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1. FC Nürnberg | Clubfans@Spox


Gründer: Schoolner | Mitglieder: 75 | Beiträge: 13
27.09.2010 um 14:24 Uhr
Geschrieben von Zielpublikum
Franken, asoziale Franken
"Ihr seid Franken, asoziale Franken, ihr schlaft unter Brücken oder in der Bahnhofsmission"

Wahre Fanfreundschaft wird das zwischen den Eintracht Fankfurt-Fans (SGE) und den Clubfans nicht mehr, aber der Reihe nach.

Das Spiel

Der 1. FC Nürnberg ist quasi in die eigene Falle gelaufen. Man begann wie gewohnt tief stehend um dann mit zunehmenden Spielverlauf aus einer kompakten Deckung erst Nadelstiche zu setzen und - wenn möglich - das Spiel zu kontrollieren. Auf die Karte muss Skibbe wohl gesetzt haben und dachte sich: Wenn die am Anfang eh nicht nach vorne spielen (zumindest auswärts), dann kann man ja mal zum Großangriff blasen. Entsprechend rannte alles, was laufen kann seitens der Eintracht, nach vorne und drängte den FCN tief in die eigene Hälfte. Allein gebracht hatte es wenig, denn die Abwehr hielt der Brandung stand und der SGE fiel auch nicht wirklich viel ein - bis eben das eine Mal, als sich Schwegler allzu leicht mit einer Körperdrehung um Pinola wand und frei vorm Tor stand, dann aber mit einem schwachen Schuß auf die Torwartecke vergeigte. Doch da roch mal offenbar Lunte, denn der folgende Eckball segelte herein, Schäfer kam nicht heraus (was auch in dem Fall grenzwertig war, da knapp vor dem Fünfer), der nicht gerade als Hrubesch-Klon bekannte Gekas setzte sich im Kopfball gegen Pinola durch und Judt gelang es nicht, den nicht allzuhoch angesetzten Ball herauszuköpfen. Eine Kette von Halb-Fehlern, die in der Summe eben ein Tor erklären.

Nach der Pause kam mit Eigler für Frantz nicht nur ein neuer Mann, sondern offenbar die Erkenntnis, dass die Eintracht gar nicht so überlegen ist, wie es den Anschein hatte, sondern quasi von der eigenen Taktik dazu eingeladen wurde. Kurzum: Man übernahm das Spiel und ging auf Torejagd, was beinahe auch gelungen wäre, doch das einzige Mal, wo ein Ball im Netz zappelte, hatte ein Mann sein Fähnchen im Wind - Abseits. Die Clubberer nun Herr im fremden Haus schafften es aber analog der Eintracht in der ersten Spielhälfte nicht, aus der Überlegenheit viele Chancen herauszuspielen - die wenigen waren aber hochkarätig: Lattenschuss Gündogan, Pfostenschuss Ekici, wobei vor allem letzterer den Fan die Haare raufen ließ. Aber was hilft das Jammern, Fußball wird nun mal durch Tore entschieden und nicht durch gute Taten. Am Ende folgte der für so ein Spiel obligate Blattschuss zum 0:2, bevor der Schiri das Halali blies. Außer Spesen, nix gewesen.

Die Stimmung und die Fans

Der Support der Clubberer war diesmal Böller-frei und vorbildlich. Man unterstützte seinen Verein über 90 Minuten und honorierte auch nach Spielschluss die guten Ansätze und das Bemühen der 2. Halbzeit. Auf der Gegenseite merkte man, dass es offenbar nicht so ganz stimmte, mit der Chemie zwischen Mannschaft und SGE-Fans, denn neben den üblichen minutiös sich Woche für Woche wiederholenden "Fest"programm fand eine "spielbegleitende" Anfeuerung wenig statt. Einzig dann, wenn wieder einmal die FCN-Fans aus dem Dauergesang einen besonderen Choral anstimmten, gefiel der laute Gast im eigenen Haus den SGE-Fans nicht und man versuchte etwas dagegenzusetzen. Das am Ende die Eintracht-Mannschaft nur sehr distanziert sich von den Fans verabschiedete, wunderte da nicht. Seit dem Freiburg-Spiel sind da wohl etwas Spannungen aufgebaut.

