Edition: Suche...
Tennis@SPOX


Gründer: SuperZlatan9 | Mitglieder: 127 | Beiträge: 111
Von: stamkos91
12.01.2016 | 3883 Aufrufe | 6 Kommentare | 2 Bewertungen Ø 10.0
Letzter großer Auftritt bei den Australien Open
Machs gut Lleyton!
Lleyton Hewitt macht Schluss. Zeit auf eine große Karriere zurückzublicken

3 Stunden Schlagtraining, anschließend 90 Minuten boxen, Gewichte stemmen und Sprints- so oder so ähnlich sehen die Tage von Lleyton Hewitt in den letzten Monaten aus. Sechs Stunden, sechs Tage die Woche schuftet der Australier seit Anfang November an seiner Fitness und Kondition um bei den diesjährigen Australien Open in absoluter Topform zu sein.

Diese Vorbereitungen auf das erste Grand Slam Turnier des Jahres nur etwa 700 Kilometer von seinem Geburtsort entfernt sind für den 34-jährigen nichts neues. Wenn am Montag das Turnier in Melbourne beginnt wird er dort zum 20. Mal aufschlagen.

Doch trotzdem ist von Normalität nichts zu spüren, da Hewitt bei den Australien Open zum letzten Mal den Schläger schwingen wird und nach über 800 Tour Spielen, 30 ATP Titeln und 2 Grand Slam Titeln seine Karriere beenden wird.

Alles fing 1998 an als der damals 17-jährige Hewitt die Schule abbrach um sich auf seine Tenniskarriere zu konzentrieren. Ein nicht gerade einfacher Plan in einem Land in dem sich so gut wie jeder Einheimische für das Surfen begeistert und Cricket und Rugby deutlich größere Rollen einnehmen. Doch der Erfolg sollte dem jungen Hewitt Recht geben. Noch im gleichen Jahr konnte er als Nr. 550 der Welt seinen ersten ATP Titel gewinnen und zog dabei vor allem durch einen Halbfinalsieg gegen Topspieler Andre Agassi erste Aufmerksamkeit auf sich. Dieser Sieg und weiter Erfolge hatten zur Folge das sich die Erwartungshaltung um Hewitt schnell änderte und man sich in Australien wieder Hoffnung auf Grand Slam Titel machte.

Doch Hewitt kam mit diesem Druck gut klar, im Jahr 2000 konnte er mit seiner damaligen Freundin Kim Clijsters das Mixed Double Finale in Wimbeldon erreichen sowie im Doppel bei den US Open den Titel holen. Ein Jahr später klappte es bei Ihm auch im Einzel, bei den US Open konnte er durch einen Finalerfolg gegen Pete Sampras seinen ersten Grand Slam Erfolg verbuchen. Dieses erfolgreiche Jahr konnte er durch den Gewinn des Tennis Master Cup (heute ATP World Tour) abschließen. Ähnlich erfolgreich verlief auch das darauf folgende Jahr mit Siegen in Wimbeldon und der Verteidigung des Tennis Masters Cup. Durch diese Erfolge machte er mit nur 20 Jahren einen Sprung auf Platz 1 der Weltrangliste und wurde somit die jüngste Nummer 1 aller Zeiten. Diese Platzierung konnte er für die nächsten zwei Jahre für sich beanspruchen.

In den folgenden Jahren konnte er nicht mehr ganz an diese Grand Slam Erfolge anknüpfen, da die Konkurrenz durch junge und aufkommende Spieler wie Marcos Bagdahtis, Andy Roddick oder auch Rafael Nadal im Herrentennis immer größer wurde. Vor allem gegen Roger Federer tat sich Rusty wie er genannt wird oft schwer. Ab 2004 verliefen die Duelle dann doch des öfteren zu Gunsten des Schweizers (18 Siege für Federer in 27 Begegnungen), was sich vor allem im US Open Finale zeigte, als Hewitt zwei Sätze jeweils zu null abgeben musste und eine vernichtende Niederlage einstecken musste.

Große Anerkennung von der australischen Bevölkerung erhielt der durchaus exzentrische und auf dem Platz auch lautstarke Hewitt durch seine Einsätze im Davis Cup. So wurde er 2002 auch zu Australiens Sportler des Jahres gewählt.

