Borussia Mönchengladbach
17.01.2011 um 11:10 Uhr
Geschrieben von DerBuechsenwurf
Fors Fortuna
Sammy, das Orakel mit der kalten Schnauze, sollte recht behalten - die Borussia kehrte mit einem 1:0-Auswärtssieg und nunmehr 13 Punkten im Gepäck aus Nürnberg zurück. Bis zum erlösenden Abpfiff durch Babak Rafati, den König unter den Schiedsrichtern, sollten insgesamt 93 turbulente, von unzähligen Freistößen und dubiosen Entscheidungen gespickte Minuten vergehen, in denen die Nürnberger phasenweise häufiger im Borussenstrafraum zu Gast waren als Günter Netzer im Doppelpass-Studio.
Liest man die repräsentative Schlagzeile "Schiedsrichter verpfeift Partie" ohne das Endergebnis oder den Spielverlauf näher zu kennen, so gäbe es sicherlich nicht wenige Fans des VfL, denen - ob der jüngsten Hinrundengeschehnisse - üble Erinnerungen an fragwürdige Tatsachenentscheidungen durch den Kopf strömen würden. Dass sich die unterirdischen Leistungen des Unparteiischen im ersten Spiel der Rückrunde in ihrer Summe eher positiv auf das Gladbacher Punkte- und Gegentorkonto auswirken würden, hätte wohl niemand zu träumen gewagt.
Während die eine - vornehmlich von Nürnbergern gestützte - Sichtweise den Hannoveraner Schiedsrichter, Babak Rafati, als Hauptgrund für die 0:1-Heimniederlage gegen die Borussia ausmacht, verweisen manche Rautensympathisanten auf ausgleichende Gerechtigkeit bzw. mangelnde Chancenverwertung. Dass die Wahrheit, wie so oft, in der goldenen Mitte liegt, soll im Folgenden durch weitere Ausführungen erläutert werden:
Als Roman Neustädter einen Gladbacher Konter in der achten Spielminute nach einer Flanke von Mike Hanke erfolgreich mit seinem ersten Tor im Profifußball krönte, war dies das Endprodukt aus einem geschickt vorgetragenen Spielzug, an welchem der Unparteiische im Gegensatz zum Rest des Spiels keinen Anteil hatte. In den anschließenden 82 (plus 3) Minuten bekam sowohl die Borussia als auch Herr Rafati mehr zu tun als ihnen lieb war: Auf beiden Seiten wurden kleinste Körperkontakte als Foul gewertet, sodass man zeitweise den Eindruck gewann, man sei ob der ständig am Boden liegenden Spieler bei einem Wettbewerb im Bodenturnen unter freiem Himmel.
Obwohl die Borussia kurz nach der Führung eine weitere Torchance verbuchen konnte, kam Nürnberg von Minute zu Minute besser in's Spiel. Der 1. FCN vergaß jedoch, sich für den betriebenen Aufwand zu belohnen, was sowohl der eigenen Ideenlosigkeit als auch Borussias verbessertem Defensivverbund geschuldet war. Die Verteidigung rund um die Neuzugänge Stranzl und Nordtveit bestätigte den Formanstieg aus den Vorbereitungsspielen und zeigte sich gemeinsam mit "Fors Fortuna" dafür verantwortlich, dass die Nürnberger des Öfteren im VfL'schen Beton stecken blieben.
In Minute 16 drohte der Beton erste Risse zu bekommen, da Hegeler, den drei Verteidiger gewähren ließen, knapp am Kasten vorbei zielte und auch Schieber verfehlte sein Ziel nur knapp (31.). Nicht einmal zwei Minuten später schlug dann die Stunde des Babak Rafati: Nach einer Ekici-Hereingabe spielte der bereits mit gelb verwarnte Stranzl Schwerkraft und zog Wollscheid innerhalb des Fünfmeterraumes zu Boden - die Pfeife des Unparteiischen blieb jedoch stumm.
Zur zweiten Halbzeit wechselte Dieter Hecking noch mehr Offensivpotenzial ein, sodass es den Borussen phasenweise schwerfiel, für Entlastungen zu sorgen. Selbst Mo Idrissou zeigte sich für die Verteidigung des eigenen 16ers verantwortlich und grätsche in der 70. Minute sowohl an Wollscheid als auch am Ball vorbei. Aufgrund der dargebotenen Flugeinlage hätten nicht gerade wenige Schiedsrichter auf Strafstoß entschieden - nicht so Babak Rafati. Keine 60 Sekunden später zeigte der zwischen Weltklasse und Kreisliga schwankende Heimeroth, was er kann, und entschärfte einen Schuss von Schieber. Spätestens an diesem Zeitpunkt hätten die Nürnberger den Ausgleich mehr als verdient gehabt - eine Phrase, für die man sich allerdings nichts kaufen kann, wie die Borussen wissen.
