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FC Bayern München


Gründer: Tobi | Mitglieder: 965 | Beiträge: 253
23.02.2013 um 11:24 Uhr
Geschrieben von Schnumbi
113 Jahre Bayern München Teil 1
Ganz im Ernst, weiß jeder Bayern-Fan was mit dem Datum 27.02.1900 anzufangen? Oder kennt ihr Kurt Landauer? Wisst ihr warum der FC Bayern nach dem Krieg in der Versenkung verschwand? Warum durfte man 1963 nicht an der neu gegründeten Bundesliga teilnehmen? Hier werdet ihr es erfahren und noch einiges mehr.

Ein Riese erwacht

Wer annahm, das Ende des 19. Jahrhunderts die Stadt München Vorreiter in Sachen Vereinsfußball war, den muss ich enttäuschen. Fußball war verpönt in Deutschland. Die Turnväter und ihre Sportvereine hatten das Sagen, wenn es um die Körperertüchtigung ging. Um es genauer zu sagen, der Stuttgarter Gymnasiallehrer Karl Planck führte eine Kampagne mit dem martialisch klingenden Namen „Fußlümmelei". Er versuchte alles, um dieses neue Spiel zu verhindern. Aber all seine Hasstiraden, „es sei undeutsch und hässlich", nutzten nichts, denn am Ende des 19. Jahrhunderts schossen in Berlin, Hamburg oder Leipzig die Fußballvereine wie Pilze aus dem Boden.

Am 27.02.1900 war es dann auch in München so weit. Ausgerechnet 11 Mitglieder des Männer-Turn-Vereins 1879 rebellierten. Man untersagte ihnen, dem süddeutschen Fußballverband beizutreten. Kurzerhand traten sie aus dem MTV 1879 aus und gründeten am gleichen Abend im Schwabinger Restaurant Gisela den FC Bayern München. Vorsitzender wurde Franz John und die Vereinsfarben waren damals noch Blau-Weiß.

Der rasante Aufstieg

Schon damals erlangte der FC Bayern den Beinamen „Weltoffener Verein". Dank eines gewissen Dr.Wilhelm Hesselink, seines Zeichens Holländer, gewann man ab 1902 dreimal hintereinander die inoffizielle Münchner Meisterschaft. Heselink war damals nicht nur Spieler, nein auch als Trainer und Präsident, leistete er hervorragende Arbeit für den Verein. 1906 beschloss man den Übertritt zum Münchner Sport-Klub, aber man behielt sich eine gewisse Eigenständigkeit, welche sich durch das F.A. (Fußball Abteilung) im Vereinsnamen widerspiegelte. Die Rothosen waren geboren.
1910 wurde man Ostkreismeister, was in etwa der bayrischen Meisterschaft gleichkam, ebenso stellte man im gleichen Jahr mit Max Gablonsky den ersten Nationalspieler des Vereins. Ins Stocken kam der Spielbetrieb erstmals während des Ersten Weltkrieges. 300 Mitglieder mussten damals an die Front, 61 kehrten leider nicht zurück.

Nach dem Krieg, genauer gesagt im Oktober 1919, fusionierte man diesmal mit dem Turnverein Jahn zum TuSpV Bayern. Der am Ende des Jahrhunderts noch kritisch beäugte Sport wurde nun zum Volkssport Nummer eins. Im Frühjahr 1924 trennte man sich wieder vom Turnverein und behielt nun die Eigenständigkeit unter dem Namen „FC Bayern München" bei. 1926 errangen die Bayern ihren ersten Titel. Man wurde erstmals Süddeutscher Meister. Auch die Tatsache, dass der Verein erstmalig vier Spieler in der Nationalelf stellte, zeigte, dass man sich im deutschen Fußball etabliert hatte. Dies wurde dann auch mit der ersten deutschen Meisterschaft 1932 deutlich unterstrichen. Setzte man in den Kindertagen des Vereines noch auf englische Trainer, so führte uns ein Österreicher mit Namen Richard Dombi zur ersten Meisterschaft.


