Jede Sportart hat ihre Helden.
Davon und mit Ihnen lebt jeder Sport.
Auch in Sachen Aufmerksamkeit und vor allem Nachwuchs, denn gerade sind es oft diese Idole, die unsere Kinder erst dazu bringen sich für einen Sport zu begeistern.


Oft dominieren einzelne Sportler ihre Sportart auch über mehrere Jahre. Siehe Pete Sampras oder Roger Federer im Tennis.
Oder Tiger Woods im Golf.
OK, aktuell ist Tiger mal nicht die Nummer 1 der Welt.
Die Gründe dafür kennen wir alle.
Aber genau genommen ist Tiger seit über 12 Jahren der weltbeste Golfer. Darüber sind sich alle Experten einige.
Doch Golf ist ein Sport mit (langer)Tradition und so gab es schon vor Tiger viele gute Golfer .
Wie z.B. in den frühen 30ern einen Walter Hagen.

Oft fragt sich der Sportfan auch, übrigens auch die Fachwelt, wie ein Wettkampf zwischen diesen Heroen aus den verschiedenen Dekaden einer Sportart heute aussehen würde.
Wer würde gewinnen, wenn man die besten Spieler aller Zeiten jeweils auf das gleiche Alter ins jetzt und hier beamen könnte?
Und wer wäre dann der absolut Beste aller Zeiten?

Im Golf gäbe wohl einen engen Zweikampf um den Thron zwischen Tiger Woods und eben jenem
Jack William Nicklausder am 21.01.1940 in Columbus, Ohio geboren und 1962 Profigolfer auf auf der US-PGA-Tour wurde.
Nachdem er 2 mal die US Amateur-Championships gewonnen und 1961 bei den US Open als Amateur sogar geteilter 2ter wurde.
Sofort nach seinem Einstieg in die Profitour dominierte Jack Nicklaus diese und zählte bis in die späten 1980er Jahre zu den besten Golfern der Welt.

Ausschlaggebend für seinen sportlichen Erfolg war dabei die, im Golfsport sehr ungewöhnliche, Kombination sowohl einer der größten Putter aller Zeiten als auch der Golfer mit dem weitesten Schlag gewesen zu sein.
Und er hatte dazu noch diese unglaubliche Ballkontrolle, die ihm oft auch in schlechten Balllagen half, seinen Score zu retten.

Jack Nicklaus ist nach wie vor der erste und bisher einzige Golfer der wirklich alle bedeutenden Golfturniere der Welt gewann.
Auch wenn ihm Tiger inzwischen viele seiner Rekorde abgejagt hat, ist er aber immer noch aktueller Rekordhalter mit 18-Majortiteln,
Er gewann:
Sechs Masters (1963, 1965-66, 1972, 1975 und 1986),
fünf PGA Championships (1963, 1971, 1973, 1975 und 1980),
vier US Opens (1962, 1967, 1972 und 1980) und
drei Open Championships (1966, 1970, 1978).
Und dazu noch dreimal das Players Championships (gilt als das 5te Masters).

Zwischen 1962 und 1979 beendete Nicklaus 243 von 357 Turnierteilnahmen mindestens unter den Top 10 (das sind unfassbare 68% seiner Teilnahmen!).
In den 70ern kam er bei 40 Majorteilnahmen lediglich 5 mal nicht unter die Top 10.
Eine unvorstellbare sportliche und konstante Leistung, die auch heute noch ihres gleichen sucht.
Jack Nicklaus gewann auf der PGA Tour insgesamt 70 Turniere und dazu noch 21 weitere Turniere auf anderen Tour-Serien.
Er gewann 8 mal die Geldrangliste und wurde bereits 1974, als einer der ersten Golfer überhaupt, in die Golf Hall of Fame aufgenommen.

Aber Jack Nicklaus setzte auch nach seiner aktiven PGA Tour Zeit seine Dominanz auf dem Golfplatz fort.
So gewann er auf der CHAMPIONS Tour deren Teilnehmer über 50 Jahre alt sein müssen um dort starten zu dürfen, als bisher ebenfalls erster und einziger Spieler, nach nur 6 Jahren Zugehörigkeit, im Jahr 1996 zum vierten Male die Tourwertung.

Seiner Ankündigung zufolge (man weiß bei Golfern halt nie, ob sie nicht doch noch mal irgendwann irgendwo an den Start gehen) waren THE OPEN 2005 sein letztes professionelles Golfturnier.
2005 auch deshalb, weil ehemalige Open-Sieger dort nur bis zu ihrem 65. Lebensjahr automatisch startberechtigt sind.

Und ihm zu Ehren wurde der Austragungsort kurzfristig geändert.
Ein bisher einmaliger Vorgang in der Geschichte dieses traditionsreichsten Golfturniers der Welt.

So fanden THE OPEN 2005 dann auf dem traditionsreichen Old Course in St. Andrews statt.
Dem Mekka des Golfsports!
Und es gibt wohl keinen würdigeren Rahmen für einen Abschied von der Sportbühne als St. Andrews, und da er der Größte war, gewährte man ihm diesen Rahmen!


Und was für ein Abschluss. Sportlich und emotional!

Jack Nicklaus bekam im Laufe seines Lebens viele ehrenvolle Auszeichnungen von allen möglichen Preisen, Instituten und auch Firmen..
Das die Royal Bank of Scotland Jack Nicklaus mit einem Sonderdruck der 5-Pfund-Note würdigte, ist allerdings ein Novum.
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Bis heute gilt Jack Nicklaus als der ultimative Champion.
Denn er war nicht nur ein großer Sieger, sondern auch immer ein guter Verlierer.
Neben seinen 18 Majorsiegen wurde er nämlich auch noch 19 mal Zweiter bei einem Major und hat dennoch jedes Mal dem Sieger gehuldigt, obwohl es nichts größeres als einen Majorsieg gibt.
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Ob beim Sieg oder in der (sportlichen) Niederlage,
Jack Nicklaus war und ist der Größte!

Aber da er halt einer dieser Erfolgsmenschen zu sein scheint, endete sein Erfolg nicht auf dem Golfplatz, sondern ging mit eben jenen Golfplätzen auch abseits des eigenen Spiels weiter.
Inzwischen ist Jack Nicklaus der weltweit erfolgreichste Golfplatzdesigner.
Seine Firma Nicklaus Design hat inzwischen in 34 Ländern dieser Welt, 350 Golfplätze designed und gebaut.
Davon sind alleine 280 von ihm persönlich entwickelt worden.
Und seine Plätze gehören auch immer zu den schönsten und anspruchsvollsten Golfplätzen.

Jack Nicklaus ist ein Paradebeispiel für einen Gentlemen und verkörpert den Golfsport in einer Art und Weise, wie man es sich nur für jede Sportart wünschen kann. Es gab wohl keinen Sportler, dem die Kontrahenten dermaßen Respekt zollten und zollen, wie Jack Nicklaus.
Auch heute noch ist er ein Vorbild für viele Menschen und Golfer.

Nachtrag:
Und Nicklaus ist übrigens auch der Grund, warum ein anderer berühmter Golfer, Sir Nick Faldo, mit dem Golfen anfing.