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MMA@SPOX


Gründer: bunsen | Mitglieder: 96 | Beiträge: 304
Von: bunsen
02.06.2017 | 2129 Aufrufe | 1 Kommentare | 0 Bewertungen Ø 0.0
Der MMA@SPOX Stammtisch
Four Corners: UFC 212
Max Holloway gehört zu den neuen Hoffnugsträgern. Kann er auch Jose Aldo gefährlich werden? Auf jeden Fall!

Nach all den sportlich sinnlosen Showkämpfen, die mittlerweile bei der UFC in Mode geraten zu sein scheinen, freut man sich über jeden Kampf, der sportlich viel verspricht. Teixeira gegen Gustafsson vom letzten Wochenende war einer dieser Duelle, die definitiv Werbung für den Sport machen. Der Kampf war Teil einer TV-Veranstaltung, die nicht wie PPVs mit Namen große Ratings ziehen müssen. Aber auch PPVs sind noch nicht komplett an den Kommerz verloren. Das beweist UFC 212, das mit einem Hauptkampf aufwartet, der fraglos einen Kampf des Jahres produzieren könnte. Das wäre sehr willkommen, da 2017 bislang eher mau war.

Die UFC lädt immer einige Kämpfe hoch, die für die kommende Veranstaltung relevant sind. Wenn ihr euch einstimmen wollte, folgt diesem Link: https://www.youtube.com/user/UFC/videos

Titelkampf im Federgewicht: José Aldo vs. Max Holloway

bunsen:

Auf den Beinen ist Aldo ein Tick, was sage ich, zwei oder drei Ticken überlegter und nicht so aktiv wie sein Gegner, der oft Kombinationen schlägt und eher selten einzelne Schläge. Holloway ist ein aktiver Kickboxer, der aber auf Aktivität seines Gegners gut reagieren kann, da er Kombinationen auch als Konter wirft. Und das nicht zu knapp. Trotz seiner langen Reichweite kämpft er in der Nahdistanz, aus der er nur selten ausweicht. Pocket fighter nennt man das im Box-Jargon.

Das gilt grundsätzlich auch für José Aldo, der aber auch aus der Distanz mit seinen Legkicks effektiv kämpfen kann. Und ich glaube schon, dass wir eine gute Chance haben, dass Aldo erneut zu dieser einmaligen Waffe greift. Die Kicks sind einfach ideal, um die Beweglichkeit der Gegner einzuschränken.

Zuletzt hat Aldo mit seinen Kicks eher gegeizt, was aber daran lag, dass er gegen die Wrestle-Boxer Edgar und Mendes sehr darauf bedacht war, die Chancen für Takedowns oder Clinchszenen zu limitieren. Typisch Aldo eben. Er ist ein smarter Kämpfer. Holloway ist nicht dieser Ringer-Typ. Außerdem hat er schon ein paar Probleme mit diesem Stil gegen Anthony Pettis gehabt. Ich wäre geschockt, wenn Aldo diesen Faden nicht aufgreift.

Ich bin total gespannt darauf, wie er mit Holloways Boxen zurechtfindet, denn für mich hat der Hawaiianer das bessere Handwerk, die größeren Möglichkeiten. Er ist variabler.

Kampfentscheidend ist für mich, ob Aldo es gelingt, der hohen Frequenz seines Gegners etwas entgegenzusetzen. Es wird nicht darum gehen, einfach selbst die Schlagfrequenz zu erhöhen, sondern darum, seinen Gegner durch gute Konter und Tritttechniken zu zermürben. So wie Cody Garbrandt Dominic Cruz aus dem Spiel genommen hat, indem er ihn einige Male hart gekontert hat. Ich gehe schon davon aus, dass Aldo das gelingt.

Aber man muss klar festhalten, dass die hohe Frequenz von Holloway auch das Potenzial hat, den Rhythmus seines Gegners zu brechen und ihm vom eigentlichen Plan abzubringen. Denn Holloway ist ständig im Gesicht des Gegners, non-stop, diesen Druck muss man erst einmal aushalten.

Pick: José Aldo via Punktentscheid.

paeddingtonbear:

Ich glaube genauso wenig wie du an einen Bodenkampf in diesem Kampf. Das letzte Mal, dass ich Aldo wirklich einen Bodenkampf habe bestreiten sehen, war wohl sein UFC-Debüt im Jahr 2011 und dass auch nur, weil er körperlich angeschlagen war.

Viel wurde über Aldo nach seiner brutalen Niederlage gegen McGregor geschrieben. War er wirklich so gut wie alle behaupteten? Ist sein Kinn weg? Die üblichen Fragen von großen, einfältigen Medien, die José Aldo auch erst seit dem Conor McGregor-Kampf kennen. All diese Fragen beantwortete er mit einer absolut brillanten Performance gegen Frankie Edgar bei UFC 200, vielleicht war dies seine beste UFC-Performance überhaupt.

Holloway hat im Hintergrund von McGregors Aufstieg in die Stratosphäre nach seiner Niederlage gegen eben jenen eine beeindruckende Siegesserie von 10 Stück eingesammelt, dabei nicht nur leichte Gegner, sondern auch erfahrene Top-Kämpfer wie Lamas, Swanson oder Pettis mühelos aus dem Weg geräumt und dies zumeist vorzeitig.

