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MMA@SPOX


Gründer: bunsen | Mitglieder: 96 | Beiträge: 304
Von: DerDugen
28.07.2017 | 3388 Aufrufe | 2 Kommentare | 0 Bewertungen Ø 0.0
Der MMA@SPOX Stammtisch
Four Corners: UFC 214
Preview von UFC 214: Drei Titelkämpfe und weitere Topduelle.

Drei Titelkämpfe, darunter das Aufeinandertreffen zweier Streithähne und der erste Titelkampf in einer neuen Gewichtsklasse, sowie viele weitere Topleute im Einsatz im Schatten des nahenden aufsehenerregenden Boxkampfes Mayweather vs. McGregor steigt im Honda Center in Anaheim, Kalifornien, ein spektakuläres Großereignis.

Titelkampf im Light-Heavyweight: Daniel Cormier vs. Jon Jones II

Bunsen:

Der Lack hat ein wenig Schaden genommen nach dem letzten Kampf gegen OSP. Wir kennen Jon Jones als den übermenschlichen Athleten, der ähnlich wie der Niederländer Semmy Schilt im K1 einfach nicht besiegbar schien, weil er in der Distanz seine Gegner einfach immer zermürbt. Dazu ist Jones auch im Infight durch sein flüssiges Muay Thai sehr gefährlich.

Gegen OSP hatte Jones keinen Sahnetag erwischt, was nicht überrascht, da es sein erster Auftritt nach langer Abstinenz war. Aber es streut ein paar Krümel Hoffnung auf die Begegnung, für die er nach wie vor der klare Favorit ist. Für mich hat sich insgesamt aber nicht viel verändert.

DC ist im Grunde immer noch ein Kämpfer, der boxt und in den Clinch geht, um dort von seinen Ringerfähigkeiten zu profitieren. Nur hat das gegen Jones nicht zufriedenstellend funktioniert. Wenn Cormier Jones auskontern kann, wäre ein Sieg schon möglich. Der Kampfverlauf wird aber eher dem des ersten ähneln. Ich glaube an einen dominanteren Sieg von Jones.

Pick: Jones, Submission, Runde 4

Paeddingtonbear:

Ich würde den Kampf gegen OSP auch nicht an die große Glocke hängen. JBJ wollte wahrscheinlich einfach über 5 Runden gehen, um das Feeling zurückzubekommen. Auch ich sehe keinen großen Unterschied, was den Rückkampf betrifft.

Das Wrestling wird sich wahrscheinlich gegenseitig aufheben, wobei JBJ durch seine langen Arme immer noch die besseren Chancen hat, einen Takedown zu erzielen. Damit bleibt noch das Striking übrig. DCs Uppercuts aus dem Single Collar Tie sind wirklich gut, sich aber auch davon abhängig, wie lange JBJ diese zulässt, denn die Physis hat er, um solch eine Position aufzulösen.

In der (Mittel-)Distanz sehe ich für DC kein Land, JBJ kann seine enorme Reichweite problemlos ausnutzen und DC wieder mit Körperhaken müde machen, ohne dass dieser selbst Treffer landen kann. Ich gehe klar mit Jones, könnte mir sogar ein Finish vorstellen.

Dugen:

Ich denke schon, dass der letzte Kampf von Jones für das kommende Duell Zeichen gesetzt hat: Jones hat das Mantra seiner Trainer voll beherzigt, immer klug und vorsichtig zu kämpfen und wenn nötig die Zuschauer zu langweilen, wenn nur der Sieg dabei herausspringt.

Cormier hat ihn schon bei seinem ersten Kampf nicht zu Boden bringen können; wenn seine Arme nicht seitdem ein ganzes Stück gewachsen sind, sehe ich nicht, wie es nun gelingen wird. Ich sehe daher wie paeddingtonbaer hier allein durch die körperlichen Vorteile eher Jones im Vorteil. Keine Krümel auf meinem Blatt. Jones wird gewinnen.

Titelkampf im Welterweight: Tyron Woodley vs. Demian Maia

Bunsen:

So lang darf eigentlich kein Win-Streak sein, wie der, den Demian Maia seit einiger Zeit hinter sich herzieht. Maia ist ein total anständiger Kerl, dass er jetzt erneut in einem Titelkampf steht, ist einfach wunderbar. Vom Matchup her ist Woodley kein guter Gegner für den Brasilianer.

Er gehört zu den unathletischen Grapplern und ist dem explosiven Sturmangriff Woodleys gnadenlos ausgesetzt. Außerdem hat der Amerikaner offensichtlich große Vorteile im Kraftbereich. Ich kann mir kaum vorstellen, dass Maia überhaupt die Kraft hat, Woodley am Boden zu halten. Ihn zu Boden zu kriegen, wird schwer genug sein. Ich sehe Maia verzweifelt den Takedowns hinterherhecheln, da der Bodenkampf sein einziger Weg zum Sieg sein wird, wie in jedem anderen Kampf auch.

