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Gründer: Karrramba | Mitglieder: 163 | Beiträge: 22
Von: Talentfrei
02.04.2016 | 2843 Aufrufe | 7 Kommentare | 7 Bewertungen Ø 8.7
Die Rückkehr von Jürgen Klopp
Dortmund gegen Liverpool
Traditionsduell in der Europa League

Der Gegner von Bor. Dortmund - FC Liverpool

Hinspiel: Donnerstag, 7. April, 21.05 Uhr in Dortmund

Rückspiel: Donnerstag, 14. April, 21.05 Uhr in Liverpool

Bei der nächsten gelben Karte gesperrt: Sven Bender (Dortmund) - Firmino, Moreno, Clyne, Coutinho, Lovren (Liverpool)

Der FC Liverpool im Porträt

inklusive Kaderplanung

Der Liverpool Football Club wurde 1892 gegründet und ist mit 18 Meisterschaften und sieben Triumphen im FA-Cup einer der erfolgreichsten Klubs im englischen Vereinsfußball. Auch international wurden zahlreiche Erfolge gefeiert. Die Heimspielstätte der Reds ist das legendäre Stadion an der Anfield Road (45.362 Plätze) und zurzeit wird der Klub vom deutschen Jürgen Klopp trainiert, der im Laufe der Saison diesen Posten von Brendan Rodgers übernahm.

Der Kader von Liverpool ist recht groß, allerdings befinden sich darin auch einige verletzungsanfällige Spieler und der Kader ist mit 25,3 Jahren im Durchschnitt verhältnismäßig jung. Stammtorhüter ist der nicht immer unumstrittene Belgier Simon Mignolet, der zwar auf der Linie immer wieder überragende Paraden aus dem Hut zaubert, aber gerade in der Strafraumbeherrschung einige Schwächen offenbart, die schon häufiger zu Gegentoren geführt haben. Zwar wurde sein Vertrag erst unlängst verlängert, aber der FC Liverpool scheint dennoch nach einer neuen Nummer 1 zwischen den Pfosten zu suchen. Die Ersatztorhüter Bogdan (5 Einsätze) und Ward (1 Einsatz) kommen qualitativ trotz einiger Unsicherheiten nicht an Mignolet heran und sind klar hinter ihm anzusiedeln. Auf der Position des rechten Verteidigers hat der Engländer Nathaniel Clyne die Nase vorn. Er stand in 42 Pflichtspielen auf dem Platz und spielt eine ordentliche Saison ohne große Durchhänger. Einzig offensiv könnte er noch deutlich effizienter Spielen, bisher kommt er auf 2 Tore und 2 Vorlagen in dieser Saison. Mit Jon Flanagan verfügt Liverpool über einen sehr talentierten Ersatz, der lange verletzt war und somit nur sechsmal für die Profis spielen konnte. Flanagan kann links und rechts eingesetzt werden und bringt konstant seine Leistungen, wenn er benötigt wird. In Abwesenheit von Flanagan rutschte der 20-jähriger Connor Randall immer mal wieder in den Kader, er absolviert je zwei Partien im FA-Cup und im Capital One Cup.

Auch auf der linken Seite gibt es eine klare Rollenverteilung. Der Spanier Alberto Moreno steht fast immer auf dem Platz, wurde zuletzt vereinzelt von Flanagan und zu Saisonbeginn von Joe Gomez ersetzt, wobei letzterer immer noch an einem Kreuzbandriss laboriert und neben der linken defensiven Seite auch noch im Abwehrzentrum zum Einsatz kommen kann. Auch Moreno (39 Spiele, kein Tor, 3 Vorlagen) muss offensiv noch deutlich präziser werden und sich in Sachen Effizienz steigern. Der erfahrene José Enrique kommt auf 3 Einsätze im FA-Cup, spielt aber in den Planungen von Jürgen Klopp keine große Rolle mehr und wird wohl am Saisonende den Verein verlassen. Im Defensivzentrum haben die Reds noch einige Probleme und aufgrund von Verletzungen und Formschwankungen konnte weder Jürgen Klopp noch sein Vorgänger Rodgers eine passende Innenverteidigerformation etablieren. Im Sommer wird gerade dort definitiv nachgelegt werden müssen, obwohl man sich schon Joel Matip gesichert hat. Eine Verbesserung in der Spieleröffnung dürfte ebenfalls noch forciert werden und Klopp wird schon einige passende Kandidaten im Auge haben. Sakho und Lovren sind mit je 29 Einsätzen Spitzenreiter in der Innenverteidigung, haben aber beide nicht restlos überzeugen können, gerade der Franzose Sakho fällt immer wieder durch Patzer auf. Martin Skrtel war lange verletzt und spielte 24-mal, der erfahrene und zumindest solide Kolo Toure kommt auf 19 Einsätze. Caulker und Ilori sind lediglich Ergänzungsspieler.

