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MMA@SPOX


Gründer: bunsen | Mitglieder: 96 | Beiträge: 304
Von: DerDugen
09.07.2015 | 1916 Aufrufe | 1 Kommentare | 1 Bewertungen Ø 10.0
Four Corners
Der MMA@SPOX Stammtisch
Alle warten auf die nächste Conor-Show. Gelingt es Mendes den Hypetrain des Iren zu entgleisen? Zudem: Lawler vs. MacDonald.

Es sollte einer oder der Kampf des Jahres werden: Jose Aldo vs. Conor McGregor. Für einen Titelkampf im Federgewicht wurde das Duell ungewöhnlich stark promoted vor allem der Reizfigur McGregor sei Dank. Eine Rippen-Verletzung Aldos hat dem einen Strich durch die Rechnung gemacht und Millionen Dollar der UFC versenkt. Stattdessen wird Chad Mendes einspringen, die ungekrönte Nummer zwei der Gewichtsklasse.


Aus sportlicher Sicht ist sicherlich der beste Ersatz gefunden, dennoch schwebt eine Frage über dem Kampf, die, sollte McGregor gewinnen, sicherlich gestellt werden wird: was wäre, wenn Mendes eine ordentliche Vorbereitung gehabt hätte?


Diese Frage lässt sich wohl nur von den Kämpfern selbst seriös beantworten, weshalb ich es sinnvoller finde, euch um eine Prognose zum bevorstehenden Kampf zu bitten. Ich schließe eine Frage an: Was haltet ihr davon, dass der Sieger Interim-Champion sein wird? Ich persönlich bin kein besonderer Freund dieser Interim-Titelträger, die aufgrund der Verletzungsmiseren der letzten Zeit vermehrt auftauchen. Was haltet ihr davon?

bunsen

Zunächst behaupte ich, dass es keinen Interim gegeben hätte, wenn nicht ein weiterer Titelkampf auf der Kampfkarte stände. Die UFC wollte McGregor unbedingt im Mainevent halten. Logisch, mit ihm hat man die Veranstaltung auch massiv beworben. Einen einfachen 5-Ründer nach einem Titelkampf, das funktioniert natürlich nicht.

Vor ein paar Tagen hätte ich noch ohne zu Zucken auf Mendes getippt. Mittlerweile tendiere ich knapp zu McGregor, weil der einfach eine Riese für die Gewichtsklasse ist. Mendes ist ein ziemlicher Winzling, das kommt noch dazu. Das ist aber nur die halbe Wahrheit. McGregors Style kommt Mendes nämlich sehr entgegen. McGregor ist jemand der gerne Druck aufbaut, Mendes hingegen ein sehr guter Konterboxer, der auch gute reaktive Takedowns androhen kann. Conor wäre beraten, gegen Mendes den Druck herauszunehmen, um auf beides, Takedowns und Konterschläge besser vorbereitet zu sein. Ich hoffe, dass Conor seinen Kampfstil anpasst, sonst sehe ich schwarz. Es liegt an ihm. Der Kampf endet vorzeitig, so oder so, vermutlich nach Schlagwirkung.

Paeddingtonbaer

Ich denke, wir sollten zunächst einmal der UFC und McGregor gehörig Respekt zollen, denn mit Mendes hat man McGregor das wohl zweitbeste Federgewicht der Welt vor die Nase gesetzt. Damit dürfte auch die Kritik der Fans, dass man McGregor nur reine Standkämpfer wie Siver oder Poirier vor die Nase gesetzt hat, verpuffen. Man geht mit dieser Ansetzung ein immenses Risiko ein, eine Niederlage von McGregor würde dessen Draw-Power einen Schlag versetzen. Mendes, der ohnehin schon 0-2 gegen Aldo ist, hat nichts zu verlieren, McGregor eine ganze Menge.

Wie bunsen schon sagte, dient der Interim-Titel ausschließlich dafür, dass man McGregor weiterhin im Main Event halten kann. Ich sehe das mit dem Titel nicht so eng, eigentlich finde ich es sogar gut, denn mit einem Interim-Titel kann man einen Herausforderer eindeutig legitimieren, ihm steht auf jeden Fall ein Titelkampf zu, so kann man die willkürliche Vergabe von Titelkämpfen bremsen.

