Ich beginne mit der Gruppe von Schalke 04 in der Europa League, es folgt die Gruppe von Bayer Leverkusen in der Königsklasse.

FC Schalke 04 - APOEL Nikosia - Sparta Prag - Asteras Tripolis

APOEL Nikosia:

Das Team:

Der Verein aus der zyprischen Hauptstadt wurde 1926 gegründet und ist amtierender Meister, scheiterte in der Qualfiikation zur Königsklasse allerdings und muss sich nun mit der Europa League zufrieden geben. Viele erfahrene Spieler wechseln zum Ende ihrer Karriere noch einmal auf die warme Mittelmeerinsel und APOEL profitiert davon, indem sie immer wieder zeigen, dass sie international gut mithalten können und recht abgeklärt spielen. Mit Boy Waterman steht ein Torhüter im Aufgebot, der bereits in Deutschland aktiv war. Die besten Verteidiger sind sicherlich Carlao und Joao Guilherme aus Brasilien, die jeweils 29 Jahre alt sind. Im Mittelfeld sollte man vor allem auf Semir Stilic und Nuno Morais achten, die wichtige Stützen der Zyprer sind. In der Offensive ruhen die Hoffnungen auf Luis Leal, außerdem steht mit Cavenaghi ein sehr erfahrener Angreifer im Aufgebot.

Der Spielstil:

Die Zyprer sind erfahren und haben einige Spieler im Kader die international schon viele Spiele auf dem Buckel haben. Nikosia spielt also sehr ruhig und abgeklärt, hat die nötige Geduld und kann sich den Gegner wenn nötig zurechtlegen. In der Europa League gehören die Zyprer sicherlich nicht zu den Außenseitern, zumal man in den letzten Jahren international immer wieder gute Ergebnisse feiern konnte. Die Mannschaft überzeugt durch defensive Kompaktheit und Ruhe und Souveränität in der Verteidigung, kann allerdings natürlich von qualitativ hochwertigen Angriffsreihen überwunden werden. Spielerisch sind die Zyprer solide, es spielen einige Südamerikaner in der Mannschaft, die technisch versiert sind und den Ball gut laufen lassen können. In der Offensive wurde Qualität und Erfahrung verpflichtet, APOEL spielt viele hohe Bälle, die von den Angreifern dann möglichst gut verwertet werden sollen. Auch bei ruhenden Bällen ist die Mannschaft immer wieder gefährlich.

Die Prognose:

Schalke ist Favorit, das gilt für beide Partien gegen Nikosia. Natürlich ist die individuelle Qualität der Königsblauen höher als die der Zyprer und das sollten man in beiden Begegnungen sehen können. Schalke wird vermutlich einen relativ hohen Ballbesitzanteil haben, da sich APOEL zurückziehen wird, dabei muss man geduldig spielen und den Gegner in Ruhe bearbeiten. 4 Punkte sind gegen Nikosia eigentlich Pflicht, 6 durchaus im Bereich des Möglichen.

Sparta Prag:

Das Team:

Sparta Prag ist einer der erfolgreichsten und bekanntesten Fußballvereine in Tschechien. In der vergangenen Saison wurde man Vizemeister, der Kader wurde im Sommer auf vielen Positionen, unter anderem durch die Bundesligabekannten Steinhöfer und Jiracek verstärkt. Grundsätzlich ist der Kader sehr solide, Brabec und Holek bilden eine gute Innenverteidigung, Husbauer, Vacha und Jiracek sind sehr solide Optionen für das defensive Mittelfeld. Star der Mannschaft ist Linksaußen Ladislav Krejci, der für einige Vereine in größeren Ligen durchaus interessant sein könnte und nach starken Leistungen bei der U-21 jetzt auch in der Europa League auf sich aufmerksam machen will. Im Angriff liegt der Fokus auf dem 33-jährigen David Lafata, der als Mannschaftskapitän und Torjäger fungiert.

