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Jahresrückblick 2014


Gründer: Voegi | Mitglieder: 22 | Beiträge: 3
Von: StateFarm
02.01.2015 | 5615 Aufrufe | 6 Kommentare | 4 Bewertungen Ø 8.3
MySpox Jahresrückblick:
Das NBA-Jahr 2014 im Rückblick
Die Welt ist nicht nur Cleveland. Aber fast.

Das Jahr 2014 war in der National Basketball Association sicherlich eines der denkwürdigsten der letzten zehn Jahre. Die Miami Heat und die Philadelphia 76ers sorgten für Gesprächsstoff, ebenso natürlich wie die deutschen Vertreter in der besten Liga der Welt. Und dann waren da auch noch die Mannen aus San Antonio, die gezeigt haben, wie nahezu perfekter Basketball funktioniert. Über allen Schlagzeilen dieses Jahres thronte jedoch der König. LeBron Raymone James und seine Rückkehr von den Miami Heat in seine Heimat nach Cleveland war das bestimmende Thema der letzten Monate. Doch lasst uns dennoch einen breiten Blick auf die Themen werfen, die in den letzten zwölf Monaten Fans, Spieler und Verantwortliche gleichermaßen beschäftigt haben. Herzlich willkommen zum NBA Jahresrückblick .

Auf in ein neues Kapitel

Lasst uns noch einmal so weit es geht zurückblicken. Die beiden ersten Spiele, die nach deutscher Zeit im neuen Jahr begonnen wurden, lauteten Nets @ Spurs und Kings @ Rockets. Während die Spurs zuhause locker mit 21 punkten gegen die Nets gewinnen konnten, mussten sich die Rockets gegen die Gäste aus Sacramento in einem spannenden Spiel mit 110-106 geschlagen geben. James Harden zeigte mit 38 Punkten und zehn Rebounds die erste Top-Performence des neuen Jahres.

Die erste Overtime des neuen Jahres bestritten die Orlando Magic bei den Cleveland Cavaliers. Die Cavs, damals noch ein Loser-Team, konnten nach 53 Minuten ihren ersten Win in 2014 bejubeln. Nur wenige Stunden später durfte bereits der erste Game-Winner bestaunt werden: Kurz nachdem Serge Ibaka in der Partie der Brookyln Nets gegen die Oklahoma City Thunder 5,8 Sekunden vor dem Ende ausgleichen konnte, netzte Joe Clutch Johnson mit dem Buzzer einen Pullup Jumper zum 95-93 Sieg seiner Nets über OKC ein.

Angeberwissen: Erster Sixers-Sieg des Jahres: 114-102 in Denver an Neujahr.

All-Star Weekend in New Orleans

Das Jahr war keine anderthalb Monate alt, da lud die Liga wie üblich zum jährlichen All-Star Weekend nach New Orleans, Louisiana. Im Smoothie King Center durften die Zuschauer natürlich jede Menge Highlights beobachten, auch wenn dem Event in den letzten Jahren die große Epik und die nachhaltigen Storys fehlen. Ein Highlight war jedenfalls der Shootout zwischen Tim Hardaway Jr. und Dion Waiters im Rookie/Sophomore Game, dass erst genannter mit sieben Dreiern für sich entscheiden konnte. Die üblichen Events, namentlich Sears Shooting Stars Challenge, Skill Challenge, Three Point Contest und der früher so sagenhafte Slam Dunk Contest fanden mit dem Team Bosh, Trey Burke und Damian Lillard, Marco Belinelli und John Wall immerhin verdiente Sieger.

Das Hauptevent, das All-Star Game selbst, konnten die Vertreter der Eastern Conference mit 163-155 gewinnen. Beim vorausgegangenen Voting der All-Star konnten LeBron James, Kevin Durant, Paul George und Stephen Cury allesamt mehr als eine Million Stimmen einsacken, das Spiel dominierte jedoch Kyrie Irving. Der Guard der Cavaliers konnte mit 31 Punkten und 14 Assists glänzen und führte den Osten nach drei erfolglosen Jahren zum Sieg. Folgerichtig wurde er zum MVP der Veranstaltung gewählt.