Persönliche Anmerkung: Dies alles bisher waren aber übliche kleine Beobachtungen eines üblichen Fußball-Spiels. Weit weniger schön, wenn man als Begleiter zweier kleiner Fußball-Freunde mit FCN-Schal im Familienblock berichten muss. Nachdem nun schon beim letzten Mal ein Zuschauer höflich darauf hingewiesen werden musste, dass "Ars*** und Wix**" im Stehblock noch irgendwie normal, im Familienblock aber unangebracht ist, irritierten auch diesmal die Ladungen an Bier, die man hereintrug, wie auch manch lautstarken Spielkommentar. Richtig dolle wurde es dann aber in der Straßenbahn, als ein SGE-Fan sich mit rauchender Kippe neben den Kids niederließ. Darauf (von anderen SGE-Fans!) angesprochen, machte der sie wiederwillig aus, um dann in meine Richtung (neben den Kindern wohlgemerkt) zu provozieren, was denn ich für ein Problem habe (ohne das ich was gesagt gehabt hätte). Den kleinen Höhepunkt dann gab es am Hauptbahnhof, als auf der Rolltreppe entgegenkommende SGE-Fans (ca. 18-20 Jahre, Gruppe von 6-8 Mann) in Richtung von mir und insbesondere meine zwei kleinen Begleiter mit Drohgesten und Schlachtgesängen wie eingangs zitiert vorbeifahren. Ganz große Heldentat, solche Kinder zu verschrecken. Da fehlt mir einfach jegliches Verständnis. Ich möchte da - vereinsübergreifend - doch anmahnen, dass man all seine Emotionen und Fan-Rivalitäten vor Kindern doch bitte einpacken sollte.

So blieb als Clubberer nach dem Spiel weniger wegen des Spiels, denn ob der Begleiterscheinungen ein schaler Geschmack zurück. Der Verlust der 3 Punkte war ärgerlich wie unnötig, nach dem Spielverlauf aber auch eben nachvollziehbar und entsprechend mit selbst verschuldet. Die Leistung selbst darf auch im Lichte der letzten Spiele hoffnungsvoll stimmen, denn neben einer weitgehend guten Defensivleistungen zeigte der FCN diesmal auch, dass man ein Spiel übernehmen und bestimmen kann. Am nächsten Spieltag kommt Schalke, denen man in der Abwehr gegen Hunte und Raul nicht allzu viel Freiheiten geben sollte, denen man in der Defensive derzeit aber wehtun kann. Mit den richtigen Erkenntnissen aus dem Eintracht-Spiel und etwas mehr Glück (4 mal Aluminium bereits diese Saison...) muss man sich vor dem Spiel also nicht fürchten.
Aufrufe: 9726 | Kommentare: 11 | Bewertungen: 4 | Erstellt:27.09.2010
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KOMMENTARE
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Werderkater
28.09.2010 | 17:25 Uhr
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28.09.2010 | 17:25 Uhr
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Naja ich muss zugeben ich hab bei nem Heimspiel von uns eher schlechte Erfahrungen mit den eigenen Leuten gemacht als mit den Gästefans.

Es war irgendwann vor 2 Jahren mein ich und wir hatten ein Heimspiel gegen den KSC. Zum Spiel lief alles prima. Sind mit der Bahn gefahren, viel Stimmung viele viele grün-weiße. War toll das alles anzusehen. Dann kam das Spiel und wir haben die Karlsruher 4:0 weggeklatscht. Dazu hat Diego ein Tor des Monats gemacht mein ich. Das hab ich live gesehen. Da war ich nachher stolz wie Oskar.

