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1. FC Nürnberg | Clubfans@Spox


Gründer: Schoolner | Mitglieder: 75 | Beiträge: 13
23.08.2011 um 14:35 Uhr
Geschrieben von Zielpublikum
Der gute Herr Oenning (Teil 1)
Es gibt Trainer, an die erinnert man sich nur, wenn man in der Vita über den eigenen Verein stolpert und sich dann verwundert das Kinn reibt und sich denkt, "ach, der war ja auch schon mal bei uns". Und es gibt Trainer, die werden immer unvergessen bleiben, wie in Nürnberg ein Herbert Widmayer, Max Merkel oder ein Hans Meyer. Aber es gibt auch Trainer wie Heinz Höher, Wolfgang Wolf, Willi Entenmann oder eben Michael Oenning, deren Namen zumindest bei einigen Fans hängen bleibt - weil sie für etwas ganz besonderes stehen, eine neue Ära, einen Stil oder einfach unvergessliche Momente.

»Der Mann rechts neben mir«, sinnierte Club-Sportdirektor Martin Bader gestern Mittag bei einer Pressekonferenz, «der ist natürlich auch eine Option«. (NZ via Clubfans United)

Michael Oenning, der einfach irgendwie plötzlich aus dem Schatten seines Vorgängers trat, so naheliegend und doch so überrachend, stand und steht für die Clubfans im Rückblick nicht für die "ganz besonderen Momente", auch wenn er einen Aufstieg als Chefcoach feiern durfte. Dazu war diese Korrektur des Betriebsunfalls Abstieg nach Pokalsieg einfach zu teuer erkauft, zu zäh, zu schwerfällig. Die Runde lief desaströs trotz Bundesliga-Kader, man stand lange sogar im hinteren Mittelfeld der 2. Liga und konnte erst mit einem Kraftakt und einem zweiten Frühling eines Marek Mintal die Relegation erreichen. Die gewann man zwar souverän, allerdings gegen eine Mannschaft aus Cottbus, die da bereits in Auflösung zu sein schien. Dazu kam, dass der FCN sich noch in tiefer Katerstimmung befand. Einem Kater nach Meyer-Rausch und harter Landung mit einem Ersatz-Piloten Thomas von Heesen, dem nahezu jede Leichtigkeit abhanden kam und mit dem die Clubfans nie warm wurden.

Da saß man nun mit einem eloquenten aber gänzlich unerfahrenen Michael Oenning, einem zusammengewürfelten Haufen von Spielern aus dem Vermächtnis zweier Trainer, leeren Kassen und natürlich hohen Ansprüchen. Wenigstens war man wieder zurück in der Bundesliga. Was Oenning in der Zeit schaffte, war ein Wandel zu einer neuen Philosophie beim Club - die Jugendarbeit. Oenning kannte man bisher nur als Assistenztrainer und im Jugendbereich, doch genau das sollte nun beim FCN aus der Not eine Tugend machen. Oenning lotste junge Talente wie Diekmeier und Gündogan zum Club, die - das betonte man mehrfach - sich pro Oenning und gegen andere lukrative Angebote entschieden. "Jung, deutsch, hungrig" - das galt als das neue Motto, am besten noch mit fränkischen Wurzeln, um die regionale Identität der Marke 1. FC Nürnberg wieder zu stärken.

Wer rückblickend sagt, dass ja jeder geahnt habe, dass das mit Oenning nicht hat klappen können, war entweder notorischer Skeptiker oder verklärt die Historie. Nach einem Jahr Oenning zog man zum Dienstjubiläum durchaus positive Bilanz beim Club: Der Aufstieg war geschafft und man mochte den neuen Stil am Valznerweiher, denn Oenning stand für: "Unaufgeregtheit, Freude am Fußball und nicht am Rummel, Sachlichkeit, Eloquenz, Ehrlichkeit, Geradlinigkeit und das setzen auf Vertrauen und Respekt." (Quelle) Da stand man nach drei Spieltagen im Übrigen mit 1 Punkt auf Platz 17, nach einer Auftakt-Heimniederlage gegen abgezockte Schalker, einem Remis in Frankfurt und einer weiteren Heimniederlage gegen Hannover. Es gab viele Schulterklopfer und Mutmacher, das Jugendkonzept sollte frischen Angriffsfussball bringen - brachte allerdings wenige Punkte. Nach einem Remis in Stuttgart und dem ersten Dreier gegen Gladbach waren dann alle guter Dinge, was danach folgte, war ein bitterer Absturz, der am 21.12. nach einer katastrophalen Leistung in Köln zu Oennings Entlassung führte (Quelle) - mit 12 Punkten aus 17 Spielen und -20 Toren Differenz auf Platz 17 (nur die Hertha war noch desaströser und beschönigte damit sogar noch die Lage).

Desillusioniert stellte man wieder einmal alles in Frage. Dieter Hecking sollte es richten und er erfüllte den Auftrag (Quelle), die "Mission Impossible", mit Bravour. Soweit die Historie.

Weiterlesen in der Fortsetzung (Teil 2) und Kommentare hier in:

Der gute Herr Oenning (Teil 2)




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Aufrufe: 4239 | Kommentare: 1 | Bewertungen: 4 | Erstellt:23.08.2011
ø 7.8
KOMMENTARE
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Volkspark4ever
23.08.2011 | 17:29 Uhr
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-1
23.08.2011 | 17:29 Uhr
-1
Der gute Herr Oenning wird am Samstag einen Sieg einfahren.

Und auch danach wird er nur noch Siege einfahren.
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