Länderspielpausen sind als Vereinsfan sicher nervig, bieten aber gleichzeitig eine gute Gelegenheit, den bisherigen Saisonverlauf Revue passieren zu lassen. In der Korruptionsaffäre über die WM-Vergabe kommen Tag täglich neue Details ans Tageslicht. Ein Stück weit macht es betroffen. Allerdings wollen wir dieses Thema bewusst außen vorlassen und uns in der heutigen Ausgabe der Liga und hier im speziellen dem FC Bayern, widmen.

Hierfür habe ich mir natürlich wieder 4 Gäste eingeladen. Da hätten wir Steffen. Er ist Autor auf der Seite miasanrot.de. Weiter gehts mit den Spox-Usern Gerhard (PinkFloyd) und Matthias (Matthi10), deren Herz natürlich für den Rekordmeister schlägt. Und abschließend begrüße ich Christian (RoterBulle92). Seine Vereinsfarben sind Gelb/Schwarz.

Beginnen wollen wir natürlich mit unserem Gast.

Servus Christian. Erst mal Glückwunsch zum Derbysieg.
12 Spiele sind absolviert. In jeder europäischen Top-Liga stünde der BVB mit 29 Punkten auf Platz 1. Aktuell habt ihr 8 Punkte Vorsprung auf Platz 3 und 5 Punkte Rückstand auf Platz 1. Zufrieden mit dem bisherigen Saisonverlauf?

Christian: Hallo Marco! Natürlich ist man diese Tage zufrieden. Unter Thomas Tuchel folgen wir nun einer etwas abgeänderten spielerischen Linie und trotzdem ist eine gewisse Identität der Klopp-Jahre nicht verloren gegangen. Junge hungrige Talente wie Julian Weigl oder Matthias Ginter machen den etablierten Druck und endlich haben Mkhitaryan, Gündogan oder Kagawa wieder ihre alte Form gefunden, welche auch neutralen Fans beim zusehen Spaß machen. Manches erinnert mich an die Saison 2010/11. Letztes Jahr war ein deutlicher Rückschritt. Aber manchmal muss man eben 1-2 Schritte rückwärts gehen um Anlauf nehmen zu können

Matthias: Ich sehe das sogar noch weitaus positiver. Im Gegensatz zur Klopp-Ära ist man viel weniger von der Emotionalität abhängig. Der BVB hat in meinen Augen mehrere Schritte nach vorne gemacht. Die Öffentlichkeit nimmt das nur nicht so wahr, weil der FC Bayern auch in der Bundesliga spielt.

Die Arbeit von Thomas Tuchel, abgesehen von 1-2 Ergebnissen, scheint langsam Früchte zu tragen. Was dürfen wir noch vom BVB in dieser Saison erwarten?

Christian: Ein Titel wäre natürlich schön. Die Generation um Reus/Mkhitaryan/Aubameyang hätte diesen sicher verdient in ihrer BVB-Vita. Wir haben drei Wettbewerbe, aber die Chancen sind unterschiedlich hoch. Ich möchte mich gegen die These wehren dass die Europa League der wahrscheinlichste Weg ist, weil wir dort nicht auf die Bayern treffen können. Trotz des deutlichen 5:1 Anfang Oktober glaube ich immer noch dass wir in Einzelspielen die Qualität entwickeln können auch euch zu schlagen. Trotzdem haben wir doch eines aus den vielen verlorenen Endspielen seit 2013 gelernt. Der BVB hat die Mentalität auch nach bitteren Niederlagen wieder aufzustehen

Matthias: Kann Dir aus Bayern-Sicht nur beipflichten Christian. Voraussetzung für alles war in meinen Augen, dass alle sich auf den neuen Trainer einlassen, von dem ich irreviel halte. Dies ist geschehen und deswegen sehe ich den BVB keine Lichtjahre entfernt vom FC Bayern. Auch wenn das nach einem 5:1 blöd klingt. Das Spiel war weitestgehend auf Augenhöhe.

Steffen: Ich glaube auch, dass das 5:1 der Bayern im direkten Duell den Blick auf einen starken Saisonstart des BVB vernebelt hat. Wenn Dortmund ein eigentlich bereits gewonnenes Heimspiel (!) gegen Darmstadt (!!) über die Zeit bringt, reden wir heute von drei Punken Abstand in der Tabelle. Tuchel hat Dortmunds Spiel enorm weiterentwickelt. Die Belastung durch die Donnerstags-Spiele in der Euroleague ist allerdings etwas, das gegen den BVB spricht. Ich rechne nämlich damit, dass sie in diesem Wettbewerb sehr weit kommen werden.