Naja dann nach Abpfiff ging ne ganze Horde von uns Richtung Straßenbahnen. Auch da war alles noch friedlich. Doch als wir dann bei den Bahnen ankamen gings los. Die eben noch so schiedlich-friedlich zusammensitzenden und gröhlenden Leute fingen an sich wie eine Horde Idioten zu behnehmen wo keiner mehr auch nur einen Cent auf den anderen gab. Da wurde gepöbelt und geschubst und auf niemanden mehr Rücksicht genommen. Das hat mich irgendwie tief betroffen. Naja was sollte man machen. Man hat sich auch irgendwie reingedrängelt. Es ging ja nicht anders. Dann am Zug angekommen und ausgestiegen gings in den selbigen und dann waren da plötzlich jede Menge blau-weiße unter uns. Die haben da Stimmung gemacht und alles, aber alles friedlich und ohne Pöbeleien oder sonstwas. Selbst als dann das nette: "Ihr seid nur ein Punktelieferant" kam, hat man darüber gelacht und gescherzt.

Da musste ich dann an die Leute aus der Straßenbahn zurückdenken und hab mich irgendwie für sie geschämt. Warum kann ich mit Karlsruher im vollen Zug so schön feiern aber die eigenen Leute sind zu egoistisch um normal in eine Straßenbahn einzusteigen. Das hat mich jedenfalls erstmal davon abgehalten zu Spielen zu gehen. Wobei ich dazu sagen muss, dass das Geld auch ne Rolle gespielt hat.
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xxlhonk
28.09.2010 | 15:43 Uhr
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xxlhonk : 
28.09.2010 | 15:43 Uhr
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xxlhonk : 
@Werderkater
Yeap!
Dazu passend eine Story vom Samstag.
Wir waren ja in Bremen. Uhu und ich...
Sind da mit dem Auto hin, weil wir ja VIP mit Parkplatz und so.
Nun war es so, dass wir, nachdem wir 90 Min auf der längsten Baustelle der Welt (der A1 zwischen Hamburg und Bremen) unterwegs waren und als wir in die Nähe des Parkplatzes kamen, mussten wir uns in eine Schlange stellen.
Nun waren wir mit dem Wagen meiner fRau unterwegs.
Und das ist, wie mein Wagen auch, ein Nichtraucherauto.
Wir drei aber wollten Rauchen.
Und da das Auto den Vorteil hat, dass man das Dach öffnen kann, haben wir das getan.
Also Dach auf und geraucht.
Aber die Schlange war kürzer als gedacht, als fuhren wir offen ans Stadion ran.
Nun ist der VIP-Parkplatz an der Ostkurve.
Also der Bereich,w o die Werder-Fans stehen.
Nicht weiter schlimm, aber wir hatten HSV-Trikots an.
Und waren somit der Menge auch als HSV-Fans sichtbar.
Die Dame die wir mit hatten, meinte nur, wir sollten das Dach besser schließen, damit wir keine Bierdusche der Werder-Fans abbekommen.
Doch die gab es nicht.
Im Gegenteil es wurde gefrotzelt und sogar anerkennden wahrgenommen, dass wir sichtbar aus der Haupstadtregion kommen.
So muss es sein.
Spruch ja.
Aber alles andere bitte nicht.
Gut, das war VOR dem Spiel.
Und es waren auch einige Beamte vor Ort.
Das hätte uns bei einer Bierdusche auch nicht geholfen....
Aber dennoch war alles friedlich.
Selbst als eine Horde HSV Fans da lang marschierte, gab es keinerlei Stress.
Und so sollte es doch bitte schön immer sein.
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Zielpublikum
28.09.2010 | 15:32 Uhr
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28.09.2010 | 15:32 Uhr
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Gebe @Werderkater absolut Recht! Das Problem ist sicher nicht vereinsspezifisch, wenn auch deswegen nicht paritätisch verteilt. Wenn ich bspw. mich im Schalker Block befand hatte ich mehr das Gefühl in eine große Camping-Gemeinde gekommen zu sein, wo Fremde mehr interessiert zur Kenntnis genommen werden, aber nicht angegangen.