Auch im zentralen Mittelfeld funktioniert noch nicht alles so, wie Klopp sich das vorstellt. Die Konstanz fehlt, manchmal bekommt man keinen Zugriff auf den Gegner und das Pressing ist zwar vorhanden und phasenweise auch sehr effektiv, teilweise aber nur halbherzig gespielt. Außerdem fehlen immer wieder wichtige strukturelle Elemente, die man mit diesem Aufgebot wohl auch nicht herbeiführen kann. Die Konstante im zentralen Mittelfeld ist der deutsche Emre Can, der eine ordentliche Saison spielt und oft zwischen Genie und Wahnsinn wandelt, manchmal etwas zu beherzt in die Zweikämpfe geht und relativ ungeschickte Fouls begeht. 43 Pflichtspieleinsätze beweisen aber, dass Jürgen Klopp auf ihn baut. Auch James Milner kommt sehr häufig zum Einsatz, gerade seine Flexibilität wird geschätzt. 7 Tore und 7 Vorlagen bei 35 Einsätzen sind eine gute Quote für den Mittelfeldspieler. Jordan Henderson ist ein weiterer, sehr wichtiger Spieler, der im Mittelfeld die Chefrolle inne hat, aber aufgrund von Verletzungen nur 23 Spiele absolvieren konnte. Ist er in Topform, dann führt an ihm kein Weg vorbei. Der Engländer ist außerdem Kapitän der Mannschaft. Ein zuverlässiger Stabilisator ist der Brasilianer Lucas Leiva, der in dieser Saison immer wieder für Ruhe gesorgt hat und vor allem defensivtaktisch wichtig ist. Der Waliser Joe Allen wird gerne und häufig als Joker eingesetzt, der junge, talentierte Kevin Stewart rückt ab und zu in den Kader der Reds.

Spielmacher und Mann für die genialen Momente ist der junge Brasilianer Coutinho. Der verletzungsanfällige Mittelfeldspieler, der 2013 von Inter Mailand nach Liverpool wechselte, erzielte in 32 Pflichtspielen in dieser Saison 9 Tore und bereitete 5 weitere vor, spielte dabei nicht mal häufig in Topform, weil er durch Blessuren und Verletzungen immer wieder zurückgeworfen wurde. Adam Lallana kann Coutinho ersetzen und kam in dieser Saison 38-mal zum Einsatz, dabei gelangen ihm 5 Tore und 8 Vorlagen. Lallana fehlt es an der nötigen Konstanz, er schafft es leider nicht sein Leistungsvermögen regelmäßig abzurufen. Gerade in den Pokalwettbewerben wurde der junge Texeira eingebaut, ihm gelang sogar im FA-Cup ein Treffer. Neuzugang und Offensivallrounder Roberto Firmino kam in 38 Spielen zum Einsatz (9 Tore, 9 Vorlagen) und überzeugte vor allem als hängende Spitze oder spielerisch wertvoller 9er. Firmino hat auf den Außenbahnen noch leichte Probleme mit der Konstanz, ist aber einer der wichtigsten Offensivspieler für Klopp. Mit Jordon Ibe steht ein sehr talentierter Flügelspieler im Kader des FC Liverpool. Ibe wechselte 2012 von den Wycombe Wanderers in die Jugendabteilung des FC Liverpool und gehört seit Januar 2015 regelmäßig zum Profikader. Der englische Juniorennationalspieler ist sehr antrittsstark, kann sich gut durchsetzen, aber hat noch noch Probleme mit der Entscheidungsfindung, oftmals mangelt es ihm an Spielintelligenz. 6 Scorerpunkte in 34 Spielen zeigen, dass er noch effizienter werden muss.