Angeberwissen: Das Ergebnis des All-Star Games (zusammen 318 Punkte) war das höchste aller Zeiten.

Niedergang zweier Rivalen

Magic vs. Bird. Kobe und Gasol vs. Garnett und Pierce. Aber allen voran Lakers vs. Celtics. Es ist die Rivalität in der NBA. Die beiden erfolgreichsten Teams der Liga gewannen zusammen knapp die Hälfte aller vergebenen Titel. Das Jahr 2014 sollte für beide allerdings ein ziemlich schwarzes werden. Beide Mannschaften stecken mitten im Rebuild, nachdem sie im Sommer 2013 von einem wichtigen Spieler verlassen wurden bzw. wichtige Altstars abgegeben haben. Sowohl an der Ost- als auch an der Westküste kamen noch Verletzungssorgen hinzu. Besonders die Lakers traf es in dieser Hinsicht hart. In der Offseason wurden zudem noch ihre Hoffnungen, sich einen Superstar aus der Free Agency angeln zu können nicht bestätigt, man verlor sogar noch Pau Gasol an die Chicago Bulls.

Das Jahr 2014 beendeten beide Franchises ohne ein Playoffspiel und mit einer gemeinsamen Bilanz von 52-112 (nur 13/14). Seien wir ehrlich: Die NBA wäre doch einen Ticken schöner, wenn beide Franchises zumindest ansatzweise an die Erfolge vergangener Tage anknüpfen könnten.

Angeberwissen: Am 17. Januar starteten beide Teams mit der bis dato schlechtesten kombinierten Bilanz aller Zeiten (28-51) in das direkte Duell. Nur weil die Partie einen Sieger haben musste, gewannen die Lakers mit 107-104.

Postseason 50 mal Runde Eins

Es waren tolle Playoffs. Besonders die erste Runde hatte es mit einigen spannenden und denkwürdigen Partien in sich, ebenfalls gelangen einigen Underdogs Siege, letztendlich konnten sich fünf der acht besser gesetzten Teams durchsetzen. Immerhin zwangen die Dallas Mavericks und die Atlanta Hawks den jeweils Erstplatzierten ihrer Conference in das entscheidende 7. Spiel. Grundsätzlich umfasste die erste Runde 50 Spiele, fünf Serien gingen über die volle Distanz. Die Highlights: Eine unfassbar spannende Serie zwischen den Raptors und Nets mit toller Stimmung in Kanada und die Buzzer Beater von Vince Carter und Damian In your Face Howard Lillard.

In Runde zwei wurde es dann schon etwas ruhiger. Im Osten behielten die Pacers und natürlich die Heat die Oberhand gegen ihre Kontrahenten aus Washington und Brooklyn, im Westen schlugen die Spurs die Blazers und die Thunder die Clippers. Dabei bekamen die Fans nur 22 Spiele zu sehen, es handelte sich also um recht klare Begegnungen.

Die Conference Finals entschieden die Heat bzw. Spurs mit 4-2 für sich. Für die Thunder reichte es mal wieder nicht zum Sieg gegen das Team aus San Antonio, Indiana hätte mit stärkerer Form durchaus eine Chance gegen die Big Three gehabt, schied letztendlich aber aus.

Das Finals-Rematch der epischen 2013er Finalserie hatte alles, um die im Jahr zuvor zu toppen. Pop, Timmy, Tony und Co. aber so: Nee, lass mal lieber fix Champion werden. Und so fabrizierte der gesamte Spurs-Squad über nur fünf Spiele Basketball, der nahe der Perfektion war. Team-Basketball in Vollendung. Eigentliche Rollenspieler wuchsen während der gesamten Saison über sich hinaus, die Stars des Teams, sofern man solche überhaupt differenzieren kann aus der ausgeglichenen Truppe, mussten dies wiederum gar nicht. Pop jedenfalls festigte seinen Status als Ikone, seine Coaching Clinic im Rahmen der NBA Global Games in Berlin verriet einiges über sein Denken, das er den Spurs einglimpfte.

