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Gründer: Karrramba | Mitglieder: 163 | Beiträge: 22
Von: Talentfrei
02.09.2016 | 6864 Aufrufe | 8 Kommentare | 10 Bewertungen Ø 9.1
Namhafte Gegner in der Europa League
Die Gruppe von Schalke 04!
Alte Bekannte und lösbare Aufgaben!

RB Salzburg

Die Salzburger haben erneut versucht sich für die Champions League zu qualifizieren und erneut ist dies nicht gelungen. Die Österreicher scheiterten in den Playoffs an Dinamo Zagreb und müssen somit wieder einmal in der Europa League antreten. Der Verein wurde in den vergangenen drei Jahren immer Meister in Österreich, holte seit 2007 ohnehin nur in 3 Jahren nicht den Titel in der Liga. Trainer der Salzburger ist Oscar Garcia, der in seiner aktiven Zeit für den FC Barcelona, Valencia, Espanyol und Lleida gespielt hat, zudem war er Juniorennationalspieler in Spanien. Als Trainer begann er seine Karriere in der Jugend des FC Barcelona, eher er über Stationen bei Machabi Tel Aviv, Brighton&Hove und dem FC Watford bei Salzburg landete, allerdings nach einer knapp zweijährigen Pause aufgrund gesundheitlicher Probleme. Das heimische Stadion ist die RedBull Arena, die 2003 unter dem Namen Stadion Wals-Siezenheim eröffnet wurde. Hier finden knapp 32.000 Zuschauer Platz, der Stadionbau kostete insgesamt rund 70 Millionen Euro.

Der Kader/Transfers

Auch im abgelaufenen Transferfenster war wieder einiges Los bei RB Salzburg. Haidara, Roguljic, Djuricin, Oberlin und Atanga wurden zwecks Spielpraxis verliehen, Pehlivan und Fountas verließen den Klub ablösefrei, Ankersen wechselte nach Kopenhagen und Schmitz, Bernardo und Keita verließen den Verein in Richtung Leipzig, letzterer sogar für die stolze Summe von 15 Millionen Euro. Keita ist ein großer Verlust, denn seine Dynamik, seine Spielintelligenz wird im Mittelfeld fehlen. Außerdem wechselte Innenverteidiger Hinteregger am Deadline Day zum FC Augsburg. Neuzugänge gab es natürlich auch, so kam beispielsweise Wanderson ablösefrei aus Getafe, Stangl wurde für 1,65 Millionen Euro von Rapid geholt, Rzatkowski wechselte vom FC St. Pauli nach Salzburg und für den Angriff verpflichtete man Dabbur für 6 Millionen von den Grasshoppers. Schließlich konnte man am Deadline Day noch das Leihgeschäft mit Wisdom vom FC Liverpool fixieren. Hätte Salzburg die Qualifikation für die Königsklasse überstanden, wäre sicherlich noch etwas möglich gewesen, mit der Europa League und der österreichischen Liga ist es allerdings schwer, ambitionierte Spieler zu locken.

Salzburg verfügt über einen jungen und zugleich relativ breiten Kader.Mit Alexander Walke, der das Tor zu Saisonbeginn hütetet, dem talentierten Stankovic und Airton stehen drei vernünftige Torhüter im Aufgebot, die allesamt ihre Qualitäten haben. Die Verteidigung der Salzburger ist ordentlich, aber nicht herausragend. Lainer, Schwegler, Ulmer, Stangl sind zuverlässige Spieler, mit denen man auf der Außenbahn planen kann, dabei sticht aber niemand besonders hervor. Innen erhofft man sich in Salzburg viel von der Leihgabe Wisdom. Der junge Engländer deutete beim FC Liverpool immer wieder seine Klasse an, kam aber nie regelmäßig zum Zug. Upamecano, ein 17-jähriger Franzose, ist das größte Talent in der Defensive, wenngleich der 19-jährige Kroate Caleta-Car, der zu Saisonbeginn regelmäßig spielte, ebenfalls zu erwähnen ist. Mit Miranda und Sörensen stehen zwei weitere, zumindest grundsolide Lösungen parat.