Noch dazu kommt, dass Maia ziemlich müde wird, wenn er die erste(n) Runde(n) hinter sich gelassen hat. Einziger Lichtblick für mich: Maia hat mit Rick Story schon einmal einen körperlich stärkeren Ringertyp besiegen können. Stichwort: der Naseblut-Spender. Alles in allem sehe ich kein Land für den BJJ-Kämpfer und gehe mit Woodley, vorzeitiger Sieg.

Pick: Woodley, TKO, Runde 2

Paeddingtonbear:

Och, so ungewöhnlich sind lange Siegesserien nicht, um einen Titelkampf zu erhalten, da muss man eigentlich auch nur Wonderboy Thompson oder Max Holloway fragen.

Aber back to topic: Ich gebe dir vollkommen recht, bunsen, Maia ist ein sehr feiner Kerl und ist für mich einer der intelligentesten Personen, die es in diesem Sport gibt. Es ist zudem auch mal wieder schön zu sehen, dass jemand mit einem scheibar so veraltetem Kampfstil noch so solche Erfolge erzielen kann. Nicht umsonst werden Vergleiche zu Royce Gracie gebracht und das in einer MMA-Welt, in der auf dem höchsten Level Siege durch Aufgabe zunehmend seltener werden.

Allerdings muss ich dir ferner recht geben, als dass Woodley in der Tat ein schlimmes Match-up für ihn ist. Maias Gameplan ist nämlich sehr einfach gestrickt: Woodley an den Käfig drängen, shooten und so lange seine Takedownversuche aneinanderketten, bis Woodley früher oder später auf der Matte landet. Hierbei gibt es gleich mehrere Gefahrenherde: Zum einen muss man wissen, dass Woodley (in letzter Zeit zumindest) sehr diszipliniert die Gameplans seines Teams umsetzt.

Bei seinem Titelgewinn über Lawler pushte er früh, da Lawler ein notorischer Spätstarter ist. Gegen Wonderboy verfolgte er einen ganz anderen Gameplan und lehnte sich in beiden Kämpfen fast über die gesamte Kampfdauer an den Käfig, um von dort aus zu explodieren und Thompson schwer anzuklingeln. Man sollte sich also nicht von dem Woodley aus den Thompson-Kämpfen täuschen lassen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie Woodley Maia in seine Rechte laufen lässt, so wie Nate Marquardt es schon einmal gegen Maia darlegte.

Die nächste Hürde dürfte wohl eine Person sein, die überhaupt nicht im Käfig stehen wird, nämlich kein geringerer als Funky Ben Askren, Trainingspartner von Woodley. Askren und Maia gleichen sich in vielen Punkten: beide können nicht striken, beide können hervorragend grapplen und ähneln sich sehr stark darin, wie sie ihre Gegner auf die Matte bekommen.

Im Vorfeld hat Askren dies in diversen Interviews genau erläutert, weshalb Woodley dementsprechend gewappnet sein sollte. Zwar ist die Art wie Maia es schafft seine Gegner auf die Matte zu bekommen, keine Weltneuheit, aber gepaart mit Woodleys schon vorhandenem Ringen dürfte Askren wohl großen Anteil haben, wenn Woodley Maia zumindest halbwegs neutralisieren kann.

Man sollte allerdings nicht vergessen, dass Maia auch starke Ringer wie Story, Fitch oder LaFlare beherrschen konnte, wobei die nicht die Masse eines Wodleys mitbrachten. Am Boden sollte Maia klare Vorteile haben, wobei man Woodley keinesfalls unterschätzen sollte. Wenn Maia wieder einen Half Guard Sweep versucht, könnte er mitten im GnP von Woodley landen.

Wie sich die Ausdauer auf den Kampf auswirken wird, ist auch noch ein Fragezeichen. Beide haben sehr wechselhafte Performances gezeigt. Woodley hat zwar bewiesen, dass er die vollen 5 Runden gehen kann, musste sich aber enorm pacen, was Maia wohl nicht zulassen wird. Maia zeigt mit seinem enorm kraftaufwendigem Kampfstil schon in der dritten Runde Verschleißerscheinungen. Hier dürfte es wohl keine großen Unterschiede geben.

Kinnvorteile dürfte Woodley in doppelter Hinsicht haben. Zum einen, weil er auf sein eigenes kaum angewiesen sein wird und zum anderen, weil Maias Kinn nicht das beste ist.

Auch wenn ich mir Maia als Sieger wünsche, so denke ich, dass es Woodley machen wird, wahrscheinlich durch einen Knockout.

Titelkampf im Featherweight der Frauen: Cristiane Justino vs. Tonya Evinger

Dugen:

Es gibt Stimmen, die sagen, die Featherweight-Division der Frauen sei eingeführt worden, um Cristiane Justino, der wohl besten MMA-Kämpferin zur Zeit, eine feste Bleibe zu schaffen. Dies mag die Sachverhalte ein wenig überzeichnen, völlig aus der Luft gegriffen ist diese Vermutung aber auch nicht.

