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MMA@SPOX


Gründer: bunsen | Mitglieder: 96 | Beiträge: 304
Von: bunsen
07.12.2018 | 1633 Aufrufe | 0 Kommentare | 0 Bewertungen Ø 0.0
Der MMA@SPOX Stammtisch
Four Corners: UFC 231
Ein Finisher gegen den variablen Stylisten. Holloway gegen Ortega.

Banner für UFC 231

UFC 231 findet in der Nacht vom 8. Dezember auf den 9. in Toronto statt. Angesetzt im Hauptkampf ist das Duell zwischen Max Holloway, dem Titelträger im Federgewicht, und Brian Ortega. Der Kampf war schon vor ein paar Monaten angesetzt, musste aber abgesagt werden, da Holloway gesundheitliche Probleme hatte. Außerdem wird der vakante Titel im Fliegengewicht der Frauen auf dem Spiel stehen.

Die Maincard zu UFC 231 wird auf DAZN zu sehen sein (ab 04:00 Sonntag morgens).

Titelkampf im Federgewicht: Max Holloway (c) vs. Brian Ortega

peaddingtonbear:

Auch wenn Holloway gegen Ortega für den Durchschnitts-Fan nicht zu den interessantesten Kämpfen zählt, so ist diese Paarung für mich ein echter Gaumenschmaus und einer der Must-See-Kämpfe des Jahres, der wahnsinnig schwer einzuschätzen, was einer der Gründe ist, warum er so interessant ist und weshalb auch die Buchmacher keinen wirklichen Favoriten sehen.

Ortega hat seit seinem UFC-Debüt vor über 4 Jahren eine rasante Entwicklung durchlaufen, die immer noch nicht am Ende zu sein scheint. Während er zu Beginn seiner UFC-Karriere ein neumodischer BJJ-Kämpfer war, der im Stand ziemlich ungelenk wirkte und regelrecht in Schläge hineinlief, bevorzugte er in seinen letzten Kämpfen lieber den Standkampf als den Bodenkampf und konnte sogar einen starken Boxer wie Frankie Edgar ausknocken.

Auch wenn er im Stand keinesfalls ein so guter Striker wie Holloway ist und immer noch reichlich Treffer einstecken muss, so sucht er die Offensive und ist in der Lage das Zepter in die Hand zu nehmen, sodass er proaktiv den Kampf entweder im Stand oder am Boden für sich entscheiden kann anstatt zu warten bis der Gegner einen Fehler macht. Mittlerweile hat er sich schon so einen Ruf erarbeitet, dass ein Raunen durch die Arena geht, sobald er mit seinem Gegner im Clinch ist.

Holloways Stärken liegen vor allem im Stand. Er kommt meist nur sehr langsam in den Kampf hinein und nutzt die erste Runde, um seine Distanz und seinen Rhythmus zu finden. Sobald er diesen aber gefunden hat, legt er los wie die Feuerwehr. Nur selten nutzt er Einzelhände, sondern haut gleich mehrere Schläge am Stück heraus und gibt seinem Gegner kaum Luft zum Atmen. Er lässt sich gerne auf spektakuläre Schlagduelle ein, die er dank seines starken Kinns bislang unbeschadet bestehen konnte.

Am Boden ist er kein Schlechter, aber nicht vergleichbar mit einem Brian Ortega. Ich würde hier nicht von einem klassischen Styles-Clash reden, denn obwohl beide Männer klare Schwerpunkte haben, in denen sie brillieren, so sind sie doch gut genug, um auf dem Spezialgebiet des jeweils anderen mithalten zu können. Einige Fragezeichen stehen noch hinter Holloways gesundheitlichem Zustand, was es nochmals schwerer macht, den Kampf einzuschätzen.

Ich gehe dieses Mal rein nach dem Bauchgefühl und tendiere leicht zu Brian Ortega, da er sich von Kampf zu Kampf verbessert und in der Lage ist sowohl im Stand als auch am Boden den Kampf zu beenden. Auch Holloways Gesundheit spielt in diesem Kontext eine Rolle.

Tipp: Ortega, Runde 3, Aufgabe.

bunsen:

Du bist nicht der Einzige, der auf Ortega tippt, natürlich auf einen vorzeitigen Sieg durch Aufgabegriff. Er ist ein echter Finisher und hat sich diese Einschätzung verdient. Diese Fähigkeit ist tief in seinen Stil eingebrannt, und er hat sie verdammt nötig, denn es ist eines klar, Ortega verliert den Kampf über die Runden. Er hat bislang noch keine Runde gewonnen in allen seinen Kämpfen, zumindest nach meiner Einschätzung.