Auch im Mittelfeld fehlt insgesamt das gewisse Etwas. Dies könnte unter anderem mit der großen Fluktuation auf der Trainerposition und der daraus resultierenden fehlenden Kontinuität und den verschiedenen, sich immer wieder verändernden Einflüsse zu tun haben. Die klare Linie fehlt etwas, mit Keita verlor man zudem individuelle Klasse, die ein Rzatkowski einfach nicht mitbringen kann. Es wirkt als sei die Salzburger Mannschaft abhängig von Entwicklungsschüben, die nicht planbar sind. Samassekou ist ein defensiv ausgerichteter Mittelfeldspieler, der noch geschliffen werden muss. Schlager, Laimer, Leitgeb, Yabo und Rzatkowski sind ebenfalls für das zentrale Mittelfeld eingeplant, wenngleich sie etwas offensiver ausgerichtet sind.

In der Offensive gibt es viele Möglichkeiten. Lazaro, Okugawa, Minamino ,Wanderson und auch Reyna sind eher hinter der Spitze oder auf dem Flügel eingeplant, während Gulbrandsen, Hwang und vor allem die beiden Topstürmer Jonathan Soriano, der überdies noch Kapitän ist, und Neuzugang Dabbur im Zentrum eingesetzt werden. Gerade Soriano gehört seit längerem zum Stammaufgebot der Salzburger und trifft seit Jahren sehr häufig, sowohl national als auch international. Insgesamt ist man im Offensivbereich also gut besetzt, kann immer noch eine gewisse Qualität von der Bank nachlegen und hat mit Soriano einen konstanten, erfahrenen Spieler, der in der Europa League mit Sicherheit zu den überdurchschnittlichen Mittelstürmern zählt.

Was erwartet Schalke?

RB Salzburg befindet sich derzeit noch in einer Art Selbstfindungsphase, die Mannschaft spielte zu Saisonbeginn mitunter sehr ordentlich, phasenweise aber auch relativ umständlich. Der Saisonstart in der Liga war durchwachsen, das Auswärtsspiel in Zagreb ordentlich, das Heimspiel wieder etwas schwächer, man merkte den Spielern den Druck an und vor allem nach dem 1:2 in der Verlängerung die Ideen- und Hilflosigkeit. Trotzdem bleibt festzuhalten, dass die Österreicher über eine gewisse Qualität verfügen und in dieser Gruppe auch einige Ambitionen haben. Vieles wird davon abhängen, wie schnell Garcia die Mannschaft in eine Verfassung bringen kann, in der sie individuelle Nachteile mit guter Form, Einsatz und mannschaftlicher Geschlossenheit kaschieren kann. Die penetrante Aggressivität und das wilde Pressing früherer Tage gibt es in dieser Form nicht mehr. Salzburg spielt zwar phasenweise sehr aggressiv und stört den Gegner früh, aber das ist nur eines der Stilmittel, die den Erfolg bringen sollen. Die Mannschaft ist trotzdem sehr laufstark, was vor allem an den zahlreichen jungen, talentierten Spielern liegt, die sich selbstverständlich im internationalen Wettbewerb in den Fokus größerer Vereine spielen wollen. Auch Schalke muss sich natürlich unter Trainer Markus Weinzierl erst finden und entwickeln, insgesamt haben die Königsblauen aber definitiv die Favoritenrolle gegen ein unangenehmes Salzburg inne. Schalke wird versuchen das eigene Spiel durchzubringen und die gefährlichen Angreifer der Österreicher nicht zur Entfaltung kommen zu lassen. Gelingt das, dann ist Schalke definitiv in der Lage 4-6 Punkte einzufahren und damit einen wichtigen Schritt in Richtung Gruppensieg zu gehen.

