22.07.2010 um 21:46 Uhr
Geschrieben von bunsen
Kampfsport Techniken TEIL 5
Ground & Pound
Full Mount
Als letzten Teil meiner Reihe, muss ich mich nun, nachdem ich bereits die Aufgabegriffe thematisiert habe, im Bereich des Bodenkampfes um das sogenannte Ground and Pound widmen. Ground and Pound steht für Schläge (Pound) am Boden (Ground). Das ist ein wenig heikel, weil die Kritik an MMA vor allem hieran festgemacht wird. Ich verzichte daher darauf, verschiedene Techniken oder Strategien der Kämpfer in der Oberlage zu thematisieren. Im Ground and Pound sind verschiedene Positionen vorteilhaft, wie die Full Mount, die oben in Bild dargestellt wird, oder etwa eine Side Control (s. unten) - im Grunde genommen gelten die natürlich auch für die Aufgabegriffe: aus einer Side Control lässt sich bspw. eine Kimura effektiv ansetzen. Mit Schlägen oder Tritten kann man im übrigen auch versuchen, solche Aufgabegriffe vorzubereiten.
Side Control und Side Mount (diese Differenzierung ist eigtl. unüblich, Side Mount wird in der Regel mit der Side Control gleichgesetzt; die hier getroffene Unterscheidung ist dennoch auch sinnvoll)
Guard und Back Mount
Der Bodenkampf ist zu einem großen Teil ein Positionskampf und das ist bei allen Bodenkampfsportarten so. Versucht der oben liegende Kämpfer die bereits genannten Positionen einzunehmen, um den Kampf dort beenden zu können, arbeitet sein Gegner daran, ihn davon abzuhalten. Oft hindert der Kämpfer in der Rückenlage seinen Kontrahenten auch daran, vorteilhafte Positionen einzunehmen. Es ist keine Seltenheit, dass relativ wenig auf dem Boden passiert, weilsich der auf dem Rücken liegende Fighter intelligent verteidigt. Aber nicht nur das. Vielfach wird ja populistisch darauf hingewiesen, dass man einen wehrlosen Gegner am Boden schlägt, bis der KO sei. Das ist Unsinn. Grundsätzlich gilt: ist der Gegner wehrlos, wird der Kampf abgebrochen und das auch relativ schnell - vielfach sogar zu schnell. Wie bereits auf im vorherigen Blog dargestellt, ist der am Boden liegende Kämpfer nicht wehrlos. Ein Triangle Choke etwa - effektiv aus der Bodenlage. Im von Aufgabegriffen geprägten Jiu-Jitsu ist die Rückenlage entsprechend keine nachteilige, sondern eine neutrale Position. Das ist im Mixed Martial Arts sicher etwas anders, da hier auch mit Schlägen operiert werden kann. Aber grundsätzlich bleibt festzuhalten, dass es Mittel und Wege gibt, aus einer Full Mount oder Side Mount zu entkommen, oder sogar durch Submission einen Kampf zu gewinnen.
North-South Position
Neben Schlägen mit den Fäusten dürfen zum Teil auch Ellbogenschläge verwendet werden, die auch oft kritisiert werden. Die sind auch in der MMA Gemeinde durchaus umstritten. So sind sie nicht bei Strikeforce Veranstaltungen - der zweitgrößten amerikanischen MMA Organisation - und in Japan (auch ein großer MMA Markt) erlaubt. Grundsätzlich muss man sich klar machen, was daran verwerflich ist. Es sind nicht die härtesten Schläge im Repertoire eines MMA Kämpfers, da sind Kniestöße um einiges härter. Ellbogenstöße sind vielmehr ein taktisches Mittel, um dem Gegner eine Platzwunde zuzufügen. Ist sicher nicht jedermanns Sache - auch ich verzichte gerne darauf. Neben Ellbogenschlägen sind auch Kniestöße im Bodenkampf erlaubt, allerdings nicht zum Kopf. Alles ist also nicht erlaubt, von "Freefight" also keine Spur. Ach ja, Kopfstöße gibt es auch nicht - natürlich nicht.
Grundsätzlich ist auch der Bodenkampf keine regellose Schlägerei, sondern ein taktisch geprägter Kampf. Weil das von einem unwissenden Zuschauer nicht verstanden wird, wird MMA als wilde Prügellei etikettiert. Dabei könnte man auch eine anerkannte Kampfsportart wie Boxen durchaus anders beurteilen - und tatsächlich gibt es ja auch Verbote des Boxsports. MMA ist für die (echten) Fans des Sportes gerade nicht das, was Leute darüber schreiben, die sich gar nicht damit auskennen (wie die dreisten Aussagen der dt. Ärztekammer Forumsbeitrag) und das wohl auch nicht wollen. Ich kann mich wie auf einen Boxkampf auf gutes Boxen freuen, wie auf ein Ringkampf auf interessante Techniken am Boden, einen intensiven Positionskampf, wie auf einen Jiu-Jitsu Wettkampf auf technisch starke Submissions - auf alles das in einem Kampf. D a s ist Mixed Martial Arts .