Zwölf Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit zappelte der Ball dann doch noch im Kasten von Heimeroth, der eine gegnerische Vorlage zwar erfolgreich abfing, den Ball kurzerhand jedoch wieder fallen ließ, was es Mendler ermöglichte, den vermeintlichen Ausgleich zu erzielen. Vermeintlich, weil das Schiedsrichtergespann den Treffer für regelwidrig erklärte. Als wäre all dies nicht bereits genug Aufregung für einen Spieltag, entschied Babak Rafati in Minute 86 in einer alltäglichen Zweikampfsituation auf Strafstoß - eine skurrile Entscheidung, da die zwei Elfmetersituationen zuvor, welche nicht gegeben wurden, zumindest diskutabel waren, während der Zweikampf zwischen Levels und Eigler eigentlich regelkonform schien. Pinola schickte sich an, den Strafstoß auszuführen und scheiterte am sehr gut parierenden Heimi, der just im richtigen Moment eine klasse Leistung abrief.
Nachdem auch Wolf in zentraler Position mehr oder minder freistehend verschossen hatte (92.), verdichteten sich die Anzeichen auf einen Auswärtssieg in Nürnberg, welcher nach 93 Minuten zur erfreulichen Realität wurde, als unser zwölfter Mann, Babak Rafati, das Spiel abpfiff. Die Borussia gibt ein Lebenszeichen von sich und erringt einen >>dreckigen<< Dreier in der Ferne, welcher zwar äußerst glücklich zustande kam, aber dadurch nichts von seiner enormen Wichtigkeit einbüßt.
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Liest man die repräsentative Schlagzeile "Schiedsrichter verpfeift Partie" ohne das Endergebnis oder den Spielverlauf näher zu kennen, so gäbe es sicherlich nicht wenige Fans des VfL, denen - ob der jüngsten Hinrundengeschehnisse - üble Erinnerungen an fragwürdige Tatsachenentscheidungen durch den Kopf strömen würden. Dass sich die unterirdischen Leistungen des Unparteiischen im ersten Spiel der Rückrunde in ihrer Summe eher positiv auf das Gladbacher Punkte- und Gegentorkonto auswirken würden, hätte wohl niemand zu träumen gewagt.
Während die eine - vornehmlich von Nürnbergern gestützte - Sichtweise den Hannoveraner Schiedsrichter, Babak Rafati, als Hauptgrund für die 0:1-Heimniederlage gegen die Borussia ausmacht, verweisen manche Rautensympathisanten auf ausgleichende Gerechtigkeit bzw. mangelnde Chancenverwertung. Dass die Wahrheit, wie so oft, in der goldenen Mitte liegt, soll im Folgenden durch weitere Ausführungen erläutert werden:
Als Roman Neustädter einen Gladbacher Konter in der achten Spielminute nach einer Flanke von Mike Hanke erfolgreich mit seinem ersten Tor im Profifußball krönte, war dies das Endprodukt aus einem geschickt vorgetragenen Spielzug, an welchem der Unparteiische im Gegensatz zum Rest des Spiels keinen Anteil hatte. In den anschließenden 82 (plus 3) Minuten bekam sowohl die Borussia als auch Herr Rafati mehr zu tun als ihnen lieb war: Auf beiden Seiten wurden kleinste Körperkontakte als Foul gewertet, sodass man zeitweise den Eindruck gewann, man sei ob der ständig am Boden liegenden Spieler bei einem Wettbewerb im Bodenturnen unter freiem Himmel.
Obwohl die Borussia kurz nach der Führung eine weitere Torchance verbuchen konnte, kam Nürnberg von Minute zu Minute besser in's Spiel. Der 1. FCN vergaß jedoch, sich für den betriebenen Aufwand zu belohnen, was sowohl der eigenen Ideenlosigkeit als auch Borussias verbessertem Defensivverbund geschuldet war. Die Verteidigung rund um die Neuzugänge Stranzl und Nordtveit bestätigte den Formanstieg aus den Vorbereitungsspielen und zeigte sich gemeinsam mit "Fors Fortuna" dafür verantwortlich, dass die Nürnberger des Öfteren im VfL'schen Beton stecken blieben.
In Minute 16 drohte der Beton erste Risse zu bekommen, da Hegeler, den drei Verteidiger gewähren ließen, knapp am Kasten vorbei zielte und auch Schieber verfehlte sein Ziel nur knapp (31.). Nicht einmal zwei Minuten später schlug dann die Stunde des Babak Rafati: Nach einer Ekici-Hereingabe spielte der bereits mit gelb verwarnte Stranzl Schwerkraft und zog Wollscheid innerhalb des Fünfmeterraumes zu Boden - die Pfeife des Unparteiischen blieb jedoch stumm.
