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MMA@SPOX


Gründer: bunsen | Mitglieder: 96 | Beiträge: 304
Von: bunsen
04.10.2018 | 3358 Aufrufe | 0 Kommentare | 2 Bewertungen Ø 5.5
Der MMA@SPOX Stammtisch
Four Corners: UFC 229
Der Kampf des Jahres, ohne Wenn und Aber. Khabib gegen McGregor.

Übersicht über die Card: https://en.wikipedia.org/wiki/UFC_229

UFC 229 findet in der Nacht vom 6. Oktober auf den 7. in Las Vegas statt. Im Hauptkampf wird Khabib Nurmagomedov seinen Leichtgewichtsgürtel gegen Conor McGregor verteidigen. Außerdem wird Tony Ferguson nach seiner Verletzungspause wieder seine kreative Kunst vorführen, gegen einen Gegner, der für ihn perfekt sein dürfte.

Mit UFC 229 wird DAZN seine UFC-Premiere geben. Dort wird alles zu sehen sein. Zum Nachlesen: https://media.dazn.com/de/press-releases-dach/2018/09/dazn-ufc/

Titelkampf im Leichtgewicht: Khabib Nurmagomedov (c) vs. Conor McGregor

peaddingtonbear:

Nun ist es schon knapp 2 Jahre her, dass uns Mr. McGregor die Ehre erwiesen und das Oktagon betreten hat. Immerhin hat er die Zeit nicht ungenutzt verstreichen lassen und in der Zeit mit Floyd Mayweather Jr. etwas Kleingeld dazu verdient und zudem seinen eigenen Whiskey auf den Markt gebracht.

Fairerweise muss man ihm aber zugestehen, dass er sich keinen Aufbaugegner für seine Rückkehr gesucht hat und die Aufgabe kaum schwieriger sein könnte, schließlich trifft er in Khabib auf einen Mann, der alle seine 26 Gegner dominant bezwingen konnte, zumindest, wenn wir nur dem Papier nach urteilen würden, denn es gab so einige Stolpersteine auf dem Weg zu seinem perfekten Kampfrekord, die dem Iren durchaus Mut machen sollten.

So hat Khabib immer wieder eklatante Schwächen im Standkampf gezeigt, vor allem in der Defensive offenbart, denn Gegner wie Michael Johnson oder Al Iaquinta, beides gute Striker, aber mitnichten auf dem Level von McGregor, konnten mühelos gute Treffer landen. Nurmagomedov ist immer noch nicht in der Lage Schläge zu blocken (was besonders gegen Johnson auffällig war) noch diesen wirklich effektiv auszuweichen. Zudem hält er sein Kinn weit oben. Zwar kam er in den Kämpfen noch ungestraft davon, allerdings hat McGregor nicht umsonst den Ruf einer der härtesten und besten Striker im gesamten Sport zu sein.

Es ist kurz gesagt ein klassisches Duell zwischen einem Bodenkämpfer und einem Standkämpfer. Das Problem für Khabib ist, dass der Kampf stets im Stand startet und er zunächst einmal gezwungen ist, in die Nahdistanz von McGregor zu kommen, der diese Aufgabe durch seinen breiten Stand noch einmal erschwert, da er sich von dort aus schnell wegbewegen und so den Abstand zu Nurmagomedov aufrechterhalten und ihn gleichzeitig mit schnellen Schlägen bearbeiten kann.

Eddie Alvarez durfte dies bereits schmerzlich erfahren. Die Chancen stehen also gut, dass McGregor den Kampf im Stand mit seiner treffsicheren linken Geraden entscheiden kann, noch bevor Khabib die Chance hat, überhaupt einen Takedown zu versuchen. Selbst wenn Khabib die Distanz schließen kann, ist es noch keine Garantie, dass der Kampf auch zu Boden geht.

Das Wrestling des Russen zählt sicherlich zu den besten in der gesamten MMA-Welt, dennoch ist es möglich, dass er mehrere Versuche benötigt, um McGregor auf die Matte zu kriegen, dessen Takedown-Verteidigung sich über die Jahre immer verbessert hat. Durch McGregors starke Oktagon-Kontrolle könnte er Khabib auf der Außenbahn halten und ihm somit den Käfig als Unterstützung für seine Takedowns nehmen und ihn so zu Single-Leg Takedowns zwingen, die bei zunehmendem Schweiß auch schwerer werden durchzubringen.

Sollte Khabib dennoch McGregor zu Boden bekommen, stellt sich immer noch die Frage, ob er den Kampf auch gleich beenden kann, denn 5 seiner letzten 7 Kämpfe gingen über die Distanz und auch die beiden vorzeitigen Siege kamen erst in der 2. bzw. 3 Runde. Auch ist McGregor für seine Toughness bekannt ist, wobei die Verteidigung gegen den RNC von Diaz nicht wirklich doll war.

