Da die Karnevalszeit ihren zweiten Höhepunkt der Saison an diesem Wochenende, wollen wir das ganze mit einer Note von Karneval betrachten. Für nicht "Muttersprachler" heisst der Titel übersetzt, Borussia „Halt die Stange". Es symbolisiert die Treue zum Karneval oder in dem Falle zur Borussia auch in schweren Zeiten. Und diese haben wir hinter uns. Und da unsere Borussia sich auf dem wunderschönen 3. Tabellenplatz wiederfindet rückt der Karneval an diesem Spieltag für mich in den Hintergrund.

Historie:
Die Bilanz gegen die roten Teufel (nicht zu verwechseln mit alten Frauen die sich am Wochenende verkleiden) sieht für uns Fohlen sehr gut aus. 42 S, 17 U und 28 N. Einen faden Beigeschmack bekommt die Geschichte nur durch den Fakt, dass wir in den letzten 22 Jahren nur 2 mal auf dem Betzenberg gewinnen konnten.
Jedem dürfte auch noch das Spiel im Borussia Park aus der Saison 2010/11 in Erinnerung sein. Wir hätten uns mit einem Sieg endlich etwas befreien koennen und die Lauterer wieder etwas nach unten holen können. Aber dann kam Logan Bailly Parade. Was ihn da geritten hat, weiss nur der (rote) Teufel, oder vielleicht wars ein Kölner der sich als Logan Bailly verkleidet hat. Oder er wollte Prinz im Kölner Karneval werden.

Aktuelle Lage:
Einzige Gemeinsamkeit ist die Ruhe die in beiden Vereinen herrscht. Bei Gladbach angesichts des Saisonverlaufes nicht überaschend. In Kaiserlautern aber schon. Denn nach der sehr positiven letzten Saison findet man sich im Abstiegskampf wieder. Und auch wenn nicht jeder Geist oder jedes Skelett das man dieses Wochenende trifft, ein Abstiegsgespenst ist, die Lage in Lautern ist bedenklich. Ich meine nicht die Ruhe die bedenklich ist, dass finde ich mehr als respektabel und sehr gut. Es sind die 18 Punkte, Platz 16 und mit 15 Toren der schwächste Sturm der Liga. Dazu sind die Winterneuzugänge nicht so eine Verstärkung wie noch in den Jahren zuvor. Joergensen steht noch komplett neben sich, Wagner merkt man die fehlende Spielpraxis noch an und Swierczok kann nach seinem starken Debut leider nicht die Leistung bestätigen. Dem starken Auftritt gegen Bremen und dem Punktgewinn in Augsburg folgten 2 sehr schwache Spiele.
In Gladbach hingegen wurden viele Kritikern das Maul gestopft. Diese sprachen vom grossen Einbruch und fehlender Klasse. 10 Punkte aus den Spielen gegen Bayern, Stuttgart, Wolfsburg und Schalke sowie der (glückliche) Einzug ins Pokalhalbfinale sollten aber gezeigt haben, dass wir auch in der Rückrunde ernst zu nehmen sind.
Keine Frage das Momentum ist auf unserer Seite.

Prognose:
Wie man so schön sagt, in einem Spiel gegen einen Tabellendritten muss man in Lauterns Situation nicht punkten. Ich halte nicht viel von dem Spruch, und besonders nicht, wenn es sich um eine Heimspiel handelt.Aber im Gegensatz zu den Spielen gegen Bayern, Stuttgart und Schalke werden wir diesmal nicht auf einen Gegner treffen, der insgesamt offensiv ausgerichtet. Lautern muss zwar nach den letzten beiden Spielen eine Reaktion zeigen, und wird mit viel Kampf und Leidenschaft dagegen halten. Aber sie werden nicht den gleichen Fehler machen wie die Schalker und nur mit 4 ½ defensiven spielen. Das uns dies nicht ganz so gefällt, hat man auch schonmal gemerkt. Die Niederlagen in Augsburg und in Freiburg (auch mangels Chancenverwertung) kommen nicht von ungefähr. Bei den Lauterern werden mit Ausnahme von Kouemaha, alle an Bord sein, genauso wie bei uns.
Nur was mich sehr beruhigt aufs Wochenende blicken lässt, ist die Offensive der Lauterer. Denn warum sollte der schlechteste Sturm der Liga ausgerechnet gegen die beste Defensive der Liga aus den Puschen kommen? Ich bin mir für dieses Wochenende sicher, dass es drei Punkte werden. Wenn dreckige, mir auch egal. Unsere Spielfreude und die Schnelligkeit wird den Lauterern zu schaffen machen. Dazu werden sie nicht durch unsere Defensive durchkommen. Wir werden wie gewohnt ein paar, wie spox.com so schön sagt, "sexy" Spielzüge zeigen und uns auch bei verfeindeten Nachbarn mehr Sympathien erspielen. Dann wird es soweit kommen, dass ein Kölner FC Fan, nach Ablegen seiner Scheu im Vollsuff seinen wahren Gefühlen den Weg freien Lauf lässt. Und am Aschermittwoch singt: "Wer hat mir-die Raute-auf den Hintern tätowiert?!?"