Nach der 1:4-Niederlage war den Herren in Miami klar, dass sie vor einem Umbruch stehen. Dass sie diesen ohne LeBron James vornehmen müssen, jedoch nicht. Der King zog für seine Mission Titel 2015 Cleveland Miami vor. Die Dynastie der Heat war somit zu Ende, bevor man von einer wirklichen Dynastie sprechen konnte. Die Mannen aus Texas haben sicher ihren Teil dazu beigetragen.

Angeberwissen: Playoffs? Das war wohl Knicks.

Ehre wem Ehre gebührt

Wie jedes Jahr wurden von der NBA die besten Spieler der Liga mit den Awards ausgezeichnet.

Die prestigeträchtigste Auszeichnung konnte sich Kevin Durant einheimsen. Nach zweijähriger LeBron-Herrschaft konnte der Forward der Oklahoma City Thunder völlig verdientermaßen die MVP-Trophäe gewinnen. Für den 26-jährigen ist es das erste Mal, dass er die Maurice Podoloff Trophy gewinnen konnte.

Als bester Defensiv-Spieler wurde Joakim Noah ausgezeichnet. Der französische Center der Chicago Bulls glänzte in Abwesenheit des verletzten Derrick Rose als emotionaler und eben defensiver Leader des sicheren Playoff-Teams. Auch seine Wahl ist sicherlich nachvollziehbar.

Sixth Man of the Year wurde Jamal Crawford von den Los Angeles Clippers. Als hervorragende Scoring-Option von der Bank schon lange bekannt, konnte der Wingman als drittbester Scorer eines Playoff-Teams seine zweite Auszeichnung nach 2010 einsacken.

Goran Dragic von den Phoenix Suns konnte sich von allen Akteuren als der am meisten verbesserte präsentieren. Der slowenische Guard konnte seine Punkteausbeute und Wurfquote um sechs steigern und zockte mit seinen sympathischen Suns überraschenderweise bis kurz vor dem Ende der Saison um die Playoffplätze mit. Gereicht

hat's letztendlich aber nur für den Award Most Improved Player.

Michael Carter-Williams sorgte für einige der wenigen Freuden im Sixers-Lager in 2014. Der Guard konnte in einem außerordentlich schlechten Team sehr starke Statistiken aufweisen und sich relativ klar den Titel Rookie of the Year sichern. Wenn auch aus einem aktuell schwachen Draftjahrgang, konnten sich 16 Double-Doubles und zwei Triple-Doubles wirklich sehen lassen.

Zu guter Letzt noch zu dem absoluten No-Brainer: Auch wenn in der Saison 2013/2014 einige Coachs gute Arbeit geleistet haben und sich berechtige Hoffnung auf den Titel Coach of the Year gemacht haben, konnte es nur einen geben: Gregg Popovich. Coach Pop zeigte mit seinen Spurs nahezu perfekten teamorientierten und selbstlosen Basketball und führte sie zu einer Bilanz von 62-20 und zur Championship.

Angeberwissen: Coach Pop ist der erste Trainer seit sich selbst in 2003, der nach der Auszeichnung auch den Titel gewinnen konnte. Davor gelang Phil Jackson 1996 mit den legendären Jordan-Bulls dieses Kunststück.

Tankadelphia

Das Wort Tanking war eines der prägendsten des Jahres 2014. Die meisten Teams, die sich kaum Chancen auf die Playoffs ausrechnen, schielen mit mehr als einem Auge auf die Draft Lottery. Ob sie dabei absichtlich Spiele verlieren, sieht sicherlich jeder anders. In meinen Augen jedoch tut das niemand. Die Franchises richten sich nur darauf aus schnellstmöglich den größtmöglichsten Erfolg zu haben. Und dazu sind im heutigen Business NBA eben radikale Maßnahmen erforderlich. Zwar zeigt das ach so böse Tanking auf den ersten Blick nur langsam Früchte, wie beispielsweise in Orlando oder Salt Lake City, dafür hat man dort mit Elfrid Payton, Aaron Gordon und Victor Oladipo bzw. Gordon Hayward, Trey Burke und Dante Exum bereits einiges Talent versammelt. Klar muss sich dieses erst zu gestandenen NBA-Spielern geschweige denn All- oder Superstars entwickeln, aber gut Ding will weile haben.

