20.07.2010 um 19:39 Uhr
Geschrieben von bunsen
Kampfsport Techniken TEIL 4
der Rear Naked und der Triangle Choke
eine Armbar
Obwohl man im standup Kampf auch Aufgabegriffe ansetzen kann, dominieren in dieser Ebene zweifellos Schlag- und Trittechniken. Das ist im Bodenkampf grundsätzlich anders (Bodenkampf als Positionskampf, siehe nächster Blog). Aufgabegriffe sind hier weitaus öfter und gefährlicher. Es gibt grundsätztlich zwei verschiedene Arten von Aufgabegriffen: mit dem Würgegriff kann man die Luftzufuhr / Blutzufuhr zum Hirn kurzzeitig unterbrechen. Üblicherweise tapt der gewürgte Kämpfer, wenn er merkt, dass er ohnmächtig wird (ein klopft mehrfach ab). Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Gelenke des Gegners zu überdehnen, wodurch dieser zur Aufgabe gezwungen ist. Um es offen zu sagen: mit diesen Techniken kann man Arme und Beine massiv verletzen und das kommt im MMA auch vor. Aber auch im Boxsport kommt es zu Brüchen (insb. der Fäuste) - das ist einfach Kampfsport. Dass sich hier regelmäßig die Arme und Beine brechen stimmt aber so nicht, vor allem nicht, dass dies die Absicht ist. Auch im Judo und Jiu-Jitsu werden solche Griffe verwendet und das sind Kampfsportarten, die sicher keinen so schlechten Ruf haben wie das MMA. In der Regel tapt der Unterlegene bevor es zu Verletzungen kommt. Auch die Ringrichter greifen sehr schnell ein, wenn sie die Gefahr einer Verletzung erkennen.
Würgegriffe
Die ersten hier vorzustellenden Griffe sind Würgetechniken. Der oben im Bild illustrierte Rear Naked Choke ist eine häufig ausgeübte Technik und gehört zu dem Basiswissen eines MMA Kämpfers. Hierbei wird der Gegner von hinten gewürgt und eng an den eigenen Körper gehalten. Er kann im Stand und in der Bodenlage angesetzt werden. Der Rear Naked Choke ist sehr effektiv - einmal angebracht schwer zu verteidigen. Zu den öfter praktizierten Würgegriffen gehört auch der Guillotine Choke. Mit dieser von vorne ausgeführten Technik nimmt man den Gegner sprichwörtlich in den Schwitzkasten. Sie kann im Stehen oder in der Bodenlage praktiziert werden, wobei sie in letzterer noch effektiver ist. Dort sieht man diesen Griff auch einhändig ausgeführt. Führt der Rear Naked Choke fast zwingend zur Aufgabe, sieht man doch des öfterren, dass ein Gegner dem Guillotine Griff entkommen kann, da das ein oder andere mal die Luftzufuhr nicht vollkommen unterbrochen wird (Rear Naked Choke (Human Weapon)). Wichtig ist diese Technik als Konter eines Takedown Versuchs und ermöglicht auch auf dem Rücken liegend, den Kampf vorzeitig für sich zu entscheiden.
Guillotine Choke
Der Triangle Choke, auch oben als Bild zu sehen, kann im standup angesetzt werden, ist aber vor allem ein Griff der Bodenlage (siehe hier: Triangle Choke (Human Weapon)). Er wird aus der Rückenlage angesetzt: mit seinen Beinen umschlingt der am Boden liegende Kämpfer den Kopf des Angreifers, den man zusätzlich noch mit den Armen herunterdrückt. Es gibt verschiedene Varianten dieses Griffes. Effektiv: der Triangle Choke in Kombination mit einer Armbar. Auf diese Weise hat vor kurzer Zeit Fabricio Werdum MMA Legende Fedor Emelianenko besieht (siehe hier: Gruppenvideo). Eine spektakuläre Variante eines Triangle Chokes hat Toby Imada den Preis für die "Submission of the Year" eingebracht (Gruppenvideo).
Hebelgriffe
Im Bodenkampf sind auch Arm- und Beinhebel effektive Techniken, um den Gegner zur Aufgabe zu zwingen. Bei der Armbar, siehe Illustration oben, wird ein Unterarm des Gegners aus der Rückenlage mit den Händen gegriffen und gedreht, während mit den Beinen Druck auf den Nacken ausgeübt wird (siehe hier: Armbar (Human Weapon)). Auch der Kimura setzt am Handgelenk des Gegners an. Anders als bei der Armbar ist der Arm des Gegners dabei angewinkelt. Der Arm des Gegners wird dabei gegen die Gelenkrichtung gedehnt: die Bewegung geht also in Richtung des Rückens, wenn man so will. Als angreifbares Gelenk ist auch das Knie Ziel von Hebeltechniken. So muss man im Bodenkampf nicht nur dafür sorgen, dass die Arme nicht gegriffen werden. Auch die Beine bzw. die Kniee müssen geschützt werden. Eine der wohl berühmtesten Kneebars ist die von Frank Mir, als der Brock Lesnar bei UFC 81 besiegte.
Kimura
Kneebar
weitere namhafte Techniken
- der d'arce choke
- der anaconda choke
zwei youtube Kanäle hier interessant:
JiuJitsuMatrix
Submissions101
TEIL 3: Takedowns
TEIL 5: Ground & Pound
Aufrufe: 31371 | Kommentare: 13 | Bewertungen: 8 | Erstellt:20.07.2010
ø 9.6
KOMMENTARE
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23.07.2010 | 16:39 Uhr
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Predator225 : @ JanBoehmer
seht ihr, der Sport MMA ist viel mehar als nur zwei typen in nem Käfig die sich prügeln, MMA ist viel anspruchsvoller als Boxen oder jede andere Kampfsportart. Diese vielen aspekte verschiedener Kampfküste zu vereinen ist eine Kunst, die es verdient auch in Deutschland die gerechte Anerkennung zu bekommen.
Und wenn ihr die erste Sportseite wärt die regelmässig über MMA berichtet wäre das ein Riesenfortschritt.
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23.07.2010 | 14:32 Uhr
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JanBoehmer : @ bunsen
nix zu danken. wir freuen uns über themen abseits des fußballs. und deine ausführlichen erklärungen haben es echt verdient!
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22.07.2010 | 11:52 Uhr
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Predator225 : @ bunsen
es rauchen aber einige vor dem Jiu-Jitsu Gras, Nate und Nick Diaz, Eddie Bravo, Joe Rogan, BJ Penn auch, entspannt angeblich die Muskeln und hilft dadurch, da ich kein Jiu-Jitsu mach kann ichs nicht beurteil'n
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22.07.2010 | 00:16 Uhr
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Predator225 : @ bunsen
yup Eddie Bravo ist genial, und wohl der beste beweis dass Cannabis nicht das gehirn und somit die kreativität schädigt.
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21.07.2010 | 23:45 Uhr
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bunsen :
jip, eddie bravo is ne referenz, komischer typ, aber innovativer gehts kaum find ich übrigens mal ne gute wahl von spox, den den blog mit der ästhetik eines triangle chokes von carni zu verlinken; ist aber auch so wahr, herrliche aktion und doch standard
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21.07.2010 | 23:01 Uhr
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21.07.2010 | 14:57 Uhr
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bunsen :
danke an alle , ground & pound ist zum schluss dran, da muss ich mehr ausholen und überzeugungsarbeit leisten weniger techniken wie hammerfists oder kniestöße als rechtfertigung
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ich fürchte aber, das klappt technisch nicht - wäre praktisch für alle gruppen: unterordner