FK Krasnodar

Das besondere an diesem Klub ist, dass er erst im Jahr 2008 von Sergei Galizki, dem Eigentümer der Einzelhandelskette Magnet gegründet wurde. Sofort in der ersten Saison gelang mit dem 3. Platz in der 2. Division der direkte Aufstieg in die zweithöchste Spielklasse Russlands, da zahlreiche Vereine aufgrund der Finanzkrise, die den FK Krasnodar nur wenig tangiert hatte, nicht teilnehmen konnten. Da sich Saturn Ramenskoje freiwillig aus der Premjer Liga zurückzog, wurde der FK Krasnodar als der Fünftplatzierte der 1. Fußball-Division in selbige aufgenommen. In den ersten beiden Spielzeiten im russischen Fußballoberhaus belegte die Mannschaft aus Krasnodar Plätze im gesicherten Tabellenmittelfeld, ehe man sich sukzessive in Richtung der Europapokalplätze entwickelte. In der Saison 2014/15 spielte Krasnodar in der Europa League gegen den VfL Wolfsburg, in der vergangenen Saison gegen Borussia Dortmund. Die Russen zeigten in beiden Spielzeiten, dass sie ein sehr unangenehmer Gegner sein könnten. Die Heimspiele werden im Kuban-Stadion ausgetragen, in dem auch der Lokalrivale Kuban Krasnodar spielt. Es wurde 1960 gebaut, ein Jahr später mit dem Meisterschaftsspiel Spartak Krasnodar gegen Spartak Stavropol eröffnet, 2001 allerdings renoviert, zurzeit passen rund 32.000 Zuschauer in dieses Stadion.

Der Kader/Transfers

Vieles hat sich im Sommer nicht getan. Krasnodar hat eine gute Mannschaft und hat sich nur punktuell verstärkt. Dykan beendete seine Karriere und Standberg und Bolov wurden verliehen. Zudem gingen Markov und Burmistrov ablösefrei, Ragnar Sigurdsson wurde für knapp 5 Millionen Euro an Fulham verkauft. Zugänge gab es natürlich auch, so endete die Leihe von Martynovich und Jedrzejczyk, der vereinslose Marat Izmailov schloss sich der Mannschaft an, Naldo kam von Sporting, Kaboré von Lokalrivale Kuban und Torhüter Kritsyuk wurde, nachdem er in der letzten Saison bereits auf Leihbasis für Krasnodar spielte, für 4 Millionen aus Braga geholt. Insgesamt ist der Kader relativ alt, im Durchschnitt über 28 Jahre, vielversprechende Talente sucht man vergeblich, dafür ist die Mannschaft abgezockt und erfahren, gerade durch die letzte Saison.

Der Kader ist nicht besonders groß, aber es stehen einige flexible Spieler im Aufgebot. Im Tor stehen Neuzugang Kritsyuk und der etwas erfahrenere Sinitsyn zur Verfügung, beide werden wohl auf ihre Einsatzzeiten kommen und sich gut ergänzen. In der Innenverteidigung stehen drei Spieler im Aufgebot, nämlich Kapitän Granqvist, Martynovich und Neuzugang Naldo. Granqvist ist gesetzt und wird eine Vielzahl der Spiele absolvieren. Der 31-jährige zeichnet sich durch eine robuste Zweikampfführung und ein gutes Stellungsspiel aus und ist mit seinen 1,92m sowohl offensiv als auch defensiv im Kopfballspiel sehr stark. Naldo und Martynovich kämpfen um die Position neben dem Schweden. Linksverteidiger ist der 25-jährige Sergey Petrov, auf der rechten Seite können die etatmäßigen Außenverteidiger Jedrzejczyk und Kaleshin eingesetzt werden, sogar der Rechtsaußen Bystrov hat hier schon gespielt und könnte für die Offensivunterstützung sehr wichtig sein im Verlaufe der Saison.

Die defensiveren Optionen im Mittelfeld sind der spielstarke Usbeke Akhmedov, der grundsätzlich unterschätzt wird und gerade fußballerisch einiges auf dem Kasten hat, der 18-jährige Eboue, der aus der eigenen Jugend stammt und Charles Kaboré, der gerade vom Stadtrivalen Kuban kam. Mit Mamaev und Pereyra sind zwei weitere zentrale Mittelfeldspieler quasi gesetzt, die sehr dynamisch und technisch gut sind. Gazinsky, Torbinski und der Neuzugang Izmailov komplettieren das Zentrum und sorgen für eine relativ gute Besetzung in der Breite. Vyacheslav Podberezkin ist ein Offensivallrounder, der sowohl auf dem Flügel als auch im Zentrum zum Einsatz kommen kann. Der 24-jährige hat aber defensiv einige Schwächen. Für die Flügel stehen neben Bystrov, der auch hinten eingesetzt werden kann, mit Labore und Joaozinho zwei Südamerikaner im Aufgebot, die technisch versiert sind, Stärken im Dribbling haben und sowohl in der Vorbereitung als auch im Abschluss gefährlich sind. Auch im Sturmzentrum gibt es südamerikanischen Flair, mit Ari und Wandersdon, die sowohl alleine stürmen als auch in einem Zweiersturm auflaufen können. Beide verfügen mit 30 Jahren über eine gewisse Erfahrung und haben schon in der letzten Saison in der Europa League gute Leistungen gezeigt. Der 26-jährige Russe Smolov komplettiert den Kader. Er spielte zuletzt häufig von Anfang an und ist mir seinen 1,87m ein körperlich extrem robuster Stürmertyp, der einen wuchtigen Abschluss besitzt.