Letztendlich hat der extrem radikale Rebuild der Philadelphia 76ers, der am Draftday 2013 mit dem Jrue-Holiday-Trade endgültig begonnen wurde, eine große Aussicht auf Erfolg. Picks werden gesammelt, Altlasten entsorgt und in aller Ruhe Spieler mit dem größten Potenzial gedrafted. Klar gibt es in Philly auch keine Garantie für Erfolg, aber ihre radikale und oft vorschnell verurteile Art des Rebuild hat ihnen immerhin die beiden talentiertesten Spieler der letzten beiden Draft Classes beschert. Deswegen ein guter Vorsatz für alle Nörgler für das Jahr 2015: Nicht vorschnell kritisieren.

Angeberwissen: Michael Carter-Williams gelang in seinem NBA-Debüt gegen den damaligen amtierenden Champion aus Miami ein Rookie Debüt Rekord von neun Steals. 22 Punkte, sieben Rebounds und zwölf Assists komplettierten eine der historischsten Debüt Statlines.

2003 2.0?

Es begab sich zu einer Zeit, als LeBron James noch das Jersey der Miami Heat trug. 60 aufgeschlossene, hochtalentierte und junge Männer machten sich auf, um die große weite Welt der National Basketball Association zu erkunden, zu erobern.

Andrew Wiggins, Jabari Parker, Joel Embiid, Dante Exum und wie sie alle heißen. Der Draft 2014 startete das Abenteuer NBA als einer der talentiertesten aller Zeiten, zudem begleiten ihn so einige Geschichten.

Da ist einmal Andrew Wiggins, dessen Hype seit der Highschool lebronsche Ausmaße annahm. Und der nach langen hin und her der No. 1 Overall Pick wurde, als dieser von der Mission Championship in Cleveland aber zum Projekt Rebuild in Minnesota verschifft.

Da sind Jabari Parker und Joel Embiid. Ersterer ein recht weit entwickelter und hervorragender Scorer, Letzterer der vielleicht talentierteste Spieler der Draft Class. Beide durch Verletzungen schon vor der Saison bzw. Mitte Dezember für den Rest der Spielzeit außer Gefecht gesetzt.

Und alle die anderen hoch veranlagten Spieler wie Elfrid Payton, Julius Randle, Marcus Smart und und und...

Auch wenn der Start der meisten Neulinge holprig und schlimmer verlief, einige traurigerweise (längerfristig) verletzt sind und wieder andere regelmäßig ein DNP coach's decision hinter ihrem Namen im Boxscore finden, werden wir sicherlich in den nächsten zehn, 15 oder sogar 20 Jahren eine menge Spaß mit diesen hochtalentierten, jungen Männern haben. Und ob sie den oft gemachten Vergleich mit der Superstar-Draftclass von 2003 (Grüße gehen raus an Darko Milicic) eines Tages wirklich bestehen können, werden wir sicherlich auch noch erfahren. Bis dahin: Abwarten und Tee trinken.

Angeberwissen: Milicic war 2003 der 2. Pick und treibt nun als Kickboxer sein Unwesen. Ob Jabari Parker nach seiner Ausfall bis Saisonende nun auch die Zeit anderweitig nutzt?

