidigt wurde, wurde Jericho mal wieder durch die Arena geprügelt. Das rief Dillon auf dem Plan und er verfügte, dass Malenko bis zu Bash at the Beach nicht mehr handgreiflich werden dürfte oder seine Chance war vertan. Jericho witterte seine Chance, beleidigte Malenkos Vater und nach einer weiteren Malenko Attacke war er der Titelverteidigung entgangen. Zudem war Malenko suspendiert. Beim Bash at the Beach hatte Jericho jedoch keinen freien Abend, sondern musste gegen Rückkehrer Rey Mysterio Jr. Antreten, den er zuvor in eine Verletzungspause geschickt hatte. Malenko griff in das Match ein und Mysterio wurde Champion. Daran glaubt ihr doch nicht ernsthaft. Jericho hatte mal wieder das Regelbuch studiert und führte an, dass ein Eingriff eines suspendierten Wrestler einen Titelwechsel nichtig machen würde. Ergo wurde Jericho wieder zum Champion ernannt. Aber Chris Jericho hat ja ein großes Herz und er gewährte Dean Malenko ein Titelmatch in der Folgewoche. Allerdings sein letztes, falls er denn verlieren sollte. Lange sah es nach einem Titelgewinn Malenkos aus, bis Jericho einen Schlagring aus den Stiefeln holte. Er versuchte zuzuschlagen, Malenko konterte und schlug seinerseits mit dem Schlagring zu. Der spitzfindige Referee hatte das allerdings erkannt und disqualifizierte Malenko. Jericho schien als unbestrittener Sieger aus der Fehde hervorzugehen. Aber JJ Dillon hatte von Jerichos Scharmützeln allmählich genug und so setzte er ein Titelmatch zwischen Juventud Guerrera und Chris Jericho bei Roadwild an. Mit dem Gastringrichter Dean Malenko! Malenko verhalf Guerrera zum Titelgewinn und bekam spät seine Rache gegen Chris Jericho.

Was hätte man besser machen können?

Äußerst wenig. Die Fehde wurde beständig weiter aufgebaut und wurde immer intensiver. Ein Match mit Sonderregeln hätte sich noch angeboten, z. B. ein Falls Count Anywhere. Außerdem hätte man meiner Meinung nach Dean Malenko den Titel geben müssen. So over bei den Fans bekommst du einen nicht so furchtbar charismatischen Wrestler nicht wieder.

Fazit

Wrestlerisch hochklassig, ansonsten von einem Weltklasse Chris Jericho geprägt. Malenko hat mit seiner Art perfekt reingepasst, die Fehde war ihm auf den Leib geschneidert. Jericho konnte diese Fehde ja als Sprungbrett nutzen, wurde kurz darauf Television Champion. Malenko konnte wie oben schon angedeutet kaum von der Fehde profitieren. Aber allein wegen der Promos und Matches muss man hier einfach 5 von 5 Booty Os vergeben. Besonders wenn man bedenkt, dass wir es hier mit einer Fehde in der absoluten Undercard zu tun haben.

KOMMENTARE
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AbraKagawa
04.05.2016 | 10:56 Uhr
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AbraKagawa : 
04.05.2016 | 10:56 Uhr
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AbraKagawa : 
glaube so um die 5 Monate dürften es gewesen sein, was heute ja kaum noch vorstellbar ist, außer bei Owens/Steen vs. Zayn/Generico, was ja jetzt schon ungefähr 4 Jahre oder so geht

Wer Gefallen an Jericho hat, sollte die Fehde unbedingt anschauen, es war sein großes Sprungbrett und vielleicht eine seiner besten Fehden überhaupt!

@BadNews: Ich muss auch zugeben die Matches sind gut, aber die wahren Highlights sind tatsächlich die Promos. Da geht man kaputt beim zuschauen
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BadNews
04.05.2016 | 10:51 Uhr
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BadNews : 
04.05.2016 | 10:51 Uhr
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BadNews : 
Absolut geile Fehde! Hab leider nur ein paar Matches online gesehen. Aber die Promos sind nur der Hammer!

1004 Holds: https://www.youtube.com/watch?v=aazH11f4jNg

Washington: https://www.youtube.com/watch?v=Y_XUpM3Os1M

Ausserdem schreibt Jericho in seiner Biografie auch über diese Fehde. Ihm selbst hat sie auch Spass gemacht, mit Malenko ist er gut befreundet.

Danke Abra für den Text! Find den Blog klasse!
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king_james_1FCK
03.05.2016 | 23:42 Uhr
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03.05.2016 | 23:42 Uhr
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titelseiten hype
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king_james_1FCK
03.05.2016 | 23:09 Uhr
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03.05.2016 | 23:09 Uhr
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sehr schön geschrieben, hab die fehde leider so garnicht auf dem schirm aber klingt um welten besser als alles was wir heute sehen zumal es ja auch eine sehr lange fehde gewesen sein muss so viele ppvs wie da drin waren ^^ und hey, y2j is the best at everything he does ;)
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