Am 14. Spieltag kommt es zur Partie Borussia Mönchengladbach vs. Hertha BSC. Die Berliner stehen nach einer Heimniederlage gegen die Bayern mit 14 Punkten auf Platz 13. Während wir nach drei aufeinanderfolgenden Niederlagen mit 20 Punkten auf Rang 5 stehen.
Ihr letztes Auswärtsspiel absolvierte die Hertha in Köln. Dort konnte man den 1. FC Köln mit 2:1 bezwingen. Ich denke, die Berliner kommen mit einer ziemlich breiten Brust in den Borussia Park. Gladbach dagegen muss versuchen die letzten drei Niederlagen vergessen zu machen, Dies funktioniert logischerweise am besten mit einem Heimsieg.
Die letzten Auftritte gegen die alte Dame im Borussia Park geben dabei schon Anlass zum Optimismus. Zwei Siege und ein Remis sprangen bei den letzten drei Heimspielen heraus.
Nach dieser kleinen Einleitung werde ich mich mit unserem Taktikexperten und SPOX Dauerbrenner Talentfrei u.a. über alte Gladbacher Weggefährten, Kaderplanungen und natürlich über taktische Spielereien unterhalten. Ich denke es könnte sehr interessant werden die Meinung eines Users zu lesen, der beiden Teams absolut neutral gegenübersteht. Keine Fanbrille, keine verwässerten Antworten.

Zuvor noch schnell etwas zu den Aufstellungen. Wie immer gilt dabei: "Die Angaben sind absolut ohne Gewähr". Und bei der Aufstellung der Borussia: Die Glaskugel kann schon einiges. Aber eine Favre`sche Aufstellung in der Saison 2014/15 100% voraussagen? No way! Also dann:

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Sommer - Wendt, Dominguez, Brouwers, Jantschke - Xhaka, Kramer - Herrmann, Traoré Raffael, Kruse

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Traore für Hahn wäre in diesem Spiel die richtige Entscheidung in meinen Augen. In der Abwehr kann es durchaus auch ganz anders aussehen. Brouwers in die IV evtl und dafür Dominguez nach LA für Wendt (um ehrlich zu sein wäre das meine bevorzugte Variante)

Hertha könnte so auflaufen:

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Kraft - M. Ndjeng, Hegeler, Brooks, N. Schulz - Hosogai, Skjelbred - Beerens, Stocker, Ben-Hatira - Schieber

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Das System, ein 4-2-3-1 , leider werden wir weder Baumjohann noch Cigerci oder F. Lustenberger sehen. Eigentlich sehr schade.


Nun , das soll es schon gewesen sein. Jetzt wünsche ich viel Spass beim Interview mit Talentfrei und wünsche allen Borussia Fans und Herthanern ein schönes und faires Spiel am Samstag, zur allerbesten Fussballzeit, im Borussia Park.

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Frage: Nachdem du schon deinen Einstand als Gastblogger in der Gladbachgruppe gegeben hast - könntest du zum Spiel der Hertha im Borussia Park für uns eine kleine taktische Vorschau geben?
Dass wir gerade nach deinem Blog zum Spiel Gladbach-Frankfurt unser Heimspiel verloren haben: natürlich Zufall! Allerdings sollte das nun gegen die Hertha nicht mehr passieren. Es wäre wohl das Ende deiner Karriere bei uns.. ;)

Antwort: Nun, auffällig ist, dass die Hertha einige Probleme in dieser Saison hat, was nicht einmal zwangsläufig an der taktischen Komponente liegt. Jos Luhukay wollte die Saison mit einer ausgewogenen Spielweise beginnen und mit den teilweise sehr erfahrenen Neuverpflichtungen (Kalou, Heitinga) neue Reize setzen und die Qualität der Mannschaft erhöhen. Allerdings befand sich die Mannschaft nach einer schwachen Rückrunde auf einer taktischen Suche nach der Identität. Luhukay wählte viele spannende Ansätze, schaffte es aber nicht, ein System zu festigen, auch weil ihm einige Spieler durch Verletzungen wegbrachen und man sehr früh rotieren musste. Es fehlte also sehr früh an der nötigen Eingespieltheit, die Mannschaft tat sich schwer in einen Rhythmus zu kommen und statt primär auf Balance zu achten, wollte Luhukay die Taktik verfeinern und weiterhin neue Ideen einfließen lassen. Diese SItuation überforderte einige Spieler und individuelle Fehler und Probleme in Sachen Abstimmung waren die Folge. Diese Probleme haben mit der etwas zu hohen Erwartungshaltung des Trainers angefangen, Luhukay ließ zwischendurch allerdings relativ einfachen Fußball spielen, auch mit Erfolg (3:0 gegen Hamburg).