Zum Kampf: Ich bin da sehr unentschlossen. Es gibt so viele Faktoren und Variablen. Zum einen die kurze Vorbereitungsdauer, es ist ein Unterschied, ob man in Form ist oder in Kampfform. Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Größenunterschied. Mendes ist eines der kleinsten, McGregor eines der größten Federgewichte, das spiegelt sich auch in der Reichweite wieder, die McGregor vom Center des Oktagons Jones-like für sich zu nutzen weiß. Es wird sicherlich schwer werden für Mendes an McGregor heranzukommen und somit auch seine Wrestling-Karte auszuspielen. Mendes ist allerdings auch sehr schnell, einer der besten MMA-Ringer und ein Siver hat es ja schon geschafft McGregor auf die Matte zu bekommen (wenn auch nicht offiziell). Ich kann mir einen (T)KO-Sieg seitens McGregor genauso gut vorstellen, wie eine Submission Mendes aus einem Scramble mit der patentierten Team Alpha Male Guillotine.

inspector_voss

Für Chad Mendes ist dieser Kampf eine Riesenchance, denn nach 2 Niederlagen gegen Jose Aldo kann er sich jetzt den Interimstitel schnappen, was eine Titelvereinigung garantiert. Ihm kommt natürlich auch seine Professionalität zugute, denn er ist ständig im Training und dürfe somit fit sein. Die Kondition sollte auch für 5 Runden ausreichen. Für die UFC ist der Rückzug Aldos eine mittlere Katastrophe, vor allem wenn man sieht, mit wie viel Geld und Aufwand das Event promotet wurde.

Es wird interessant sein zu sehen, wie Conor McGregor mit dieser Umstellung zurecht kommt, denn gegen Mendes wird er eine ganz andere Strategie brauchen. McGregor ist nicht der beste Wrestler und Mendes wird alles versuchen, um diese Schwäche brutal auszunutzen.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass McGregor es schaffen wird, jeden Takedownversuch zu stoppen und dann wird man sehen, was er auf dem Rücken liegend anzubieten hat. Er wird sicherlich probieren, sich so schnell wie möglich aufzurichten, um im Standup seine Reichweitenvorteile auszuspielen. Für mich ist dieser Kampf eine fast typische Striker vs. Wrestler- Angelegenheit, mit dem Zusatz, dass Mendes auch gut striken kannn.

Das zweite Highlight des Events ist ebenfalls ein Titelkampf: Robbie Lawley vs. Rory MacDonald II. Die lateinische II zeigt bekanntlich an, dass sich beide schon einmal bei einem MMA-Event gegenüberstanden. Was sie nicht anzeigt ist, dass dieser Kampf damals nur sehr knapp zu Gunsten Lawlers ausging. Ein Hauptvorwurf an Rory lautete damals wenn ich mich recht erinnere , dass er einen Sieg verschenkte, weil er zu passiv war, ein Fehler, den man vermeintlich leicht korrigieren kann, weshalb Rory wohl nun bei einigen Buchmachern leicht favorisiert ist.

Man scheint sich weitgehend jedenfalls einig, dass der lange Kanadier die Mittel hat, um den Champion zu besiegen. Er ist als guter Taktiker bekannt und dafür, dass er seine Reichweite im Striking gut zu nutzen versteht. Die Stärken von Lawler sind ja ebenfalls bekannt, deshalb von mir kurzum die Frage der Fragen: wer wird Welterweight-Champion und wie wird ihm dies gelingen?

bunsen

Rory hat beim ersten Kampf deutlich unter seinen Möglichkeiten gekämpft. Das steht für mich außer Frage. Insofern hat er allen Grund, dem Rematch selbstbewusst entgegen zu blicken. Sein Problem: Lawler hat mittlerweile ganz ähnliche Werkzeuge zur Verfügung, sein Offensiv Repertoire aufgebürstet und seine Takedown-Defense derart aufpoliert, dass ein Johnny Hendricks Probleme hatte, ihn auf die Matte zu bringen. Früher als er noch bei Strikeforce aktiv war, hat er sich willenlos den Takedowns seiner Kontrahenten Kennedy und Co ergeben. Die Zeiten sind passé. Die Verbesserungen sind sicherlich auf gute Trainingsarbeit beim ATT-Gym zurückzuführen auch wenn die in der aktuellen Ausgabe von TUF als ziemlich unfähig portraitiert werden. Motivation dürfte auch eine Rolle spielen.

