Heynckes "rotierte" und brachte mit Robben und Pizarro hungrige Spieler ins Team. Kroos saß vorerst draußen.

Das Spiel begann gut und die Bayern kombinierten sich schon früh vor das Tor. Müller schien sein Zielwässerchen aber in Hamburg liegen gelassen zu haben, so vergab er frei vor Landreau nach gutem Pass von Robben.
Seine Chance blieb aber nicht ungenutzt, denn es resultierte ein Freistoß. Schweinsteiger gibt sich die Ehre. Erinnerungen von vergangenen Freistößen, besonders die von Schweinsteiger, lassen mich darauf schließen, dass irgendwer in der Mauer gleich Kopfschmerzen kriegen wird.
Die Franzosen schienen das gleiche zu denken, weswegen sich alle vom Ball wegdrehten und unser Basti einnetzte. Direkt. Nach einem Freistoß. Hat schon nostalgische Züge.

Die Bayern nahmen weiterhin die Zügel in die Hand und Ribery lief munter rauf und runter. Die angeblich trainierten Ecken ließen auf sich warten, auch wenn Müller auch hier frei vorm Tor vergab.
Gerade als man das Gefühl bekam, dass der FCB den nötigen Biss vermissen ließ, schoben sich Pizarro und Ribery den Ball vorm Strafraum hin und her und der Peruaner netzte eiskalt ein.
Die Münchner begonnen den EInbahnstraßen Fußball und die Franzosen wirkten unbeholfen, verursachten viele Fouls. Es war dann ein weiterer Freistoß der dem OSC Lille den Zahn zog. Arjen Robben trat an und schoss eigentlich ebenfalls in die Mauer. Der Ball prallte allerdings unhaltbar ins Tor ab und besiegelte mehr oder weniger das Schicksal der Franzosen.
Die Roten bestimmten das Spiel nach belieben, zogen das Tempo an oder nahmen es raus, während die Franzosen nur zuschauen konnten. Ein schneller Angriff über rechts und Pizarro netzte nach einer flachen Flanke von Lahm ein. Ein Angriff mit etwa 15 Ballkontakten, ohne dass Lille auch nur in die Nähe des Balls kam - symptomatisch für den Spielverlauf.

Denn so fiel auch das 5:0. Pizarro schnürt den Dreierpack nachdem Lahm unbedrängt aussuchen darf, wem er denn die Flanke auf den Kopf legt. Man nahm ein paar Gänge raus, ohne den Gegner jedoch wirklich nennenswert gefährlich vor das Gehäuse von Manuel Neuer kommen zu lassen. So war es lediglich der Halbzeitpfiff der die Franzosen wirklich erlöste.

Die zweite Halbzeit begann eher schwach. Das Tempo war raus und man schien eher lustlos schon auf Frankfurt zu schielen. So kam der OSC Lille zu mehr Spielanteilen und Kalou setzt sich gegen Martinez durch und erzielt das 5:1.

Wer schon schwedische Wurzeln in der Lille’schen Mannschaft befürchtete wurde eines besseren belehrt. Lahm trat erneut die Kupplung durch und schaltete einen Gang hoch, servierte Maßgerecht für den eingwechselten Kroos: 6:1.

Es folgte ein mehr oder weniger langweiliges Spiel, bei dem die Bayern sich immer wieder mal ans französische Tor annäherte ohne wirklich erfolgreich zu sein. Kroos und Shaqiri gefielen, Robben vergab, kläglich. Lille bekam weiterhin seine Möglichkeiten und Neuer war erneut machtlos als ein Ball die Latte streifte.
Auffällig in den Minuten des Ball rumschieben war lediglich der Schiedsrichter, der etwas voreilig zu den gelben Karten griff. Nichtsdestotrotz waren es auch die Bayern Spieler die sich selten dämlich anstellten und unnötig verwarnt wurden.


Fazit: Die Bayern haben gezeigt, dass sie die Franzosen nach Belieben dominieren konnten. Wenn sie wollten hielten sie den Ball in den eigenen Reihen und trafen auch. In der zweiten Halbzeit fehlte die Überzeugung mit Biss nach vorne zu spielen. Darüber hinaus stand Lille sicherer. Dennoch kam man in der zweiten Halbzeit zu vielen guten Chancen, die jedoch sogut wie alle ungenutzt blieben.


Eine unschöne Randnotiz ist das Fehlen diverser Bayernanhänger, aber wären wir der FCB wenn bei uns alles rund laufen würde?