Der Spielstil:

Prag spielt in der heimischen tschechischen Liga überwiegend sehr offensiv orientiert und die Offensivabteilung von Sparta gehört ganz sicher zu den gefährlichsten und besten in Tschechien. Die Mannschaft spielt sehr engagiert, läuft viel und macht permanent Druck auf die Verteidigung des Gegners, gerne auch mit intensivem und aggressivem Pressing. Vieles läuft über die linke Seite von Ladislav Krejci, der einfach ein elementarer Bestandteil des Offensivspiels ist. Seine Hereingaben und auch seine Schüsse aus der Distanz sorgen immer wieder für viel Gefahr. International, besonders gegen den Favoriten aus Gelsenkirchen, wird Prag vermehrt auf das Konterspiel setzen und auch hier hängt vieles vom schnellen Krejci ab, der mit seinen Offensivkameraden schnell umschalten und Torchancen kreieren kann.

Die Prognose:

Auch gegen Prag sind die Schalker natürlich Favorit, allerdings weiß man aus den Begegnungen gegen Viktoria Pilsen vor nicht allzu langer Zeit, dass tschechische Mannschaften durchaus über Qualität verfügen und dass man diese Teams keinesfalls unterschätzen darf. Auch hier ist es wichtig, dass das Team von Trainer Breitenreiter die Konzentration über beide Spiele hochhalten kann, dann hat man sehr gute Möglichkeiten. In Tschechien könnte es ein sehr knappes Spiel werden, Sparta wird Schalke immer wieder unter Druck setzen. Auf Schalke werden die Knappen viel Ballbesitz bekommen und müssen das für sich nutzen. Wie gegen Nikosia sind 4-6 Punkte möglich.

Asteras Tripolis:

Das Team:

Ein recht unbekanntes Team wurde Schalke mit den Griechen von Asteras Tripolis zugelost. Der Verein gehört nicht zu den bekannteren in Griechenland und konnte bislang auch noch keinen nennenswerten Titel gewinnen. Der Kader enthält auch wenig Spieler, die man in Mitteleuropa kennen müsste, Innenverteidiger Goian aus Rumänien gehört sicherlich zu den prominenteren Namen, außerdem spielte Linksverteidiger Giannoulis mal beim 1. FC Köln. Im defensiven Mittelfeld hat man mit dem 21-jährigen Kourbelis einen sehr talentierten Spieler im Kaader, auf dem Flügel mit dem 19-jährigen Fountas ebenfalls, außerdem verpflichtete man diesen Sommer Bertoglio per Leihe aus Kiev und der erfahrene Angreifer Lanzarote kam ablösefrei von Espanyol Barcelona.

Der Spielstil:

Informationen über Asteras Tripolis sind rar. Grundsätzlich kann man feststellen, dass die Mannschaft in einem flexiblen 4-2-3-1 spielt und über viele Spieler verfügt, die auf mehreren Positionen zum Einsatz kommen können, dementsprechend sind auch Anpassungen in der Formation im Laufe eines Spiels möglich. Die individuelle Klasse ist in der Offensive sicherlich höher als defensiv, auch die internationale Erfahrung ist im Offensivbereich eher vorhanden. Die Griechen werden gegen Schalke recht defensiv spielen und versuchen schnell umzuschalten, auch ruhende Bälle sind immer eine Möglichkeit, die Innenverteidiger sind recht groß. Davon abgesehen ist die Defensive in der nationalen Liga zwar ganz solide, allerdings international eher wenig erfahren und sollte dementsprechend mit der nötigen Geduld zu knacken sein.

Die Prognose:

Schalke 04 muss gegen die nominell schwächste Mannschaft der Gruppe eigentlich beide Spiele gewinnen. Sicherlich wird die Aufgabe in Griechenland etwas unangenehm, weil man bei einer eventuell hitzigen Atmosphäre in einem sehr kleinen Stadion mit frenetischen Fans zuerst die Nervosität ablegen muss, allerdings sollte das für die Schalker Mannschaft keine allzu große Aufgabe sein. Zuhause könnte man einen deutlichen Sieg der Königsblauen sehen, vor allem wenn das erste Tor schnell fällt. Diese Gruppe muss von Schalke definitiv bewältigt werden.