Allerdings gab es immer noch einige Probleme, Luhukay war nie ganz zufrieden mit den Leistungen seiner Mannschaft, es fehlte dem Team an Konstanz und auch die Balance konnte nach einigen Spielen in Folge ohne große Änderungen nicht hergestellt werden. Man sucht selten die Initiative, wartet ab und reagiert, nur gegen Teams aus dem unteren Tabellendrittel haben die Berliner den Mut gefunden, nach vorne zu spielen. Gegen den FC Bayern in der vergangenen Woche stellte man sich mit zwei dicht gestaffelten Viererketten hinten rein und agierte nur sehr stoisch gegen den Ball. Es gab wenige Pressingversuche und man ließ den Bayern den Ball. Die Defensive konnte dennoch nicht die nötige Stabilität generieren, zur Pause hatte der FC Bayern 10 Abschlüsse, die Berliner 0.

Die Fans üben mitunter auch Kritik an Trainer Luhukay, er stelle angeblich falsch auf und habe Probleme mit dem Erkennen von optimalen Positionen bei divsersen Einzelspielern. Stocker kommt in der Mitte nicht richtig zurecht, ein Ronny spielt sehr selten, Schieber wird in den unpassenden Spielen einem Kalou vorgezogen und auch die Nichtberücksichtigung von Mukhtar ist ein Thema. Das Zusammentreffen dieser Aspekte ist das grundlegende Problem der Berliner, Jos Luhukay erkennt diese Problematik und versucht seit Wochen an den Stellschrauben zu drehen. Es fehlt den Berlinern allerdings an Vertrauen und einem langfristigen Plan. Gegen den spielerisch überlegenen Gegner aus Mönchengladbach dürfte Luhukay wieder eine destruktivere Ausrichtung auswählen, Stocker könnte ausnahmsweise über den Flügel kommen oder ganz aus der Mannschaft herausrotieren, dafür könnte Ronny die 10er-Position einnehmen. Kalou dürfte als agiler Konterspieler im Sturmzentrum gesetzt sein, Schieber wirkte sehr hölzern und unglücklich gegen Bayern. In der Innenverteidigung sollten wieder Hegeler und Brooks spielen, die ihre Sache in den letzten Spielen sehr ordentlich gemacht haben.

Insgesamt kann man von der Berliner Hertha keine taktischen Glanzleistungen erwarten, Luhukay wird eine Idee haben und sich nach und nach an den Gegner anpassen. Gelingt es den Berlinern die individuellen Fehler abzustellen und nach und nach Sicherheit in das eigene Spiel zu finden, wird das kompakte System aufgehen und man muss sich auf klare Offensivaktionen und gut strukturierte Konter konzentrieren. Die Hertha kann also durchaus ein sehr unangenehmer Gegner werden, allerdings ohne große taktische Finessen.

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Frage: Lucien Favre war schon Trainer in Berlin , Thorben Marx kennt sich dort auch bestens aus. Auch Raffael spielte schon in der Hauptstadt Bundesligafussball. Umgekehrt hat auch der Hertha Trainer Jos Luhukay schon Erfahrungen in Gladbach gesammelt. v.d. Bergh, Ndjeng, Cigerci und Baumjohann - es liest sich fast wie ein Klassentreffen Ehemaliger wenn die Hertha auf Gladbach trifft. Was meinst du , macht es ein solcher Umstand den Trainern nicht unheimlich schwer, den Gegner taktisch zu überraschen?

Antwort: Nein, nicht wirklich. Spielsysteme entwickeln sich immer weiter und gerade ein Trainer wie Favre beginnt sofort wenn etwas funktioniert mit dem Hinterfragen. Wie könnte diese Taktik geknackt werden, wo liegen die Schwachstellen, wie passt das zur Entwicklung im Fußball? Anhand der Antworten auf diese Fragen beginnt der Trainer zu diesem Zeitpunkt bereits mit der Weiterentwicklung der taktischen Komponente. Die Spieler wissen vielleicht wie der Trainer tickt, was seine Vorlieben sind, aber das weiß auch jeder Scout, der das entsprechende Team länger beobachtet hat.

