Die Sonne schien, der Sieger strahlte, der Fan ging zufrieden nach Hause. Das Wochenende auf dem Nürburgring war ein voller Erfolg und lässt eigentlich nur eine Frage offen.
Wie sieht es aus, das perfekte Rennen?
Was muss passieren, damit sich das Herz eines Motorsportfans rundum befriedigt fühlt?
Ab wann müssen auch die schärfsten Kritiker verstummen und sich der Leidenschaft ergeben?
Sicherlich nicht, wenn ein Boxenstopp schief geht, sich ein Rad löst und ein Mann schwer verletzt wird.
Auch nicht, wenn sich ein ausgeschiedener Bolide selbständig macht und zurück auf die befahrene Strecke rollt.
Das perfekte Rennen
- Findet auf der Strecke statt.
- Ist von Taktik geprägt, die das fahrerische Können unterstützt, nicht jedoch egalisiert.
- Basiert auf den richtigen Umgang mit den Reifen, ohne dass es durch Schonung der Selben ausgebremst wird.
- Wird unterstützt von auf DRS basierten Überholmanövern, ohne diese zu einfach zu gestalten.
- Beinhaltet packende Duelle, verbissene Zweikämpfe um jede Position und atemberaubende Rad-an-Rad-Momente.
- Lässt den Sieger bis zur letzten Kurve offen.
- Hält die Weltmeisterschaft offen.
- Trennt den echten Racer vom technisch bevorteilten Piloten.
- Schreibt persönliche Geschichten, wie etwa dem Besiegen von Flüchen, dem Überwinden eigener Talfahrten oder dem durchbrechen vermeidlicher Muster.
- Unterhält den Zuschauer vom Campingwetter, über Fahr-Spektakel bis hin zum Podium-Interview.
- Schreibt der Sport und nicht dessen Politik.
Auch der Große Preis von Deutschland war nicht frei von Ereignissen, die die Sportveranstaltung an sich etwas in den Schatten stellten, besorgniserregend sind und schnellst möglich behandelt werden müssen.
Doch ähnlich wie zuvor in Großbritannien war er nah dran am perfekten Rennen und lässt darauf hoffen, dass sich die Formel 1 von endlosen Reifendiskussionen, undurchsichtigen Test-Skandalen, Teamorder-Kontroversen und ausbremsenden Tatikgeschiebe weg und wieder hin zum echten Racing bewegt. Und auch wenn das perfekte Rennen schlussendlich nie auf einen objektiven Nenner kommen wird, so bleibt doch eine gemeinsame Priorität: Mehr Asphalt-Action, weniger Drumherum!
Ich trau es mir ja kaum zu sagen, aber Alonsos erster Sieg war schon Ungarn 2003... Nur fürs Protokoll. Und das brauch ich dir natürlich nicht erst erzählen
@D: welchen?
Auch großartig sind die beiden Duelle von Schumi vs. Alonso in Imola edith: 05/06 gewesen!
Ansonsten Nürburgring 2007 war ebenfalls klasse!
Diese drei Rennen kann ich adhoc so aus meinem Gedächtnis kramen, ansonsten geht es mir auch so wie Red! =)
Ansonsten müsste ich mal recherchieren, da ich sonst die Rennen häufig tief in den Erinnerung vergrabe...
Ich hab mir jetzt auch die Frage gestellt, welcher GP für mich persönlich der Beste war, seit ich das Ganze verfolge. Es ist natürlich immer subjektiv, aber da ich Schumacher-Fan war, bin und bleibe, muss er maßgeblich beteiligt sein Ungarn '98 war extrem. Zwar ohne jegliche Rad-an-Rad-Action und rein von der Taktik geprägt, aber für mich ungemein fesselnd. Ich werde es im nächsten Rückblick aufgreifen, möglichst neutral und distanziert
Ansonsten würde ich Hockenheim 2000 sagen. Barrichellos erster Sieg, ihr wisst, unter welchen Umständen er zustande kam. Was sind so eure Favoriten?
Richtig. Imola 94 war Horror für mich. 2 Tote, ein Verletzter.
Die positivsten Momente sind unter anderem: Spa 89, als ich die F1 erstmal live vor Ort erlebte. Und Monaco 92 die Schiffshupen nach dem Senna Sieg bleiben ewig im Kopf.