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MMA@SPOX


Gründer: bunsen | Mitglieder: 96 | Beiträge: 304
Von: bunsen
21.04.2016 | 1483 Aufrufe | 0 Kommentare | 1 Bewertungen Ø 10.0
Der MMA@SPOX Stammtisch
Four Corners: UFC 197
Die Eskapaden sind Vergangenheit, Jon Jones möchte es nochmal wissen. Außerdem: Demetrious Johnson im Titelkampf.

Der erste Auftritt von Jon Jones nach seiner erzwungenen Auszeit sollte eigentlich ganz anders aussehen. Der Ausfall seines Kontrahenten Daniel Cormier ist mit Blick auf das Jahr 2016 keine Besonderheit, schließlich sind in den vergangenen vier Monaten einige Verletzungen zu beklagen, die so manche Fightcard gehörig durchgemischt haben. Ovince Saint Preux ist aus der ohnehin dünn besetzten Gewichtsklasse noch das beste, was zur Verfügung steht. Trotz dieser kleinen Enttäuschung stehen nach wie vor viele gute Kämpf auf dem Programm, darunter ein Titelkampf im Fliegengewicht, so dass sich eine Vorschau wirklich lohnt.

Interimtitelkampf im Leichtschwergewicht: Jon Jones vs. Ovince Saint Preux

paeddingtonbear:

Nach dem Wirrwarr haben wir nun also einen Interim-Titelkampf zwischen Jon Jones und Ovince St. Preux im Hauptkampf oder anders gesagt: man wollte Demetrious Johnson nicht im Main Event haben.

Wenn wir von dem alten Jones ausgehen, so sollte er problemlos durch OSP durchspazieren. St. Preux bringt zwar die notwendige Größe mit, die auch einem Gustafsson damals geholfen hat, aber technisch und konditionell steht er gegen Jones auf verlorenem Posten. Seine Bodykicks aus der Southpaw-Position sind ganz gut, aber auch unheimlich vorhersehbar und somit leicht abfangbar. Im Stand ist er ansonsten sehr flachfüßig, bereitet seine Angriffe kaum vor und nimmt zudem bei seinen Schlägen seine Beine kaum mit, profitierte aber bislang von seiner Reichweite mit der er dennoch die Distanz überbrücken konnte, die er gegen Jones aber nicht haben wird. Hinzukommt, dass er oftmals schlecht positioniert ist, nicht richtig zum Gegner steht und dadurch ineffektiv ist. Seine Linke ist zwar recht kraftvoll, aber so ziemlich seine einzige Waffe, die er in wilden Schwingern oder Geraden abfeuert.

Seine Takedown-Defense ist nicht sonderlich toll, dafür ist er in Scrambles überraschend gut, er findet fast immer schnell den Weg zurück auf die Beine, wobei er gegen die Meistergrappler in seiner Division oftmals nicht sehr viel Land sah. Ein weiteres Problem dabei ist, dass er durch die Scrambles schnell an Luft verliert und dies sollte der größte Knackpunkt sein. OSP ist nach der ersten Runde selten zu gebrauchen, wenn man das Tempo etwas anzieht, wovon im Kampf gegen Jones auszugehen ist. Er bricht zwar nicht kolossal ein wie die zwei Hinterhofschläger von Bellator, aber wirklich effektiv ist er aber ab Runde 2 nicht mehr. Zudem kommt die kurze Vorbereitungszeit von rund 3 Wochen.

Aber wer weiß wie es um den neuen Jones steht? Vielleicht spielt Ringrost eine Rolle, vielleicht schaden ihm seine privaten Eskapaden. Physisch sieht er jedenfalls besser aus als jemals zuvor, trocken ist er nach einiger Aussage auch schon seit geraumer Zeit. Gründe für einen Sieg seitens OSP sind alle sehr theoretisch und unwahrscheinlich, ich gehe mit Jones, 2. Runde TKO.

ecko:

Bei einem solchen Main Event mit einem eigentlich einseitigen Matchup kommt man schnell in die Versuchung, Spannung künstlich herbeizureden. Immerhin muss es doch einen Grund geben, sich die halbe Nacht um die Ohren zu schlagen. Die Rückkehr von Jon Jones sollte jedoch Motivation genug sein. Man muss nun wirklich kein Fan seines Verhaltens außerhalb des Octagon sein, aber jeder soll akzeptieren, dass er innerhalb des achtseitigen Käfigs eine Ausnahmeerscheinung ist.

Während seiner Pause machte er mit Videos aus dem Kraftraum von sich reden, aber inwieweit er sich wirklich verändert hat, wenn er den Käfig betritt, bleibt abzuwarten. Zu viel Muskelmasse würde nur seiner Ausdauer schaden.

