Blogpokal. Unendliche Weiten... Unendliche Abgründe... Oder so ähnlich.

Ich hab da ja auch mal mitgemacht. Nicht jetzt, nicht dieses Mal. Aber letztes Mal. Und irgendwie hat es Spaß gemacht. Irgendwie aber auch nicht. Oder so. Wie eben scheinbar immer, beim Blogpokal.

Ich war nicht mal richtig unerfolgreich, als ich da mal mitgemacht habe. Sagt zumindest das Banner, das ich bekommen habe. Obwohl es nicht, wie gewünscht, rosa ist

Aber ich habe nicht gewonnen. Obwohl? Eigentlich habe ich doch gewonnen. Und zwar so richtig, so Jackpot-mäßig. Und das kam wie?

Ich hab einen Blog über ein Pferd geschrieben. Mein Pferd. Und die Sanna, die Einige von euch kennen, die konnte damit was anfangen. Und so fingen wir an, Nachrichten zu tauschen. Und wechselten irgendwann die Plattform, weil es hier mit dem Chatten nicht soooo einfach ist.
Und irgendwann, während wir so vor uns hin chatteten, stellten wir erstaunt fest, dass wir sage und schreibe ca. 10 Meter voneinander entfernt arbeiten. Im richtigen Leben. In Echt...

Und weil das so war, haben wir uns dann in der Mittagspause getroffen. Ein Blind-Date, quasi. Und die geplante Mittagspause von 30 Minuten wurde zu 90 Minuten.

Und genau deshalb habe ich gewonnen. Aus der Mittagspause wurden andere Treffen und daraus wurde eine Freundschaft, die ich nicht mehr missen möchte. Ich habe also gewonnen. Eine richtig gute Freundin. Im richtigen Leben. Jackpot!

Und weil wir ja nun mal befreundet sind, treffen wir uns immer noch in der Mittagspause auf einen Kaffee. Also, Sanna Kaffee, ich nicht. Und weil das so ist, darf Sanna ihren Kaffee trinken, muss das aber vor der Tür vom Laden tun, damit ich rauchen kann. Fair, oder?

Jedenfalls, als wir da so saßen, beim letzten Mal, als Sanna unbedingt Kaffee brauchte, in unseren Wintermänteln, weil es eben nun mal leider Winter ist, auch in Hamburg, da waren wir nicht die Einzigen, die da draußen so in der Kälte bibberten. Da standen zwei Tische. Und an dem anderen Tisch saßen junge Männer (ich behaupte, das waren Jura-Studenten, aber Sanna bestreitet das...).

Und während wir uns so unterhielten, merkte ich, wie Sannas Aufmerksamkeit eher an den Nebentisch gezogen wurde. Und auf mein freundliches Augenbrauenzucken fing sie an, zu gestikulieren. So doll, dass sie fast ihren Kaffee verschüttet hätte. Und bedeutete mir, ich solle da mal zuhören, bei den "Vielleicht-Jura-Studenten". Die unterhielten sich nämlich über Fußball. Oder zumindest das, was sie dafür hielten.

Also lauschte auch ich. Und konnte plötzlich sehr gut verstehen, warum Sannas Unterlippe anfing, zu zittern, während Sanna ganz offentlichtlich bemüht war, einen Lachkrampf zu unterdrücken.

Zu hören gab es die bombenmäßige Geschichte von einem der besten Spieler der Welt. Einem Stürmer. Und ja, auch mir fielen sämtliche Gesichtszüge auseinander, als wir den Namen dieses gottgleichen Spielers hörten.

Yogo Touré. Da saßen die 3 Jungs und fabulierten ernsthaft über die tollen Taten von Yogo Touré. Dem Stürmer. Und nach ein wenig Diskussion am Nebentisch, während der Sanna mich fast festhalten musste, damit ich mich nicht einmischte, kamen die 3 dann auch endlich überein, wo dieser tolle Yogo denn nun so spielt, im Sturm. Na klar, bei Manchester United. Wo auch sonst???
Immerhin, irgendwann wurde auch der Bruder von Yogo, nämlich Kono in all seiner Pracht gewürdigt. Leider konnten die Jungs bei dem nicht rausfinden, wo er denn gerade spielt. Vielleicht in Mailand?
Und endlich fiel es einem der 3 wie Schuppen von den Augen.

"Nee, der Kono, der ist doch letztens zu Barcelona gegangen!"
Mir fielen fast die Augen aus dem Kopf, Sanna erlitt einen Hustenkrampf und die beiden Kollegen von dem Schlauberger?
Die nickten sachverständig und bestätigten.
"Stimmt, da war ja was, Mensch, du erinnerst dich aber auch an alles. Was das Thema Fußball angeht, kommt ja echt niemand an dich heran."

Äh...
Ja nee, ist schon klar... Ich zumindest, da bin ich mir sicher, kenne auch niemanden, der an den Schlauberger ran kommt. Zumindest nicht, wenn man die Liste der Menschen, die von Fußball irgendwie Ahnung haben, von unten zu lesen anfängt.

Wir warteten. Harrten der Dinge und hatten Pech. Der Kaffee der drei Schlaumeier war alle und sie gingen. Und dabei hatten wir uns schon gefreut. Auf die Gesichte von Louis Scularez, dem tollkühnen Torwart von Chelsea. Oder Robin van Wegseh, den Bombenabräumer von den Queens Park Rangers. Oder so.

Und so mussten wir uns wieder den wichtigen Dingen widmen. Selbst über Fußball diskutieren.

Aber jedes Mal, wenn wir nun in der Mittagspause Kaffee trinken gehen, sehen wir uns um. Und hoffen. Und fangen gleichzeitig zu lachen an. Weil wir schon gespannt sind, wie es Kono in Barcelona ergeht und wann Yogo sein nächstes Traumtor bei United schießt.

Bisher hatten wir immer Pech. Aber auch Spaß, wenn wir da so sitzen und frieren und uns ausmalen, wie herrlich es wäre, die 3 Jungs wieder zu treffen. Zu hören, welche Unbekannten sie für uns noch im Fußballuniversum versteckt haben.

Und das alles nur dank dem Blogpokal. Oder so.

Und nein, das hier ist kein Beitrag zum aktuellen Blogpokal. Ich musste das nur so mal loswerden. Und möchte vielleicht auch ein kleines bisschen daran erinnern, dass die Nummer vor allem Spaß machen soll. Zu gewinnen gibt es ja eh nix, nicht mal ein rosa Banner