Apropos Titel. Diese möchte und die Betonung liegt hier ganz klar auf möchte der FC Bayern in diesem Jahr auch wieder gerne gewinnen. Einen Grundstein hierfür hat man bereits im Sommer, mit der Verpflichtung von Douglas Costa und Kingsley Coman, gelegt. Zu auffällig war in den letzten Jahren die Abhängigkeit von Robben und Ribery.

Mal Hand aufs Herz, hattet ihr die beiden auf dem Schirm und wie ist euer erster Eindruck von den beiden?

Gerhard: Ich kannte ehrlich gesagt beide nicht, der erste Eindruck ist natürlich überragend, insbesondere die Vorlagen und Schnelligkeit von Costa. Ich war beim ersten Spiel gegen den HSV in der Kurve und die Flanke auf Müller war unglaublich. Coman ebenso - schnell, trickreich und sehr gut im 1:1. Ribery wird es sehr schwer haben, wenn er wieder zurück kommt.

Matthias: Von Coman kannte ich vorher nur den Namen, das muss ich gestehen. Costa habe ich letzte Saison gegen Donezk im Stadion gesehen. Da fiel mir vor allem seine Schnelligkeit auf, aber auch, dass er als einer von wenigen versucht hat, sich zu wehren. Trotzdem hatte ich diesen Raketenstart keineswegs erwartet. Ich denke beide haben einen super Start hingelegt. Für die Zukunft heißt es trotzdem, dass sie sich immer wieder neu beweisen müssen. Der Fall Ribery zeigt, wie schnell einen die Allgemeinheit abschreibt, wenn es nicht läuft bzw. man verletzt ist.

Christian: Findet ihr wirklich ihr wart so abhängig von den beiden? Seit Guardiola begonnen hat wurde diese Abhängigkeit doch sukzessive abgebaut. Douglas Costa ist ein außergewöhnlich interessanter Spieler, dessen Verpflichtung euch nochmal stärker gemacht hat. Aber bei diesen Summen sollte man genau solche Qualität doch auch erwarten dürfen?!

Matthias: Hier muss ich dir vor allem in Bezug auf die Transfersummen widersprechen Christian. Im internationalen Vergleich war Costa wirklich billig. Wenn man sieht was anderswo für mittelklassige Spieler gezahlt wird. Auch die Abhängigkeit von Robben/Ribery bzw. deren Tempo war in den fetten Spielen definitiv gegeben. Dies wurde vor allem mit Costa behoben.

Steffen: Bei allem Respekt vor der guten Entwicklung von Mitchell Weiser - aber wenn er in einem CL-Halbfinale gegen den FC Barcelona ein ernsthafter Kandidat für die Startelf auf dem offensiven Flügel ist, dann stimmt etwas im Kader nicht. Das war im letzten Jahr der Fall. Die Dribbling-Werte sind im vergangenen Jahr nach den Verletzungen von Robben und Ribéry eingebrochen. So gut das Positionsspiel unter Guardiola als Grundlage ist - du brauchst in Strafraumnähe, die Individualisten, die Dinge unabhängig vom Passspiel kreieren können. Dass der Ausfall von Robben und Ribéry in dieser Saison nicht so stark ins Gewicht fiel, spricht für die Neuzugänge. Vor allem Costa hat mich wirklich überrascht. Er ist unglaublich involviert und an extrem vielen Torabschlüssen direkt beteiligt. Das war so nicht zu erwarten. Coman habe ich mir nach den ersten Gerüchten schon sehr, sehr genau angeschaut. Er wirkt manchmal schon noch wie ein Rookie und trifft viele falsche Entscheidungen. Durch seinen Motor und seine technischen Fähigkeiten ist er aber in der Lage sofort zu helfen. Es ist Michael Reschke zu verdanken, dass der FC Bayern diese Transfers unter dem Radar tätigt und solche Spieler findet. Das ist im Anbetracht der Millionen, die aus England in den Markt geschwemmt werden auch notwendig.

Müller und Lewandowski sind im Moment in einer überragenden Form und treffen nach belieben. Sicherlich kommt ihnen hier die Spielweise der beiden Neuzugänge Costa und Coman zugute. Auffällig ist aber auch, dass die beiden so gut wie nie verletzt sind. Wie erklärt ihr euch das?