Im Sturmzentrum gibt es gleich vier Optionen. Danny Ings ist in dieser Saison besonders heftig von Verletzungen geplagt, er konnte lediglich achtmal für den FC Liverpool auflaufen, dabei erzielte er drei Tore und zeigte zumindest in Ansätzen, wie wichtig er als Alternative im Angriff sein kann. Der junge Belgier Divock Origi hat von Jürgen Klopp profitiert. Der deutsche Trainer mag den Spielstil Origis und er setzt ihn regelmäßig ein (26 Spiele, 5 Tore, 3 Vorlagen). Ein etwas anderer Fall ist Christian Benteke. Er wurde vor der Saison für 46 Millionen Euro von Aston Villa verpflichtet und funktionierte zu Beginn eigentlich recht gut. Doch unter dem neuen Trainer gibt es Unstimmigkeiten, Benteke ist fußballerisch einigen Aufgaben nicht gewachsen und lebt von seiner Physis und einer Wucht im Strafraum, die er unter Klopp einfach nicht so einsetzen kann. 13 Scorerpunkte in 35 Spielen mögen eine akzeptable Quote sein, aber bei den Reds erhofft man sich mehr vom Belgier. Der Angreifer mit den beeindruckendsten Fähigkeiten ist aber der englische Nationalspieler Daniel Sturridge. Verletzungsbedingt konnte er zwar bisher nur 14-mal für die Reds auflaufen, dabei gelangen ihm aber schon 7 Treffer. Sturridge verfügt über einen hervorragenden Antritt, ist technisch sehr versiert und kann aus allen Lagen beidfüßig abschließen, er ist ein ständiger Unruheherd, beteiligt sich an Kombinationen und ist, wenn er seine Form und seinen Rhythmus hat, einer der Topstürmer der Liga.

Taktische Besonderheiten & Dinge,

die der BVB beherzigen muss

Liverpool hat in dieser Saison schon verschiedenste Formationen gespielt. Gerade unter Jürgen Klopp spielte man sehr facettenreich, sehr flexibel, teilweise waren Formationswechsel allerdings auch den Verletzungen geschuldet. Die Grundformation ist häufig ein 4-4-2 oder ein 4-4-1-1, gerne aber auch mal ein 4-2-3-1, das System kann dem Gegner angepasst und aufgrund des vorhandenen Spielermaterials angepasst werden. Man merkt den Einfluss des deutschen Trainers beim FC Liverpool, gerade gegen große Mannschaften in der Liga konnte man die besten Leistungen abrufen. So ärgerte man unter anderem Manchester City, Leicester und Chelsea, auch das turbulente 3:3 gegen Arsenal bleibt in Erinnerung. Doch natürlich ist noch nicht alles Gold, was glänzt.

Die Defensive ist sicherlich in einigen Punkten noch die Schwachstelle der Reds. Angefangen bei einem gerade bei Flanken und Standardsituationen unsicheren Simon Mignolet, der zwar hervorragende Reflexe hat und auf der Linie teilweise überragende Paraden zeigt, aber doch immer wieder ein Unsicherheitsfaktor ist. Grundsätzlich fallen defensiv einige Probleme bei ruhenden Bällen auf, obwohl die Reds über einige kopfballstarke Spieler verfügen. Die Schwierigkeiten bei der Zuordnung, fehlende Abstimmung und mangelnde Eingespieltheit sind die Hauptgründe für diese Anfälligkeit. Das Aufbauspiel ist unter Klopp jedoch besser geworden, an den fußballerischen Fähigkeiten wurde permanent gefeilt. Dennoch wird noch nach einer Verstärkung, einer Verbesserung in diesem Bereich gesucht, das Spiel der Reds soll in Zukunft strukturierter und dominanter werden.