Für mich ist ein Teil des Problems ganz sicher auch der Alk! Ich trinke ja gern auch ein Bierchen zur Stadionwurst, aber wer schon vorgeglüht ankommt, den würde ich nicht mal ins Stadion lassen, geschweige denn noch mehr zuführen. Aber da treffen dann wohl auch monetäre Interessen auf den Plan ...
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Werderkater
28.09.2010 | 15:08 Uhr
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28.09.2010 | 15:08 Uhr
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Ich machs mal so wie der Blogersteller in der Wortwahl der Überschirft: Das Problem dabei ist, dass eben leider jeder Verein solche asozialen Vollpfeifen in seinen Reihen hat die mit der Rakete durch die Kinderstube sind.

So, das musste mal gesagt werden und damit sollte sich auch keine Fangruppe direkt angesprochen fühlen, denn es gibt einfach zu viele verschiedene um da jetzt alle in einen Sack zu stecken. Trotzdem ist das was da passiert ist mehr als unschön und die Bengels auf der Treppe können auch froh sein, dass das andere "nur" Kinder gewesen sind. Naja sonst hätten sie wahrscheinlich auch nicht so eine große Klappe riskiert.

Es muss einfach heißen: Rivalität ja, aber auf dem Platz und immer in Maßen, gerade Frauen, Kindern und alten Menschen gegenüber. Das nennt sich Respekt...
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xxlhonk
28.09.2010 | 14:52 Uhr
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xxlhonk : 
28.09.2010 | 14:52 Uhr
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xxlhonk : 
@Zielpublikum
Nichts läge mir ferner

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Zielpublikum
28.09.2010 | 14:50 Uhr
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Zielpublikum : @xxlhonk
28.09.2010 | 14:50 Uhr
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Zielpublikum : @xxlhonk
"Aber die Fans der SGE sind ja ohnehin bekannt für ihr..."

.... ja? Ihr aggressives Verständnis von Support im Allgemeinen? Ihre Stadionstimmung, die sich wegen Nichtigkeiten schnell hochschaukelt und sich dann gern auf einzelne Spieler projeziert und die aufgebaute Spannung mit offenbar großer Freude aufrechterhalten wird? Meintest Du das? Sicher nicht ... wie käme man auch darauf?
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xxlhonk
28.09.2010 | 14:42 Uhr
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xxlhonk : 
28.09.2010 | 14:42 Uhr
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xxlhonk : 
Ich bin sowieso immer wieder erstaunt, wer alles ohne Kinder in den Familienblock kommt.
Das scheint die günstigste Variante an Karten zu kommen.
Macht ein Bekannter in Berlin auch schon seit Jahren.
Allerdings ohne sich dabei wie ein Hool zu benehmen.
Ich mag ja Stimmung.
Im Stadion und auch davor.
Ich finde das sehr prima.
Das unterscheidet die BL auch wohltuend von vielen, vielen anderen Ligen.
Aber dieses ganze Aufspielen und Möchtegern-Agro-Gehabe verstehe ich nicht.
Es ist Fußball.
Und der findet AUF dem Platz statt.
Und nach dem Spiel darf man gerne mal frotzeln.
Aber mehr auch nicht.

Aber die Fans der SGE sind ja ohnehin bekannt für ihr...
HALT.
Keine Pauschalisierungen, bitte!
Aber das geht nicht.
Und das sie dem Verein mehr schaden als nützen, ist denen aber leider auch total egal.
Ansonsten schöner Blog.
Und leider klappt diese Igeltaktik nicht immer.
Zum Glück für den Fußball im Allgemeinen.
Ja, auch wieder eine Pauschalisierung, aber eine ernstgemeinte
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Zielpublikum
27.09.2010 | 14:54 Uhr
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Zielpublikum : @kimosch
27.09.2010 | 14:54 Uhr
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Zielpublikum : @kimosch
Ich finde sogar eine gewisse Rivalität die Würze am Fußball, hab also kein Problem damit, wenn man einander nicht leiden kann - aber ... bitte nur im Stadion und gewaltfrei dazu. Und wenn Kinder in der Nähe sind, und genau dafür gibt es ja Familien-Blöcke, hat man sich einfach zusammenzureißen.
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