Matthias: Solche Spielertypen gibt es. Ich denke zu einer gewissen Portion Glück und einer guten Veranlagung kommt bei beiden ein unglaubliche Fitness hinzu. Vor allem Müller hat durch seine Spielweise seltener Körperkontakt mit Gegenspielern, was sicher auch unterstützend hinzukommt. Außerdem bekommen beide auch ihre Pausen vom Trainer, weil es kaderbedingt möglich ist.

Steffen: Gutes Heilfleisch sagte Müller einmal. Im Ernst: Natürlich profitieren beide von der Rotation, aber auch von der veränderten Spielweise der Münchner. Lewandowski ist kein klassischer Strafraumstürmer. Seitdem die Münchner schneller und direkter in die Spitze spielen kommen seine Stärken noch einmal besser zur Geltung.

Gerhard: Müller und Lewa kommen halt oft im Strafraum an den Ball, weil Costa und Coman und Robben gedoppelt werden - da ergeben sich zwangsläufig mehr Räume. Beide sind absolut fit, daher vielleicht die geringe Verletzungsanfälligkeit. Lewa war ja schon zu BVB Zeiten kaum verletzt.

Im Sommer folgte auf Bastian Schweinsteiger der Chilene Arturo Vidal. Dazu gesellte sich U21 Nationalspieler Joshua Kimmich. Thiago scheint endlich wieder beschwerdefrei zu sein. Auch ein Alonso knüpft wieder an seine alte Form an. Wer könnte für euch der Schlüsselspieler in dieser Saison werden?

Steffen: Auch hier zahlt sich der breitere Kader aus. Alonso ging im vergangenen Jahr irgendwann einfach die Luft aus weil er fast alle Spiele machen musste. Um Vidal mache ich mir wenig Sorgen. Seine Spiele werden gegen offensiv stärkere Teams kommen. Und Kimmich bereitet mit einfach Freude. Ein ganz feiner Spieler. Mit Kimmich und Weigl hat der deutsche Fußball zwei ganz spannende Mittelfeldspieler für die kommenden Jahre.

Gerhard: Aus meiner Sicht keiner von den vier Spielern. In der Bundesliga wird es Lewandowski sein, in der CL Endrunde Neuer.

Christian: Ein Schlüsselspieler müsste im Umkehrschluss jemand sein, dessen Ausfall euch deutlich mehr schmerzen würde als jemand anderes. Nur wer sollte das sein? Vielleicht mit Abstrichen ein Robert Lewandowski, sollte er mal ausfallen (du hast es in deiner Frage oben förmlich verschrien) müsste schon ein deutlich anderer Spielertyp diese Position ausführen. Aber ob euch dies wirklich schwächen würde? Wohl eher nicht.

Matthias: Vidal ist absolut nicht fit und quält sich nach der fehlenden Vorbereitung. Das kann und wird besser werden zur Rückrunde. Kimmich ist der Wahnsinn und eigentlich wünsche ich mir mehr Spielzeit für ihn. Thiago war gegen Arsenal überragend, aber das war er erstmals in dieser Saison. Alonso ist ein Teil des Kaders. Ein Werkzeug für das Passpiel. Ich finde ihn klasse. Aber er muss seine Form über die ganze Saison behalten können. Letzte Saison konnte er das nicht. Es wird nicht den Einen Schlüsselspieler geben in meinen Augen. Die Eitelkeit und auch der Erfolghunger der Spieler wird über die ganze Saison hinweg immer wieder andere in den Vordergrund rücken. Das unterscheidet Bayern von den anderen Topteams und ist in meinen Augen der größte Vorteil.

Zweieinhalb Jahre Pep Guardiola. Tabellarisch für viele sicher eine gewisse Tristesse. Spielerisch hingegen gibt es aus meiner Sicht in Nuancen einen Trend nach oben. Wie seht ihr die aktuelle Entwicklung im Verein?

Gerhard: Durch Pep ist das Spiel noch variabler geworden, der FC Bayern ist vor einem Spiel absolut nicht mehr auszurechnen.

Matthias: Top! Man sollte nicht immer versuchen einen Makel zu suchen. Der Verein ist rundherum super aufgestellt. Ich bin mir jedoch sicher, die Verantwortlichen wissen, dass dies der Lohn für durchgehenden Fleiß ist. Daher weiß auch jeder Beteiligte, dass der Fleiß beibehalten werden muss. In allen Bereichen!

