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Borussia Mönchengladbach


Gründer: Julia | Mitglieder: 115 | Beiträge: 38
04.02.2011 um 10:01 Uhr
Geschrieben von DerBuechsenwurf
Auf Augenhöhe
Samstagabend empfängt unsere Borussia die Mannschaft, die uns in der Hinrude mit einem chancen- sowie perspektivlosen 7:0 auf den weiten Heimweg geschickt hat, den VfB Stuttgart. Befand man sich nach dem berauschenden 6:3-Sieg gegen Bayer Leverkusen in Wohlfühlekstase, welche selbst nach der anschließenden Niederlage gegen Eintracht Frankfurt noch allgegenwärtig war, stand man nach der Rückkehr aus dem Schwabenländle einem desillusionierenden Scherbenhaufen gegenüber. Damals wie heute verbreitet sich vor der Begegnung eine Art positive Aufbruchstimmung in der Rautengemeinde - eine Momentaufnahme, die es zu kompensieren gilt. Einer, der die Eindrücke aus dem torreichen Hinspiel mit großer Begeisterung kompensiert hat, kommt im Folgenden zu Worte - mein schwäbischer Blogger-Kollege und Groundhopper Franky (). Steigt ein in ein Gespräch über zwei Vereine, die sich in dieser Saison unerwarteterweise auf Augenhöhe begegnen ...

Franky über ...

... seinen Zugang zum VfB Stuttgart:
Durch meinen Vater, der in den 70er-Jahren nebenberuflich bei der Polizei arbeitete und bei Heimspielen des VfBs regelte, um seine Familie durchzubringen, erhielt ich Zugang zu meinem Verein. Die Polizisten, die Dienst taten, durften dann nach getaner Arbeit in den ersten beiden Reihen der Haupttribüne Platz nehmen. Bezeichnenderweise war mein erstes Spiel in der Abstiegssaison 1974/75 gegen Borussia Mönchengladbach. Als kleiner Knirps durfte ich da mit in den Innenraum und meine ersten Autogramme holen, u. a. von Spielern wie Vogts, Heynckes, Wimmer, Kleff, Simonsen. Der Link zum Spiel: .Seit der Saison 1976/77, der Saison des Wiederaufstiegs gehe ich regelmäßig zum VfB und habe seither sämtliche Höhen und Tiefen mitgemacht.

... die Besonderheiten des VfB:
Er ist ein Stück Lebensgefühl. Geht es dem Verein gut, geht es mir gut, genauso wie ich in Zeiten wie diesen leide. Das Wappen und der rote Brustring erfüllen mich mit Stolz. Der Verein ist in meinem Herzen, nicht aber immer die handelnden Personen und Spieler. Immerhin fünf Meisterschaften, drei Pokalsiege und zwei Europapokal-Endspielteilnahmen können sich auch sehen lassen, sind für mich aber nicht der Ausschlag mit dem Verein durch dick und dünn zu gehen.

... den Umgang mit dem aktuellen Abstiegskampf seines ehemaligen Meisterteams:
Es ist schwierig, sich mit der derzeitigen Situation abzufinden. Selbst kann an ja leider nicht viel zu einer Besserung beitragen, daher neigt man dazu,
über Versäumnisse der Vereinsführung zu lamentieren.

... die Ursachen der misslichen Lage:
Die liegen meiner Meinung nach in unserer selbstgefälligen Vereinsführung. Dort ist zwar geballte Wirtschaftskompetenz vorhanden, am Fußballsachverstand mangelt es aber. Die Herren sind leider dazu noch beratungsresistent und nehmen gute Ratschläge, die den Verein wirklich voran bringen könnten, nicht an. So bissen sich in den letzten Jahren, angefangen mit dem leider viel zu früh verstorbenen Rolf Rüssmann, über Felix Magath bis zuletzt auch eine Trainerkoryphäe wie Christian Gross die Zähne aus. Diese Herren forderten ein wenig mehr Risikobereitschaft und andere Strukturen. Anstatt sich selbst zu hinterfragen, gab man diesen Leuten lieber den Laufpass oder nahm in Kauf, dass sie selbst das Handtuch warfen, weil sie sich eingestehen mussten, dass sie beim VfB ihre Vorstellungen nicht umsetzen können. Die Vereinsführung präsentiert sich in Sachen Transfers blauäugig, plan- und konzeptlos. Ein funktionierendes langfristig ausgelegtes Scoutingsystem ist nicht erkennbar. Anstatt frühzeitig die Planungen für eine Saison abzuschließen und zum Trainingsauftakt um den 1.7. herum einen kompletten Kader zu präsentieren, wird gezaudert, in der Hoffnung, die Preise würden fallen. Dann werden von der Resterampe Spieler wie Ewerthon, Audel, Camoranesi verpflichtet, die nicht austrainiert, verletzungsanfällig und/oder weit über ihren Zenit hinaus sind. So haben wir seit der Meisterschaft 2007 kontinuierlich an Qualität verloren. Der Stadionumbau tut ein übriges. Auch wenn die Vereinsführung ständig betont, die Kosten dafür wären nicht zu Lasten des Kaders gegangen, kann man das als Fan nicht glauben. Der VfB hat alleine durch die Verkäufe von Gomez und Khedira knapp 50 Millionen Euro eingenommen, dazu kommen die Einnahmen aus Champions League.

... die Art und Weise wie die Fans mit dieser Situation umgehen:
Es gibt eine Fan-Initiative aktion2011, die die Ablösung des Präsidiums samt des mächtigen Aufsichtsratschefs Hundt fordert. Seit der Entlassung von Christian Gross brodelt es in der Fanszene. Einen ersten Ausbruch der Emotionen gab es nach dem jämmerlichen Bundesliga-Auftritt gegen die Bayern, dem ersten Spiel unter Labbadia. Der Protest galt aber nicht Labbadia, eher der zu spät erfolgten Ablösung von Jens Keller, mit dem die meisten nicht so recht warm wurden und der Vereinsführung, die abermals selbst keine Federn ließ. Jetzt ist die Intension der Fans klar auf Harmonie ausgelegt. Es sollen alle an einem Strang ziehen, Verein, Mannschaft und Fans, um alle durchaus vorhandenen Disharmonien auszublenden und dem großen Ziel Klassenerhalt unterzuordnen. Sollte der VfB absteigen, an den Fans wird es sicher nicht liegen.

... die allwinterlichen Trainerwechsel beim VfB:
Für mich sagt das einiges über den Charakter unserer Mannschaft aus. Jeder Einzelne lässt ein paar Prozent nach, der ein oder andere weint sich beim Präsidium aus und schwupp hat der alte Übungsleiter fertig. Ich finde es sehr traurig und bin nach wie vor sehr enttäuscht über die frühe Entlassung von Christian Gross.


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Aufrufe: 4387 | Kommentare: 1 | Bewertungen: 2 | Erstellt:04.02.2011
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KOMMENTARE
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DerBuechsenwurf
04.02.2011 | 10:13 Uhr
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DerBuechsenwurf : Liebe Leser,
04.02.2011 | 10:13 Uhr
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DerBuechsenwurf : Liebe Leser,
Euere Kommentare, Bewertungen oder anderes Feedback ist - wie immer - herzlich willkommen. Der Einfachheit halber wäre es nett, wenn Ihr Euch unter der Fortsetzung meines Artikels auslassen würdet
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