Einige positive Entwicklungen im Spiel der Reds sind aber sehr auffällig. Einerseits ist das Spiel gegen den Ball sehr solide, phasenweise sogar richtig gut. Das Pressing wurde variantenreicher, die Mannschaft konnte ihre Taktik immer wieder abhängig vom Gegner anpassen, die Spielvorbereitung des Trainerteams spielte dabei eine wichtige Rolle. Gerade in den Tipspielen konnte man häufig gute Umschaltaktionen und generell sehr strukturierte Konter beobachten. Wenn Platz vorhanden ist, blühen Spieler wie Firmino oder Coutinho auf, außerdem passen die Bewegungen in der Offensive und die gefährlichen Räume werden gut besetzt. Wenn Klopp und sein Trainerteam im Sommer eine komplette Vorbereitung haben und der Mannschaft taktische Dinge über einen längeren Zeitraum konsequent vermitteln können, sollten sich diverse Verbesserungen bemerkbar machen. Das ist zurzeit eben problematisch, da jede Woche ein neues Spiel ansteht und man sich nur wenig Zeit nehmen kann um die Mannschaft taktisch voranzubringen.

Einige Dinge funktionieren beim FC Liverpool noch nicht wie geplant, gerade das geordnete Aufbauspiel ist oftmals zu inkonsequent und unpräzise. Den Reds gelingt es zu selten über eine strukturierte Ballzirkulation in das letzte Drittel zu gelangen und sich gefährliche Torchancen zu erspielen. Die Hauptprobleme von Liverpool sind ohnehin die mangelnde Konstanz und die fehlende Zeit für Jürgen Klopp um Dinge zu erarbeiten, die notwendig sind. Eine Entwicklung in dem notwendigen Ausmaß benötigt Zeit und vor allem muss man gewährleisten können, dass man Dinge in Ruhe erarbeiten und an den entsprechenden Stellschrauben drehen kann. Dass darüber hinaus natürlich noch einige Anpassungen auf dem Transfermarkt notwendig sind, ist ebenfalls klar.

Dortmund wird sich wie schon gegen Porto und Tottenham vor allem auf die eigenen Stärken besinnen müssen. Liverpool ist gegen Spitzenklubs sicherlich gefährlich, wenn die Reds an ihr Leistungslimit gehen können. Andererseits ist Dortmund sehr gut eingespielt, verfügt über eine hervorragende Balance und ist taktisch auf einem hohen Niveau. Beide Mannschaften haben die Mittel um dem Gegner Schaden zuzufügen und beide werden auch während des Spiels immer wieder diverse Dinge anpassen. Gerade wenn man diesen Aspekt betrachtet, wird vieles auf beide Trainer ankommen, die immer wieder auf die Maßnahmen des Gegners reagieren müssen. Dortmund muss geduldig spielen, in den Ballbesitzmomenten hochkonzentriert sein und immer wieder Tempowechsel anstreben.

Dortmund zeichnete sich gegen Tottenham und Porto durch ein sehr strukturiertes Auftreten aus. Die Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel wird gegen Liverpool sicherlich in vielen Situationen gefordert werden und es wird wichtig sein, dass der BVB ruhig bleibt und sich immer wieder fußballerisch aus Drucksituationen befreit. Die spielerische und fußballerische Klasse der Dortmunder ist hoch und Liverpool defensiv immer wieder anfällig, das ist ein Punkt, an dem man ansetzen muss. Die Borussia wird viele gefährliche Situationen kreieren müssen, dann ist Liverpool definitiv schlagbar. Die Reds werden ihrerseits ein hohes Tempo forcieren und auf einen offenen Schlagabtausch aus sein, gleichzeitig wird die Motivation beider Teams eine Rolle spielen. Die Duelle sind im Prinzip offen, Dortmund hat qualitativ leichte Vorteile und sollte etwas besser ausbalanciert sein.