Steffen: Neben der spielerischen Entwicklung, die sehr positiv ist beeindruckt mich vor allem dieses Besessenheit der Mannschaft. Der Großteil hat alles gewonnen, ist mehrfach Meister, Cl-Sieger, Weltmeister - und trotzdem ist die Mannschaft immer wieder in der Lage auch komplizierte Spielverläufe wie gegen Augsburg, Hoffenheim oder Bremen in dieser Saison für sich zu entscheiden. So lange die Mannschaft sich auch das bewahrt sehe ich keinen Grund warum es zu einer größeren Krise in dieser Saison kommen sollte.

Natürlich brennt jeden Bayernfan die eine Frage unter den Nägeln. Bleibt er oder geht er. Eure Einschätzung! Geschicktes Ablenkungsmanöver von Rummenigge, dass es die Gespräche erst nach dem letzten Hinrundenspiel geben soll, oder läuft es doch darauf hinaus, dass sich die Verantwortlichen diesbezüglich bereits auf der Jahreshauptversammlung Ende November äußern werden.

Christian: Seinen punktgenauen Abgang beim FC Barcelona war sicher bewundernswert. Der Moment, als der FC Barcelona von einer Übermacht des Fußballs zu einer normalen europäischen Spitzenmannschaft wurde, war auch sein Abgang. Ich glaube Pep wusste, dass er ab diesem Punkt hier nichts mehr gewinnen konnte und nur selbst an seinen Mythos kratzen würde. Pep will und wird kein Sir Alex Ferguson werden, noch werden Emotionen seine Entscheidung beeinflussen. Ich bin mir noch nicht mal sicher ob er so eine Bühne wie die JHV wirklich will für seine Entscheidung.

Gerhard: Ich könnte mir vorstellen, dass Pep so lange bleibt, bis er die CL gewonnen hat mit den Bayern, dann ist jedoch Schluss. Die PL steckt derzeit eher in einer Krise, glaube nicht, dass er sich das jetzt antut. Vielleicht wartet Pep sogar noch die großen Spiele ab.

Matthias: Keine Ahnung! Ich hoffe einfach Guardiola bleibt Trainer. Ich durfte ihn bereits mehrmals bei Trainingseinheiten beobachten und finde den Kerl unfassbar gut und authentisch in seiner Art. Nimmt man dazu die spielerische Entwicklung der letzten Jahre und die immer bessere Flexibilität im Spiel, kann man sich als Fan nur eine Fortsetzung wünschen.

Steffen: Es ist absurd, dass in den vergangenen Jahren überhaupt so grundsätzlich über den Trainer diskutiert wurde. Hat er in den Spielen im Champions League-Halbfinale kleinere Fehler gemacht? Ja. Hat er die Mannschaft deutlich weiterentwickelt und nach dem Triple in der absoluten Spitze gefestigt? Auch ja. Am witzigsten fand ich die Diskussion darüber, dass er ja nur auf Tiki Taka setze und nur einen Spielstil kennt. Das ist gaga. Ich kenne keinen Trainer, der so viele verschiedene Ansätze, Formationen, Veränderungen vorgenommen hat wie Guardiola. Das einzige was bis auf wenige Ausnahmen gleich blieb war der Anspruch das Spiel zu dominieren. Das ist in München aber ohnehin Teil der DNA.

Ich sehe schon ein Problem auf den FCB zukommen, sollte Guardiola nicht verlängern. Der Trainer-Markt gibt im Moment nicht allzu viel her und Guardiola ist in Wahrheit ja auch ein wichtiger Grund warum sich Top-Spieler vorstellen können nach München zu kommen. Zum Zeitpunkt der Verkündung möchte ich nicht spekulieren. Ich habe das Gefühl Guardiola hat sich einfach noch nicht entschieden und die Winterpause ist gewissermaßen die Deadline der Bayern-Verantwortlichen.

In der Königsklasse ist die Vorrunde eine Pflichtaufgabe. Ab Februar gehört natürlich auch etwas Losglück dazu und das man einen eingespielten, verletzungsfreien Kader beisammen hat. Wen seht ihr aktuell als ärgsten Widersacher im Hinblick auf die europäische Krone?