Zur zweiten Halbzeit wechselte Dieter Hecking noch mehr Offensivpotenzial ein, sodass es den Borussen phasenweise schwerfiel, für Entlastungen zu sorgen. Selbst Mo Idrissou zeigte sich für die Verteidigung des eigenen 16ers verantwortlich und grätsche in der 70. Minute sowohl an Wollscheid als auch am Ball vorbei. Aufgrund der dargebotenen Flugeinlage hätten nicht gerade wenige Schiedsrichter auf Strafstoß entschieden - nicht so Babak Rafati. Keine 60 Sekunden später zeigte der zwischen Weltklasse und Kreisliga schwankende Heimeroth, was er kann, und entschärfte einen Schuss von Schieber. Spätestens an diesem Zeitpunkt hätten die Nürnberger den Ausgleich mehr als verdient gehabt - eine Phrase, für die man sich allerdings nichts kaufen kann, wie die Borussen wissen.
Zwölf Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit zappelte der Ball dann doch noch im Kasten von Heimeroth, der eine gegnerische Vorlage zwar erfolgreich abfing, den Ball kurzerhand jedoch wieder fallen ließ, was es Mendler ermöglichte, den vermeintlichen Ausgleich zu erzielen. Vermeintlich, weil das Schiedsrichtergespann den Treffer für regelwidrig erklärte. Als wäre all dies nicht bereits genug Aufregung für einen Spieltag, entschied Babak Rafati in Minute 86 in einer alltäglichen Zweikampfsituation auf Strafstoß - eine skurrile Entscheidung, da die zwei Elfmetersituationen zuvor, welche nicht gegeben wurden, zumindest diskutabel waren, während der Zweikampf zwischen Levels und Eigler eigentlich regelkonform schien. Pinola schickte sich an, den Strafstoß auszuführen und scheiterte am sehr gut parierenden Heimi, der just im richtigen Moment eine klasse Leistung abrief.
Nachdem auch Wolf in zentraler Position mehr oder minder freistehend verschossen hatte (92.), verdichteten sich die Anzeichen auf einen Auswärtssieg in Nürnberg, welcher nach 93 Minuten zur erfreulichen Realität wurde, als unser zwölfter Mann, Babak Rafati, das Spiel abpfiff. Die Borussia gibt ein Lebenszeichen von sich und erringt einen >>dreckigen<< Dreier in der Ferne, welcher zwar äußerst glücklich zustande kam, aber dadurch nichts von seiner enormen Wichtigkeit einbüßt.
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Aufrufe: 6714 | Kommentare: 16 | Bewertungen: 6 | Erstellt:17.01.2011
ø 8.8
KOMMENTARE
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18.01.2011 | 01:36 Uhr
0
Lox :
Mit Stark kann ich in dieser Saison auch nichts anfangen, aber da schein ich nicht der einzige zu sein, wurde von den Profis zum schlechtesten Schiri der Hinrunde gewählt.http://www.abendblatt.de/sport/article1745413/Wolfgang-Stark-schlechtester-Schiedsrichter-der-Hinrunde.html
Wobei ich der Meinung bin, dass er die letzten Jahre ein super Schiedsrichter war!
1
17.01.2011 | 23:37 Uhr
0
Die einzigen Schiris, die derzeit internationales Niveau haben sind Kinhöfer, Stark und Gräfe. Vielleicht noch Perl und Kircher. Bei Leuten wie Dingert, Aytekin, Rafiki oder Willenborg muss man wirklich Angst haben, dass das Spiel komplett aus den Fugen gerät.
2
17.01.2011 | 23:00 Uhr
-1
Glückwunsch zum Dreier und zum Blog.
0
17.01.2011 | 21:31 Uhr
0
1
17.01.2011 | 20:23 Uhr
0
0
17.01.2011 | 19:43 Uhr
0
PDZ :
Wollte ich auch gerade schreiben...Ich habe bei Rafati immer den Eindruck der darf nur pfeifen, weil sich der Name wieder nach Integration anhört und das ja das DFB-Motto ist. Für die Quote eben...
1
17.01.2011 | 19:32 Uhr
0
Lox :
Rafati ist doch nur Bundesliga-Schiedsrichter, damit sich der DFB mit seiner tollen Integration rühmen kann. Mit Können hat diese Entscheidung nichts zu tun. Da könnten sie eher mal der Bibi Steinhaus die Chance geben.Gut geschriebener Blog, musste nur erst mal auf Buechsenwurf.de gehen um die Anspielung auf Sammy zu verstehen ;)
2
17.01.2011 | 18:25 Uhr
-2
nicht nur ein guter. In meinen Augen war er der beste Schiri der 2. Liga bevor er in die 1. berufen wurde. Und auch dort gibt es kaum einen, der besser ist wenn man die ganzen Rafatis und Gräfes beobachtet Und ich lobe einen Schiri, der als "Bayern-feindlich" hingestellt wurde, obwohl ich ihn als Fan immer gerne gesehen habe
ansonsten einfach: Rafati-Time
1
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Und Menschen machen Fehler. Schiedsrichter sind auch Menschen. Das bitte nie vergessen.
Der Blog ist sehr gut geschrieben und bemerkenswert neutral. Hut ab, das können nicht viele.