Noch etwas ist auffällig. Er hat eine wahnsinnig schlechte Takedown-Quote, ist also darauf angewiesen, dass der Gegner ihm eine Gelegenheit für einen Clinch bzw. Takedown anbietet. Das Bild heitert sich nicht auf, wenn man sich die grandiose Takedown-Verteidigung von Holloway ins Gedächtnis ruft.

Holloway-Ortega ist demnach einer dieser Duelle, in dem einer, Holloway, die Karten komplett in der Hand haben dürfte. Holloway ist auf dem Boden kein Schlechter. Aber Ortega ist eine Klasse besser, ohne Frage. Also sollte Holloway den Bodenkampf einfach vermeiden, der für Holloway eigentlich auch nicht sein liebstes Steckenpferd ist. Er nutzt gerne einen Guillotine Choke, um Takedowns seiner Gegner zu bestrafen und ist sehr effektiv damit. Keine gute Idee gegen Ortega.

Im Stand kann er Ortega mit viel Beinarbeit und variablen Schlagkombinationen zermürben, wie gegen Stevenson und Lamas. Wilde Schlagabtäusche gehören auch zu seinem modus operandi, wären aber einer jeder Gelegenheiten, die er Ortega nicht geben sollte. Vielleicht ist das seine Schwachstelle bzw der Ansatzpunkt für Ortega, Holloway bei der Ehre zu packen und von einem besonnenen, taktischen Kampf abzubringen.

Tipp: Holloway, Punktentscheid.

Titelkampf im Fliegengewicht (w): Valentina Shevchenko vs. Joanna Jedrzjeczik

bunsen:

Psychologisch ist Valentina klar im Vorteil, hat sie doch die drei Duelle mit Joanna im Muay Thai zum Teil klar gewonnen. Valentina hat sich in ihrer bisherigen UFC-Laufbahn durch einen recht passiven Konterstil hervorgetan. Bis zu ihren Kämpfen mit Amanda Nunes war sie damit auch erfolgreich.

Seit Kurzem kämpft sie in einer Gewichtsklasse tiefer, im Fliegengewicht. Hier sind die Karten für sie neu gemischt. Sie ist nicht mehr körperlich unterlegen gegen Kämpferinnen, die auch im Federgewicht kämpfen könnten, wie Holly Holm, Amanda Nunes oder Germaine de Randamie. Im Gegenteil. Joanna ist etwas kleiner als sie. Das bedeutet auch, dass sie variabler kämpfen kann, zum Beispiel Takedowns setzen kann, da sie am Boden so viel Qualität hat, die sie in ihren Topkämpfen kaum hat zeigen können oder wollen.

Joanna hat einen hohen Output, geht gerne kombinierend nach vorne und ist ein Bully, obwohl sie ihre Stärken eigentlich als Konterboxerin hat. Das hilft Valentina, die noch mehr als sie eine Konterspezialistin ist, aber auch bewiesen hat, dass sie Takedowns als Konter von Schlag- und Trittkombinationen einzusetzen vermag.

Die Frau aus Kirgisien ist als Linksauslegerin auch ein Problem für die meisten Rechtsausleger, was den fähigen Jab der Polin vielleicht etwas entschärft. Ein weiterer Punkt, der nicht für Joanna spricht, ist die Tatsache, dass sie nur langsam in den Kampf findet.

Das sind alles Argumente, die dafür sprechen, dass Valentina den Kampf gewinnen sollte.

Tipp: Shevchenko, Punktentscheid.

dugen:

Valentina Shevchenko gehört meines Erachtens zu den 5 besten Kämpferinnen der UFC. Dass Sie noch keinen Titel um die Hüften geschnallt bekam, liegt vor allem daran, dass sie bislang in einer Division unterwegs war, die nicht ideal für sie ist. Für das Bantamweight ist sie ein Stück zu klein, für das Strawweight deutlich zu groß. Daher kommt ihr die noch nicht ganz so alte Flyweight-Division wie gerufen. Eigentlich war bereits ein Kampf gegen Titelträgerin Montano geplant, der aber nicht zustande kam. Stattdessen setzt man ihr also nun Joanna Jedrzejczyk vor, vermutlich eine härter zu knackende Nuss.

Sportlich ist das Duell gegen Joanna vielleicht interessanter, da die Polin ebenfalls ein sehr starkes Kickboxen besitzt. Nach zwei Niederlagen gegen Namajunas ist die Luft aber ein wenig raus und ob die Gewichtsklasse wirklich etwas für die Polin ist, muss sich erst noch zeigen. Schon tönt Joanna wie zu besten Zeiten, ein Sieg mache sie zur besten Kämpferin aller Zeiten. Offenbar hat sie von Rose nichts lernen können und ihr tough-girl-Image nicht ablegen wollen.