Bewertung der Gruppe und der Möglichkeiten im Wettbewerb in Interviewform mit den Usern neo123 und ParryLage

Der FC Schalke 04 hat in der Europa League durchaus eine machbare Gruppe zugelost bekommen. Wie schätzt ihr die Stärke der Gruppe ein und auf welchen Gegner sollte man besonders achten?

neo123: Alle drei sind Gegner auf die ich mich freue. Besonderen Respekt habe ich vor Sparta Prag mit Petr Jiracek. Das letzte Aufeinandertreffen mit einer tschechischen Mannschaft, das Sechzehntelfinale der EL 2011/12 gegen Viktoria Pilsen, war nämlich ein echt hartes Stück Arbeit, wo die Tschechen so sehr zu überzeugen wussten, dass eben dieser Petr Jiracek, neben einigen anderen Akteuren, in die Bundesliga gespült wurde. Beim letzten Aufeinandertreffen mit APOEL Nikosia, in der verkorksten Saison 2008/09 unter Fred Rutten, konnte Schalke das Duell bereits im Hinspiel deutlich für sich entscheiden. Dort stand schon der heutige Stammtorhüter Ralf Fährmann im Tor und Mannschaftskapitän Benedikt Höwedes kam sogar in beiden Spielen zum Einsatz. Asteras Tripolis ist dagegen ein Neuling auf der europäischen Bühne und der einzige Gegner der Gruppe, gegen den Schalke noch nicht selbst gespielt hat. Darauf freue ich mich ganz besonders, denn die allermeisten europäischen Topclubs waren schon zu Gast in der Arena auf Schalke. Deswegen freue ich mich immer ganz besonders neue Gesichter zu sehen, anstatt schon wieder gegen die üblichen Verdächtigen zu spielen.

ParryLage: Abgesehen von APOEL Nikosia, die sich in der letzten Champions League Saison gegen Hochkaräter wie Barcelona und PSG sehr achtbar geschlagen haben, sind die Gegner durchaus machbar. Sollte man dann zumindest noch das Heimspiel gegen Nikosia gewinnen, gehe ich fest vom Gruppensieg aus. Auch wenn in dieser Saison offiziell keine Ziele ausgegeben wurden, wäre alles andere als der Gruppensieg für Fans und Mannschaft wohl eine Enttäuschung.

Die Reise nach Prag ist relativ kurz, ansonsten müssen die Königsblauen zweimal relativ weit ans Mittelmeer reisen. Könnte das ein Problem für die Bundesliga darstellen und hättet ihr lieber Gegner gehabt, die in den Nachbarländern liegen?

neo123: Nein, sowohl Griechenland als auch Zypern sind tolle Reiseziele, die gerade mit dem Flugzeug sogar sehr angenehm zu erreichen sind. Es soll ja schon vorgekommen sein, dass Fußballspieler ein paar trainingsfreie Tagen für einen Kurzurlaub genutzt haben. Da sollten diese beiden Reiseziele im tristen Bundesligaalltag, wenn das Wetter schlechter wird, von den Spielern geradezu herbeigesehnt werden. Probleme mit der Belastung sehe ich vor allem, wenn Schalke nach den internationalen Auftritten am Donnerstag bereits Samstags wieder ran müsste. Das sollte unbedingt vermieden werden. Insbesondere sollten Verein wie Medien ein Auge darauf haben, wie die Spielpläne erstellt werden.

ParryLage: Natürlich hätte man lieber kurze Anreisewege gehabt, allerdings wurde man dafür mit einer eher leichten Gruppe belohnt. Für Trainer und Spieler macht es kaum einen Unterschied, ob man nun 2 oder 4 Stunden im Flugzeug reist. Die Spieler verbringen die Zeit sowieso meist schlafend. Einzig für die mitreisenden Fans wären eventuell andere Gegner, aus attraktiveren Städten schöner gewesen. Auf die Liga dürfen die Reisen aber keinen Einfluss haben. Dem muss Breitenreiter mit Rotation begegnen, denn die Qualität des Kaders gibt das auf jeden Fall her.