Das erste eigene Stadion an der Leopoldstraße in München

Von cleveren Fans und Radfahrern

Schon damals waren die Bayern immer einen Ticken cleverer als die anderen. Um sich optimal auf das Finale gegen Frankfurt vorzubereiten, quartierte Dombi seine Elf inmitten der Nürnberger Innenstadt ein. Im Württemberger Hof schien man von Presse, Verwandten und Fans abgeschirmt zu sein. Diese Aktion war so geheim, dass der damalige Präsident Landauer nicht mal eingeweiht war. Erst kurz vor dem Finale wurde die Geheimhaltung aufgegeben und man hisste die Fahne mit dem Münchner Kindel auf dem Balkon. Auch die Fans der Bayern waren damals erfinderisch. Aufgrund der damaligen Wirtschaftskrise konnte sich nicht jeder die Fahrt nach Nürnberg leisten. Verrückt wie man war, schnappte man sich das Fahrrad und fuhr mal eben die 170 Kilometer nach Nürnberg. Der Verein war sich damals schon seiner sozialen Verantwortung bewusst und spendierte circa 500 Arbeitslosen die Eintrittskarten. Auch die Kosten für die Übernachtungen wurden übernommen.

12.Juni 1932 Das Finale in Nürnberg

55.000 Zuschauer und die Hitzeschlacht im Nürnberger Stadion. „Ossi" Rohr war es vorbehalten, den ersten Treffer für die Münchner im Finale zu erzielen. Das Ganze per Elfmeter, da ein Frankfurter vorher auf der Linie mit der Hand geklärt hatte. Die Münchner kämpften bis zum Umfallen und stemmten sich gegen den drohenden Ausgleich. In der 75. Minute war die Glückseligkeit perfekt. Franz Krumm erzielte das erlösende 2:0 und die Meisterschaft war unter Dach und Fach. In der Landeshauptstadt ging es dann standesgemäß mit der Pferdekutsche und der Victoria zur Siegesfeier in den Löwenbräukeller. Dies war der Anfang einer langen Erfolgsgeschichte des erfolgreichsten deutschen Vereins aller Zeiten.



Quelle: Youtube Kanal von LizasWelt.

Herrschaft der Nazi´s

Nachdem man 1932 auf dem Höhepunkt der bisherigen Vereinsgeschichte des FC Bayern München angelangt war, begann nun die Zeit voller Leiden und Entbehrungen. Der Absturz ins Niemandsland des deutschen Fußballes war besiegelt. 1933 konnte man seinen Titel leider nicht verteidigen, da man die beiden entscheidenden Spiele gegen den TSV 1860 München mit 1:2 und 2:3 unglücklich verlor.

Die Zeit der Machtübernahme durch die Nazi´s veränderte alles.Der weltoffene Verein war den Nationalsozialisten ein Dorn im Auge. Präsident Landauer, der insgesamt mit mehreren Unterbrechungen 18 Jahre Präsident des Vereines war, musste flüchten, ebenso der Österreichische Meistertrainer Dombi. Beide hatten jüdische Wurzeln. Landauer wurde sogar nach Dachau verschleppt und kam erst zwei Monate später wieder frei. Anschließend gelang ihm die Flucht in die Schweiz.

Wie groß die Wertschätzung der damaligen Spieler ihres Präsidenten war, zeigte sich im Jahre 1940, als die Bayern ein Freundschaftsspiel in Genf absolvierten. Nach Schlusspfiff stürmten die Spieler auf die Tribüne, um ihren alten Präsidenten in den Arm zu nehmen. Selbst der heutige Fanklub „Schickeria" gedenkt alljährlich, Kurt Landauer mit einem Einladungsturnier.

Aber nicht nur Funktionäre traten damals die Flucht an, auch einige Spieler, darunter Oskar Rohr, der Schütze des 1:0 im Finale von 1932, versuchten ab sofort ihr Glück woanders. Während der ganzen Kriegszeit fristet der Verein sein Dasein in der gegründeten Gauliga Bayern. Die Erfolge blieben jedoch auf längere Zeit aus.

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Aufrufe: 9958 | Kommentare: 1 | Bewertungen: 5 | Erstellt:23.02.2013
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Schnumbi
23.02.2013 | 11:28 Uhr
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Schnumbi : 
23.02.2013 | 11:28 Uhr
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