Interview mit User DunkingDonut

Bereits in seiner ersten Saison als Cheftrainer in Liverpool ist es soweit: Jürgen Klopp kehrt zurück nach Dortmund! Was waren deine Gedanken nach der Auslosung und hättest du dir dieses Aufeinandertreffen vorher gewünscht?

Donut: Mein absolutes Wunschlos. Entgegen vieler anderer Dortmunder Anhänger habe ich mir diese Begegnung auch nicht für das Finale gewünscht, sondern wollte das Duell gerne schon jetzt im Viertelfinale. Zum einen kann uns niemand garantieren, dass diese beiden Teams es auch wirklich in das Finale schaffen würden und zum anderen wäre ein etwaiges Finale gegen Klopp wohl noch emotionaler, was meiner Meinung nach eher Liverpool in die Karten spielen würde. Ansonsten freue ich mich einfach riesig, dass Klopp mit Liverpool ins Westfalenstadion zurückkehrt das wird Gänsehaut pur!

Kommen wir zum Sportlichen: Dortmund schlug mit Porto und Tottenham zwei große Namen, allerdings spielt Porto nicht seine beste Saison und ist unter anderem durch den Trainerwechsel etwas aus dem Rhythmus gekommen und die Spurs rotierten und brachten die Balance der Mannschaft durcheinander. Die großartigen Leistungen der Dortmunder sollen keinesfalls abgewertet werden, die Spiele hätten aber je nach Verfassung des Gegners enger werden können. Schätzt du den FC Liverpool stärker und fokussierter ein als die vorherigen Gegner? Zumal die Reds mit einem Triumph in der Europa League noch die Königsklasse erreichen könnten.

Donut: Da muss ich dir Recht geben, die Begegnungen gegen Porto und Tottenham können aufgrund der von dir schon genannten Gründe nur bedingt als Gradmesser gewertet werden. Klopp und seine Reds nehmen den Wettbewerb zu 100% ernst und dürfen daher definitiv nicht unterschätzt werden. Zusätzlich wird das Spiel wohl emotional etwas komplett Neues und Einzigartiges für die Dortmunder Spieler sein, das kann eventuell ein Vorteil für Liverpool sein.

Gerade gegen die Spurs konnte man phasenweise sehen, dass eine Mannschaft auf dem Niveau des BVB gegen Teams aus der Premier League durchaus taktisch dominieren können. Wie schätzt du die teilweise eklatanten taktischen Versäumnisse von großen PL-Klubs ein und denkst du, dass der FC Liverpool eine andere Hausnummer ist als die unterlegenen Spurs?

Donut: Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass der Fußball in der PL taktisch aktuell nicht auf Augenhöhe mit dem Fußball der besten Teams Europas ist, zu denen man Dortmund aktuell definitiv zählen muss. Die Ursache dafür? Ich denke, dass es viel weniger am Kaufrausch der PL-Vereine liegt, als an der generellen Auffassung vom Fußball in England. Wenn man Spiele der PL mit Spielen der Bundesliga oder PD vergleicht, fällt sofort auf, dass in England viel schneller nach vorne gespielt wird, viel mehr ins 1vs1 gegangen wird und in den beiden anderen genannten Ligen wesentlich kontrollierter gespielt wird und zB auch von einem Großteil der Mannschaften wesentlich effektiver gepresst wird. Im direkten Aufeinandertreffen auf internationaler Bühne setzt sich dieses kontrollierte Spiel dann in der Regel durch, wie in den letzten Jahren auf eindrucksvolle Art und Weise zu beobachten war. Ganz abgesehen davon, dass die größeren Summen, die in England im Umlauf sind, nicht zwangsweise dazu führen, dass die Vereine individuell besser aufgestellt sind. Da wird bekanntermaßen auch viel Geld in den Wind geschossen. Durch Pochettino, Bilic, Klopp und bald auch Guardiola zeichnet sich aber schon eine Verbesserung der Situation ab.