Triple D for Germany

Die drei dringlichsten Dinge der NBA aus deutscher Sicht waren freilich Dennis, Dirk und Dallas. Ohne Frage boten diese drei Herren und ihre Teams selbst ohne meine Monster-Alliteration am Anfang dieses Kapitels eine Menge Gesprächsstoff. Auch in den deutschen Medien standen sie deshalb im Fokus und bei SPOX ganz besonders (was nicht immer positiv gemeint ist...). Folgerichtig sind die meisten Leser dieses Textes weitestgehend über sie informiert, deshalb ihr Jahr 2014 in relativ kurzer Zusammenfassung:

Dirk: Starkes Ende der Saison 13/14 mit deutlich besseren Leistungen als noch in der Vorsaison, vor allem sehr effektiv. Die Monate Januar bis April beendete er nahe am 50-40-90-Label. Danach ein sportlich ruhiger Sommer, viel mehr kam Dirk seinen Vaterpflichten nach. Dazwischen lag allerdings die intensive Promophase seines Kinofilms Der perfekte Wurf, wozu auch einige Medientermine samt Filmpräsentation in Deutschland zählten. Und mit Holger in der Halle war er ja auch noch... In der Saison 14/15 gibt sich Dirk in kleinerer Rolle als zuvor wieder als effektiver Leader der Mavs.

Diese erlebten ein ziemlich turbulentes, letztendlich aber sehr glückliches Jahr MMXIV. Knapp schafften sie es in die Playoffs, nur um von den Spurs gesweept zu werden. Denkste, den Dallas ist ja nicht gleich Lakers. Immerhin hielten die Mavs mit dem späteren Champions über die volle Distanz mit, mussten sich dennoch in Spiel sieben geschlagen geben. Dafür lieferte die Serie mit dem Vince Carter Buzzer Beater in Spiel wohl das Highlight des Mavs-Jahrs. Im Sommer konnte man zwar keinen Superstar an Land ziehen, die (teure) Verpflichtung von Chandler Parsons gilt allgemein hin als Glücksgriff. Dazu konnte der Center der '11er Meister-Truppe Tyson Chandler zurückgeholt werden. Als Mitte Dezember noch Rajon Rondo ziemlich preiswert ertraded werden konnte, scheint einem tiefen Playoffrun nichts mehr im Wege zu stehen...

D-League war kein Thema mehr im Jahr des Dennis Schröder. Der junge Guard tat sich bis April mit knapp vier Punkten pro Partie, schwachen Quoten und einer ekeligen Turnover Ratio von 16,9 noch schwer auf dem Parkett der NBA und offenbarte zu oft seine Unsicherheit. Bei der EM-Qualifikation im Sommer holte er sich aber die Sicherheit für eine bisher starke Saison bei den Hawks. Als Leader einer jedoch erschreckend schwachen DBB-Truppe erzielte er dort 15,3 Punkte und 5,3 Assists in sechs Spielen, präsentierte dazu hervorragende Quoten. Im Hawks-Dress spielt er eine deutlich größere Rolle als zuvor und genießt nun auch bei schwächeren Leistungen das Vertrauen von Coach Budenholzer. Zählbares erlangte er mit mehrfachen Verbesserungen seiner Career-Highs, seinem ersten Karriere-Start und mit seinem ersten Double-Double.

Angeberwissen: Dennis und Dirks erzielten in diesem Jahr gemeinsam 2.066 Punkte.

Wie war das nochmal?

Die Offseason 2014 sollte eine historische werden. Allen voran ist da natürlich der Wechsel LeBron James von den Heat zu den Cavs und alles, was seine Unterschrift in Ohio in Bewegung setzte. Kevin Love durfte nach monatelangem Pochen Minnesota verlassen und darf sich nun ebenfalls in Cleveland berechtigte Titelhoffnungen machen, während bei den Wolves selbst die Playoffs nicht drin waren. Gehen musste dafür No.1 Rookie und potentieller Superstar Andrew Wiggins. Er und Anthony Bennett komplettierten den Trade und nehmen nun ihre Entwicklung in der Kälte von Minnesota in Angriff.

Aber es gibt ja auch Spieler in der NBA, die nicht LeBron James heißen. Loul Deng und Danny Granger versuchen ihn gemeinsam bei den Heat zu ersetzen, dabei können sie entgegen der meisten Erwartungen auch auf Chris Bosh zählen, der nicht den Gang nach Houston antrat.