Rory ist der variablere Striker und sollte daher leichter über die Runden gewinnen können, sofern er nicht in der Nahdistanz kämpft. Der Distanzkampf ist auch für ihn der, oder sagen wir ein Weg zum Sieg. Im Gegensatz zu McGregor bin ich mir bei ihm sicher, dass er diesen Weg auch einschlagen wird. Rory kämpft doch sehr pragmatisch. Daher wird Lawler schon dafür arbeiten müssen, dass der Kampf in seiner Distanz, der Nahdistanz ausgetragen wird. Ich glaube er wird genau damit so sehr beschäftigt sein, dass Rory ihn nach Punkten über die Runden schlägt. Ein vorzeitigen Sieg würde mich sehr überraschen, in die eine oder andere Richtung.

Paeddingtonbaer

Ehrlich gesagt, fiebere ich diesem Kampf mehr entgegen als dem Hauptkampf, auch wenn ich mit dieser Meinung scheinbar alleine da stehe. Im Standkampf prallen hier zwei Welten aufeinander, die auch im ersten Kampf den Unterschied ausgemacht haben. MacDonald ist mehr der Streber, legt Wert auf einen sauberen Jab und Kontrolle über die Distanz mit zeitweise eingestreuten Takedowns, während Lawler seinem Spitznamen Ruthless alle Ehre macht und diesen Killerinstinkt beweist. Der erste Kampf war so knapp, dass die dritte Runde die Entscheidung gebracht hätte und dort zeigte sich eben, dass manchmal der aggressive Weg, der bessere ist.

Den Kampfverlauf kann ich mir nur schlecht ausmalen, es kann eine enge Entscheidung geben oder auch einen dominanten Sieg. Lawler hat sich nach dem ersten Kampf gegen MacDonald ebenfalls weiterenwickelt, vor allem seine Takedown-Verteidigung ist mittlerweile eine Bank und zählt zu den besten im MMA. Er startet oftmals wie die Feuerwehr, fällt dann gerne in ein Loch in den Mittelrunden und fängt sich dann gegen Ende. Wenn Rory die Explosivität von Lawler unter Kontrolle bringt, dann kann er mit seinem Jab die Runden stehlen; kann Lawler aber immer wieder Nadelstiche mit seinen Flurrys setzen, dann ist aber auch eine vorzeitige Titelverteidigung drin. Egal, wie es ausgeht, ich freue mich auf einen spannenden Kampf, tendenziell würde ich aber auch mit den Buchmachern gehen, weil MacDonald mehr Möglichkeiten hat sich Runden zu sichern.

inspector_voss

Ich sehe das ähnlich wie meine Vorredner. Rory MacDonald ist der talentiertere Kämpfer, ist rundherum komplett und hat mit GSP den besten Weltergewichtskämpfer aller Zeiten als seinen Trainigspartner. Es ist zu erwarten, dass Rory seit dem letzten Kampf sich nochmal deutlich verbessert und sich mit Firas Zahabi eine passende Strategie für diesen Titelkampf überlegt hat. Robbie Lawler hat natürlich auch nicht geschlafen, aber nach seinem phänomenalen letzten Jahr kann ich mir bei ihm kaum noch eine Steigerung vorstellen. Wenn man bedenkt, wie knapp der erste Kampf war, rechne ich damit, dass Rory diesmal leichte Vorteile haben wird. Er hat gezeigt, dass er die Fähigkeiten besitzt, aggressive Striker zu dominieren, siehe Tyron Woodley und Tarec Saffiedine. Außerdem hat er gutes Wrestling und Lawler ist immer wieder mal anfällig für Takedowns. Ein Sieg via Decision von Rory ist in meinen Augen sehr wahrscheinlich.

KOMMENTARE
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Voegi
MODERATOR
09.07.2015 | 16:47 Uhr
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Voegi : 
09.07.2015 | 16:47 Uhr
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Voegi : 
schön, dass es nach den technischen schwierigkeiten doch noch geklappt hat.
ich habe die erste fassung dann mal gelöscht.
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