Zu den beiden Big Dogs im Federgewicht mit Edgar und Aldo ist es dann aber noch ein gewaltiger Sprung. Holloway verfügt zwar über eine gute Länge für ein Federgewicht (die Zahlen auf dem Papier sind etwas irreführend), kämpft aber trotzdem zumeist aus der Nahdistanz und mit dem Fuß auf dem Gaspedal. Dies ist eigentlich gefundenes Fressen für Aldo, der sich so keine Gedanken um Reichweitennachteile machen muss.

Machen wir uns nichts vor, Aldo ist trotz seiner Niederlage gegen McGregor einer der besten Defensivkämpfer in MMA-Welt. Sowohl im Vorwärts- als auch im Rückwärtsgang ist er eine echte Gefahr, seine schnellen Kombinationen zum Kopf, Körper oder zu den Beinen sind nach wie vor gefürchtet. In allen technischen Belangen sehe ich Aldo stets einen Tick vor Holloway.

Knackpunkt ist für mich, wie Holloway seinen Kampfstil Aldo aufzwingen will. Seine Stärke liegt darin, den Kampf von der Oktagon-Mitte aus zu bestimmen, was auch einer der Gründe für seine Niederlage gegen McGregor war, weil dieser der Meister der Oktagon-Kontrolle ist. Aldo hingegen kann sowohl auf der Außenbahn mit seiner exzellenten Beinarbeit kämpfen, aber genauso gut das Kampfgeschehen von der Mitte aus bestimmen.

Sollte es Holloway gelingen die Oktagon-Mitte für sich zu gewinnen, sehe ich gute Chancen für ihn, Aldo durch seine Schlagsalven in Bedrängnis zu bringen. Wenn nicht, dann sehe ich für ihn kaum Land. Ein wirklich faszinierendes und enges Match-up, ich gehe an dieser Stelle mit dem Veteranen.

Pick: José Aldo

Kampf im Strohgewicht: Claudia Gadelha vs. Karolina Kowalkiewicz

bunsen:

Die Brasilianerin will mit einem vorzeitigen Sieg direkt wieder ein Rückkampf mit Joanna Champion klarmachen. Das hat sie jedenfalls im Vorfeld angekündigt. Möglich wäre es, aber Kowalkiewicz ist eine hohe Hürde für die kleine Brasilianerin. Gerade in den Anfangsrunden hat Gadelha eine gute Chance, ihr Versprechen umzusetzen. In Runden eins und zwei hat sie selbst Joanna vor Probleme gestellt. Keine der beiden ist wirklich gut darin, aus der Distanz zu kämpfen.

Kowalkiewicz hat ihre Stärken im Clinch, wo auch Gadelha sich gerne aufhält, allerdings nicht, um Muay Thai Techniken einzusetzen, sondern um den Kampf auf den Boden zu verlagern. Die Brasilianerin gehört zu den wenigen weiblichen MMA-Kämpfern, die zu einem guten Takedown aus der Dinstanz fähig sind. Sie ist eine Grinderin, immer vorwärts, der Gegnerin den Kampf aufzwingend. Obwohl die Polin gute Takedown-Defense besitzt, ist sie für Angriffe dieser Art prinzipiell anfällig, weil sie sehr aufrecht steht. Diese Körperhaltung ist prinzipiell nicht verkehrt, wenn man sie dazu nutzt, Schläge und Tritttechniken mit Power aufzuladen. Leider kämpft sie gerade aus der Distanz aber eher ohne Pop.

Ich habe das Gefühl, dass Gadelha der Polin in den ersten Runden den Schneid abkaufen wird. Es wird ihr nutzen, dass der Kampf keine fünf Runden dauert, da ihr kraftaufreibender Stil ihr über die Runden die Puste raubt. Ich würde es gerne sehen, dass beide etwas an ihrem Stil gearbeitet haben, da beide einfach neue Wege brauchen, um im Kampf gegen Joanna mehr Chancen zu haben. Beinarbeit und Distance-Management wären zwei logische Aspekte.

Pick: Claudia Gadelha via Punktentscheid.

dugen:

Die Königin des Strawweights, Joanna Jedrzejczyk, thront momentan wie kaum ein Champion der UFC über ihrer Gewichtsklasse. Mit Claudia Gadelha und Karolina Kowalkiewicz treffen nun zwei Kämpferinnen aufeinander, gegen die Joanna schon gewinnen konnte, die sie aber vor die größten Herausforderung stellten. Beide kämpfen in einem ähnlichen Stil mit viel Output und Aggression im Nahkampf.

Ich habe, ähnlich wie bunsen die Ahnung, dass Karolinas Bereitschaft mit offenem Visier zu kämpfen, gegen Gadelha, die mehr Kraft in die Schläge legt, zu einem Problem werden könnte. Ein bisschen größere Distanz wie teilweise im Kampf gegen Namajunas wäre aus ihrer Sicht wohl angebracht.

Pick: Claudia Gadelha via Punktentscheid.

UFC 212 findet in der Nacht von Samstag auf Sonntag in Rio de Janeiro, Brasilien statt (03.06.17). Die ersten Prelims beginnen üblicherweise um 01:00Uhr, manchmal schon um Mitternacht, je nachdem wie viele Kämpfe auf der Kampfkarte stehen.

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https://twitter.com/mmaspox

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KOMMENTARE
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bunsen
02.06.2017 | 14:00 Uhr
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bunsen : 
02.06.2017 | 14:00 Uhr
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bunsen : 
danke jungs, haben wir doch noch auf den letzten drücker was auf die beine gestellt!

falls jemand noch grundsätzlich lust hat, bei uns mitzumachen, und sich eine medaille im banner zu verdienen , einfach mich anschreiben. #daumenhoch
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