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mySPOX-Stammtisch


Gründer: Karrramba | Mitglieder: 163 | Beiträge: 22
Von: StateFarm
18.03.2015 | 36630 Aufrufe | 4 Kommentare | 3 Bewertungen Ø 9.7
Was machen die ehemaligen Mitglieder aktuell?
Die "Trainingsgruppe 2" heute
Wiese, Weis, Braafheid und Co.

Sie wurden ausgegrenzt, aus der Kantine und von Mannschaftsfotos abgeschottet, sie durften ein wenig gegen Kreisliga-Mannschaften kicken. Legendär sind sie aber allemal: Die Mitglieder der "Trainingsgruppe 2" der TSG 1899 Hoffenheim. Rund eineinhalb Jahre nach der nahezu vollständigen Auflösung lohnt es sich, auf die heutigen Situationen der Aussortierten und Unerwünschten zu schauen, die ungewollt die Opfer eines ziemlichen Missmanagments wurden.

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Tobias Weis. Tage suspendiert: 189

Weis war einer der populärsten Mitglieder der Riege. Als wichtiger Bestandteil der Hoffenheimer Überraschungs-Elf in der ersten Bundesliga-Saison erlangte er Bekanntheit, selbst Joachim Löw lud den aus Schwäbisch Hall stammenden Mittelfeldspieler im Juni 2009 zu einem Länderspiel ein.

Als Sprössling der Stuttgarter VfB-Jugend verschlug es ihn 2007 zur TSG. Nach den Erfolgen dort wurde er zur Saison 2012/2013 eigentlich aussortiert, Neu-Trainer Markus Babbel wollte ihn jedoch weiter als Teil der Mannschaft haben, so dass sein Vertrag sogar bis 2016 verlängert wurde. Jener Babbel schickte ihn dann im Herbst 2012 doch in die zweite Mannschaft, ehe ihn Babbels Nachfolger Frank Kramer wenige Monate später zurückholte. Nach der Saison dann die Degradierung in die "Trainingsgruppe 2", die er später als "schwerste Zeit meines Lebens" bezeichnete.

In der Winterpause 2013/2014 folgte dann die Leihe zur Eintracht nach Frankfurt. Nach mäßigem Erfolg musste er nach Hoffe zurückkehren. Aktuell bis zum Ende der Saison in die 2. Liga nach Bochum ausgeliehen, dort wieder mit soliden Leistungen und zwei Treffern. Fällt derzeit aber mit einem Syndesmosebandriss aus. Wenn sich im Sommer kein Abnehmer findet, steht einer eher semi-freundlichen Rückkehr zur TSG nichts mehr im Wege.

Auf ihrem Stammplatz - der Tribüne - hatten Wiese und Weis gut lachen. Ob es an ihrem immer noch üppigen Gehalt gelegen haben mag?


Eren Derdiyok. Tage suspendiert: Unbekannt

Der Schweizer kurdischer Abstammung genoss eigentlich den Ruf eines passablen, eigentlich sogar überdurchschnittlichen Bundesliga-Stürmers. Zur Saison 2012/2013 schloss er sich den ambitionierten Hoffenheimer an, er unterschrieb ein Arbeitspapier bis 2016. Mit dem Amtsantritt von Markus Gisdol wurde er unverhofft Teil der "Trainingsgruppe 2".

Kurz vor der Schließung des Transferfenster 2013 rettete er sich für eine einjährige Leihe zu Werkself nach Leverkusen, wo er sich vor seinem Intermezzo im Kraichgau einen Namen machen konnte und in 138 Partien 35 Treffer erzielen. Der Vollständigkeit halber: In Hoffenheim war es ein einziges in 20 Einsätzen.

Während seinem zweiten Engagement in Leverkusen konnte der Stürmer nicht an seine vorherigen Leistungen anknüpfen. Immerhin reichte es noch für drei Scorerpunkte in 18 Bundesliga-Partien und 144 Champions League Minuten, eine Verlängerung der Ausleihe oder ein Kauf stand jedoch nie wirklich zur Debatte. So folgte der Neustart für den heute 26-jährigen. Er wechselte in die türkische Süper Lig, genau gesagt nach Kasimpasa Istanbul. Auch dort ging sein persönliches Leid weiter. Aufgrund eines Kreuzbandrisses Ende Juli konnte er bis heute keine Begegnung für die Türken bestreiten.


Matthieu Delpierre. Tage suspendiert: 213

Der Franzose gehört ähnlich wie Derdiyok zu denen, die viel aufgegeben haben für das Projekt TSG Hoffenheim. Der aus Nancy stammende Verteidiger spielte zunächst acht Jahre lang in der Jugend und bei den Profis für OSC Lille, ehe er 2004 den Schritt zum VfB Stuttgart wagte.

Dort entwickelte er sich über die Jahre zu einer festen Größe, Trainer Giovanni Trapattoni förderte als Erster das Potenzial des Hünen. In der Folgesaison war er als Stammspieler ein Teil der Stuttgarter Erfolgssaison samt Meisterschaft und Finalteilnahme im DFB-Pokal. 2009 wurde er sogar um Kapitän ernannt und hielt das Amt etwas mehr als zwei Jahre, bevor er es freiwillig abgab.