Auch die in Charlotte ansässige Franchise hat eine Wandlung vollzogen. Die Bobcats außer Dienst heißen jetzt Hornets und konnten mit Lance Stephenson einen namenhaften Neuzugang begrüßen. Bisher harmoniert Born Ready aber überhaupt nicht mit seinen Teammates, ein Trade steht bereits zur Debatte.

In Texas gab es ebenfalls Bewegung. Chandler Parsons verließ die Houston Rockets und schloss sich dem Division-Konkurrent aus Dallas an. Die Rockets ersetzten ihn mit Trevor Ariza. Dieser wiederum spielte zuvor in der Hauptstadt Washington. Dort konnte man Altstar Paul Pierce verpflichten, welcher mit Bradley Beal, Nene und Marcin Gortat eine mittlerweile sehr ordentliche Starting Five um Star Spielmacher John Wall komplettiert.

Eine überaus erfolgreiche Free Agency erlebten die Chicago Bulls. Nachdem sich Carmelo Anthony gegen Chicago und für ein weiteres Versauern in New York entschieden hat, legte man mit den Verpflichtungen von Pau Gasol und Nikola Mirotic nach, da wird man selbst den Abgang von Carlos MVP Boozer verschmerzen können. Zusammen mit Rookie und Creighton-Legende Doug McDermott verstärken sie die Truppe von Coach Thibodeau noch mehr.

Die Sacramento Kings hingegen wurden im Sommer scharf dafür kritisiert, dass sie den aufstrebenden Isiah Thomas gehen ließen und dafür den zuvor nur enttäuschenden Darren Collinson als Lösung aller Probleme präsentieren. Aber: In Sac-Town läufts bisher erstaunlich gut, in Phoenix eher weniger.

Angeberwissen: Mit Carlos Boozer hielt nur einer der großen Drei seinem Team nicht die Treu. Er wurde von den Bulls rausgeschmissen. Evan Turner und Kendrick Perkins nicht. Weil sie es können.

Same procedure as every FIBA World Championship

Klar, eine Weltmeisterschaft gehört nicht unbedingt zur NBA. Aufgrund der Fülle an NBA-Akteuren, die in Spanien am Turnier der Besten teilnahmen, lohnt es sich zumindest ein paar Zeilen dazu vom Stapel zu lassen

Vor dem Turnier wurde viel diskutiert über das Team USA, die Spanier, die das Heimrecht besaßen und über The spain game. Viele Superstars (Love, Griffin, LeBron usw.) sagten Coach K frühzeitig ab. Die Vorbereitung auf das Turnier wurde von dem schrecklichen Beinbruch Paul Georges überschattet, als direkte Folge sagte Kevin Durant seine Teilnahme am Turnier ab. Auf ein junges und unerfahrenes Team USA wurde bereits vor Turnierbeginn ein Abgesang im Falle des sehr wahrscheinlichen Aufeinandertreffen mit Gastgeber Spanien gehalten. Andererseits sahen die Medien einige Spieler wie Stephen Curry, Kyrie Irving, James Harden, Anthony Davis oder Boogie Cousins in der Position, die Verantwortung zu übernehmen und als absoluter Superstar in die NBA zurückzukehren.

Nun ja, es kam wie so oft ganz anders. Gastgeber Spanien strich bereits im Viertelfinale gegen Frankreich die Segel, die Rolle des zweitbesten Teams nahm Serbien ein. Aber auch die hatten im Finale nicht den leisesten Hauch einer Chance gegen ein doch überraschend dominant agierendes Team USA. Curry, Harden, Klay Thompson und Davis konnten der großen Erwartungen zu großen Teilen gerecht werden, überragend war aber einzig und allein Kyrie Irving. Der oft kritisierte Guard der Cavaliers schoss die Lichter aus und schien so eine Weltmeisterschaft als Kinderspiel erscheinen. Folgerichtig die Wahl zum MVP des Turniers.