Das war der letzte Teil der Reihe, mehr zu MMA (und K-1) in der Gruppe. Ich verweise noch einmal auf das Interview mit unserem deutschen Vertreter bei der UFC, in dem er aus der Sicht eines Pro's mit den Vorurteilen aufräumt (Artikel von Spox: Interview mit Dennis Siver)
TEIL 4: Aufgabegriffe
Full Mount
Als letzten Teil meiner Reihe, muss ich mich nun, nachdem ich bereits die Aufgabegriffe thematisiert habe, im Bereich des Bodenkampfes um das sogenannte Ground and Pound widmen. Ground and Pound steht für Schläge (Pound) am Boden (Ground). Das ist ein wenig heikel, weil die Kritik an MMA vor allem hieran festgemacht wird. Ich verzichte daher darauf, verschiedene Techniken oder Strategien der Kämpfer in der Oberlage zu thematisieren. Im Ground and Pound sind verschiedene Positionen vorteilhaft, wie die Full Mount, die oben in Bild dargestellt wird, oder etwa eine Side Control (s. unten) - im Grunde genommen gelten die natürlich auch für die Aufgabegriffe: aus einer Side Control lässt sich bspw. eine Kimura effektiv ansetzen. Mit Schlägen oder Tritten kann man im übrigen auch versuchen, solche Aufgabegriffe vorzubereiten.
Side Control und Side Mount (diese Differenzierung ist eigtl. unüblich, Side Mount wird in der Regel mit der Side Control gleichgesetzt; die hier getroffene Unterscheidung ist dennoch auch sinnvoll)
Guard und Back Mount
Der Bodenkampf ist zu einem großen Teil ein Positionskampf und das ist bei allen Bodenkampfsportarten so. Versucht der oben liegende Kämpfer die bereits genannten Positionen einzunehmen, um den Kampf dort beenden zu können, arbeitet sein Gegner daran, ihn davon abzuhalten. Oft hindert der Kämpfer in der Rückenlage seinen Kontrahenten auch daran, vorteilhafte Positionen einzunehmen. Es ist keine Seltenheit, dass relativ wenig auf dem Boden passiert, weilsich der auf dem Rücken liegende Fighter intelligent verteidigt. Aber nicht nur das. Vielfach wird ja populistisch darauf hingewiesen, dass man einen wehrlosen Gegner am Boden schlägt, bis der KO sei. Das ist Unsinn. Grundsätzlich gilt: ist der Gegner wehrlos, wird der Kampf abgebrochen und das auch relativ schnell - vielfach sogar zu schnell. Wie bereits auf im vorherigen Blog dargestellt, ist der am Boden liegende Kämpfer nicht wehrlos. Ein Triangle Choke etwa - effektiv aus der Bodenlage. Im von Aufgabegriffen geprägten Jiu-Jitsu ist die Rückenlage entsprechend keine nachteilige, sondern eine neutrale Position. Das ist im Mixed Martial Arts sicher etwas anders, da hier auch mit Schlägen operiert werden kann. Aber grundsätzlich bleibt festzuhalten, dass es Mittel und Wege gibt, aus einer Full Mount oder Side Mount zu entkommen, oder sogar durch Submission einen Kampf zu gewinnen.
North-South Position
Neben Schlägen mit den Fäusten dürfen zum Teil auch Ellbogenschläge verwendet werden, die auch oft kritisiert werden. Die sind auch in der MMA Gemeinde durchaus umstritten. So sind sie nicht bei Strikeforce Veranstaltungen - der zweitgrößten amerikanischen MMA Organisation - und in Japan (auch ein großer MMA Markt) erlaubt. Grundsätzlich muss man sich klar machen, was daran verwerflich ist. Es sind nicht die härtesten Schläge im Repertoire eines MMA Kämpfers, da sind Kniestöße um einiges härter. Ellbogenstöße sind vielmehr ein taktisches Mittel, um dem Gegner eine Platzwunde zuzufügen. Ist sicher nicht jedermanns Sache - auch ich verzichte gerne darauf. Neben Ellbogenschlägen sind auch Kniestöße im Bodenkampf erlaubt, allerdings nicht zum Kopf. Alles ist also nicht erlaubt, von "Freefight" also keine Spur. Ach ja, Kopfstöße gibt es auch nicht - natürlich nicht.