Ich selbst bin zufrieden mit den Gegnern, hoffe aber, dass sich die Qualität und Attraktivität im weiteren Turnierverlauf noch steigert.

Wie ernsthaft werden die Schalker die Gruppenphase nehmen? Wird eine Topelf spielen oder wird die Chance genutzt, eventuell den ein oder anderen Spieler zu schonen?

neo123: Bereits jetzt ohne Doppelbelastung rotiert Breitenreiter bereits auf einigen Positionen. Er hatte angekündigt, dass es keine Topelf geben wird, sondern jeder einzelne der Jungs noch wichtig wird. Und tatsächlich lässt er seinen Worten auch Taten folgen. Natürlich gibt gerade die Gruppenphase die Chance auch mal Spielern eine Pause zu gönnen. Andererseits sieht man natürlich an Spielen wie gegen Darmstadt oder Wolfsburg, dass Breitenreiter noch viel Arbeit vor sich hat und sich die Mannschaft noch finden und einspielen muss. Ich erwarte schon, dass wir die Gruppenphase erfolgreich bestreiten, aber auch, dass es nicht nur Siege geben wird, gerade auswärts.

ParryLage: Ich gehe davon aus, dass man die Gruppenphase sehr ernst nehmen wird. Ein frühzeitiger Gruppensieg muss das Ziel sein. Das ist man den Fans nach der letzten Saison einfach schuldig. Auch im Hinblick auf die Liga und den Pokal wäre das wünschenswert. Breitenreiter wird nicht den Fehler machen halb-fitte Spieler aufzustellen, davon bin ich überzeugt. Aus diesem Grund wird er sicher dem ein oder anderen Rotationsspieler in der Europa League eine Chance geben sich zu beweisen. Das führt einerseits dazu, dass sich manche Spieler erholen können und andererseits insgesamt zu einem besserem Mannschaftsklima. Am Ende zählt aber nur die Leistung.

Wie seht ihr die grundsätzlichen Perspektiven in diesem Wettbewerb? Wie eit kann es für Schalke gehen und welche Faktoren spielen dabei eine Rolle?

neo123: Schalke ist mittlerweile ein etablierter Verein im erweiterten Kreis der Topclubs Europas. Es ist kein Zufall, dass Schalke aktuell die Mannschaft mit dem höchsten UEFA-Koeffizienten im Wettbewerb ist und damit perspektivisch wohl als ein Mitfavorit auf den Titel zählt, der letztmalig in der Saison 1996/97 gewonnen wurde. Natürlich ist es noch viel zu früh, um seriöse Prognosen zu treffen, aber in diesem Wettbewerb hat ein Verein wie Schalke deutlich bessere Chancen als in der Champions League, um ganz bis zum Ende mitzuspielen. Dabei wird es ganz besonders auf die Defensive ankommen. Hinter der Fussballphrase "Offensive gewinnt Spiele, Defensive gewinnt Titel" steckt mehr als nur ein wahrer Kern. Aus dem Spiel lassen wir tatsächlich wenig zu. Aber das Spiel gegen Wolfsburg hat deutliche Probleme bei Standards aufgezeigt. Auch das Einbrechen nach deutlichem Rückstand darf im internationalen Wettbewerb nicht passieren. Gerade in KO-Spielen kann es sehr wichtig werden auch mal dreckig ein Unentschieden oder gar eine knappe Niederlage zu retten. Eben hier wird der Faktor Erfahrung wichtig. Gerade die Kontinuität in der Mannschaft und die gesammelte Erfahrung auf internationaler Ebene sollten Schalke helfen, eine erfolgreiche Europa-League-Saison zu spielen. Dazu muss aber auch die eigene Chancenverwertung verbessert werden. Dort wird der Schalker Topstürmer Klaas-Jan Huntelaar noch sehr wichtig werden.