Angeberwissen: Uncle Drew versenkte im Finales gegen Serbien 6/6 Dreiern.

Nach der WM ging es aber rasch in die Training Camps, von dort aus über die Preseason endlich wieder auf's reguläre NBA-Parkett. In den ersten beiden Monaten der Saison 14/15 konnten vor allem Die Memphis Grizzlies und Golden State Warriors überzeugen, auch die Maschinen der Houston Rockets und Toronto Raptors laufen sehr ordentlich. In Cleveland und San Antonio gibt es bisher durchaus nachvollziehbare Startschwierigkeiten. Ohnehin darf man sich im Westen keine Schwächen erlauben, sonst kann man ganz schnell aus den Playoff-Plätzen fliegen. Dies erkennen auch die Fans der Clippers oder Mavs aktuell. Beide Teams sind solide in die Saison gestartet, können einen guten Record aufweisen, finden sich dennoch momentan nicht in den Top 4 der Western Conference wieder. Im Osten dagegen versuchen die Detroit Pistons und New York Knicks sich mal wieder selber zu unterbieten. Und meine Lakers.. ach ... lassen wir das.

Für 2015 gibt es jedenfalls eine Menge interessanter Fragen, dessen Beantwortung wir uns alle in aller Ausführlichkeit anschauen sollten und größtenteils auch werden. Wie gut harmonieren die Cavs gegen Ende der Saison und wie bereits sind sie für einen tiefen Playoffrun? Wird Derrick Rose wieder der Alte und kann er die Bulls zum Titel führen? Von welcher Dauer sind die aktuellen Höhenflüge der Warriors und Grizzlies? Wer kommt überhaupt in die Playoffs? Und, und, und...

Auch in 2015, dass für uns alle gerade erst begonnen hat, werden wir die großen und kleinen Geschichten aus dem Zirkus National Basketball Association bestaunen können. Ob diese das turbulente Jahr 2014 toppen können? Wer weiß. Die Antworten dazu eventuell in einem Jahr an gleicher Stelle.

Zum Ende dieser doch recht umfangreichen Jahresrückschau noch einmal die Besten der Besten. Meilensteine, Boxscore Crasher und Top Akteure.

Meilensteine: Kobe Bryant überholte Michael Jordan in der All-time Scoring List und findet sich mit über 32.000 Punkten nun auf Platz drei der Liste wieder

Dirk Nowitzki überholte u.a. Hakeem Olajuwon und drang in die Top Ten der Liste ein. Sehr bald wird er Moses Malone überholen und Platz sieben erreichen. Zudem ist er nun der erfolgreichste ausländische Schütze der Ligahistorie.

Kevin Garnett, Paul Pierce und Tim Duncan gelangen ebenfalls weitere Bestmarken. Sie finden sich nun auf den Plätzen 14, 16 und 17 der besten Scorer aller Zeiten wieder. KG und Duncan schoben sich ebenfalls in die Top Ten der besten Rebounder.

Steve Nash, besser gesagt das, was von ihm übrig ist, schaffte es seinen 10.335. Assists zu spielen und zog an Mark Jackson vorbei auf Rang drei der besten Vorlagengeber aller Zeiten.

Zum endgültigen Schluss nun noch die statistisch gesehen erfolgreichsten Spieler des Jahres, Post- sowie Regular Season zusammen genommen:

Die meisten Spiele in 2014 absolvierte etwas überraschend Boris Diaw. Der Dauerbrenner der Championship-Spurs stand 104 mal auf dem Hardwood. Die meisten Minuten absolvierte dennoch LeBron James mit 3.670.

Dieser erzielte auch die meisten Punkte des Jahres (2.604). Ihm folgen Durant, Griffin, Harden und Melo.

KOMMENTARE
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Dino_Thunder
MODERATOR
05.01.2015 | 22:10 Uhr
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05.01.2015 | 22:10 Uhr
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"Tag und Nacht habe ich fingernägelkauend auf deinen Kommentar gewartet, Dino "


Was anderes habe ich auch nicht erwartet mein junger Padawan

Nochmal: Weltklasseblog, das Einzige was man wirklich vermisst ist die Sterling-Causa, der Rest ist halt ziemlich subjektiv.