Zur Saison 2012/2013 schloss auch er sich der TSG an und lief immerhin in 24 Partien auf. Dann kam Gisdol und mit ihm der Gang auf den Schulsportplatz statt auf den Profirasen. Er forcierte nach 213 Tagen der Suspendierung einen Wechsel und konnte im Januar 2014 in die Niederlande zum FC Utrecht flüchten. Ein halbes Jahr später wechselte er nochmals, dieses Mal direkt den Kontinent. Delpierres neuer Arbeitgeber ist Melbourne Victory. Dort wurde er in der laufenden Saison meisten nicht in den Kader berufen und absolvierte von möglichen 20 Spielen nur sechs.


Matthias Jaissle. Tage suspendiert: 227

Der nächste Stuttgarter, den es zur TSG verschlug. Allerdings war der 26-jährige nur in der Jugend für den VfB aktiv und wechselte bereits 2007 nach Hoffenheim, das damals noch in der Regionalliga kickte. Der Abwehrspieler stieg erst in die Zweite und dann in die Erste Liga auf, wurde sogar U21-Nationalspieler.

2009 begann die bis heute andauernde Leidenszeit des Matthias Jaissle. Erst ein Kreuzbandriss, einen Monat nach der Genesung ein Meniskusriss, eine Kapselverletzung und seit Sommer 2011 anhaltende Achillessehnenprobleme. Seit seiner Vorzeitigen Vertragsauflösung vom 13. Februar 2014 hat der - und das muss man leider so sagen Quasi-Sportinvalide keinen neuen Verein gefunden.


Edson Braafheid. Tage suspendiert: 364

Braafheid war selbst vor seiner Hoffenheimer Zeit kein unbekannter in der Bundesliga. Der aus Suriname stammende Niederländer kam 2011 über Utrecht und Enschede zum FC Bayern München. Dort hatte der Linksverteidiger einen teils schweren Stand, nach nur einem halben Jahr wurde er erstmals verliehen. Von van Gaal bereits in München suspendiert, wählte er im Wintertransferfenster 2011 die TSG als neuen Arbeitgeber und unterschrieb für dreieinhalb Jahre.

Sein Debüt im blauen Dress verlief toll, das muss man neidlos anerkennen: Fünf Minuten nach seiner Einwechslung flog er wegen einer Tätlichkeit vom Platz. Respekt. Die Saison 2012/2013 verbrachte er als Leihspieler bei Twente Enschede.

Zur aktuellen Saison entschied er sich für den nächsten Neustart. Diesmal lautete sein Ziel Lazio Rom und man muss gestehen, es läuft wie schon lange nicht mehr. Das ist zwar keine wirkliche Herausforderung, aber zwölf Einsätze in den ersten 15 Partien lesen sich ganz gut. Seitdem lässt ihn eine Seitenbandverletzung ausfallen.


Afriyie Acquah. Tage suspendiert: Unbekannt

Der junge Mann aus Ghana kam 2013 als 21-jähriger in den Kraichgau nach Hoffenheim. Für diese lief er allerdings nie auf, verbrachte dafür aber einige Tage in der "Trainingsgruppe 2" und war auch auf dem "offiziellen Mannschaftsfoto" zu sehen.

Nach einem halben Jahr in Hoffenheim wurde er im Sommer 2013 an den FC Parma verliehen, wo er regelmäßig auflaufen konnte. Im letzten Sommer wurde das Ausleihgeschäft verlängert, in der letzten Transferperiode hätte er zur TSG zurück gemusst, fand mit UC Sampdoria aber einen weiteren Verein in Italien.


Tim Wiese. Tage suspendiert: 1095

"The Eraser from the Weser" ist schon so lange von der TSG suspendiert, dass selbst Transfermarkt.de aufgehört hat, seine verpassten Spiele zu zählen. Aber seien wir ehrlich: Für den neutralen Zuschauer, der gerne unterhalten werden möchte, ist Wiese's Hoffenheim-Drama das Beste, seitdem er von seinen pinken Trikots in Bremen erlöst wurde.

Wiese kam als einer der besten, wenn auch nie der Beste, deutschen Torhüter nach Baden-Württemberg. In seinen elf Einsätzen dort kassierte er 29 Gegentore und wurde daraufhin am 1. Juli 2013 suspendiert. Da er auf seinem Vertrag besteht und ohnehin bereits bessere Beschäftigungen als den Fußball gefunden hat, wird er das bis zum 30. Juni 2016 wohl auch bleiben und damit 1095 Tage suspendiert verbracht haben. Größter Erfolg in "Hoffe": Ein Tor per Elfmeter in einem Testspiel der Trainingsgruppe.

Ein Bild mit Symbolcharakter.

Seine neuen Hobbys sind wohl weitaus mehr Menschen bekannt als seine durchaus guten Fähigkeiten als Torverhinderer. Als Bodybuilder sorgt der 33-jährige regelmäßig mit neuen Bildern seines "Thomas-Münzer-Gedächtniskörpers" für Schlagzeilen.