Gerhard: Wenn unser Kader vom Verletzungspech verschont bleibt, dann sehe ich kein anderes Team, was als Fovorit gegen uns ins Spiel geht. Da wird dann die Tagesform entscheiden. Barca müsste sich gewaltig steigern, PSG und Real eventuell.

Matthias: die üblichen Verdächtigen Real, Barca Dazu sicher das heuer sehr starke Paris. Sollte Chelsea die Vorrunde überstehen, werden sie gefährlich. Und natürlich Juve. Wie ihr seht erfinde ich hier die Welt nicht neu

Steffen: Ich rechne auch nicht mit großen Überraschungen. Manchester City würde ich zusätzlich noch nennen.

In vielen Dingen ist der FC Bayern bereits die Nummer eins. In der Abteilung Nachwuchsarbeit nimmt man jetzt auch hier Anlauf, dies zu erreichen. Was erwartet ihr vom neuen Nachwuchszentrum, welches 2017 eröffnet werden soll.

Steffen: Es ist ein Stück Professionalisierung, der da vollzogen wird. Der FC Bayern hat jetzt ein paar unterdurchschnittliche Jahrgänge gehabt. Das liegt an den gestiegenen Ansprüchen aber zeigt sich ja auch darin, dass wenige Jugendspieler aus München bei anderen Bundesliga-Vereinen Fuß fassen. Die Jugendarbeit wird auch deshalb wieder wichtiger, weil der neue TV-Vertrag in England dafür sorgt, dass es schwerer wird Top-Spieler auf dem Transfermarkt zu verpflichten. Der FC Bayern wird wieder besser darin werden müssen Spieler selbst auszubilden.

Gerhard: So lange unsere Zweite lustlos in der vierten Liga rumdümpelt wird das nicht viel nützen.

Christian: Ich glaube euer Problem in der Nachwuchsarbeit, wenn man es so nennen darf, lag nicht daran dass die Plätze zu schlecht waren oder die Kabinen zu klein. Eine neue Schule macht ja auch nicht gleich bessere Schüler. Ein neuer Lehrer vielleicht schon

Matthias: Ich denke Christian hat recht und unserer Führung war in den letzten Jahren das Thema einfach nicht wichtig genug. Das kommende Trainingszentrum ist aber sicher ein triftiger Grund künftig wieder mehr auf die Ausbildung eigener Spieler zu fokussieren. Allein schon um die Investition zu rechtfertigen. Dennoch klingt mir das immer zu einfach. Spieler , die dem obersten Niveau gerecht werden sollen sind nicht einfach mal so auszubilden. Sonst würde es jeder machen. Auch wenn das keiner gerne hört, glaube ich nicht, dass sich die Durchlässigkeit der Jugendspieler künftig erheblich erhöht. Zumal die Qualität im Kader fortlaufend erhöht wird.

Abschließend, welche Ziele wird der FC Bayern diese Saison erreichen?

Gerhard: Triple - alles andere wäre eine Überraschung! Nein, im Ernst, ich denke Meisterschaft ist ziemlich wahrscheinlich, beim DFB Pokale brauchst Du ab jetzt auch etwas Losglück und die CL ist sehr schwer - aber wir sind für alle drei Bereiche mehr als gut aufgestellt und können durchaus berechtigt vom Triple sprechen.

Matthias: Wieder keine Ahnung! Auch in den beiden vergangenen Saison standen wir zu diesem Zeitpunkt ähnlich gut da. Probleme bekamen alle erst in der heißen Phase. Letztendlich kann der Ausgang der Saison auch dieses mal wieder erheblich durch Verletzungen beeinflusst werden, daher bin ich immer vorsichtig mit Prognosen. Bleibt der Kader weitestgehend gesund führen alle zu vergebenden Titel nur über den FC Bayern. Dieses Selbstvertrauen sollte man immer dabei haben!

Steffen: Ich werde dafür ja immer ausgelacht, aber ich halte die Meisterschaft längst noch nicht für entschieden. Ich habe als Bayern-Fan in den letzten 15-20 Jahren einfach zu viel erlebt als, dass ich mich da in irgendeiner Weise zurücklehne. Trotzdem ist der FC Bayern hier der klare Favorit. Auch in der Champions League kann es wieder weitgehen - auch wenn am Ende Kleinigkeiten wie eine günstige Auslosung und bestimmte Spielverläufe entscheiden. Einen Titel werden die Münchner holen. Da bin ich optimistisch.