Mit Ronda ins Rampenlicht - Women's MMA

Eine kurze Notiz und doch ein Paukenschlag: Ronda Rousey ist die erste MMA-Kämpferin der UFC-Geschichte! Was vor nicht langer Zeit beinahe unmöglich schien, wird schon im kommenden Jahr Realität werden: Ein Frauenkampf in der größten MMA-Promotion. Im vergangenen Jahr ließ sich Dana White noch kritisch über die WMMA zitieren: "What you get is a couple of women that are really good and a lot of women that really aren’t. And I don’t like lopsided fights, especially with women. Im Grunde hat sich an dieser Einstellung noch nicht viel geändert. Eine Frauendivision wird es nämlich erst einmal nicht geben. Man sollte sich aber nicht täuschen lassen. Es sind vor allem die Dollarzeichen, die Rousey in ihrem Windschatten mit sich führt, die die UFC zum Umdenken bewegt haben. Dabei könnte man über eine BW-Division durchaus schon einmal nachdenken, in der die Qualität sicher am größten, und, wie ich finde, durchaus ausreichend ist. Als erste Gegnerin für Rousey steht Liz Carmouche fest.

Überhaupt hat die WMMA-Szene einen guten Satz nach vorne gemacht in diesem Jahr. Mit Invicta FC haben die Frauen zum ersten Mal eine eigene MMA-Organisation als Bühne erhalten. Die Erwartungen von Invicta-CEO Sarah Knapp waren vor der Genesis der neuen Brand nicht gering. Die Nummer Eins wollte man werden, im Frauen-MMA, aber der Erfolg war dennoch unerwartet. Das erste Event wurden im Internet von etwa 250.000 Menschen gesehen, das zweite Event von mehr als 300.000, deutlich mehr als erwartet. Diesen Status gilt es natürlich im nächsten Jahr zu festigen und möglichst auszubauen. Der nächste Schritt ist schon gemacht: Invicta FC 4 wird erstmals als PPV übertragen.

Übrigens, wer glaubte, Frauen-MMA wäre ein langweiliges decision game, den widerlegen die Zahlen eindeutig. Nur 11 von 33 Kämpfen gingen über die volle Distanz (1 Draw); es gab 15 Sub- und 12 KO-Siege zu verbuchen. Eine wirklich ordentliche Quote also. Die besten Finishes sind hier zu sehen. Noch etwas für die Geschichtsbücher: Die erste Championess heißt Jessica Penne. Sie gewann in einem guten Mainevent über die Naho Sugiyama - natürlich vorzeitig. Vier weitere Titelträgerinnen werden gesucht. Kampf des Jahres ist für mich Smith vs. Young I (s.unten), dicht gefolgt von Kedzie vs. Tate bei Strikeforce.



MMA im Fernen Osten - ONE FC

Es ist zu Ende geträumt. Die vormals größte MMA-Organisation Asiens DREAM, die vergeblich versucht hatte, das Erbe von PRIDE anzutreten, ist tot oder doch nicht? Zumindest ist der Patient komatös, denn offiziell ist der Stecker noch nicht gezogen. Den Titel DREAM 18 trägt das traditionelle Neujahresturnier, zu dem verschiedene Promotions ihre Kämpfer schicken. Zu ihnen gehört in diesem Jahr erstmals ONE FC, der neue Platzhirsch im asiatischen MMA-Dickicht. Den Sitz hat das Unternehmen nicht in Japan, sondern in Singapur, ein Zeichen für die Expansion des Sportes. Ihr Gründer, der aus Südostasien stammende Kanadier Victor Cui, hat sich in relativ kurzer Zeit ein beträchtliches Unternehmen geschaffen, das, wie zu vernehmen ist, im nächsten Jahr weiter expandieren möchte, mit einem starken TV-Deal in der Tasche sowie durch Kooporationen mit kleineren und mittelgroßen Promotions der Region, deren Kämpfer regelmäßig bei ONE FC zu sehen sind.

So übernimmt ONE FC in etwa die Rolle, die längere Zeit DREAM ausgeübt hat, nämlich als eine Art Champions League der asiatischen MMA, wobei DREAM hauptsächlich als größte Plattform der japanischen Szene fungierte und mit ONE FC mehrere Länder vertreten wie Südkorea, die Philippinen, Malaysia oder Singapur. Zuletzt hat man mit dem in den Niederlanden stationierten Kickbox-Primus GLORY eine Zusammenarbeit vereinbart, die erstmals beim Neujahrsturnier zum Tragen kommen wird. Anders als bei den meisten US-Organisationen wird bei ONE FC bei Punktentscheidungen der Kampf als Ganzes bewertet. Soccer kicks gegen am Boden liegende Gegner sind erlaubt. Zuletzt wurde das PPV-Debüt gefeiert.

Aus sportlicher Sicht kann ONE FC noch nicht mit den beiden Größen des Business mithalten, gleichwohl besitzt der asiatische Markt ein riesiges Potenzial, das nur ansatzweise erschlossen ist. Längst hat auch die UFC ihren Blick in den Fernen Osten gerichtet. Im nächsten Jahr wird es erstmals eine Ultimate Fighter Show in Indien geben. Wenn sich SFL schon rühmt, die Besten des Landes zusammengetrommelt zu haben, sollten sich White und Co überlegen, ob sie nicht gleich mit Kämpfern in das Flugzeug steigen. Denn die Jungs und Mädels von SFL sind echt übel. Andererseits, bei mehr als einer Milliarde Indern sollten doch die ein oder anderen guten Kampfsportler dabei sein - oder?

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