Subjektiv find ich die Anspielung Boozer&Co immer noch nicht gut, kann damit irgendwie nicht anfangen (zu sehr in CBA-Distrikten, auch wenn ich verstehe was du meinst)

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StateFarm
05.01.2015 | 20:19 Uhr
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StateFarm : 
05.01.2015 | 20:19 Uhr
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StateFarm : 
Tag und Nacht habe ich fingernägelkauend auf deinen Kommentar gewartet, Dino

Wie du aber auch weißt, rechtfertige ich mich gerne bzw. nimm Stellung zu Kritik/Anmerkungen

Ich habe mich relativ lange schwer getan mit der WM und auch den Zahlen am Ende, wie du richtig sagst Ansichtssache. Bei den Awards kann man dir sicherlich recht geben.

Knicks hätte ich noch zu dem Lakers/Celtics Abschnitt packen können, bei den Pacers hatte ich auch überlegt dem ganzen einen Abschnitt zu widmen, warum ich es letztlich nicht getan habe frage ich mich auch gerade

Wäre zwar fast das einzig außersportliche, aber du hast Recht, das Rassismus Thema gehört hier rein. Warum es nicht drin ist? Keine Ahnung, beim Schreiben des Textes war es mir wohl nicht mehr so präsent, da ich es damals als ziemlich aufgebläht empfunden habe.

Nun ja Perk, Boozer und Turner sind in manchen Teilen der deutschen Fangemeinde eben recht "beliebt", WStckl, diddoff und ich leben unsere Liebe zu ihnen auf Twitter hin und wieder aus. War mehr Insider als Angeberwissen.

In jedem Fall danke für dein Lob und auch die Kritik!
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Dino_Thunder
MODERATOR
05.01.2015 | 19:06 Uhr
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05.01.2015 | 19:06 Uhr
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Also klasse Arbeit, nett geschrieben und das Angeberwissen (bis auf einen Punkt, s.u.) gefällt mir sehr gut.

Aber du kennst mich ja: ich hab immer was zu meckern

- Die WM hätte ich persönlich jetzt nicht gebraucht, ist aber Ansichtssache. Definitiv zu groß ausgefallen sind die Awards, da hätte man es größtenteils wirklich bei den Namen lassen können (zumal du Finals MVP Kahwi vergessen hast^^)

- 2-3 Sätze mehr gehört hätte ich gerne von der implosion der pacers und den knicks, der nächsten Traditionsfranchise die momentan eine ihrer bittersten Stunden erlebt

- Während man hier und da sich unterhalten kann, ein Punkt fehlt definitiv der mMn udn ich glaube bei fast allen anderen kurz hätte erwähnt müssen: Sterling/Rassismusskandal, ging ja dann in kleinerer Form bei den Hawks weiter


Zum Angeberwissen: Die Anspielung mit Boozer/ perkins und Turner hab ich nicht wirklich verstanden - geht es um ihre Skills? Weil Evan Turner hat ja seine franchise auch "verlassen", sehe irgendwie nicht wie die drei zusammenpassen (außer ihren "Skills")
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Teddy83
05.01.2015 | 18:19 Uhr
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Teddy83 : 
05.01.2015 | 18:19 Uhr
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Teddy83 : 
War sicger ne Menge Arbeit.

Mir gefällts!
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Voegi
MODERATOR
04.01.2015 | 15:33 Uhr
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Voegi : 
04.01.2015 | 15:33 Uhr
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Voegi : 
chapeau, state! zweiter, wirklich sehr gelungener rückblick von dir.
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TheSkyHook
02.01.2015 | 17:33 Uhr
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TheSkyHook : 
02.01.2015 | 17:33 Uhr
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TheSkyHook : 
Danke dass Du einiges geschrieben hast.
Ich lese mal.
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