Sollte Khabib es nicht schaffen den Kampf innerhalb der 1. Runde zu beenden, so beginnt die nächste Runde bekanntermaßen wieder im Stand, sodass er dieselben Probleme erneut bekämpfen muss.

Zu Gute kommen könnte dem Russen sicherlich, dass McGregor nicht gerade für eine gute Kardio bekannt ist, auch wenn er trotz Müdigkeit immer noch seine harten Schläge abfeuern kann, sowie natürlich der Fakt, dass der Ire seit knapp 2 Jahren keinen MMA-Kampf bestritten hat.

Nichtsdestotrotz sehe ich in diesem Kampf Conor McGregor vorne, da Nurmagomedov einfach zu viele Wackler gegen Standkämpfer gezeigt hat und nun auf einen der besten von ihnen trifft. Auch wenn McGregor viel redet, ist er auf seine Gegner stets gut vorbereitet und ich tippe daher auf einen ähnlichen Kampfverlauf wie gegen Alvarez.

Tipp: Conor McGregor, TKO Runde 1.

bunsen:

Ja, er hat vermutlich mehr Fähigkeiten im Bodenkampf, als viele es ihm zugestehen möchten. Und dennoch kann man diesen Teil des Kampfes stiefmütterlich betrachten. Gute Takedown Verteidigung hat der Ire sicherlich und er wäre schön blöd, wenn dieser Punkt nicht ganz oben, dick unterstrichen auf dem Trainingsplan der letzten Wochen stand. Das ist die eine Seite. Und dann wären noch die neuerlichen Zweifel an dem so überschwänglich gelobten Takedown-Game des Südrussen, die der Kampf zwischen ihm und Al Iaquinta aufgeworfen haben.

In diesem Punkt muss ich sagen, dass ich es nicht abkaufe, dass Khabib Probleme hatte. Er hatte seinen Spaß im Stand, war da auch völlig überlegen, und war etwas lax bei seinen Takedown-Versuchen. Aber ich sehe ein, dass das tatsächlich eher eine Vermutung ist. Genau weiß man es nicht. Ich kann mir gut vorstellen, dass Conor tatsächlich hin und wieder einem Clinch entkommen kann, zum Beispiel, wenn Khabib einen Single-Leg-Versuch in der Käfigmitte ansetzt. Am Käfig wird das schon schwieriger. Und wenn er dort auf dem Rücken liegt, ist eigentlich Ende Gelände, vor allem wenn Khabib dessen Beine anhebt und einen Arm kontrolliert. Aber ich lasse mich gerne überraschen.

Die Probleme von Khabib im Stand hat paeddingtonbear schon gut zusammengefasst. Den einzigen Punkt, den ich noch ergänzen würde, ist die Tatsache, dass McGregor etwas vorsichtiger agieren muss, da von Khabib eine größere Gefahr hinsichtlich eines Takedowns droht, als von allen anderen Gegnern zuvor. Eddie Alvarez ist ein Ringer wie Khabib, aber er ist nicht von dem Kaliber wie der Russe. Dass er auch nach Beinen fischt, hat er gegen Iaquinta schon bewiesen. Iaquinta ist sicherlich nicht schlechter im Stand als der Russe, aber war doch deutlich zurückhaltend, eben weil er Takedowns befürchten musste. So deute ich das.

Damit könnte Conor Repertoire eingeschränkt werden. Ich gehe dennoch von einem, zumindest anfangs, offensiven, aktiven Iren aus, der auch seine Kicks nach wie vor einsetzen wird. Die sind wichtig, um die richtige Distanz zu wahren. Aber er wird sich damit konfrontiert sehen, dass Khabib danach fischen und sicherlich auch hin und wieder Erfolg haben wird. Was wird Conor dann machen? Auch denkbar: Khabibs wird durch harte Treffer komplett verunsichert und stürmt unkontrolliert voran, wird dann ausgekontert. Spannend, spannend!

Ich tippe auf Khabib Nurmagomedov, weil ein Bodenkämpfer mit diesen Fähigkeiten einfach bei mir immer Favorit sein muss.

Tipp: Khabib Nurmagomedov, Aufgabegriff, Runde 4.

Kampf im Leichtgewicht: Tony Ferguson vs. Anthony Pettis

inspector Voss:

Vom Namen her ist diese Ansetzung der ideale Appetizer vor dem alles überschattenden Main Event zwischen Conor McGregor und Khabib Nurmagomedov. Tony Ferguson kehrt nach seiner schweren Knieverletzung wieder ins Oktagon zurück und darf sich gleich gegen den wieder aufstrebenden ehemaligen LW-Champion Anthony Pettis messen.

Dabei hatte Ferguson sich erst im April, nach einer für MMA-Verhältnisse fast ewigen Siegesserie, den Titelkampf gegen Khabib gesichert. Wäre da nicht dieser unglückliche Stolperunfall kurz vor dem geplanten Showdown, der seinen Titeltraum vorerst platzen ließ. Sollte ihm gegen Pettis ein erfolgreicher Bounceback gelingen, dann wird er höchstwahrscheinlich als nächstes gegen den Sieger des Main Events um den Titel kämpfen.