Verschiedene Verletzungen und Operationen zwangen ihn in der Folgezeit immer wieder zu Zwangspausen, sodass er einige Plätze in der Weltrangliste einbüßen musste und nicht mehr wirklich zu alter Form und Erfolgen zurück fand. Vor allem sein nicht gerade kraftsparender Spielstil mit soliden Grundlinienschlägen ohne allzu viele Winner zu schlagen war für Ihn nicht gerade vorteilhaft. Zusätzlich dazu war sein Aufschlag im Vergleich zu Spielern die immer mehr Serve & Volley nutzten eher durchschnittlich. Seine Waffe jedoch war weiterhin sein Return, der nicht selten mit dem von Andre Agassi verglichen wurde sowie sein extremer Kampfgeist.

In dieser Zeit hat man aber auch gemerkt, dass der rüpelhafte und doch immer für einen Skandal bekannte Hewitt erwachsen und auf dem Platz auch ruhiger geworden ist. Für die Weltspitze hat es in den letzten Jahren auch trotz mehrmaligen Wechseln des Trainers zwar nicht mehr gereicht, jedoch war er auch im Jahr 2015 immerhin noch der am höchsten gesetzte Australier. Nebenbei hatte er sich auch schon seiner Aufgabe als Mentor und Ansprechperson für die vielen nachkommenden Talente verschrieben. Mit Thanasi Kokkinakis und Nick Kyrgios zum Beispiel haben die Australier zwei hoch talentierte Spieler (https://www.spox.com/myspox//group-blogdetail/australiens-neue-tennisgeneration,220071.html) in Ihren Reihen die immer wieder betonen wie wichtig der Einfluss und der Rat von Hewitt für Sie ist. Umso passender also das Hewitt nach Karriereende das Amt des Davis Cup Kapitän übernimmt und dem australischen Tennis in dieser Funktion erhalten bleibt. Mit 17 Jahren Erfahrung und 2 Davis Cup Titeln bringt er dafür auch ideale Voraussetzungen mit.

Lleyton Hewitt hinterlässt sicherlich eine Lücke im australischen Tennis und auf der ganzen ATP Tour allgemein. Vielleicht aufgrund der letzten Jahre nicht mehr in sportlicher Hinsicht, jedoch kann man nur erahnen wie groß die Wertschätzung gegenüber Ihm sein muss wenn bei einer Niederlage die Gegner Standing Ovations leisten oder solche faire Gesten (https://www.youtube.com/watch?v=5mHjvFpsjLk) zeigen wie der Amerikaner Jack Sock vor wenigen Wochen.

All das und noch viel mehr wird Lleyton Hewitt bei seinem letzten großen Auftritt bei "seinem" Turnier bestimmt durch den Kopf gehen. Er kann auf 20 Jahre Tennis auf höchstem Niveau zurück blicken und hat geholfen diesen Sport mit zu prägen und eine ganze Nation in den Tenniswahn zu ziehen. Bei seinem letzten großen Auftritt wird er bestimmt alles daran setzen diese Fans noch ein Mal zu begeistern und mit Würde abzutreten. Fit müsste er ja sein-

seit Anfang November, sechs Stunden, sechs Tage die Woche...

KOMMENTARE
Um bewerten und sortieren zu können, loggen Sie sich bitte ein.
earls
19.01.2016 | 00:59 Uhr
0
0
earls : 
19.01.2016 | 00:59 Uhr
0
earls : 
Ein netter Blogeintrag, dem ich aber nicht vorbehaltlos zustimmen kann. So groß war die Karriere Hewitts auch wieder nicht. Ich werde ihn immer als den Kämpfer in Erinnerung behalten, der die Zuschauer begeistern konnte. Aber das ist auch schon Jahre her. Der Mann ist alt und müde und es wird Zeit, dass er nun abtritt. Im Grunde genommen hatte er zwei, drei sehr gute Jahre. Aber zu einer großen Karriere fehlen ihm meiner Meinung nach ein paar Eigenschaften. Seine Verdienste möchte ich ihm aber nicht absprechen, Früher mochte ich sein Spiel sogar, zu seinen Glanzzeiten. Aber er hat sich nie wirklich weiterentwickelt. Viel mehr leider zurück. Eigentlich unglaublich, dass er sich so lange am Stück als Nummer 1 halten konnte. Dass er dem Spiel seinen Stempel aufdrücken konnte, ist sowas von lange her. Sicher waren die Verletzungen da auch ein großes Hindernis. Aber auch ohne diese, hätte er sich, denke ich, nur in der erweiterten Weltspitze halten können. Ein Hewitt jetzt ist mir allerdings noch 100x lieber, als die "neuen" Australier. Da wünscht man sich glatt nochmal den jungen Hewitt, einen Rafter und mit Abstrichen einen Philippoussis zurück. Nur ein kleiner Kritipunkt: Ein paar Kommas hätten dem Eintrag gutgetan. ;)
0
SuperZlatan9
17.01.2016 | 16:48 Uhr
0
0
17.01.2016 | 16:48 Uhr
0
Bravo
0
chrishewitt
13.01.2016 | 11:34 Uhr
1
0
13.01.2016 | 11:34 Uhr
0
Sehr cooler Blog! Das werden dieses Jahr emotionale Australian Open
1
MikeInBrazil
12.01.2016 | 23:19 Uhr
0
0
12.01.2016 | 23:19 Uhr
0