Ob Liverpool eine andere Hausnummer sein wird als Tottenham? Ja. Das liegt aber nicht daran, dass sie generell als stärker als Tottenham einzuschätzen sind (da ist aktuell eher das Gegenteil der Fall), sondern dass Klopp im Gegensatz zu Pochettino den Wettbewerb ernstnimmt.

Der BVB kennt Jürgen Klopp und Jürgen Klopp kennt den BVB sowie dessen Trainer Thomas Tuchel. Sollte irgendeine der genannten Parteien einen Vorteil daraus ziehen können? Und welche Vor- und Nachteile für Dortmund siehst du, wenn du den Spielstil beider Teams und Trainer betrachtest?

Donut: Klopp kennt die Dortmunder Spieler (abgesehen von Weigl und Castro) alle aus dem FF, das kann natürlich ein Vorteil sein, aber auch andersrum wird Klopp mit seiner Spielweise in Dortmund niemand überraschen können. Im Endeffekt denke ich aber, dass die Dortmunder Mannschaft den Reds sowohl individuell als auch taktisch deutlich überlegen ist und Liverpool somit für Dortmund über zwei Spiele keine allzu große Bedrohung darstellen dürfte. Die Liverpooler haben Klopps Fußball noch lange nicht perfektioniert und stehen hinten noch viel zu wacklig um gegen Dortmund bestehen zu können.

Zuletzt natürlich, ganz obligatorisch: Kommt Borussia Dortmund in das Halbfinale und wenn ja, warum? Was muss die Mannschaft tun, um dich zufriedenstellen zu können?

Donut: Wie sich aufgrund meiner vorherigen Antwort schon ableiten lässt, gehe ich davon aus, dass Dortmund gegen Liverpool relativ souverän bestehen wird. Wenn man im Hinspiel eine gute Ausgangslage schaffen kann und idealerweise kein Gegentor bekommt, wird man auch im Rückspiel an der Anfield Road bestehen. Mein Tipp: 2:0, 1:1.

KOMMENTARE
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Gorbeh
06.04.2016 | 11:22 Uhr
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Gorbeh : 
06.04.2016 | 11:22 Uhr
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Gorbeh : 
Top Talentfrei, Vorfreude steigt :)
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ausLE
MODERATOR
05.04.2016 | 20:02 Uhr
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ausLE : 
05.04.2016 | 20:02 Uhr
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ausLE : 
Einfach genial!

Ja, es ist heute und morgen CL, aber ein bissl mehr freue ich mich auf das Duell am Donnerstag.

Verdiente 10 Punkte!!
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Petzie
MODERATOR
04.04.2016 | 16:34 Uhr
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Petzie : 
04.04.2016 | 16:34 Uhr
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Petzie : 
tolle Vorschau, auch von mir 10 Punkte und Daumen hoch! Freue mich auch als neutraler Zuschauer sehr auf dieses Duell
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DunkingDonut
03.04.2016 | 12:46 Uhr
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03.04.2016 | 12:46 Uhr
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Wie immer ein schöner Überblick - 10pts. Habe richtig Bock auf die Begegnungen! Kloppo
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Gnanag
03.04.2016 | 12:45 Uhr
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Gnanag : 
03.04.2016 | 12:45 Uhr
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Gnanag : 
Top Vorschau, ich freu mich auf das Spiel. Wird für Liverpool aber denke ich fast nicht möglich diesen BVB über zwei Spiele zu bezwingen.
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Bayerntime
03.04.2016 | 10:47 Uhr
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Bayerntime : 
03.04.2016 | 10:47 Uhr
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Bayerntime : 
Sehr starker Blog. Lässt sich gut lesen.
WIe immer halt klasse Arbeit

10 Punkte dafür !
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Talentfrei
MODERATOR
02.04.2016 | 18:43 Uhr
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Talentfrei : 
02.04.2016 | 18:43 Uhr
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Talentfrei : 
Danke an Donut! Sollte eigentlich noch eine Prognose von fittenodonkor folgen, der war aber leider verhindert. Schwamm drüber, geht auch so!

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