ParryLage: Man hat eine machbare Gruppe zugelost bekommen und wird versuchen frühzeitig den Gruppensieg zu erspielen, um so lange wie möglich den Topteams aus dem Weg zu gehen. Gelingt das, bin ich optimistisch und kann mir ein gutes Turnier für Schalke vorstellen. Ein wichtiger Grundstein dafür ist aber, dass man möglichst verletzungsfrei durch die Saison kommt. Ein weiterer Faktor ist die Ruhe bzw. Unruhe rund um die Mannschaft. Schafft man es, unter Breitenreiter bis Weihnachten und darüber hinaus einen guten Tabellenplatz im oberen Drittel zu erspielen, dann ist auch in der EL alles möglich. Schalke 04 gegen den BvB im Finale hätte auf jeden Fall einen gewissen Reiz. Zufrieden wäre ich aber auch schon mit dem Viertelfinale.

FC Barcelona - Bayer Leverkusen - AS Rom - BATE Borisov

FC Barcelona:

Das Team:

Die Katalanen sind einer der weltweit erfolgreichsten Fußballklubs in der Geschichte und werden zurzeit von Luis Enrique trainiert. Das Team gewann in der vergangenen Saison die Königsklasse durch einen Sieg im Finale gegen Juventus Turin. In der Sommerpause wurden wenige, aber prominente Transfers getätigt, unter anderem kamen Arda Turan und Aleix Vidal. Allerdings können die Neuzugänge aufgrund der Transfersperre erst im Jahr 2016 spielen, sodass sich Leverkusen nur auf die Mannschaft des Vorjahres einstellen muss. Abwehrchef Pique ist auch in dieser Saison wieder ein wichtiger Bestandteil der Defensive, die in der letzten Saison eine hervorragende Form hatte. Mit Busquets steht einer der besten, vielleicht sogar der beste 6er der Welt im Kader, Iniesta sorgt in der Offensive für Kreativität und Rakitic sorgt für den Spielrhythmus. Die Offensive Dreierreihe bestehend aus Messi, Neymar und Suarez ist allerdings die größte Waffe der Katalenen und kaum auszuschalten, schon gar nicht über 90 Minuten.

Der Spielstil:

Spätestens seit der letzten Saison ist der FC Barcelona nicht mehr die Ballbesitzmaschine aus den vorherigen Spielzeiten, allerdings hat diese Veränderung kaum Auswirkungen auf Dominanz und Spielkontrolle. Die Offensive ist dadurch sogar noch variabler geworden, man kann mittlerweile auf Ballbesitz verzichten und dem Gegner in gewissen Situationen den Ball sogar ein wenig überlassen, um dann mit aggressivem und konsequentem Pressing das Spielgerät zu erobern und schnell umzuschalten. Die permanente Gefahr, die von Messi, Suarez und Neymar ausgeht, macht es jedem Gegner schwer, den FC Barcelona häufig unter Druck zu setzen. Es ist also schwer gegen die Katalanen eine gute Balance im eigenen Spiel zu finden. Es ist wichtig, dass die Topspieler in Form sind, davon ist das Gesamtkonstrukt Barcelona abhängig. In den letzten beiden Jahren gab es einige kleine Schwankungen, besonders in der vorletzten Saison, als einige Leistungsträger nicht konstant spielten, dann ist Barcelona anfällig, dann können die Katalanen nicht ihre ganze Qualität abrufen. Allerdings ist selbst dann der Faktor Neymar, Suarez und besonders Messi immer noch in der Lage, Spiele zu entscheiden. Das Team von Luis Enrique zu knacken dürfte eine der schwersten Aufgaben in der Königsklasse werden.