Kennt sich aus im Borussia Park: Gladbachs Ex ist Herthas aktueller : J. Luhukay

Die Hertha spielt heute anders als vor 2-3 Jahren, umgekehrt hat sich auch in Gladbach einiges getan, vor allem wurden Spieler geholt und abgegeben, außer einer grundsätzlichen Ausrichtung kann man als Spieler nach einer solchen Zeit wohl kaum etwas mitnehmen. Dementsprechend kann man hier in keinem Fall von einem Vorteil für irgendeine Mannschaft sprechen.

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Frage: In der vergangenen Saison konnte Gladbach die alte Dame mit 3:0 bezwingen. Das brachte wieder Platz 5 in der Tabelle und war ein großer Schritt Richtung Europa. Diesmal könnte das Spiel ebenso richtungsweisend sein. Nach 3 Niederlagen in Folge muss ein Erfolgserlebnis her um den Traum von der Championsleague aufrecht zu erhalten. Aber sind die Gladbacher eigentlich schon bereit für die CL?

Antwort: Mönchengladbach befindet sich in einer permanenten Entwicklung. Das Jahr mit Dante, Neustädter, Reus und co. war damals fast zuviel des Guten, allerdings hat sich die Mannschaft seitdem sehr ordentlich präsentiert und mit klugen Entscheidungen von Favre und Eberl wurde ein Fundament gebaut, das für die Gegenwart und die Zukunft vielversprechend sein kann. In der laufenden Saison spielt man ja in der Europa League, was durchaus angebracht ist, da diese Mannschaft noch an Erfahrung benötigt und man noch in einer Phase ist, in der man jedes internationale Spiel aufsaugt. Favre weiß, dass diese Entwicklung nur langsam voran gehen kann, aber ein breiter Kader ist zumindest bereits vorhanden, man benötigt jetzt die Abgezocktheit und die individuelle Klasse, die man sich mit dem Erreichen der Königsklasse und den 20 Millionen Euro Prämie natürlich sofort leisten könnte.

Bereit ist meiner Meinung nach ein falscher Ausdruck, man kann jetzt natürlich nicht wissen, ob Gladbach "bereit" ist, sondern lediglich feststellen, dass die Entwicklung in die richtige Richtung geht, auch die kleinen Rückschläge gehören dazu und sind mehr oder weniger logisch. Wenn man sich qualifiziert, wird man sehen, ob man bereit ist. Es kommt in einer CL-Saison auch immer auf die Tagesform, auf den Rhythmus, auf viele Kleinigkeiten, die man garnicht beeinflussen kann, an. Dementsprechend muss man es nehmen, wie es kommt, Gladbach zeigt jedenfalls in der Europa League ansprechende Leistungen, scheint aber auch noch kleine Probleme zu haben, daher ist der Entwicklungsprozess natürlich in vollem Gange und man muss jedes Spiel zum Lernen benutzen.
Im Endeffekt kann man der Borussia nur wünschen, dass sie unter den besten 4 Teams landet, denn man scheint in der Lage zu sein aus dem vorhandenen Budget das Optimum herauszuholen und 20 Mio. Plus helfen dabei ungemein.

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Frage: Ich leg dir mal meine Gedanken dar, was sich in Gladbach personell zur neuen Saison ändern müsste:
Wendt ist als AV in meinen Augen nicht mehr die optimale Besetzung. Schär sollte in jedem Fall verpflichtet werden. Dazu brauchen wir unbedingt einen Knipser vorn. Spielstark, ball,-und treffsicher sollte dieser sein. Sollte Kramer gehen, wovon ich Stand jetzt ausgehe - muss man sich genau überlegen ob man Dahoud schon nach der Winterpause vermehrt einsetzt oder obman sich noch einen Ersatz auf der 6er Position holt. Johnson sollte ausschliesslich RV spielen - er hat einfach mehr Zug zum Tor als Korb und kann diesem auch Druck machen. Mit Stranzl und möglichst auch mit Hazard verlängern. (Bei letzterem eventuell kaufen?)
Und jetzt kommst du...

Antwort: Ich arbeite mich von hinten nach vorne. Im Tor hat man keine Probleme, Sommer spielt eine gute Saison und Heimeroth ist ein passabler Ersatz, dort besteht kein Handlungsbedarf. Als Rechtsverteidiger sollte man in der Tat auf Johnson und Korb setzen, beide haben ihre Vor- und Nachteile und könnten sich gut ergänzen, auch wenn ich bei einem Julian Korb eher Probleme habe, ihn in der Königsklasse zu sehen, dafür fehlt es ihm mMn an einer gewissen Klasse, auch wenn er ein solider und talentierter Spieler ist.