Was erwartet Schalke?

Der FK Krasnodar ist ein Gegner, den man auf keinen Fall unterschätzen darf. Die Russen sind zwar nicht gespickt mit namhaften Profis und grundsätzlich tendenziell eher unbekannt, haben aber eine gute Mischung aus Physis und Technik in ihrer Mannschaft und verfügen über einige erfahrene Spieler, die auch in der letzten Europapokalsaison dabei waren und unter anderem Borussia Dortmund schlagen konnten. Dabei wirkt das Spiel von Krasnodar gar nicht so besonders, die Südamerikaner spielen weitgehend diszipliniert, die Mannschaft agiert taktisch auf einem guten Niveau und schlägt wenn möglich eiskalt zu. Bei ruhenden Bällen und bei Konterangriffen müssen die Schalker besonders aufpassen, außerdem lauern die Russen immer wieder auf Fehler des Gegners, nach denen schnell umgeschaltet werden soll. Fußballerisch ist Krasnodar auf einem guten Niveau, aber auch individuelle Klasse ist zudem vorhanden. In der Rückwärtsbewegung fehlt es manchmal am schnellen Umschalten, aber insgesamt steht die Defensive recht kompakt und es wird kein besonders großer Wert auf Ballbesitz gelegt.

OGC Nizza

1904 wurde der Verein als Gymnaste Club de Nice gegründet, die Fußballabteilung wurde ab 1908 ins Leben gerufen. Die größten Erfolge des Vereins liegen schon lange zurück, die vier Meisterschaften fuhr man zwischen 1951 und 1959 ein, zwei der drei Pokalsiege ebenfalls in diesem Zeitraum, zudem konnte man eben jenen französischen Pokal auch noch im Abstiegsjahr 1997 gewinnen. In der vergangenen Saison belegte Nizza einen sehr guten 4. Platz in der französischen Liga, im Mai wurde dann bekannt gegeben, dass der ehemalige Trainer von Hertha BSC und Mönchengladbach, Lucien Favre, einen Dreijahresvertrag beim Verein erhält. Favre soll die Mannschaft noch einmal weiterentwickeln, im oberen Bereich der Tabelle etablieren und Erfolge feiern. Die Heimspiele von Nizza finden in der Allianz Riviera statt, das im September 2013 eröffnet wurde. Neben dem OGC Nizza spielt hier auch die Rugbymannschaft. 35.000 Zuschauer finden in diesem Stadion Platz, in dem auch einige Spiele der Europameisterschaft 2016 ausgetragen.

