Die Sonne schien, der Sieger strahlte, der Fan ging zufrieden nach Hause. Das Wochenende auf dem Nürburgring war ein voller Erfolg und lässt eigentlich nur eine Frage offen.
Wie sieht es aus, das perfekte Rennen?
Was muss passieren, damit sich das Herz eines Motorsportfans rundum befriedigt fühlt?
Ab wann müssen auch die schärfsten Kritiker verstummen und sich der Leidenschaft ergeben?
Sicherlich nicht, wenn ein Boxenstopp schief geht, sich ein Rad löst und ein Mann schwer verletzt wird.
Auch nicht, wenn sich ein ausgeschiedener Bolide selbständig macht und zurück auf die befahrene Strecke rollt.
Das perfekte Rennen
- Findet auf der Strecke statt.
- Ist von Taktik geprägt, die das fahrerische Können unterstützt, nicht jedoch egalisiert.
- Basiert auf den richtigen Umgang mit den Reifen, ohne dass es durch Schonung der Selben ausgebremst wird.
- Wird unterstützt von auf DRS basierten Überholmanövern, ohne diese zu einfach zu gestalten.
- Beinhaltet packende Duelle, verbissene Zweikämpfe um jede Position und atemberaubende Rad-an-Rad-Momente.
- Lässt den Sieger bis zur letzten Kurve offen.
- Hält die Weltmeisterschaft offen.
- Trennt den echten Racer vom technisch bevorteilten Piloten.
- Schreibt persönliche Geschichten, wie etwa dem Besiegen von Flüchen, dem Überwinden eigener Talfahrten oder dem durchbrechen vermeidlicher Muster.
- Unterhält den Zuschauer vom Campingwetter, über Fahr-Spektakel bis hin zum Podium-Interview.
- Schreibt der Sport und nicht dessen Politik.
Auch der Große Preis von Deutschland war nicht frei von Ereignissen, die die Sportveranstaltung an sich etwas in den Schatten stellten, besorgniserregend sind und schnellst möglich behandelt werden müssen.
Doch ähnlich wie zuvor in Großbritannien war er nah dran am perfekten Rennen und lässt darauf hoffen, dass sich die Formel 1 von endlosen Reifendiskussionen, undurchsichtigen Test-Skandalen, Teamorder-Kontroversen und ausbremsenden Tatikgeschiebe weg und wieder hin zum echten Racing bewegt. Und auch wenn das perfekte Rennen schlussendlich nie auf einen objektiven Nenner kommen wird, so bleibt doch eine gemeinsame Priorität: Mehr Asphalt-Action, weniger Drumherum!
Wenn jemand bei einem Rennen verletzt wird, so wie der Kameramann, dann ist mir das Rennen erst mal egal. Und wenn das Feld dann wegen eines sehr merkwürdigen Zwiwchenfalls hinter dem SC zusammen geholt wird, ein überrundeter Fahrer ( Webber ) eine Runde geschenkt bekommt und so in die Punkte fahren kann, dann ist das nicht das was ich unter Formel 1 Racing verstehe und schon gar nicht perfekt.
Und Ebel auf dem Podium ist doch fremdschämen pur.
Und diese Sommerpause vor der Sommerpause regt mich auch auf. Es findet ja aber der YDT statt.
Ansonsten war das wirklich ein gutes Rennen, wobei mir schon das Herz stehengeblieben ist, als der Marussia gegen die Fahrtrichtung auf die Strecke gerollt ist.
Leider sind es bis zum Micky-Maus-GP ... äh... Rennen am Hungaroring drei Wochen...
Dennoch ein interessanter Blog! =)
Wieder ein schönes Thema! ;)
Weiter so Beccy!