Die Prognose:

Eine Prognose vor den Spielen gegen den FC Barcelona abzugeben ist sicherlich relativ schwierig. Der FC Barcelona muss etwas anbieten, beispielsweise Leverkusen nicht 100 %ig ernst nehmen, einen schwächeren Tag oder Pech haben, damit für die Werkself etwas möglich ist. Und selbst dann muss Leverkusen gleichzeitig noch einen guten Tag erwischen. Punkte gegen Barcelona sind nicht direkt eingeplant, aber Leverkusen kann besonders zuhause ausgehend von einer guten und kompakten Defensive gegen große Gegner zumindest mithalten und vielleicht ist an einem guten Tag etwas überraschendes möglich.

AS Roma:

Das Team:

Die Roma ist eines der erfolgreichsten Teams in der italienischen Serie A. Die Mannschaft, die derzeit von Rudi Garcia trainiert wird, wurde in der letzten Saison Vizemeister hinter Juventus Turin, konnte aber in der laufenden Saison bereits auf sich aufmerksam machen, als man den Meister zuhause mit 2:1 schlug. Die Roma hat eine sehr ausgewogene Mannschaft mit einem Durchschnittsalter von etwas über 27 Jahren, außerdem wurde die Mannschaft im Sommer ordentlich verstärkt, wenn auch nicht auf allen Positionen. Im Tor dürfte Szczesny die Nase vorn haben gegenüber de Sanctis, in der Abwehr wurde Rüdiger aus Stuttgart geholt, außerdem verstärkte man sich unter anderem mit Lucas Digne aus Paris. Die Roma wollte sich im Sommer etwas verjüngen und so wurden einige Spieler geholt, die noch etwas unerfahren sind. Im Mittelfeld konnte man sich die Dienste von William Vainqueur sichern, der aus Moskau kam. Salah, Falque, Dzeko und Ponce im Angriff komplettieren die Neuverpflichtungen und unterstreichen die Ambitionen und die Weiterentwicklung der Roma.

Der Spielstil:

Die Roma versucht sich permanent zu entwickeln und will in dieser Saison auch international einen Schritt nach vorne machen, nachdem man in der letzten Saison beispielsweise vom FC Bayern relativ böse vermöbelt wurde. Der Fokus soll nicht mehr so sehr auf den Flügelspielern liegen, die in der letzten Saison teilweise sogar zum Problem wurden, weil sie oftmals mit Dribblings scheiterten und falsche Entscheidungen trafen. Die Roma will variabler Spielen, dem eigenen Offensivspiel mehr Facetten hinzufügen und die guten technischen Voraussetzungen nutzen, um ein Spiel auch in den nötigen Phasen kontrollieren zu können. Mit Dzeko und Totti stehen zwei Spieler im Kader, die sehr kaltschnäuzig und effektiv sind, Pjanic kann den Ball sehr gut verteilen und hat einen guten Abschluss und die Außenspieler sind dennoch sehr gefährlich. Man muss sich auf viele Dinge einrichten und auf alles gefasst sein, die Roma ist sicherlich nicht schwächer geworden.

Die Prognose:

Gegen die Roma hat Bayer Leverkusen ganz sicher reelle Chancen. Die Italiener sind vermutlich etwa auf einem Niveau mit der Werkself und Leverkusen wird sich gegen das Team von Trainer Rudi Garcia behaupten müssen wenn man in das Achtelfinale einziehen will. Beide Spiele sind definitiv sehr offen, eine positive Bilanz gegen die Roma sollte für Leverkusen überlebenswichtig sein. Die Möglichkeit 4 Punkte zu erreichen besteht auf jeden Fall, auch wenn der Gegner etwas stärker und ausgeglichener ist als Lazio, gegen das man sich in den Playoffs durchsetzen konnte. Leverkusen muss fokussiert sein und zweimal mit einer guten Tagesform gegen die Italiener auflaufen, dann kann man die Ziele erreichen.

