Jahresrückblick 1. Halbjahr, Fortsetzung (UFC)

An diese Veranstaltung wurde UFC 143 gepappt, mit einem Titelkampf um die Interim WW Krone: Condit-Diaz. GSP war ja bekanntlich langfristig außer Gefecht gesetzt, einer von so vielen Titelträgern, die in dem Jahr der Verletzungsplage Titelkämpfe absagen bzw. nicht bestreiten konnte. Deswegen hatten wir zwischenzeitlich 2 Interimschamps. Die Leute sollten in der Vorbereitungszeit doch etwas vorsichtiger trainieren, hat White als Promoter angemahnt und kürzlich vorgeschlagen, die MMA gyms sollten wie Boxcamps doch auf die kämpfenden fighter zugeschnitten sein. Es sei nicht einzusehen, dass ein LHW wie D. Sanchez mit R. Evans "rollen" sollte (link). Keine Frage, es ist nicht nur nervig ständig neue Kämpfe anzusetzen, es ist auch finanziell schmerzhaft, wenn PPVs plötzlich die großen Zugpferde verlieren und sich nicht mehr verkaufen wie sie sollten.

Der Kampf selbst bot reichlich Gesprächsstoff. Kurz gesagt holte sich Condit den Kampf via ud dec, in einer durch und durch defensiven Kampfweise, die voll auf einen - Achtung wichtig - ungefährdeten Punktsieg hinaus ausgerichtet war. Diaz selbst fand das Auftreten von Condit nunmal gar nicht so prickelt, sondern feige und meinte den Kampf allein durch sein Vorwärtsgehen gewonnen zu haben. Dieser Streit um die Art und Weise, wie ein Kämpfer, insb. ein Titelträger zu gewinnen habe, ist nicht neu. Sie ist mit der Marke GSP eng verbunden, wie mit dem gym Jackson MMA in Albuquerque, wo auch ein Condit trainiert. Unvergessen auch das ulkige Rumgehobse von Guida im fight gegen Maynard. C. Gracies Kritik an ihnen ist zugegeben als Trainer von Diaz etwas befangen, aber durchaus repräsentativ für die Grundsatzkritik, die man an solchen "safty-on-Punktsiegen" in Foren hitzig diskutiert.

I don't like that camp and I'm not going to take that back. I like the fighters there, but when you have coachs that tell people to fight like that, I don't like it. I am proud to not corner my guys like that and I never will, we have a code and I'm proud of the way we fight.


Frankie Edgar verfolgte 2012 wieder einmal sein rematch Problem. Zu Beginn dieses Jahres setzte sich diese seltsame Serie auf für Edgar tragische Weise fort, als er seinen Titel gegen Bendo verteidigte. In dem letztlich ganz ordentlichen fight verlor er bei UFC 144 seinen Titel per ud dec. Die hatte er sich zum einen durch leg kicks verdient, die Edgar fleißig auffing, aber erst nachdem sie ihn getroffen hatten. So wurden sie als Treffer Henderson zugestanden. Andererseits standen für den einige sub Versuche zu Buche. Fightmetric hat Bendo als Punktsieger (link). Es sollte im übrigen der einzige Titel"wechsel" in diesem Jahr sein.


Ohne Frage war UFC 145 und die Ansetzung Jones vs. Evans einer der hightfights des ersten Halbjahres. Schließlich war genügend smacktalk im Vorfeld ausgetauscht worden. Auch sportlich war Rashad einer der wenigen Leute, denen man zutraute, den Übermenschen Jones in Bedrängnis zu bringen. Die Schlagkraft von Rashad und sein top level wrestling waren schlüssige Argumente. Die helfen wenig, wenn man die enormen Weitreichenvorteile nicht überbrücken kann, die Jones auf seine Kontrahenten hat. Wie effektiv er die einsetzen kann, hat Jones in diesem Kampf eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Mehr noch: Jon hat einige harte Ellbogen zum Kopf seines Gegners gebracht, die für den einfach nicht zu verteidigen waren. Das nennt man seine Vorteile effektiv einzusetzen. Immerhin schaffte es Evans über die Runden.


Im Rahmen von UFC 146 lud JDS zu seiner ersten Titelverteidigung gegen den Gewesenen, gegen Frank Mir, der das timing für einen Titelkampf schlichtweg auf seiner Seite hatte. Verdient hat er sich den Kampf nämlich nicht wirklich. Der Sieg gegen Big Nog zuvor hätte er via gnp verlieren müssen, wenn der nicht die grandiose Idee gehabt hätte, seinen schon besiegten Gegner lieber zu submitten als durch (T)KO zu gewinnen. Das büßte der mit einer Niederlage. Davor hatte Mir Siege gegen Big Country, CroCop und eine deutliche KO Niederlage gegen Carwin. Gemessen an den eigenen Stärken war er ein machbarer Gegner für JDS. Entsprechend war auch der Kampfverlauf, einseitig, eindeutig und ungefährdet - Sieg von JDS in R2 via TKO (punches). Mehr Probleme wird JDS zweifellos gegen Cain Velasquez haben, den er als Jahresabschluss rematchen wird.

Aber das gehört in das zweite Halbjahr und das kommt jetzt ...

2. Halbjahr UFC
oooooder aber ...
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