Nicht zu Unrecht gilt er nun in diesem Matchup gegen Pettis als Favorit. Pettis hingegen hat seit dem Verlust des LW-Titels vor über drei Jahren eine schwere Phase hinter sich, begleitet von einem kurzen Ausflug in die FW-Division. Nachdem er sich wieder auf seine Basics besinnt hat, die ihn in erster Linie erfolgreich gemacht haben, hat er mit seiner Performance gegen Michael Chiesa ein richtiges Ausrufezeichen gesetzt.

Tony Ferguson ist jedoch ein anderes Kaliber mit einem umfangreicheren Fähigkeitsspektrum. In MMA zählt immer noch der Wrestler als derjenige, der am besten den Takt und die Richtung des Kampfes diktieren kann. Genau das ist die größte Schwachstelle von Anthony Pettis. Zwar ist er einer der besten Kickboxer, aber umso leichter fällt er einem zeitlich gut angesetztem Takedown zu Opfer. Einen viel besseren Gameplan kann es also für den gelernten Wrestler Tony Ferguson gar nicht geben.

Am Boden sind beide sehr effektiv, wobei Pettis gerne auf dem Rücken liegend aus seiner Guard attackiert. Ferguson muss da sehr aufpassen, aber er kennt als Musterschüler von Eddie Bravo die ganzen Tricks. Er wird am Anfang austesten, inwieweit er im Standup mit Pettis mithalten kann. Sollte es ihm zu bunt werden, dann werden die Takedowns kommen.

Im Endeffekt kann man diesen Kampf wie so oft in MMA auf Striker vs. Wrestler herunterbrechen, auch wenn es bei den Protagonisten deutlich facettenreicher zugeht. Und wie so häufig wird sich wohl auch hier der Wrestler durchsetzen.

Tipp: Ferguson, Punktentscheid.

Kampf im Schwergewicht: Derrick Lewis vs. Alexander Volkov

bunsen:

Derrick Lewis ist einer der clichéartigen Schwergewichtskämpfer, die es in anderen Gewichtsklassen einfach nicht gibt. Faul, untalentiert und einfach überbezahlt, wenn man dessen Gagen mit denen leichterer Kollegen vergleicht. Er hat einfach viel Power in den Armen und seine Gegner sind oft ebenso limitiert, sodass es einfach ausreicht, wenn er andere unbewegliche Fleischklötze vor der Nase hat.

Alexander Volkov ist da anderer Prägung. Er ist athletisch und ein guter Kickboxer mit hohem Output, gut konditioniert, und er dürfte für Lewis damit ein ziemlicher Alptraum sein. Gegen Hunt sah der Texaner schon komplett verloren aus, da er mit dessen Kickboxen nichts anfangen konnte. Lewis ist kein Konterpuncher, er funktioniert nur, wenn er nach vorne geht. Er kickt auch mittlerweile, aber in die Höhe, wo der Kopf von Volkov thront, wird er nicht kommen. Für mich ist es mehr als wahrscheinlich, dass Volkov über die Runden gewinnt.

Tipp: Volkov, Punktentscheid.

Kampf im Strohgewicht (w): Michele Waterson vs. Felice Herrig

dugen:

Felice Herrig hat sich zu Beginn ihrer Karriere im Kickboxing einen Namen gemacht. Ihre Stärke kann man vielleicht am Besten darin ermessen, dass sie gegen Karolina Kowalkiewicz, sicher eine der stärksten Kickboxerinnen der Division, nur durch Split-Decision verlor. In ihrer MMA-Karriere war häufig aber ihr Grappling kampfentscheidend. Körperlich ist sie den meisten ihrer Gegnerinnen in ihrer Gewichtsklasse überlegen.

Das Gegenteil lässt sich über Michelle Waterson sagen. Sie gehört körperlich eher zu den schwächeren Kämpferinnen. Eigentlich gehört sie ins Atomweight, also eine Gewichtsklasse unter Strawweight. Hier war sie auch bei Invicta FC Titelträgerin. Aber diese Division gibt es in der UFC bekanntlich (noch) nicht, und daher muss sie es im Strawweight versuchen. Ihre Wendigkeit im Bodenkampf dürfte für Herrig ein Problem darstellen. Waterson hat gezeigt, dass sie Kämpfe auch auf dem Rücken liegend durch Aufgabegriffe gewinnen kann. Dennoch ist Herrig in meinen Augen die leichte Favoritin.

Tipp: Herrig, Punktentscheid.

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Die UFC lädt immer einige Kämpfe hoch, die für die kommende Veranstaltung relevant sind. Wenn ihr euch einstimmen wollte, folgt diesem Link: https://www.youtube.com/user/UFC/videos

ø 5.5
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