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MMA@SPOX


Gründer: bunsen | Mitglieder: 96 | Beiträge: 304
Von: bunsen
09.02.2018 | 2144 Aufrufe | 2 Kommentare | 0 Bewertungen Ø 0.0
Der MMA@SPOX Stammtisch
Four Corners: UFC 221
Maue PPV-Card in Down Under mit einem Highlight als würdigem Abschluss.

Pay-Per-View-Veranstaltungen finden üblicherweise in Regionen statt, die zeitlich für den amerikanischen Markt interessant sind. Neben den Vereinigten Staaten ist vor allem noch Brasilien interessant. UFC 221 ist eine Ausnahme. Die Veranstaltung liest sich wie eine Fight Night, mit lokalen Kämpfern und sonst nicht von Relevanz. Der Ausfall des Hauptkampfes schmerzt sehr.

Statt dem lokalen Kämpfer Robert Whittaker werden sich nun Luke Rockhold und Yoel Romero miteinander messen. Den vergleichsweise hohen Preis von circa 60 Dollar ist diese Veranstaltung zwar sicher nicht wert. Aber allein der Hauptkampf ist ein faszinierendes Duell.

Kampf im Mittelgewicht: Luke Rockhold vs. Yoel Romero

bunsen:

Auf dem Papier liest sich dieser Kampf wie ein taktisches Duell. Romero, ein Oldie mit vierzig Jahren, ist einer der besten griechisch-römischen Ringer, die je im Oktagon gekämpft haben. Sein größtes Problem ist seine Kondition, weswegen er sehr wenig macht. Potenziell dürfte er im Stande sein, seine Gegner auszuringen.

Aber das bedarf eines tiefen Konditionstanks, den er einfach nicht hat. Daher kämpft er lieber im Stand, mit nur wenig Output und auch das ist konditionell für ihn sehr anstrengend, da er sehr explosiv und alles mit voller Intensität durchzieht. Mit diesem Kampfstil hat er schlechte Karten, den Kampf über die Runden zu gewinnen.

Er kommt dennoch zu seinen Siegen, weil Romero extrem athletisch ist und mit seinen paar explosiven Aktionen ordentlich Schaden anrichten kann. Man kann ihn gut mit Tyron Woodley vergleichen. Natürlich wäre sogar denkbar, dass der Kolumbianer mit ein paar effektiven Aktionen Runden für sich entscheidet. Aber schwierig wäre es, da Romero gerne in der Ferndistanz kämpft, von wo er sich nach vorne peitscht.

Das auch die Distanz, die Rockhold am meisten liegt. Er ist wie Romero kein wirklich ausgereifter Kickboxer, so wirklich effektiv nur mit seinen Kicks. Beide sind bessere Grappler als Standkämpfer, beide auf eine unterschiedliche Art. Romero ist der bessere Ringer, Rockhold ein fantastischer Submission-Grappler. Vielleicht wird es darauf ankommen, wer der bessere auf dem Boden ist.

Ich könnte mir tatsächlich vorstellen, dass sich Rockhold an einem Punkt eine dominante Position auf dem Mattenboden erarbeiten kann. Im Stand hat Rockhold gute Karten Romero auszupunkten, aber er muss seine Verteidigung verbessern, will er nicht von harten Schlägen getroffen werden. Rockhold arbeitet mittlerweile mit einem anderen Boxtrainer. Gegen David Branch sah das aber dennoch nicht gut aus.

Ich tippe auf Rockhold, der irgendwie seine körperlichen Vorteile ummünzen wird. Aufgabegriff, Runde 3.

Pick: Rockhold, Runde 3, Aufgabe (RNC)

dugen:

Romero ist ein unangenehmer Gegner für alle Middleweight-Kämpfer: Sehr athletisch, sehr explosiv und mit viel Schlagkraft ausgestattet. Außerdem kämpft er vergleichsweise passiv, was seine Kämpfe nicht gerade spektakulär macht und auch nicht dazu führt, dass seine Gegner mit hoher Frequenz kämpfen. Seine Passivität hat ihn gegen Titelträger Robert Whittakter mindestens zu gleichen Teilen den Sieg gekostet wie seine mangelhafte Kondition. Besonders in den späteren Runden hatte Whittaker keine großen Mühen mehr.

Dieser Kampf könnte als Blaupause für Luke Rockhold dienen. Der ehemalige Strikeforce-Champ kommt nicht so sehr über das Boxen wie Whtittaker, der einen exzellenten Jab nutzt, sondern mehr über Kicks und sein BJJ, hier, auf dem Boden, dürfte er sich von Whittaker vor allem unterscheiden.

Allerdings scheint mir Rockholds Beinarbeit statischer als die des australischen Titelträgers und seine Deckungsarbeit ist klar schlechter. Hier bieten sich für Romero wohl die besten Möglichkeiten, seinen Gegner auszukontern. Einen vorzeitigen Sieg traue ich beiden Kämpfern zu, einen über fünf Runden nur Rockhold.