BATE Borisov:

Das Team:

BATE ist mit 11 Meistertiteln vor Dinamo Minsk die erfolgreichste Vereinsmannschaft im weißrussischen Fußball. Das Team, das derzeit von Aleksandr Yermakovich trainiert wird, war in den letzten Jahren häufiger in der Königsklasse vertreten und machte unter anderem durch einen 3:1-Erfolg gegen den FC Bayern auf sich aufmerksam. Der Kader von BATE besteht zu einem Großteil aus weißrussischen Spielern und ein Großteil der Akteure ist zwischen 25 und 30 Jahre alt. Stammtorhüter ist Sergey Chernik, in der Abwehr gilt der 24-jährige Denis Polyakov als größtes Talent. Kapitän der Mannschaft ist Likhtarovich, ein 37-jähriger Weißrusse, der im zentralen defensiven Mittelfeld eingesetzt wird. Die bekanntesten Namen sind die zweier Ex-Bundesligaprofis. Im offensiven Mittelfeld spielt Aleksandr Hleb, der für den VfB Stuttgart tätigt war und im Angriff steht der Ex-Freiburger Vitali Rodionov im Kader.

Der Spielstil:

Die Weißrussen sind ein unangenehmer Gegner, der schwer zu spielen ist, besonders wenn man in Weißrussland spielt. BATE versucht kompakt zu stehen und aus einer soliden Defensive für Gefahr zu sorgen. Die Verteidiger sind dabei sehr robust und zweikampfstark und schlagen den Ball eher weg um die schnellen Offensivspieler in Szene zu setzen als auf ein wirklich geordnetes Aufbauspiel zu bauen. Die technischen Fähigkeiten sind gerade in der Defensive nicht unfassbar hoch, aber BATE ist definitiv in der Lage, das Spielfeld immer sehr eng zu machen und potenziell gefährliche Räume zu schließen. Das Konterspiel von BATE ist sehr schnell, aber oftmals zu unpräzise, was besonders gegen individuell deutlich überlegene Gegner zum Problem werden kann. Ansonsten sollte man definitiv bei ruhenden Bällen aufpassen, denn die Weißrussen verfügen über einige recht große Spieler.

Die Prognose:

Leverkusen ist Favorit! Und das muss die Werkself auch in beiden Spielen unter Beweis stellen, 6 Punkte gegen BATE sind bei der Konkurrenz in der Gruppe eigentlich Pflicht, wenn man sich für das Achtelfinale qualifizieren kann. Leverkusen muss variabel und clever spielen und sich viele Tormöglichkeiten herausspielen, dann wird man gegen die Weißrussen auch Tore erzielen und bei einer aufmerksamen Defensivleistung die Spiele auch gewinnen.

Einschätzung zur Gruppe und den Chancen der Leverkusener von User riquelminho:

Der dritte Achtefinaleinzug in Folge stellt in dieser Gruppe eine schwierige, aber nicht unlösbare Aufgabe dar. BATE gilt es zweimal zu schlagen. Der direkte Konkurrent AS Rom ist vielleicht leicht favorisiert, aber könnte in der Spielanlage dem dynamischen Leverkusener Vertikalspiel entgegenkommen. Im Gegensatz zur letzten Begegnung rechne ich der Werkself diesmal auch durchaus Chancen aus, gegen Barca zu überraschen bzw. zu punkten. Unter Schmidt wird sehr agressiv und giftig agiert, ähnlich unangenehm wie Atletico. Sehr ärgerlich ist der Ausfall von Abwehrchef Toprak, denn ohne ihn lässt sich die noch sehr junge Viererkette hin und wieder zu leicht ausspielen. Das könnte gegen die herausragenden Offensivspieler der Gruppengegner durchaus zum Problem werden.

Letzendlich gilt es, den direkten Vergleich gegen die Roma zu gewinnen, dann hat man mit den eigenen Qualitäten alles in der Hand. In jedem Fall werden das in dieser Gruppe sehr interessante Spiele, in denen attraktive und vorwärtsgewandte Fußballphilosophien aufeinanderprallen.

Teil 1 mit dem FC Bayern: hier!

Teil 2 mit Augsburg und Mönchengladbach: hier!

Teil 3 mit Wolfsburg und Dortmund: hier!