Von den physischen Voraussetzungen steht ihm Ovince Saint Preux in nichts nach. Der ehemalige Amateur Wrestler und College Football Player verfügt über eine größere Reichweite als alle vorherigen Gegner von Jones, hat aber trotzdem leichte Nachteile in diesem Bereich. (80.0 zu 84.5 Inch)

OSP besitzt in meinen Augen lediglich eine Chance in der Anfangsphase des Kampfs, sollte er mit seiner Explosivität einen harten Schlag oder eine schnelle Kombinationen im Infight landen. Gerade mit 4 Unzen-Gloves hat jeder die Möglichkeiten auf den einen entscheidenden Schlag. Misslingt dieses Unterfangen, heißt das noch lange nicht, dass Jones einen KO/TKO erzielen wird. OSP dürfte jedoch mit Jones' Varianz an offensiven Aktionen und unvergleichlicher Kampfintelligenz große Probleme bekommen. Lediglich die Frage, wer in den Championship Rounds die größeren Kraftreserven haben würde, bleibt offen. Alle, die einen siegreichen OSP sehen möchten, müssen sich schon an jeden dünnen Strohhalm klammern.

Titelkampf im Fliegengewicht: Demetrious Johnson (c) vs. Henry Cejudo

bunsen:

Henry Cejudo ist ein ganz guter Test für Demetrious Johnson, er ist auch der Einzige, der derzeit überhaupt als ernsthafter Gegner infrage kommt. Wir alle wissen, dass der Kampf für Cejudo etwas zu früh kommt. Aber der Löwe will fressen und irgendjemanden müssen die Matchmaker ihm in das Gehege werfen. Das gleiche Schicksal hatte auch der Japaner Horiguchi gezogen, auch ein großes Talent, aber einfach nicht reif, um DJ gefährden zu können.

Stärken hat Cejudo in seinen Ringerfähigkeiten, die er auf der höchsten Ebene schärfen konnte, den Olympischen Spielen. Und immerhin, DJ ist schon einmal von einem körperlich stärkeren Ringertypen nach Punkten besiegt worden. Das war Dominick Cruz, aber vor vielen Jahren. Es wäre logisch, auf diese Stärke zu setzen. Im Stand hat der Amerikaner mit mexikanischen Wurzeln vor allem zwei Probleme: die Geschwindigkeit und Beweglichkeit seines Gegners.

Cejudo hat leider im Stand keine besonders scharfen Waffen. In seinem letzten Kampf besiegte Cejudo seinen Gegner Jussier Formiga nur knapp nach Punkten in einer Split Decision, in einem enttäuschenden Auftritt. Formiga ist leider auch kein World Beater. Ein Titelwechsel wäre schon sensationell. Leider gibt es Sensationen weniger oft als man sie beschwört. Ein frischer Champion täte der Gewichtsklasse gut. Demetrious Johnson gewinnt den Kampf in einer eher langweiligen Begegnung nach Punkten. So sehe ich das.

Kampf im Leichtgewicht: Anthony Pettis vs. Edson Barboza

inspector voss:

Dass über diesen Kampf fast nicht gesprochen wird, liegt einzig und allein an der Tatsache, dass dieses Event verständlicherweise im Zeichen der Rückkehr von Jon Jones steht. Allerdings erfüllt diese Ansetzung (vom Papier her) alle Voraussetzungen, um zum FOTN gekrönt zu warden. Zwei elitäre Striker, die es allen beweisen wollen, dass sie noch ein Wörtchen um den Titel in dieser hochgradig qualitativen LW Division mitreden wollen.

Anthony Pettis war schon Champion. Geplagt von Verletzungen und vielleicht wegen einer etwas laxeren Einstellung hat er im letzten Jahr ein wenig den Faden verloren. Nach zuletzt zwei Niederlagen in Folge, wird dieser Kampf für ihn zu einer richtungsweisenden Prüfung. Edson Barboza steht vor einer ähnlichen Herausforderung, denn er hat es bisher trotz seines Talents nicht geschafft, über die Rolle eines hochklassigen Gatekeepers der Top 10 im LW hinauszukommen.

Wie viele Fans, erwarte ich einen sehr intensiven und technischen Kampf, der hauptsächlich im Stehen bestritten werden wird. Ich traue allerdings Anthony Pettis etwas mehr Variabilität zu, vor allem was den Bodenkampf angeht. Sollte er merken, dass er im Standup gegen Barboza den Kürzeren zieht, dann wird er sicherlich die Möglichkeit ergreifen wollen, den Kampf durch sein höherklassiges BJJ zu gewinnen. Edson Barboza wird hingegen versuchen, den Schlagabtausch im Stehen zu dominieren und dabei seine gefürchteten Legkicks als Waffe einsetzen. Man darf gespannt sein, wessen Gameplan am Ende besser aufgeht.

UFC 197 findet in der Nacht von Samstag auf Sonntag statt (23.04.16). Wenn euch dieser Blog gefällt, folgt uns auf Twitter.

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