Rufe nach einem Engagement als Wrestler wurden laut, Wiese befeuerte sie selbst durch einen Gastauftritt bei einem WWE-Event, eine Ausbildung steht wohl möglich an. Leute, die ihn kritisieren blockt er ab mit den Worten: "Das sind vollgefressene Chips-Esser, die zu Hause sitzen und mit 30 immer noch bei der Mutter wohnen." Wiese konsumiert lieber weiter Anabolika und stellte in einem "Welt"-Interview fest: "Irgendwas scheine ich zu haben, das die Leute anzieht."


Der folgende, im gleichen Interview gesagte Satz, passt wohl für seine und die Situationen der anderen Trainingsgruppe 2-Ehemaligen wie die Faust aufs Auge: "Mal schauen, was die nächste Zeit so bringt."

KOMMENTARE
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Papauli
24.03.2015 | 14:11 Uhr
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Papauli : @midengler
24.03.2015 | 14:11 Uhr
0
Papauli : @midengler
StateFarm hat einen guten, interessanten Blog geschrieben und eben nicht schlecht recherchiert bzw. sich unfair geäußert. Im Gegenteil: Ich finde es schade, wenn man zu unrecht Kritik übt und dann keine Stellung bezieht. StateFarm hat sich gerechtfertigt und dir damit den Wind aus den Segeln genommen. Eine Entschuldigung oder zumindest eine Reaktion auf seine Antwort wäre angebracht.

3
StateFarm
20.03.2015 | 19:49 Uhr
1
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StateFarm : 
20.03.2015 | 19:49 Uhr
0
StateFarm : 
@midengler

Die Überschrift, die du meinst habe nicht ich verfasst, das ist der Teaser-Text, der von SPOX stammt, somit habe ich keinen Einfluss darauf. Wie du schon sagst ist er nicht wirklich treffen.

In dem von dir erwähnte Teilsatz "Das ist zwar keine wirkliche Herausforderung..." im Abschnitt zu Braafheid bezieht sich nicht auf das, durchaus gute Niveau der italienischen Liga, sondern darauf, dass es in Hoffenheim, sprich zuvor überhaupt nicht lief. Was ich also gemeint habe: Es ist keine Kunst, dass es läuft wie seit langem nicht mehr (Hoffenheimer Zeit), da er ein durchaus passabler Fußballer ist und es im Grunde gar nicht schlechter hat laufen können als bei der TSG.
1
midengler
20.03.2015 | 19:34 Uhr
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-2
midengler : 
20.03.2015 | 19:34 Uhr
-2
midengler : 
Sorry, aber was soll denn diese blöde Unterüberschrift? "die ausrangierten Spieler der TSG Hoffenheim haben nach ihrer Degradierung nicht mehr auf die Beine gefunden". Weis spielt als 30-jähriger in der 2. Buli (das ist bei dem Alter und dafür, dass er jetzt kein überragender 1. Buli-Spieler war, keine große Verschlechterung). Braafheid war als 32-jähriger bis zu seiner Verletzung Stammspieler beim aktuellen 3. der ital. Liga (..Diesmal lautete sein Ziel Lazio Rom und man muss gestehen, es läuft wie schon lange nicht mehr. Das ist zwar keine wirkliche Herausforderung...) also sorry, was soll denn dieser letzte Teilsatz? Dass die Liga nicht so schlecht ist, sieht man gerade jetzt. Haben mehr Teams in CL/EL als Deutschland (ich bin kein Italiener oder Italienfan). Internationale Klasse war er nie, insofern läuft es bei ihm auch ganz gut. Wiese hat es clever gemacht. In dem Alter dann nochmal groß anfangen, wenn man mit so Kohle zugeschüttet wird? Delpierre ist 34, also auch nicht mehr im besten Fussballeralter und hat schon 13 Jahre Profifussball auf dem Buckel !!! Jaissle hat leider mit vielen Verletzungen zu kämpfen. Der Ghanaer Acquah ist als 23-jähriger Stammspieler beim Tabellensechsten der Serie A. Derdiyok ist der einzige, bei dem es nicht mehr so gut lief. Einen etwas faireren und vor allen besser recherchierten Blick auf diese Spieler würde ganz gut tun, wenn man schon einen so langen Artikel schreibt.
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BreelDonaldEmbolo
19.03.2015 | 14:00 Uhr
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19.03.2015 | 14:00 Uhr
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Danke für das Update.

Finde vorallem die Entwicklung von Derdiyok sehr schade.
Mit etwas mehr Glück und weniger Pech hätte er ein grosser werden können.
Nur schon sein legendäres Tor damals gegen WOB zeigt sein eigentlich riesiges Talent!
Auch damals bei Basel hat er tore am Fliessband produziert.
Gerne erinnere ich mich an sein Tor auswärts bei Barca beim 1:1.
(zuhause haben sie uns leider mit 0:5 abgeschlachtet :))
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