Der Kader/Transfers

Mit Lucien Favre gab es frischen Wind auf der Trainerposition und somit sollten natürlich auch einige neue Spieler, die in das System des Schweizers passen, verpflichtet werden Die Leihen von Wallyson und Germain endeten und beide Spieler kehrten wieder zu ihren Vereinen zurück. Mahamane Traore verließ Nizza und ist zurzeit vereinslos, die Innenverteidiger Rougeaux (Kortrijk) und Genevois (Caen) gingen ebenfalls neue Wege. Mittelfeldtalent Raheriharimana ging den Schritt zurück in die Ligue 2, Kevin Gomis wechselte nach Dundee und Alexandre Mendy schloss sich Guingamp an. Jeremy Pied ging ablösefrei nach Southampton, Niklas Hult wechselte für 300.000 Euro zu Panathinaikos. Die beiden schlimmsten Abgänge fehlen allerdings noch. Offensivstar Hatem Ben Arfa wechselte ablösefrei zum Meister nach Paris und Nampalys Mendy wurde für über 15 Millionen Euro zu Leicester City transferiert. Diese Lücken zu schließen ist nicht einfach, aber Lucien Favre konnte interessante Spieler nach Nizza lotsen. Benrahma, Constant, Vercauteren, Eysseric und Rafetraniaina kehrten nach Leihen zurück, Burner kam aus der 2. Mannschaft und Doris (Juventus) und Belhanda (Kiew) wurden ausgeliehen. Problemstürmer Mario Balotelli wurde ablösefrei aus Liverpool geholt, Walter Benitez kam für das Tor, Rechtsverteidigter Souquet kam für 1,25 Millionen Euro aus Dijon, Baysse wurde für 500.000 Euro fest von St. Etienne verpflichtet, Dalbert kam für 2 Millionen aus Guimaraes, Dante wechselte vom VfL Wolfsburg für 2 Millionen an die Cote DAzur, der extrem talentierte Arnaud Lusamba wurde für 2,5 Millionen aus Nancy verpflichtet und der 21-jährige Wylan Cyprien gilt als Königstransfer. Er kostete 5 Millionen und spielte zuletzt für den RC Lens.

Insgesamt ist der Kader sehr groß, allerdings auch noch sehr jung, sodass Favre sehr gut auf etwaige Konstanzprobleme reagieren und Spieler, die einfach al eine Pause benötigen, auch rauslassen kann. Der Konkurrenzkampf beginnt schon im Tor. Neuzugang Walter Benitez ist ambtiioniert, Yoan Cardinale spielte zuletzt und er Liga, Mouez Hassen ist ebenfalls talentiert und überdies steht sogar noch der erfahrene Ex-Freiburger Simon Pouplin zur Verfügung. In der Defensivzentrale dominiert Kapitän Baysse, der viele Einsätze bekommen wird. Außerdem stehen mit Le Marchand und Dante zwei sehr erfahrene Spieler zur Verfügung und man baut zumindest langfristig auf Olivier Boscagli, ein 18-jähriges Talent, das langsam herangeführt werden soll.

Auf der rechten Abwehrseite konkurrieren Souquet und Burner mit dem erfahrenen Ricardo Pereira, der zuletzt beim FC Porto spielte. Linksverteidiger ist der brasilianische Neuzugang Dalbert, einen direkten Ersatz gibt es nicht, aber dafür mehrere flexible Spieler, die diese Position einnehmen können.

Das defensive Mittelfeld wird vom erfahrenen Mathieu Bommer gebildet, der im 3er-Mittelfeld oft die defensivste Rolle übernimmt. Auch Rafetraniaina und vor allem Remi Walter können diese Position adäquat ausfüllen. Der sehr talentierte Koziello, Neuzugang Cyprien und der Ivorer Jean Michael Seri können im zentralen Mittelfeld spielen und interpretieren diese Aufgabe recht ähnlich. Sie alle sind technisch gut und verfügen über eine gewisse Dynamik, ihnen allen fehlt aber der finale Zug zum Tor. Den haben im Offensivzentrum vor allem Eyserric, Belhanda und Lusamba. Gerade Eysseric kann auch sehr gut auf der Außenbahn eingesetzt werden und ist sowohl in der Vorbereitung als auch im Abschluss gefärhlich. Weiterhin können vor allem Benrahma und Vercauteren auf der Außenbahn eingesetzt werden. Neuzugang Donis ist eher eine hängende Spitze.

Im Sturmzentrum ist durch den Neuzugang Balotelli relativ viel los. Neben dem Italiener stehen mit Alassane Plea, Alexy Bosetti und Michael Le Bihan noch drei ambitionierte Angreifer im Aufgebot, die alle auf ihre Spielanteile kommen wollen. Lucien Favre ist also auch zum Rotieren gezwungen, insbesondere wenn alle Spieler fit bleiben. Dorian Caddy und Bryan Constant werden eher als Kaderergänzungen gesehen und sich wohl über Einsätze in der 2. Mannschaft für größere Aufgaben empfehlen müssen. Der breite Kader hat natürlich eher Vor- als Nachteile, aber der ein oder andere Spieler könnte schon im Laufe der Saison unzufrieden werden und das könnte wiederum auf die Stimmung drücken. Aber der erfahrene Trainer und die Mehrfachbelastung werden das wohl zumindest bis zum Winter ziemlich sicher in den Griff bekommen und eine gute Balance finden.