Jedenfalls steigt nun der Cyborg nach mehreren sportlich unbedeutenden Kämpfen endlich in den Käfig, um ihre Titelsammlung zu erweitern. Kaum anzunehmen, dass Tonya Evinger, ihres Zeichens Bantamweight-Championess bei Invicta ihr gefährlich werden könnte. Wieder einmal winkt dem Mutigen eine exzellente Quote, setzte er sein Geld auf eine Niederlage der Brasilianerin, und wieder einmal dürfte dieser Mut sich nicht auszahlen.

Pick: Justino TKO

Kampf im Weltergewicht: Robbie Lawler vs. Donald Cerrone

inspektor_voss:

Endlich ist dieser Kampf im dritten Anlauf zustande gekommen und er hat durchaus das Potenzial den anderen die Show zu stehlen. Da beide ein ausgesprochenes Faible für den Stehkampf haben, sind die Chancen auf einen KO nicht schlecht.

Für Robbie Lawler ist es die Rückkehr nach einjähriger Pause, als Tyron Woodley ihm den Titel abnahm. Außerdem trainiert er jetzt in einem anderen Gym, nachdem er seine erfolgreichste Zeit bei ATT hatte. Wir dürfen gespannt sein, wie sich dieser Tapenwechsel auf seinen Kampfstil auswirken wird. Ich kann mir vorstellen, dass er etwas abwartender agieren wird, um erstmal den Ringrost abzusschütteln und keine zweite KO-Niederlage hintereinander zu kassieren.

Ähnliches könnte für Donald Cowboy Cerrone gelten, der ebenfalls in seinem letzten Kampf eine Niederlage erlitt. Allerdings ist er niemand, der zu viel herumtaktiert. Wenn Lawler es zulässt, dann wird er die Initiative ergreifen und insbesondere mit seinen Legkicks den Druck aufrechterhalten.

Lawler greift im Standup mehr auf das Boxen zurück und wird versuchen Cowboy mit seinem Jab auf Distanz zu halten. Sollte es zum Versuch eines Takedowns kommen, dann wird es eher Cowboy sein, der ein besseres Groundgame hat.

Pick: Cerrone, Punktentscheid

UFC 214 findet in der Nacht von Samstag auf Sonntag in Las Vegas statt (29.07.17). Die ersten Prelims beginnen üblicherweise um 01:00Uhr, manchmal schon um Mitternacht, je nachdem wie viele Kämpfe auf der Kampfkarte stehen.

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Wer Lust hat, auch mal mitzumachen, der schreibt einfach bunsen an.

Die UFC lädt immer einige Kämpfe hoch, die für die kommende Veranstaltung relevant sind. Wenn ihr euch einstimmen wollte, folgt diesem Link: https://www.youtube.com/user/UFC/videos

KOMMENTARE
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bunsen
30.07.2017 | 11:17 Uhr
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bunsen : 
30.07.2017 | 11:17 Uhr
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bunsen : 
ziemlich dramatischer Mainevent. Ich fand eigentlich, dass Cormier dabei war, die Runden zu gewinnen. Jones hat sich in Runde 1 etwas verausgabt. Er hätte noch mehr kicken können, vor allem zum Körper. Dieser linke Huf aus der Lefty-Position ist einfach böse. Jones sah wieder nicht brilliant aus. Das ist auch verständlich und da geht sicherlich noch mehr.

Woodley ist so ein hässlicher Kämpfer. Ich habe mir im Vorfeld gedacht, wie enttäuschend es wäre, wenn er Maia nicht finisht. Der hat einfach einen assi Stil und kann überhaupt nicht agieren. Natürlich produziert Maia oft schlechte Kämpfe, wenn er keinen TD hinbekommt, aber Sorry, da muss viel mehr kommen.

am größten ist die vorfreude auf woodley-maia, schlicht, weil kämpfe mit einem typen wie maia oft sehr interessant anzuschauen sind
Ja schon, aber unter der Bedingung, dass der Gegner Probleme hat, ihn von sich abzuschütteln. Leider hatte Woodley keine Probleme und sonst keine Ambitionen, mehr als die Runden zu gewinnen.

Özdemir hat wieder schockiert. Das war ja krank. Der räumt sie alle ab.

Kattar hat mir auch sehr gefallen.

geilster Moment des Abends, T-City's Blitzsubmission. Verliert wie immer alle Runden, aber dieses Groundgame ist Wahnsinn.

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Kunikunde
30.07.2017 | 02:21 Uhr
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Kunikunde : 
30.07.2017 | 02:21 Uhr
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Kunikunde : 
wie immer top-preview

heute ist ja selbst ein ordentlicher kampf wie lamas gegen knight in die prelims gerutscht....sagt eigentlich alles über die qualität der main card aus

am größten ist die vorfreude auf woodley-maia, schlicht, weil kämpfe mit einem typen wie maia oft sehr interessant anzuschauen sind

bei jones befürchte ich eine deutliche dominanz, da kann cormier so optimistisch reingehen wie er will.....ein jones in form bleibt ein phänomen
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