Valentina ist sicher die versiertere Kämpferinnen von beiden, die sich nicht nur auf ihre Stärke verlässt, sondern auch dahin geht, wo die Beine den Grund im Wasser verlieren. Gegen die Grapplerin Juliana Pena siegte sie durch Armbar, das ist von Joanna eher nicht zu erwarten. Nicht zuletzt aus dem Grund, dass niemand es bisher geschafft hat, sie lange am Boden zu halten. Aber nun ist Joanna in einer Gewichtsklasse zugange, in der die Gegnerinnen körperlich stärker sein sollten. Also spannend zu sehen, ob es ihr dennoch gelingt, den Bodenkampf zu meiden.

Ich tippe in einem engen Kampf auf einen Sieg der Kirgisin.

Tipp: Shevchenko, Punktentscheid.

Kampf im Leichtschwergewicht: Jimi Manuwa vs. Thiago Santos

inspektor_Voss:

Ursprünglich als Main Event einer UFC Fight Night für Ende September geplant, sehen wir diesen Kampf nun zum Auftakt dieser PPV-Card. Von den Namen her ist es eine vielversprechende Ansetzung, die Action verspricht. Jimi Manuwa ist ein kompromissloser Striker, der vor allem in England eine große Anhängerschaft hat. Leider ist er jedoch ein lausiger Bodenkämpfer, was ihn daran hindert, zur absoluten Elite vorzudringen.

Genau diese Schwäche kann sich der BJJ-Schwarzgurt Thiago Santos zunutze machen. Zwar ist er ebenfalls viel lieber im Standup unterwegs, aber er kann sein Muy Thai in diesem Fall noch stärker entfalten, weil er keine Takedowns von Manuwa zu befürchten hat. Auch wenn Manuwa mehr Power hat, ist Santos der komplettere MMA-Kämpfer.

Er wird den Kampf in Richtung Boden verlagern, sollte Manuwa ihn im Stehen vor Probleme stehen. Dort kann er dann seine Überlegenheit ausspielen. Jimi Manuwa wird höchstwahrscheinlich nur durch einen (T)KO gewinnen können.

Tipp: Santos, Punktentscheid.

Kampf im Weltergewicht: Gunnar Nelson vs. Alex Oliveira

bunsen:

Alex Oliveira ist so etwas wie ein Gatekeeper des Weltergewichts, ein Mann, den man erst einmal besiegen muss, möchte man in die Top 15 aufsteigen. Er ist körperlich stark, athletisch und ist nicht unfähig, auf dem Boden und im Stand. Hier und da wurde er in einen Bodenkampf verwickelt, den er dann verloren hat. Da liegt eine kleine Schwäche bei ihm.

Das ist der natürliche Ansatzpunkt für Gunnar Nelson, der zwar von Demian Maia einst klar deklassiert in einem Bodenkampf wurde, er dürfte dem Cowboy aus Brasilien in dieser Hinsicht dennoch klar überlegen sein. Nelsons Topgame ist sehr dominant und gut anzusehen. Obwohl ich Karate als Kampfstil viel abgewinnen kann, bin ich kein Fan von dem klassischen Karate-Stand, den Gunnar Nelson in seinen Kämpfen zeigt. Er hält die Hände auf Hüftniveau und vernachlässigt damit seine Deckung zum Kopf, für den kleinen Vorteil, dass seine eigenen Schläge schlechter vorherzusehen sind, weil sie aus der Hüfte gestochen kommen.

Ich glaube, dass dieser Stil ein Nachteil ist, weil man ohne Deckung einfach zu anfällig ist. Nelson selbst hat schon zu viele klare Treffer kassiert. Wenn, wie beim Karate, Schläge zum Kopf nicht erlaubt sind, bietet sich eine solche Handhaltung an, wie auch die aufrechte Kopfhaltung, die dazu gehört. In den MMA kann man ohne Deckung langfristig nicht erfolgreich sein, es sei denn, man hat einen Output und bewegt sich wie Lyoto Machida, mit (gefühlt) fünf Schlägen pro Runde. Allein aus diesem Grund tippe ich auf Oliveira, auf den Außenseiter, den Nelson eigentlich schlagen müsste.

Tipp: Oliveira, Punktentscheid.

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Die UFC lädt immer einige Kämpfe hoch, die für die kommende Veranstaltung relevant sind. Wenn ihr euch einstimmen wollte, folgt diesem Link: https://www.youtube.com/user/UFC/videos

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