Was erwartet Schalke?

Der OGC Nizza ist auf jeden Fall ein sehr unangenehmer Gegner für die Schalker. Nach Lyon, Monaco und dem Klassenprimus Paris Saint Germain waren die Südfranzosen letzte Saison die 4. Kraft in Frankreich und in der aktuellen Transferperiode hat man sich weiter verstärken können. Ein entscheidender Punkt ist aber die Verpflichtung von Lucien Favre als neuer Trainer. Er hat die Aufgabe die Mannschaft weiter zu verbessern, Automatismen zu generieren und sein eigenes System und seine Spielidee in der Mannschaft zu integrieren. Favre kennt die Bundesliga, kennt Schalke und wird sich mit der gewohnten Akribie auf dieses Duell einstellen und seine Mannschaft extrem gut vorbereiten. Wichtig war, dass der Kader auch in der Breite verstärkt wurde um seriöse Rotationsmöglichkeiten zu haben und insgesamt für die Mehrfachbelastung gewappnet zu sein. Selbstverständlich ist der Abgang von Ben Arfa ein elementarer Verlust, aber es wurden andere Spieler geholt, die ebenfalls ihrerseits Verantwortung übernehmen können und gegebenenfalls mehr Variabilität erzeugen. Nizza wird eine Zeit brauchen um sich zu finden, aber wenn die favresche Spielweise einmal funktioniert, ist diese Mannschaft wirklich sehr schwer zu schlagen. Schalke muss das Heimspiel gewinnen - in Nizza dürfte es ungleich komplizierter werden.

Interview mit User ParryLage

Die Sommerpause ist vorbei und beim FC Schalke hat sich einiges getan. Mit Heidel und Weinzierl wurde enorme Kompetenz dazu geholt, darüber hinaus herrscht wieder Ruhe auf Schalke, was man nicht zuletzt bei den Transfers, die doch mitunter durchaus überraschend und ohne große Ankündigung kamen, merkte. Wie zufrieden bist du mit den ersten Wochen des neuen Duos und mit den Transfers, die getätigt wurden?

Parry: Mit der Verpflichtung von Weinzierl und Heidel bin ich sehr zufrieden, da beide absolute Fachleute in ihren Bereichen sind. Vom ersten Tag an hat sich gezeigt, dass Trainerstab und sportliche Führung eine Einheit bilden, die sich in dieselbe Richtung bewegen möchte. Transfers wurden wohlüberlegt und unaufgeregt abgewickelt und in der Vorbereitung nach und nach in die Mannschaft integriert. Als Schalker hat man endlich wieder das Gefühl, dass zuerst Schwachstellen analysiert und dafür passende Spieler verpflichtet werden und nicht umgekehrt. In allen Mannschaftsteilen wurden Abgänge qualitativ ersetzt und sowohl Breite, als auch Spitze verstärkt. Mit den Transfers bin ich also rundum zufrieden.

Die Europa League ist, gerade in Anbetracht der Tatsache, dass das neue System des Trainers erst einmal integriert und die Automatismen generiert werden müssen, wohl gerade der richtige Wettbewerb für die Königsblauen. Denkst du auch, dass die Champions League in dieser Saison vielleicht noch eine Nummer zu groß wäre?

Parry: Man muss einfach anerkennen, dass sich andere Mannschaften in der Bundesliga bereits deutlich weiter in ihrer Entwicklung befinden und deshalb diese Saison auch zu Recht in der Champions League starten. Für die eigene Entwicklung bietet die Europa League viel Potenzial. Zwei Spiele pro Woche sind wichtig, weil sich Automatismen nur durch Spielpraxis einstellen können. Gleichzeitig ist man bei Gegnern auf gleichem Niveau deutlich seltener dazu gezwungen, von der eigenen Spielphilosophie abzuweichen. Mannschaft und Trainer hilft das in ihrer Entwicklung und sorgt dafür, dass Schalke mittelfristig auch wieder die Champions League angreifen kann.