Sehr schöner Rückblick, danke! Ein weiterer Großer verlässt leider die Tennisbühne...
Werd mir seine letzten Spiele auf jeden Fall anschauen :)
0
Teddy83
12.01.2016 | 18:21 Uhr
0
0
Teddy83 : 
12.01.2016 | 18:21 Uhr
0
Teddy83 : 
Sehr schön geschrieben!
0
stamkos91
12.01.2016 | 18:19 Uhr
0
0
stamkos91 : 
12.01.2016 | 18:19 Uhr
0
stamkos91 : 
Hier nach Ewigkeiten mal wieder ein Blog von mir zum Anlass entsprechend. Durch den Link kommt ihr zu einem Blog über die "neuen" australischen Talente.

http://www.spox.com/myspox//group-blogdetail/australiens-neue-tennisgeneration,220071.html

Danke fürs Lesen
0
COMMUNITY LOGIN
Du bist nicht angemeldet. Willst Du das ändern?
Benutzername:
Passwort:
 

Wir aktualisieren unsere Nutzungsbedingungen und unsere Datenschutzrichtlinie. Wir haben neue Community-Richtlinien zur Inhaltsnutzung - Verhaltenskodex eingeführt und mehr Informationen darüber bereitgestellt, wie wir Ihre Daten erheben und nutzen. Indem Sie unsere Website und unsere Dienste weiterhin nutzen, stimmen Sie diesen Aktualisierungen zu.
Neueste Kommentare
Trail_Blazer
Artikel:
Wer ist dieser Sonerdob?
25.04.2024, 15:59 Uhr - 0 Kommentare
Slash_59
Artikel:
@Olaf: Naja das mit dem Gehalt ist ja das Grundsatzproblem von Max Verträgen
25.04.2024, 15:58 Uhr - 8 Kommentare
Tlaloc
Artikel:
Tränen bei Nationalhymne. Wenn das die Nationalisten wie Nistelrooy, Sitting
25.04.2024, 15:56 Uhr - 17 Kommentare
Jokerman
Artikel:
Teil 2 Es wird mir schlecht, wenn ich daran denke, dass wir jetzt im sechste
25.04.2024, 15:55 Uhr - 83 Kommentare
reAl
Artikel:
@currywurst SkyGo ist ha auch streaming wie dazn.... nämlich scheisse und
25.04.2024, 15:50 Uhr - 44 Kommentare
KoGe
Artikel:
Kann meinen Vorrednern nur zustimmen!   Der ganze Mist aus Woke-istan ist lä
25.04.2024, 15:48 Uhr - 3 Kommentare
Rumo
Artikel:
Und ich wünsche mir - zuviele in meiner Kurve würden mich dafür verdammen -
25.04.2024, 15:38 Uhr - 17 Kommentare
hesitation
Artikel:
Auch das ist korrekt, selbst als helfender Endboss kann ich keine Wunder vo
25.04.2024, 15:36 Uhr - 60 Kommentare
Der_Tipico_Asi
Artikel:
Ich hoffe sehr, dass Diamantenauge Mislitat gute Ideen hat. Bloß keine übert
25.04.2024, 15:34 Uhr - 31 Kommentare
BundesBabo23
Artikel:
Vermutlich macht er dieselbe Wandlung durch, erst bei den Dosen wird man rei
25.04.2024, 15:33 Uhr - 2 Kommentare