Grundsätzlich ist auch der Bodenkampf keine regellose Schlägerei, sondern ein taktisch geprägter Kampf. Weil das von einem unwissenden Zuschauer nicht verstanden wird, wird MMA als wilde Prügellei etikettiert. Dabei könnte man auch eine anerkannte Kampfsportart wie Boxen durchaus anders beurteilen - und tatsächlich gibt es ja auch Verbote des Boxsports. MMA ist für die (echten) Fans des Sportes gerade nicht das, was Leute darüber schreiben, die sich gar nicht damit auskennen (wie die dreisten Aussagen der dt. Ärztekammer Forumsbeitrag) und das wohl auch nicht wollen. Ich kann mich wie auf einen Boxkampf auf gutes Boxen freuen, wie auf ein Ringkampf auf interessante Techniken am Boden, einen intensiven Positionskampf, wie auf einen Jiu-Jitsu Wettkampf auf technisch starke Submissions - auf alles das in einem Kampf. D a s ist Mixed Martial Arts .
Das war der letzte Teil der Reihe, mehr zu MMA (und K-1) in der Gruppe. Ich verweise noch einmal auf das Interview mit unserem deutschen Vertreter bei der UFC, in dem er aus der Sicht eines Pro's mit den Vorurteilen aufräumt (Artikel von Spox: Interview mit Dennis Siver)
TEIL 4: Aufgabegriffe
Aufrufe: 9420 | Kommentare: 10 | Bewertungen: 8 | Erstellt:22.07.2010
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KOMMENTARE
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24.07.2010 | 14:38 Uhr
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bunsen :
ich würde fast sogar sagen weniger
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24.07.2010 | 14:28 Uhr
0
carnifer :
sehr nett ich brauch auch keine ellbogenschläge - und ohne die fließt eigtl kaum blut und so ists auch besser: wie gestern shoMMA, viel los, aber gar kein blut
1
23.07.2010 | 18:38 Uhr
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bunsen :
absolut richtig ich verweise auch nochmal auf das interview mit siver (oben der link am ende des blogs), das ist gut, weil er mit vorurteilen aufräumt. ich denke das ist dann eine gute abrundung der reihe
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23.07.2010 | 16:24 Uhr
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wie schön, dass du hier auch stellung zu den vorurteilen genommen hast; ich hoffe, dass dadurch ein paar leute ihre vorurteile ablegen; ich selbst hatte ursprünglich auch spontane ablehnung für v.a. diesen bereich des mma, aber wenn man sich damit beschäftigt, und zwar unvoreingenommen, ist mma auch nur ein sport...
2
23.07.2010 | 14:08 Uhr
0
DerDugen :
guter/s blog du könntest vielleicht noch, falls nicht geschehen, ein blog über die üblichen mma-regeln verlinken bzw. schreiben...
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22.07.2010 | 23:27 Uhr
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bunsen :
das ist ein wenig wie brock, der hat ne eigene (box)gemeinde auf seiner seite (wie brock eben wwe fans); publicity technisch ein riesenkampf wird schwierig, aber randy ist auch normal kein mann für takedowns, sondern fürs dirty boxing - das trau ich dem dicki auch mal zu
aber klar, randy könnte sein gameplan anpassen - wird er vermutlich auch - toney ist einfach zu überlegen im boxen, der ist eben ein spezialist
dein vorschlag ist nicht schlecht, sind ja beide noch junge küken, das könnte noch was werden ^^
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22.07.2010 | 23:20 Uhr
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im octacon ist randy klarer favorit der wird bestimmt nich so blöd sein und tooney im stand up aus boxen wollen vielmehr wird er bestimmt tooney an den maschendrahtzaun (hehe) drücken und bißchenn am mann arbeiten
und klar take down´s und "ground & pound" gegen einen ex profi boxer ist immer ein gutes mittel
ich glaub sogar coture hat gute chancen tooney zum tab out zu zwingen
tooney hat nur chancen wenn er coture mit einen lucky punch erwischen kann aber 2-3 light lucky punches würden glaube ich auch schon reichen
fazit: coture gewinnt
aber eigentlich ist der kampf unfair weil tooney noch nie im käfig stand und unter solchen regeln auch noch nie gekämpft hat
lösung: 1 kampf im käfig und 1 kampf im boxring dann geht das duell 1-1 aus
2
22.07.2010 | 21:59 Uhr
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bunsen : DorfMaradonna
danke zum glück hab ich wieder ein paar nette bilder gefunden - an videos war nichts gescheites da
ich hab übrigens den kopf des kämpfers oben im schwarzen bild ausgetauscht, der "echte" war mir zu grimmig
is auch ne ecke zu groß, glaube ich
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