Die Gruppe der Schalker ist ausgeglichen, sportlich machbar und dennoch relativ attraktiv, unter anderem trifft man auf Nizza mit Coach Lucien Favre. Wie schätzt du die Lose ein, welchen anderen Gegner hättest du dir eventuell gewünscht und wie glücklich bist du, dass man die größten Exoten, die schwer einzuschätzen sind, vermeiden konnte?

Parry: Die Gruppe gefällt mir ausgesprochen gut, da man mit Salzburg und Nizza interessante Gegner zugelost bekommen hat, die sportlich durchaus reizvoll sind. Einzig die Reise in den Süden Russlands hätte nicht unbedingt sein müssen. Da wären mir Reisen nach Spanien, England oder die Schweiz beispielsweise lieber gewesen. Spielerisch hat Krasnodar letzte Saison aber bereits gezeigt, dass sie große Mannschaften zuhause ärgern können. Nizza wird unter Favre noch stärker aufspielen als letzte Saison und Salzburg hat nach dem enttäuschenden Aus in der Qualifikation für die Champions League ebenfalls Ambitionen auf den Gruppensieg. Dass man den Exoten in der Gruppenphase aus dem Weg gehen konnte, ist sicher kein Nachteil für uns. Auf bereits bekannte Gegner kann das Trainerteam die Mannschaft besser einstellen.

Wie schätzt du die Herangehensweise von Markus Weinzierl ein, wird in der Europa League der ein oder andere Spieler für die Bundesliga geschont oder tendenziell eher umgekehrt? Oder glaubst du, dass man von Spiel zu Spiel individuell entscheiden wird?

Parry: Ich glaube nicht, dass es gut wäre Spieler für einen Wettbewerb zu schonen. Das könnte schnell dazu führen, dass der Rhythmus unterbrochen wird. Rotation ist gut und wichtig, aber das einzige was am Ende zählt ist die Leistung. Falls sich die Gelegenheit durch ein vorzeitiges Weiterkommen ergeben sollte, wird Weinzierl sicher etwas experimentieren, aber generell werden in allen Wettbewerben nur Spieler spielen, die im Training überzeugt haben und in das jeweilige taktische Spielkonzept passen.

Abschließend, ganz obligatorisch: Wie siehst du die Chancen der Schalker in dieser Gruppe, ist der Gruppensieg das Ziel und welches Ziel würdest du allgemein für die Europapokalsaison der Königsblauen formulieren?

Parry: Die Chancen auf ein Weiterkommen für Schalke 04 stehen auch in dieser Europa League Saison nicht schlecht. Als Gruppenkopf befindet man sich in jedem Gruppenspiel in der Favoritenrolle. Diese gilt es anzunehmen und umzusetzen. Der Gruppensieg muss das Ziel sein, um den stärkeren Champions League Absteigern in der nächsten Runde aus dem Weg zu gehen. Wie weit man letztendlich im Wettbewerb kommt, hängt von der eigenen Entwicklung ab. Das wird man von Spiel zu Spiel sehen müssen.

Die anderen deutschen Teams:

Teil 1/Bayer 04: KLICK

Teil 3/Mönchengladbach: KLICK!

Teil 4/Bor. Dortmund: KLICK!

Teil 5/FC Bayern: KLICK!

Teil 6/Mainz 05: KLICK!

KOMMENTARE
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Dynamite
05.10.2016 | 20:52 Uhr
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Dynamite : 
05.10.2016 | 20:52 Uhr
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Dynamite : 
So,ich taste mich nun ein Stück weit ins Thema rein
Gute Ansätze gegen Salzburg,Gladbach.Die Torausausbeute bei den gegebenen Chanchen,nicht schlecht.Ich hoffe,das Tief ist überwunden.
Werden die in diesen beiden Spielen gezeigte Leistungen konserviert,wage ich mal eine Prognose
Es stehen nun 2 Auswärtsspiele an.Ausgburg in der Bundesliga,Krasnodar in der EL.Sollten beide gewonnen werden,bin ich überzeugt,Schalke wird in der EL als Tabellenerster abschließen,in der Bundesliga bis zur Winterpause im gesicherten Mittelfeld stehen.
Zweimal auswärts gewinnen,dass auch noch hintereinander,könnte zusätzlich Kräfte und auch die Köpfe richtig frei machen.
Ich hoffe darauf
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ParryLage
08.09.2016 | 19:47 Uhr
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ParryLage : 
08.09.2016 | 19:47 Uhr
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ParryLage : 
Dankeschön Talentfrei, für die Mühe! Hat wie immer Spaß gemacht! Gerade gegen die unbekannteren Gegner ist es sehr hilfreich, die gröbsten Informationen kompakt zusammegtragen zu lesen.