Pick: Rockhold, Punktentscheid

Kampf im Schwergewicht: Mark Hunt vs. Curtis Blades

Inspektor Voss:

Ein UFC-Event in Australien ohne Mark Hunt? Kaum vorstellbar. Hunt ist ohne Frage ein Publikumsmagnet, hauptsächlich begründet durch seine Auftritte in K-1 und Pride. Aber auch in der UFC hat er mit seinem kompromisslosen Stil viele Fans dazugewonnen.

Er gehört zu den härtesten Punchern in der gesamten HW-Division und ist kaum an einem Kampf beteiligt, welcher nicht mit einem (T)KO endet. Der Bodenkampf ist allerdings nicht sein Ding und hier kommt Curtis Blaydes ins Spiel: Ein junger hungriger Allrounder, mit einer starken Wrestlingbasis und solidem Standup.

Für ihn bietet sich die ideale Möglichkeit, sich mit einem Sieg über einen Schwergewichtler aus den Top-5 einen Namen zu machen. Wenn man seinen Coaches glauben darf, dann hat Blaydes erst ein Bruchteil seines Potentials im Octagon ausgeschöpft. Trotzdem stehen seine Chancen nicht schlecht gegen Hunt, wenn er den richtigen Gameplan mitbringt. Das Ziel muss sein, der Rechten von Hunt auszuweichen und bei eigenen Punches sich nicht auskontern zu lassen.

Letztendlich wird es darauf hinauslaufen, wie effektiv Blaydes seine Takedowns einstreut. Selbst wenn Hunt im Standup dominieren sollte, wovon auszugehen ist, reichen Blaydes ein bis zwei erfolgreiche Takedowns pro Runde, um den Kampf via Decision zu gewinnen.

bunsen:

Talent oder Altmeister? Die UFC wird das Mark-Hunt-Business mit diesem Kampf beenden. Für sie wäre es prima, sollte der kultige Neuseeländer zum Abschied nochmal verlieren. Das wäre für Curtis Blades ein Glücksfall, ein Sieg über einen bekannten Namen. Mark Hunt hat nicht mehr die Explosivität vergangener Jahre, wenn man sich die letzten Kämpfe noch vergegenwärtigt. Aber für unerfahrene Kickboxer der Schwergewichtsdivision ist er mit seiner Erfahrung und technischen Klasse ein großes Problem. Und der linke Haken ist immer noch gold.

Blades ist ein Ringer, der im Stand sicherlich noch viel Luft nach oben hat. Aber er hat sich schon schwer verbessert in den letzten Aufritten. Natürlich wäre es bescheiden intelligent, sollte er einem Kickbox-Duell mit Mark Hunt entgegen sehnen. Hunt versteht es durchaus, die ersten Takedowns effektiv zu stoppen. An dieser Verteidigungslinie muss Blades erst einmal vorbeikommen. Ich sehe ein klassisches Gedrücke am Käfigrand, was ihm zum Sieg verhelfen dürfte.

Pick: Blades, Punktentscheid

dugen:

Mit Mark Hunt trifft Curtis Blaydes zweifellos auf seinen bisher stärksten Gegner. Eher ungewöhnlich für ein Schwergewicht ist der Ringerhintergrund von Blaydes, ein Problem für Hunt, wenn er sich zu sehr verausgabt und nicht mehr die Kraft hat, Takedowns mit seiner Power zu stoppen. Wir haben oft gesehen, dass Hunt, wenn er noch frisch ist, Takedowns von guten Ringern verhindern kann, aber auch, dass er wie ein Käfer auf dem Rücken liegt, wenn ihm die Kraft fehlt. Schafft er es auch gegen einen sehr guten Ringer wie Curtis Blaydes? Das wird eine entscheidende Frage sein.

Der Neuseeländer wäre wohl gut beraten, wenn er nicht allzu offensiv und unvorsichtig zu Werke ginge - leichter gesagt für einen KO-Schläger wie Hunt, der noch dazu nahe seiner Heimat kämpft. Mehr Boxen, weniger leg kicks könnte auch eine Strategie sein, um den Bodenkampf gegen Blaydes zu vermeiden, wo Blaydes natürlich klare Vorteile hat. Ansonsten ändert sich für Hunt wenig: er ist der kleinere Kämpfer, muss die Distanz überbrücken.

Tipp: Hunt KO 2

Kampf im Schwergewicht: Tai Tuivasa vs. Cyril Asker

bunsen:

Tai Tuivasa ist ein großer, grobmotorischer Klotz, wie sie nur im Schwergewicht herumlaufen. Technisch limitiert ist er, der Grobian, mit wenig bis gar keiner Ahnung, was er im Käfig sinnvoller Weise anstellen sollte. Athletisch ist er immerhin. Das ist das klassische Attribut erfolgreicher MMA-Schränke. Anders hätte er seinen letzten Gegner Rashard Colter nicht umhauen können.