Bald ein Fohlen? Basels Verteidiger Fabian Schär

In der Innenverteidigung besteht akuter Handlungsbedarf, Brouwers wird gehen und Stranzl spielt auch nicht mehr sehr lange auf diesem Niveau. Jantschke und Dominguez haben das nötige Niveau auf jeden Fall, fraglich ist, ob Stranzl dauerhaft konkurrenzfähig bleiben kann. Besagter Fabian Schär wäre eine optimale Verstärkung für Gladbach, da er bereits über internationale Erfahrung in Verein und Nationalmannschaft verfügt, zudem auch noch ablösefrei zu haben ist und keine Anpassungsprobleme haben dürfte. Natürlich gibt es noch andere interessante Kandidaten, ein Joel Veltman oder Stefan de Vrij könnten auch auf der Gladbacher Liste stehen, diese beiden Verteidiger wären allerdings relativ teuer. Die Linksverteidigerposition ist sehr schwer, dort gibt es nicht nur sehr wenig Material auf dem Markt, sondern Wendt und Daems sind zusätzlich nicht die Optimallösungen. Hier müssen sich Favre und Eberl etwas einfallen lassen, Johnson und Dominguez können diese Position punktuell ausfüllen, grundsätzlich wäre eine personelle Verstärkung wünschenswert.

Im defensiven Mittelfeld muss man natürlich Kramer ersetzen, sollte dieser zurück nach Leverkusen gehen oder anderweitig wechseln. Einen Spielertypen wie Kramer zu bekommen ist schwierig, aber da die 6er-Position mittlerweile zur Königsposition im Fußball gereift ist, würde es sich lohnen, eine ordentliche Stange Geld in die Hand zu nehmen und einen technisch starken 6er mit einer guten Übersicht zu verpflichten, der gleichzeitig sehr laufstark ist. Sollte man die Königsklasse erreichen, wäre die finanzielle Komponente unerheblich. Dahoud ist talentiert, vielleicht könnte er verliehen werden, um ihm Spielpraxis zu geben. Im zentralen Mittelfeld gibt es viele interessante Spieler, Favre und Eberl werden die Augen bereits offen haben.

Auf den Außenbahnen sieht es gut aus, Thorgan Hazard würde ich aktuell nicht verpflichten, da ich denke, dass er es bei Gladbach bisher nicht schafft, alles aus sich herauszuholen. Man geht kein Risiko mit der Leihe, womöglich kann man sie sogar noch ein Jahr verlängern, aber ich bin etwas skeptisch was Hazard angeht. Es kann sicher noch eine Verbesserung kommen und die Entwicklung kann noch deutlich nach oben zeigen, allerdings würde es nicht schaden, den Markt zu sondieren und sich womöglich vor einem Flop zu bewahren, auch wenn die Ansätze ordentlich bis gut sind. Der Sturm ist klar, Raffael und Kruse sind als bewegliche, laufstarke und technisch gute Angreifer für das Favre-System unentbehrlich, dennoch fehlt eine technische Komponente im Sturm, die zusätzlich noch als Torjäger in Erscheinung treten kann, also eine Waffe im Sturmzentrum. Hrgota ist talentiert, allerdings hat man drei relativ ähnliche Spielertypen, was zu Problemen führt, wenn man reagieren und etwas verändern muss.
Logisch ist allerdings auch, dass man bisher noch nicht alle Schwachstellen im Kader bereinigt haben kann, denn eine Entwicklung benötigt Zeit, sowohl auf dem Platz, als auch bei der Kaderplanung. Es geht darum, dass man Jahr für Jahr versucht, die wichtigsten Probleme zu beheben. Und das sieht bisher sehr gut aus.

Die Meinungen gehen auseinander. Kaufen oder noch ein weiteres Jahr leihen? Th. Hazard (re.)

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Frage: Jetzt zu deinem obligatorischen Tipp: Wie geht das Spiel aus? Wo werden Hertha und Gladbach am Ende der Saison deiner Meinung nach stehen?

Antwort: Hier kann ich es kurz machen. Das Spiel wird Borussia Mönchengladbach trotz kleiner Probleme mit 2:1 oder 3:1 gewinnen und sich wieder fangen vor dem letzten Europapokalspiel der Saison. Gladbach landet am Ende zwischen Platz 4 und 6, während Berlin nicht besser als Platz 11 oder 12 abschließen wird.