Einer erfolgreichen Europa League Saison steht aus deutscher Sicht (fast) nichts mehr im Wege
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Dynamite
07.09.2016 | 20:16 Uhr
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Dynamite : TF
07.09.2016 | 20:16 Uhr
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Dynamite : TF
Dein Engagement kann man erneut ohne Ende würdigen,klasse Leistung!
Parry,du als Schalker hast geliefert,manch Spieler sollte sich ein Beispiel an dir nehmen
Sorry Jungs,wenn ich mich nur kurz und knapp dazu äußere.
Neuer Sportdirektor,neuer Trainer,mittlerweile auch reichlich neue Spieler,zum Bayern-Spiel ist die Mannschaft zum ersten mal komplett(außer den Verletzen natürlich).
1.Spiel verloren,was meinen Kenntnis bzw Wissensstandstand nicht unbedingt auffrischen konnte....die Länderspiel-Pause hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Fazit:Ich hab nicht mal eine Tendenz,Ahnung wohin die Reise geht(gehen könnte),ob nun in der Bundesliga oder EL.
Bis zur nächsten Länderspielpause lege ich mich fest,hoffe ich weiß dann mehr
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Petzie
MODERATOR
07.09.2016 | 17:08 Uhr
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Petzie : 
07.09.2016 | 17:08 Uhr
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Petzie : 
Starke Fortsetzung der Reihe, astreine Arbeit Jungs
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neo123
06.09.2016 | 20:11 Uhr
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neo123 : 
06.09.2016 | 20:11 Uhr
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neo123 : 
Klasse!! Danke @TF und @Parry!

Jetzt bin ich über unsere Gegner top informiert!! Weiter so.
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BSchweinsteiger
MODERATOR
05.09.2016 | 08:37 Uhr
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05.09.2016 | 08:37 Uhr
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Starker Blog! Denke, dass diese Gruppe besonders interessant ist, weil es sehr darauf ankommt wie schnell sich die Teams inkl. neuer Trainer finden. Schalke, Salzburg und Nizza sind momentan kaum einzuschätzen. Ich denke aber, dass sich Schalke schon aufgrund der individuellen Qualität durchsetzen wird. Salzburg hat den mMn wichtigsten Spieler verloren und in der Vorbereitung gab es aufgrund der Zielsetzung und Ambitionen schon Meinungsverschiedenheiten. Insofern denke ich, dass für die Salzburger nicht sonderlich viel drin sein wird.
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Karrramba
MODERATOR
04.09.2016 | 17:23 Uhr
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Karrramba : 
04.09.2016 | 17:23 Uhr
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Karrramba : 
Eine interessante Gruppe. Wie ihr schon angemerkt habt, hier darf man keinen gegner unterschätzen. ich freue mich natürlich auf die "Rückkehr " von Favre und bin sehr gespannt wie Nizza unter ihm auftreten wird.
Tolle Arbeit wieder mal. Dank auch an Parry für die interessanten Antworten.
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Talentfrei
MODERATOR
02.09.2016 | 15:41 Uhr
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Talentfrei : 
02.09.2016 | 15:41 Uhr
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Talentfrei : 
Danke an ParryLage für die guten Antworten! Wie immer gilt: Wenn ich irgendwas verhauen habe oder mir ein Transfer am Deadline-Day durchgerutscht ist, gerne mitteilen!

Diesmal musste ich mal nichts kürzen, aber viel geht auch nicht mehr rein, wenn also Fragen bestehen, immer raus damit!

Ansonsten frohes Diskutieren!
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