Cyril Asker ist auf dem Papier keine größere Gefahr als Coulter und dennoch weiß man nicht so recht, ob man zuverlässig auf einen so unstrukturierten Kämpfer setzen sollte. Solche Kämpfer könnte man methodisch ausschalten, wenn man selber weiß, was man tut. Ich wage aber zu bezweifeln, dass Asker der Mann ist, dem ich das zutraue und gehe mit dem Heimbonus.

Pick: Tuivasa, Punktentscheid.

Kampf im Weltergewicht: Li Jingliang vs. Jake Matthews

bunsen:

Der Australier ist schon vor einigen Kämpfen aus dem Hype-Train geschubst worden und zwar von den Leuten, gegen die er zum Teil jämmerlich verloren hat. Er ist zwar sehr athletisch, wird aber von seinem Vater trainiert, und genauso kämpft er auch. Sehr unstrukturiert und einfach nicht intelligent. Sein großes Problem ist, dass er immer in geraden Linien auf seine Gegner zumarschiert, was leicht zu kontern ist und auch in der Vergangenheit wurde.

Das dürfte man Li Jianliang durchaus auch zutrauen. Er ist so ziemlich der einzige ernstzunehmende Chinese in der UFC und hat schon einige sehr respektable Ergebnisse erzielt. Seine Stärke liegen im Boxen und in der Erfahrung. Li kann durchaus hart zuschlagen, wie ein Blick auf die vier TKO-Siege in den letzten fünf Kämpfen beweisen. Er wirft gerne Kombinationen, die im MMA nicht zwangsläufig zum Standard-Repertoire gehören, und genau damit erwischt er seine Gegner.

Pick: Li Jingliang, TKO Runde 3

UFC 221 findet in der Nacht von Samstag auf Sonntag in Perth, Australien statt (10.02.18). Die ersten Prelims beginnen üblicherweise um 01:00Uhr, manchmal schon um Mitternacht, je nachdem wie viele Kämpfe auf der Kampfkarte stehen.

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https://twitter.com/mmaspox

Wer Lust hat, auch mal mitzumachen, der schreibt einfach bunsen an.

Die UFC lädt immer einige Kämpfe hoch, die für die kommende Veranstaltung relevant sind. Wenn ihr euch einstimmen wollte, folgt diesem Link: https://www.youtube.com/user/UFC/videos

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KOMMENTARE
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bunsen
12.02.2018 | 00:40 Uhr
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bunsen : 
12.02.2018 | 00:40 Uhr
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bunsen : 
wow ich muss sagen, dass war schon ernüchternd für rockhold. schon wieder von ner linken ummgehauen. der typ wirkt ziemlich hilflos. war ok im kampf, aber seine defensive ist fürchterlich. sieht mental ziemlich am ende aus. und von henri hooft wird der mental kaum aufgebaut. vielleicht wars das...

aber fands voll schade, dass null grappling zu sehen war.

hatte anfangs gedacht, dass romero mit dem bein ne show abzieht, um iwie die doping proben herauszuzögern. aber schätze mal, der wurde schon vor dem hospital getestet

matthews, was ein schrank der ist. super kampf, toll für die ufc, wie auch blades, tuivasa und pedro.
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Kunikunde
11.02.2018 | 03:27 Uhr
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Kunikunde : 
11.02.2018 | 03:27 Uhr
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Kunikunde : 
so, abfahrt bei olympia abgesagt, also kann ichs doch direkt live gucken

die beiden top fights beide nach dem motto: etwas versierterer kämpfer gegen pure power...

da weder rockhold noch romero zuletzt sonderlich aktiv waren, habe ich als jemand, der noch nicht mehrere jahre dabei ist noch kaum komplette kämpfe live sehen können, aber gerade rockhold gefällt mir schon sehr in den ausschnitten, die ich bisher gesehen habe (gerade in puncto kampf-iq) - während romero gefühlt eher über das überraschungsmoment zu kommen scheint, obwohl er nen muskelberg ist

da ich im standup rockhold leicht vorne sehen würde, gehe ich mal auf sieg rockhold, allerdings entweder durch punktentscheid oder späten ko


bei hunt/blades ist der unterschied noch deutlicher...hunt braucht wohl den KO - es wird denke ich mal nen schöner test um zu sehen, wie weit blades ist....es gilt, das richtige maß zu finden, das die TD's angeht; bringt er hunt zu boden, sieht es gut aus, aber wenn er versucht die TD's zu erzwingen ist hunt quasi immer in der lage, dich einmal richtig zu erwischen

da wage ich keine prognose, das kann denke ich in beide richtungen ausgehen
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